Immer wieder geht es in der politischen Diskussion um die so genannte Mittelschicht.
Oberschicht sind bekanntlich immer die andern…auch Joachim-Friedrich Martin Josef Merz wähnt sich in der Mittelschicht.
Hier ein interaktiver Rechner:
Immer wieder geht es in der politischen Diskussion um die so genannte Mittelschicht.
Oberschicht sind bekanntlich immer die andern…auch Joachim-Friedrich Martin Josef Merz wähnt sich in der Mittelschicht.
Hier ein interaktiver Rechner:
Einkommen schön und gut, aber was ist mit Vermögen?
Einkommen schön und gut, aber was ist mit Vermögen?
DAS denke ich mir bei diesen Rechnern auch immer. Die würde nur niemand benutzen wenn bei so gut wie allen rauskommen würde, dass sie sich weit ab vom Schuss abmühen...
DAS denke ich mir bei diesen Rechnern auch immer. Die würde nur niemand benutzen wenn bei so gut wie allen rauskommen würde, dass sie sich weit ab vom Schuss abmühen...
So schlecht stehen die Meisten beim Vermögen gar nicht da. Wer sich vor ein paar Jahrzehnten Wohneigentum zugelegt hat, hat ein ganz ordentliches Vermögen. Aber das illustriert halt auch das Problem an der Sache...nur weil die 3-Zimmer-Wohnung in München mittlerweile deutlich über der halben Million Euro notiert, fühlt man sich noch lange nicht reich oder verhält sich so.
So schlecht stehen die Meisten beim Vermögen gar nicht da. Wer sich vor ein paar Jahrzehnten Wohneigentum zugelegt hat, hat ein ganz ordentliches Vermögen. Aber das illustriert halt auch das Problem an der Sache...nur weil die 3-Zimmer-Wohnung in München mittlerweile deutlich über der halben Million Euro notiert, fühlt man sich noch lange nicht reich oder verhält sich so.
Nur eine Wohnung zu haben macht ebenfalls nicht reich, wenn man ein niedriges Gehalt hat und viel Geld in die Bude stecken muss
Da muss ich dir zustimmen, nur weil man ein eigenes Wohneigentum hat muss man nicht reich sein. Gerade wenn man sich jetzt mit einer Renovierung und einer neuen Heizung auseinander setzen muss. Da kommt einiges an Ausgaben auf einen zu....
Nur eine Wohnung zu haben macht ebenfalls nicht reich, wenn man ein niedriges Gehalt hat und viel Geld in die Bude stecken muss
Genau darum ging es mir ja. Nicht jedes Vermögen ist gleich. Eine halbe Million in der Bank ist was anderes als eine halbe Million in Wohneigentum als eine halbe Million in Aktien als eine halbe Million Eigentum von Karles Autowerkstatt bestehend Karle, einem angestellten Mechaniker, einer Bürokraft in Teilzeit und dem Lehrling.
Unterschiedliche Formen von Vermögen bringen unterschiedlichen Cash Flow, sind in ihrem Wert unterschiedlich stabil und lassen sich unterschiedlich leicht zu Geld machen. Einkommen ist dagegen immer Geld und leicht vergleichbar.
Dass Immobilien auch veräußert werden können, habt Ihr auch bedacht, oder?
Ja, aber das selbstgenutzte Wohneigentum hat beim Verkauf doch Implikationen. Verkaufen heißt dann in der Regel auch ausziehen.
Und teilweise Verkäufe sind bei Immobilien auch schwierig
Es geht doch um die Einteilung in Ober-, Mittel- und Unterschicht. Und da stellt man auf Einkommen bzw. Vermögen ab.
Wer mit siebenstelligem Einkommen oder Girokonto zur Miete wohnt, wird wohl kaum als ökonomisch schwach angesehen werden.
Wer mit eher durchschnittlichem oder unterdurchschnittlichen Einkommen im Eigentum wohnt, dieses aber aus Gründen nicht verkaufen will oder meint nicht verkaufen zu können, wird auf dem Papier nicht arm sein.
Daher ist die Frage, warum man auf Einkommen und nicht auf Vermögen oder eine Kombination der beiden abstellt. Ggf. war das eine bewusste Entscheidung.
ZitatDass nur vier Prozent der Bevölkerung „reich“ sind, deckt sich nicht mit der Wahrnehmung der Menschen in Deutschland. Frühere Befragungen zeigen, dass der geschätzte Anteil einkommensreicher Menschen bei 25 Prozent liegt. „Reich sind in der eigenen Wahrnehmung zumeist die anderen“, sagt Studienautorin Judith Niehues. „Dass man als Paar ohne Kinder mit einem gemeinsamen Einkommen von über 8.670 Euro zu den einkommensreichsten vier Prozent der Bevölkerung zählt, überrascht viele.“
8.670 EUR als Paar ohne Kinder, dann gilt man also als "einkommensreich", 96% der Bevölkerung haben weniger. Lt. IW Köln zählt bei schuldenfreiem Wohneigentum auch die gesparte Miete (abzgl. Instandhaltungskosten) zum monatlichen Nettoeinkommen. Nimmt man hier 2.000 EUR an, so braucht man also nur noch 6.670 EUR, also ca. 3.300 EUR monatliches Nettoeinkommen pro Person. Das halte ich jetzt nicht für soviel, um sich als reich bezeichnen zu können. Damit soll man zu den 4% mit den höchsten Einkommen gehören? Da kann man schon Zweifel an der Validität der Daten des IW Köln bekommen.
