Gold als Krisenwährung - wie soll das funktionieren?

  • Nehmen wir mal das (hoffentlich nie eintretende) schlimmste Szenario an: alles Papiergeld geht den Bach runter oder es ist (Welt)-Krieg. Was mache ich dann mit Gold? Wertpapiere auf Gold dürften dann schon mal sofort wertlos sein. Also zählt nur der Barren im eigenen Keller. Und dann? Geh ich damit zum Bäcker und feile davon 0,1 Gramm ab oder wie? Ich gehe davon aus, dass ich in so einer Krise sowieso niemals den rechnerischen Gegenwert bekomme. Vielleicht 10% oder so. Kurzum: kann physisches Gold in einer echten Krise überhaupt funktionieren?

  • Das werden wir hoffentlich nie rausfinden (müssen).

    Aber ja, sollte funktionieren. Kleine Stückelungen sind dann natürlich von Vorteil.

    Wenns natürlich eine Zombie-Apokalypse 🧟‍♂️ ist, wird auch mit Gold niemand mehr etwas anfangen können.

  • Silbermünzen mit ca. 5 Gramm sind besser dann im Alltagsleben.

    Nimm attische Drachmen oder römische Denare.


    Anders ausgedrückt : mit Gold kannst du nur die Flucht über den Rhein nach Frankreich bezahlen oder auf die britischen Inseln flüchten.

    Im Alltagsleben wäre dann eine Silbermünze ein Tageslohn eines Hilfsarbeiters zum Leben.


    Gold im Haus ist nicht gut. Wenn die Jungs von der Straßengang dann abholen kommen, Schwedentrunk und so…

  • Das werden wir hoffentlich nie rausfinden (müssen).

    Aber ja, sollte funktionieren. Kleine Stückelungen sind dann natürlich von Vorteil.

    Wenns natürlich eine Zombie-Apokalypse 🧟‍♂️ ist, wird auch mit Gold niemand mehr etwas anfangen können.

    Bei einer Werwolf-Apokalypse wäre es besser auf Silber gesetzt zu haben.


    Gegen was hilft eigentlich Platin?

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    Anders ausgedrückt : mit Gold kannst du nur die Flucht über den Rhein nach Frankreich bezahlen oder auf die britischen Inseln flüchten.

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    Und wirst dabei bestimmt ordentlich abgezockt. Ein eigener Garten mit Lebensmitteln dürfte lukrativer sein. Zumindest ist der Bauch dann voll. Gold hingegen macht nicht satt.

  • Und wirst dabei bestimmt ordentlich abgezockt. Ein eigener Garten mit Lebensmitteln dürfte lukrativer sein. Zumindest ist der Bauch dann voll. Gold hingegen macht nicht satt.

    Aber immer nur nach Fritzens Prinzip Zeug unterirdisch…Knollen und so.

    Die durchziehen Truppen und Gangs buddeln keine Kartoffeln aus…

    Und das Gesinde gewöhnt sich schnell an die knackige Betreuung durch saufende durchziehende Herden…

    Brantwein sollte schon da sein…

  • Nehmen wir mal das (hoffentlich nie eintretende) schlimmste Szenario an: alles Papiergeld geht den Bach runter oder es ist (Welt)-Krieg. Was mache ich dann mit Gold? Wertpapiere auf Gold dürften dann schon mal sofort wertlos sein. Also zählt nur der Barren im eigenen Keller. Und dann? Geh ich damit zum Bäcker und feile davon 0,1 Gramm ab oder wie? Ich gehe davon aus, dass ich in so einer Krise sowieso niemals den rechnerischen Gegenwert bekomme. Vielleicht 10% oder so. Kurzum: kann physisches Gold in einer echten Krise überhaupt funktionieren?

    Meiner Meinung überhaupt nicht.


    In so einer schweren Krise würde es m.E. eine digitale Ersatzwährung mit einem Mindestguthaben für jeden Bürger geben. Was soll mit Bürgern passieren die kein Gold haben? Verhungern? Auch für den Fall meine These mit der Ersatzwährung tritt nicht ein, dann wäre das absolute Chaos mit Plünderungen und du wärst mit Gold Zielscheibe Nummer 1 und würdest niemals seelenruhig aus der Bäckerei laufen während andere verhungern. Was in so einer Krise zählt lässt sich aus der Vergangenheit ableiten (2. Weltkrieg). Lebensmittel, Tauschwaren wie Alkohol und Zigaretten usw. Gut für denjenigen der einen handwerklichen Job hat oder Geschick hat.


