Antizyklisch kaufen!

  • Also dürfen wir festhalten:


    Dieses Mal ist es anders. Alles geht den Bach herunter.


    Das ist genau der richtige Boden, auf den man einsteigen kann.

    Der Andreas Beck ist ja begeistert automatisiert vor 2 Wochen massiv in den Markt rein. Ist jetzt zu 90 Prozent in Aktien.

    Der hohe U.S.-Anteil schmilzt ihm weg.


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  • Also dürfen wir festhalten:


    Dieses Mal ist es anders. Alles geht den Bach herunter.


    Das ist genau der richtige Boden, auf den man einsteigen kann.

    auch dieses mal wird nicht alles "den Bach runter" gehen, zumindest nicht nachhaltig, aber die Summe der Risiken war schon vor dem ersten Rücksetzer vor ein paar Wochen hoch und sie ist meiner Meinung nach aktuell kaum kleiner geworden (auch wenn die Mag7 etwas korrigiert haben).


    Die NZZ hat das vor ein paar Tagen ganz gut zusammengefasst:


    Diese fünf Warnsignale zeigen: Der «perfekte Sturm» an der Börse kommt noch – und das bisherige Chaos war nur der Vorbote


    Ich bin erst Ende letzten Jahres größer in den Aktienmarkt eingestiegen (weil erst da größere Summen frei wurden zum investieren), habe mir aber über 50% "cash" behalten um im Falle von Korrekturen nachzukaufen. Plan ist: Je 5% runter vom ATH meiner Welt ETFs, 10% vom bisher nicht investierten cash in den Aktienmarkt. Der letzte Nachkauf war bei -20%, also sind jetzt 40% vom damaligen cash inzw. investiert und 60% sind noch da....wenn die Risiken, die auch die NZZ nennt, eintreten, werden diese 60% auch bald investiert sein ;)

    Psychologisch übrigens schon interessant: ich freue mich fast darüber wenn es runtergeht, damit ich endlich nachkaufen kann.... ^^

  • Trader42  Amnesty

    So wäre der Prozess, diesen Monat gibt es die S&P500 Aktien für -10% zu kaufen und nächsten Monat kauft man die ACWI Aktien. weil die nur um +8% gestiegen sind und der S&P500 um +12%.

    So hat man fürs selbe Geld "mehr" gekauft statt immer da zu kaufen wo es grade am teuersten ist.

  • Ich bin erst Ende letzten Jahres größer in den Aktienmarkt eingestiegen (weil erst da größere Summen frei wurden zum investieren), habe mir aber über 50% "cash" behalten um im Falle von Korrekturen nachzukaufen. Plan ist: Je 5% runter vom ATH meiner Welt ETFs, 10% vom bisher nicht investierten cash in den Aktienmarkt. Der letzte Nachkauf war bei -20%, also sind jetzt 40% vom damaligen cash inzw. investiert und 60% sind noch da....wenn die Risiken, die auch die NZZ nennt, eintreten, werden diese 60% auch bald investiert sein ;)

    Psychologisch übrigens schon interessant: ich freue mich fast darüber wenn es runtergeht, damit ich endlich nachkaufen kann.... ^^

    Dann warte mal ab, was passiert, wenn die Risiken nicht eintreten und die Kurse über einige Jahre steigen. Dann wird es psychologisch mindestens ebenso interessant. Dann wirst Du bemerken, dass das "nicht voll investiert sein" (so, wie man es eigentlich gern möchte) auch ein Risiko ist. Man verliert dabei nur kein Geld, sondern hat stattdessen Opportunitätskosten.