Falls die Datenbasis allerdings valide ist, sollte es einem zu denken geben, dass 94% weniger haben. Das passt nicht zu dem bei Politikern beliebten Spruch: "Deutschland ist ein reiches Land".
Daher ist die Frage, warum man auf Einkommen und nicht auf Vermögen oder eine Kombination der beiden abstellt. Ggf. war das eine bewusste Entscheidung.
Einkommen ist einfach zu messen. Jeden Monat bekommt man eine Gehaltsabrechnung und sofern man andere Einkünfte hat, macht man einmal im Jahr eine Steuererklärung. Vermögen ist abseits von Bankguthaben und liquiden Wertpapieren deutlich schwerer zu bestimmen. Jede Immobilie ist etwas anders und da relativ wenig gehandelt wird, kann an den Wert eigentlich nur grob schätzen. Der Wert von Kleinunternehmen besteht oft im Ruf und der Arbeitskraft des Eigentümers, entsprechend schwer ist der Wert zu bestimmen. Ein Problem bei Vermögen ist die Frage der Abgrenzung...zählen wir die Barwerte der GRV-Ansprüche dazu? Und selbst wenn man alles genau bestimmen könnte...Vermögen kann sehr stark schwanken.
Dazu kommt noch das Problem, dass Vermögen stark mit dem Alter korreliert. Das ist bei Einkommen auch der Fall, aber mit 35-40 hat man in der Regel das Plateau erreicht. Das Vermögen wächst danach aber noch stark an.
Und zuletzt gibt es noch das Problem, zwei Skalen miteinander zu verheiraten, die teilweise unabhängig sind.
Dass Immobilien auch veräußert werden können, habt Ihr auch bedacht, oder?
Klar kann man verkaufen. Dann sucht man eine Wohnung in der Großstadt zur Miete und verbraucht das Geld zum Wohnen und für das Aufstocken der zukünftig 900 Euro Rente. (Leider frühe Scheidung mit 29 ohne das übliche Haus und Vermögen, Rentenpunkte gab es auch nicht, der Mann war selbständig ☝️ und hatte leider so gar kein Geld. Aber Kinder gab es.)
Man bemüht den Staat nicht um Wohngeld oder/ und andere Zuschüsse... Dieser freut sich aber über Ersparnisse, da zumindest lässt sich abgreifen. Schnell ist die Kohle von der selbstgenutzten und dann verkauften Wohnung leider futsch.
Noch schaffe ich es in die fast 5. Etage ohne Aufzug und spare mir die Miete. Offiziell bin ich damit wohl reich.
Klar kann man verkaufen. Dann sucht man eine Wohnung in der Großstadt zur Miete und verbraucht das Geld zum Wohnen und für das Aufstocken der zukünftig 900 Euro Rente. (Leider frühe Scheidung mit 29 ohne das übliche Haus und Vermögen, Rentenpunkte gab es auch nicht, der Mann war selbständig ☝️ und hatte leider so gar kein Geld. Aber Kinder gab es.)
Man bemüht den Staat nicht um Wohngeld oder/ und andere Zuschüsse... Dieser freut sich aber über Ersparnisse, da zumindest lässt sich abgreifen. Schnell ist die Kohle von der selbstgenutzten und dann verkauften Wohnung leider futsch.
Noch schaffe ich es in die fast 5. Etage ohne Aufzug und spare mir die Miete. Offiziell bin ich damit wohl reich.
Und jemand verdient 3000 Netto als Beamter während sein Nachbar 5000 Netto Freelancer verdient... Wer ist jetzt reicher? Wie viel ist die Sicherheit wert? Oder andere Benefits, wie der Weg zur Arbeit (Lebens-Zeit ist Geld)...
Zum Gegenwert einer großen Eigentumswohnung in zentraler Lage in München bekommt man in Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt ein ganzes Haus und ist immer noch Millionär. Ach, da will man nicht wohnen?
Was ich damit sagen will: Alles ist immer relativ. Aber aus Bequemlichkeit Wohlstand nur am Einkommen festmachen ist quatsch.
Das halte ich jetzt nicht für soviel, um sich als reich bezeichnen zu können. Damit soll man zu den 4% mit den höchsten Einkommen gehören? Da kann man schon Zweifel an der Validität der Daten des IW Köln bekommen.
Falls die Datenbasis allerdings valide ist, sollte es einem zu denken geben, dass 94% weniger haben. Das passt nicht zu dem bei Politikern beliebten Spruch: "Deutschland ist ein reiches Land
Ich glaube, die meisten Leute leben in ihrer Blase und gehen davon aus, dass das, was sie selbst aus ihrem Umfeld kennen, „normal“ ist.