    Prof. Kenneth French ist übrigens auch der Meinung dass Gold nicht schützt denn der Dollar crashed.

  • Und wirst dabei bestimmt ordentlich abgezockt. Ein eigener Garten mit Lebensmitteln dürfte lukrativer sein. Zumindest ist der Bauch dann voll. Gold hingegen macht nicht satt.

    Vergesse nicht, dass in so einem Fall du deinen Garten oder dein Gold verteidigen musst.

    Es werden genug Leute sein, die dich umbringen wollen würden.

    Das geht dann ums Leben und Tod.

  • Ich denke, dass die Flüchtlinge, die im zweiten Weltkrieg in Casablanca oder Lissabon auf Transitvisa oder die rettende Schiffspassage hofften, mit Gold viel mehr anfangen konnten als mit einem zurückgelassenen Gemüsegarten am Rande von Berlin.


    Vielleicht mussten viele auf dem Weg schon Nazischergen, Schleuser, Kollaborateure oder Kriegsgewinnler bestechen - ein Bund Karotten hätte womöglich nicht gereicht.


    DIe Bäcker in Lissabon haben aber auch Kleingeld genommen.

  • Gar nicht funktioniert das, denn Gold ist keine Krisenwährung. Warum wird dieser Unsinn immer wieder erzählt? Gold und auch Silber werden nicht als Euro- oder Dollar-Ersatz funktionieren. Das hat einen ganz einfachen Grund: selbst für Fachleute ist es schwierig, die Echtheit zu prüfen. Das Risiko, eine Fälschung untergeschoben zu bekommen, ist einfach zu groß. Aliexpress lässt grüßen, da kann man z.B. Krügerrands "für Dekorationszwecke" in großer Menge für kleines Geld bestellen.


    Gold dient dazu, einen Teil seines Vermögens über eine Krise zu retten. Sichteinlagen oder Bargeld können in einer Krise ihren Wert verlieren, bei Anleihen ist nicht sicher, ob sie je zurückgezahlt werden. Aktien bzw. Fondanteile dürften ihren Wert behalten, allerdings könnte es Probleme beim zeitnahen Zugriff darauf geben. Immobilien sollten eine Krise, sofern sie nicht durch Kriegshandlungen zerstört werden, ebenfalls überdauern.


    Allerdings sind Aktien und Immobilien nicht vor einem staatlichen Zugriff sicher. Das muss keine Enteignung sein, aber Sondersteuern oder Lastenausgleich sind nicht ausgeschlossen. Wieviel Gold hingegen jemand besitzt, weiß der Staat nicht, wenn man es richtig gemacht hat.


    Der Aufbewahrungsort jedoch ist entscheidend. Die schlechteste Wahl ist die Aufbewahrung in einem Schließfach bei einer Bank in Deutschland, da man damit rechnen muss, dass die Behörden im Krisenfall die Schließfächer öffnen lassen. Eine Aufbewahrung zu Hause ist besser, jedoch nicht optimal. Ein Hausbesuch durch staatliche Organe und andere Gestalten, die nichts Gutes im Sinn haben, könnte da unerfreulich werden. Ich bevorzuge die Aufbewahrung außerhalb der EU an einem sicheren Ort, vorzugsweise in einem Land, in dem es noch nie ein Goldverbot gab und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nie geben wird. Diese Variante hat zudem den Vorteil, dass man sein Gold, sollte man gezwungen sein, Deutschland zu verlassen, nicht mitnehmen muss.


    Nach Beendigung der Krise kann man sein Gold in dem Land, wo es aufbewahrt wird, verkaufen, falls man Geld benötigt. Selbst wenn es dann in Deutschland ein Goldverbot gäbe, hätte dies keine Auswirkungen.

  • Gold ist nicht für die Krise, sondern für nach der Krise.

    Gold ist eine Versicherung.

    Eine Versicherung soll nach einem Ereignis die entstandenen Folgen abmildern, ausgleichen oder einen Neustart ermöglichen bzw vereinfachen.


    Das eine Krise temporär länger ist als ein Versicherungsereignis und man evtl. schon während der Krise die Versicherung beanspruchen muss, ist ein anderes Thema.