  • Dann warte mal ab, was passiert, wenn die Risiken nicht eintreten und die Kurse über einige Jahre steigen

    Dann wäre das so, korrekt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten Jahren nicht mehrfach >5% unter ATH sehen, halte ich für gleich 0 und selbst wenn ist noch lange nicht gesagt, dass Aktien deutlich besser rentieren als das in Staatsanleihen oder GMF geparkte cash. Das Risiko dass es eben doch stärker runtergeht, u.a. allein schon wegen den extrem guten Jahren und den extrem hohen Bewertungen und Erwartungen sah und sehe ich höher. Nenn es Markttiming, mir egal. Aber allein das Shiller KGV war nur vor DotCom deutlich höher als bis vor Kurzem. Und wenn Leute wie Buffet ihre Cashbestände massiv ausbauen und Aktienpositionen sogar deutlich reduzieren, darf das schon zum nachdenken anregen, ob man in diesen Zeiten mit mittleren 6 stelligen Beträgen auf einmal All In geht. Mir war das zu riskant, auch wenn ich das Geld die nächsten 15a nicht brauche…

  • ...Das Risiko dass es eben doch stärker runtergeht, u.a. allein schon wegen den extrem guten Jahren und den extrem hohen Bewertungen und Erwartungen sah und sehe ich höher. Nenn es Markttiming, mir egal.

    Markttiming?! Das ginge ja noch.

    Ich nenne es aber Unsinn, wenn man bei Deinen Annahmen überhaupt in den Aktienmarkt einsteigt.

  • Das ist klar Investmentpornografie! Die NZZ weiß nicht mehr als die Anleger weltweit.

    Das hat die NZZ auch nicht behauptet.


    Der Artikel ist keine Investmentpornografie, sondern im Gegenteil eine sorgfältig recherchierte und aufbereitete Risikoanalyse.


    Ob und wann das beschriebene Risiko sich verwirklicht, kann auch die NZZ nicht vorhersagen und tut es auch nicht. Sie hält es lediglich für möglich, dass es sich sehr schnell verwirklichen könnte, und nennt dafür eine Reihe nachvollziehbarer Gründe.


    In ein paar Monaten sind wir alle schlauer. 😉

  • Das hat die NZZ auch nicht behauptet.


    Der Artikel ist keine Investmentpornografie, sondern im Gegenteil eine sorgfältig recherchierte und aufbereitete Risikoanalyse.


    Ob und wann das beschriebene Risiko sich verwirklicht, kann auch die NZZ nicht vorhersagen und tut es auch nicht. Sie hält es lediglich für möglich, dass es sich sehr schnell verwirklichen könnte, und nennt dafür eine Reihe nachvollziehbarer Gründe....

    Was? Die NZZ sieht bei Aktien Risiken? Und sie nennt sogar nachvollziehbare Gründe?

    Das haut mich glatt um! :D


    Das ist ja ganz etwas Neues.


    Doch, genau das ist Investmentpornografie.

  • Deine Meinung in allen Ehren, aber ich habe nicht den Eindruck, dass Du den NZZ-Artikel gelesen oder Dich inhaltlich mit dessen Aussagen vertieft auseinandergesetzt hast.


    Anders als Deine plakative Beurteilung kommt der Artikel nämlich eher nüchtern-sachlich daher und ist durchaus lesenswert. Die Hauptaspekte, die die NZZ beleuchtet, sind:

    - Änderung der Weltordnung (u.a. Ende der Globalisierung, drohende Handelskriege und deren Auswirkungen auf das Finanzsystem und die Kapitalströme),

    - Erosion der Dominanz des US-Dollars als Leitwährung (auch durch aktuellen Vertrauensverlust),

    - drohende Rezessionsgefahr (Hinweis, dass Trump-Zölle nur zum Teil ausgesetzt seien und bereits schädlich wirkten - Euphorie über Teilaussetzung erscheine kaum begründet),

    - schon länger überhöhte Gewinnerwartungen erscheinen immer fragwürdiger,

    - Vertrauenskrise angesichts erratischer Trump-Entscheidungen/Äußerungen kurzfristig kaum überwindbar.


    Welche Schlüsse man daraus zieht, bleibt jedem selbst überlassen.


    Selbstverständlich kann man die NZZ-Argumente auch alle sachlich widerlegen oder hinterfragen - aber einfach nur "wegwischen" erscheint mir nicht angemessen.


    Dafür ist der Hintergrund m.E. zu ernst.

