Crowdinvesting

  • Hallo ins Forum,

    ich habe zufällig eine Internetseite mit dem Thema Crowdinvesting gefunden. Dort werden Investments mit Zinszahlungen bis zu 10% p.a. angeboten. Beteiligungen ab 100 bis 10000 €, unterschiedliche Laufzeiten (Monate bis Jahre). Die Angebote der finnischen Plattform INVESDOR habe ich mir dann etwas näher angeschaut. Für mein Gefühl sehr zukunftsorientierte Start up´s. Ist eine Investition in solche Firmen wie z.B. das Recycling von Zitrusschalen oder das Recycling von Plastikmüll, eine gute Idee. Kennt sich jemand damit aus oder hat schon Erfahrungen zum Crowdinvesting als Geldanlage? Dankeschön für Euer Interesse. Gruß pantipu

  • pantipu

    Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen.



    Dort werden Investments mit Zinszahlungen bis zu 10% p.a. angeboten.

    Meine erster Frage wäre bei solchen Offerten immer: Warum sollte mir jemand einen derart hohen Zins bieten (oder ein Mehrfaches dessen bieten, was am Markt üblich ist) - wenn man das Geld auch anderweitig und zu günstigeren Konditionen - von einer Bank beispielsweise - beschaffen kann ... ?


    Rein semantisch betrachtet und nur am Rande: Auch eine Rendite von 1 oder 2% per annum kann man juristisch noch unter "bis zu 10% p. a." subsumieren ...


    Diese Frage hatte ich damals beispielsweise so einigen Protagonisten gestellt, die sich in der Ära der Niedrig-, Null- und schließlich Negativzinsen auf sog. "Mittelstandsanleihen" (mit "zugesagten 6 Prozent") gestürzt hatten ("Mittelstand" klang solide, seriös und honorig - nicht wenig davon war de facto schlicht Anleihe-Schrott) ...

    Kennt sich jemand damit aus oder hat schon Erfahrungen zum Crowdinvesting als Geldanlage?

    Persönlich habe ich damit keine Erfahrung - von solchen Sachen habe ich mich stets und zwingend ferngehalten (zumal das Ganze vermutlich vollumfänglich meiner Einflußnahme und damit der Bewirtschaftung meiner Mittel entzogen ist ... ?).


    In meinem weiteren Umfeld kenne ich aber einige Fälle bei denen das letztlich eher auf "Crowdfunding" (Schwarmfinanzierung im Ergebnis einer Art "Spende") hinauslief, denn auf "Crowdinvesting" mit dem versprochenen Return on Investment ...


    Wenn Du so auf höchstmögliche Rendite aus bist - es soll inzwischen auch einige seriöse Private-Equity-Fonds geben (selbst für den Retail-Bereich sprich mit sehr überschaubaren Einstiegshürden (ab um die 10.000 € aufwärts)). Die Gebühren für ein diesbezüglich kundiges Fonds-Management sind denknotwendig hoch, die Performance kann es aber ebenso sein. Wenn man die nötige Zeit dafür mitbringt.



    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich Dir !

  • Tante Wiki sagt dazu:

    " Crowdinvesting ist eine Finanzierungsform, bei der sich zahlreiche Personen (Mikroinvestoren, Investoren, Anleger) mit typischerweise eher geringen Geldbeträgen über das Internet an zumeist jungen Unternehmen (Start-ups) beteiligen, in den meisten Fällen über stille Beteiligungen, Genussrechte oder partiarische Darlehen. Der Anreiz für den Mikroinvestor liegt darin, auf hohe Rendite zu hoffen. Das Risiko ist beim Crowdinvesting allerdings ebenfalls hoch. Wie bei jeder Kapitalbeteiligung kann der Mikroinvestor seinen Einsatz verlieren, wenn das Unternehmen nicht erfolgreich ist. Bisher gibt es in Deutschland keine umfassende gesetzliche Grundlage. Daher wird diese Art der Finanzierung als Teil des Grauen Kapitalmarktes bezeichnet......."


    Es gibt nix umsonst. - There is no free lunch.

    Ich kann mir vorstellen, dass der mögliche Zins nicht das wirkliche Risiko abdeckt.


    Auch bei der aktuellen Weltlage sehe ich den langfristigen Erfolg von 7-10% bei MSCI-world- Aktieninvestments. Crowdinvesting sehe ich max als Nebenschauplatz (max 5% des Portfolios).

  • Ich habe zufällig eine Internetseite mit dem Thema Crowdinvesting gefunden. Dort werden Investments mit Zinszahlungen bis zu 10% p.a. angeboten. Beteiligungen ab 100 bis 10000 €, unterschiedliche Laufzeiten (Monate bis Jahre). Die Angebote der finnischen Plattform INVESDOR habe ich mir dann etwas näher angeschaut. Für mein Gefühl sehr zukunftsorientierte Start ups.

    Neulich mal hat einer hier von seinen Crowdinvesting-Erfolgen berichtet. Wenn ich mich recht entsinne, sind drei von seinen fünf Projekten pleite gegangen.


    Ich persönlich muß dem auch nicht näher nachgehen, deswegen habe ich nur oberflächlich im Forum gesucht. 10% ist für so ein Risiko ja bei weitem nicht genug. Es hat schließlich seinen Grund, daß diese Startups nicht zu einer Bank gehen (dort gäbe es nämlich keinen Kredit).

  • Meine Erfahrungen mit der gla-crowd sind hier nachzulesen:




    Was mir ursprünglich nicht ganz klar war, die GLS finanziert Projekte ja auch ganz konventionell als Bank. Alles was zu risikoreich ist, um durch die Bank finanziert zu werden, geht ins crowd Investment. Sind sicher trotzdem interessante Projekte. Aber mal sollte es dann eher unter Spende als unter Investment verbuchen.