Wer als Bürgergeld-Aufstocker zum Mindestlohn als Sicherheitsdienst, Reinigungskraft oder Lagerarbeiter arbeitet, für den fällt ein Haushaltseinkommen von 6.000 EUR vermutlich unter „reich“ und der kann sich kaum vorstellen, was man mit soviel Geld jeden Monat anfangen soll. Wer als Akademikerpaar jeweils 3.000 EUR verdient, aber auf Chefs und Abteilungsleiter mit höheren Gehältern schielt, im privaten Umfeld erfolgreiche Selbständige hat und in einer Großstadt wohnt, der sieht sich gefühlt eher im unteren Mittelfeld und denkt sich „Es reicht noch nichtmal für eine Eigentumswohnung“.
Ich glaube, den meisten, die hier schreiben ist nichtmal klar, wie privilegiert sie sind.
Ich glaube, den meisten, die hier schreiben ist nichtmal klar, wie privilegiert sie sind.
Wahrscheinlich hast du recht. Meine Frau und ich, z. B., haben zusammen ca. 8.000 Euro netto, leben in einer abbezahlten Eigentumswohnung und haben einen mittleren sechsstelligen Betrag in ETFs.
ABER: Wir fühlen uns finanziell(!) kein bisschen „reich“. Klar, wir können mehrere Urlaube im Jahr machen und ohne nachzudenken auch mal besser Essen gehen. Trotzdem gibt es keine Geldschwemme, die uns zu unüberlegten Ausgaben bewegen würde. Auf einer unserer Fernreisen würden wir gerne mal Business-Class fliegen, es erscheint uns aber unverschämt teuer, nur als ein Beispiel von vielen. Deshalb weiterhin Eco …
Da mag man nicht glauben, dass man mit diesem Einkommen zu den oberen 10 % gehören soll. Ich glaube, dass es sehr viele Haushalte gibt, wo das monatliche Nettoeinkommen viel höher liegen muss. Man schaue sich nur die ganzen jungen Kerls mit ihren Mercedes oder BMWs an, da scheint mehr Kohle locker zu sitzen.
Leasing und/oder Firmenwagen macht es möglich. Du glaubst nicht was ich in der Großstadt schon für Autos vor irgendwelchen uralt WBG Wohnungen gesehen habe. Bzw. es leben ja noch 27,5 % der jungen Erwachsenen mit 25 zu Hause.
Ich finde es ja irgendwo faszinierend wie alpha_zulu einerseits der Aussage von 12345 zustimmt nur um dann zu sagen, dass er und seine Frau sich mit Eigentumswohnung, mittlerem sechstelligen Vermögen + 8000 netto kein bisschen reich fühlen.
Da durch die abbezahlte Eigentumswohnung die monatlichen Kosten ja relativ gering sein sollten (von Kindern habe ich nichts gelesen), daher man kann in dem Fall bei einer normalen Lebensweise von Ausgaben von 2000 Monat rechnen. Daher pro Monat (!) stehen 6000 Euro zum Sparen und/oder Verjubeln zu Verfügung. Daher 72000 € pro Jahr. Man könnte sich alle 2 Jahre einen neuen Porsche vor die Tür stellen nur als Beispiel.
Da durch die abbezahlte Eigentumswohnung die monatlichen Kosten ja relativ gering sein sollten (von Kindern habe ich nichts gelesen), daher man kann in dem Fall bei einer normalen Lebensweise von Ausgaben von 2000 Monat rechnen. Daher pro Monat (!) stehen 6000 Euro zum Sparen und/oder Verjubeln zu Verfügung. Daher 72000 € pro Jahr. Man könnte sich alle 2 Jahre einen neuen Porsche vor die Tür stellen nur als Beispiel
Was glaubst du, woher die abbezahlte Eigentumswohnung und das ETF-Guthaben kommen? Wir habe keinen Cent geerbt und alles selbst durch Arbeit verdient - und eben nicht in irgendwelche Porsches investiert.
Was glaubst du, woher die abbezahlte Eigentumswohnung und das ETF-Guthaben kommen? Wir habe keinen Cent geerbt und alles selbst durch Arbeit verdient - und eben nicht in irgendwelche Porsches investiert.
Das hat ja auch niemand behauptet.
Fakt ist, dass ihr im Vergleich zum überwiegenden Teil der Bevölkerung ein ausgesprochen hohes Einkommen habt, dass nicht durch Fix-Ausgaben aufgefressen wird.
Das macht dir ja auch keiner zum Vorwurf, aber je nachdem wie die Werte genau sind habt ihr bereits ein Vermögen von +-1 Mio € und könntet ja nach alter bis zur Rente mehr oder weniger locker noch eine weitere Mio ansparen, selbst wenn wir davon ausgehen, das Aktienkurse und Wohnungspreise stagnieren.
Sich da "kein bisschen reich" fühlen ist entweder dekadent oder realitsfern.