  • Selbstverständlich kann man die NZZ-Argumente auch alle sachlich widerlegen oder hinterfragen - aber einfach nur "wegwischen" erscheint mir nicht angemessen.

    Die Argumente sind nicht zu widerlegen, sondern jedem, der Zeitung liest, lange bekannt. Warum sollten diese Risiken nicht längst angemessen eingepreist sein?

    Kurseinbrüche gibt es, wenn es neue (negative) Informationen gibt. Neue Informationen hat die NZZ aber nicht.

    Das ist der übliche Schlunz, der in der Coronakrise, der Finanzkrise, der Dotcomkrise und der Ölkrise auch bereits geschrieben wurde. "Änderung der Weltordnung ...bla...blubb"

    Plötzlich soll es Risiken geben. Ja, die gibt es, und es gibt sie immer.

  • Warum sollten diese Risiken nicht längst angemessen eingepreist sein?

    Kurseinbrüche gibt es, wenn es neue (negative) Informationen gibt. Neue Informationen hat die NZZ aber nicht.

    Du meinst so, wie sie in der “Trump-Euphorie”angemessen eingepreist waren?


    Oder jetzt in der “Zoll-Teilaussetzungs-Euphorie”?


    Ich glaube, die meisten Trumpwähler denken immer noch, dass Trump die USA “great again” machen wird und haben das jubelnd eingepreist.


    Die NZZ zeigt auf, dass diesen Heilserwartungen wohl ein harter Realitätsschock bevorstehen könnte. Vielen ist das sicher klar, aber viel zu wenigen…


    Die Äußerungen von Trump, dass er als nächstes den Präsidenten der Federal Reserve entlassen könnte, müssen auch erst einmal in ihrer ganzen währungspolitischen Tragweite ins Bewusstsein einsickern…

  • Du meinst so, wie sie in der “Trump-Euphorie”angemessen eingepreist waren?

    Ja, genau so!


    Oder jetzt in der “Zoll-Teilaussetzungs-Euphorie”?

    Die auch!

    Man kann Informationen erst dann einpreisen, wenn man sie hat.


    Ich glaube, die meisten Trumpwähler denken immer noch, dass Trump die USA “great gain” machen wird und haben das jubelnd eingepreist.

    Das glaube ich auch.

    Und ich glaube darüber hinaus, dass die Nicht-Trumpwähler das Gegenteil eingepreist haben (nur nicht jubelnd).


    Heraus kommt eben die Einpreisung der Marktteilnehmer. Keine Ahnung wieso das nur Trumpwähler sein sollten.

  • Ich vermute, was Schwachzocker mit Finanzpornographie gemeint hat, war die schlichte Feststellung, dass derartige Analysen und Ausblicke, so gelehrig sie auch verfasst sein mögen, notgedrungen im Konjunktiv verfasst sein müssen.

    Es werden verschiedene Fakten ausgewählt, in Beziehung gesetzt, dann werden Annahmen im wenn-dann Stil getroffen und dann könnte dieses und jenes.


    Daniel Kahnemann und davor auch schon andere haben aber gezeigt, dass solche Analysen und Prognosen nur mit Glück künftige Zukunftsverläufe treffen.

    Insofern fällt diese Art von schriftstellerischer Tätigkeit eher in den Entertainment Bereich für Menschen, die beim Lesen gerne einen leichten Schauer spüren möchten.

    Denn die Tatsache, dass der Aktienmarkt jederzeit um 60% einbrechen kann, ist sicher jedem bewusst.

    Ob die Auslöser nun die von der NZZ beschriebenen Punkte sind oder Risiken, die bisher noch gar niemand auf dem Schirm hat, spielt eigentlich keine Rolle – außer der Artikel führt einem vor Augen, dass man seine Risikotoleranz oder -Kapazität vielleicht falsch eingeschätzt hat und man jetzt doch lieber Gas rausnehmen möchte.

  • Ich sehe das wie du. Leider wollen die Politiker die Probleme nicht erkennen und nicht lösen. Ich bin gespannt wohin die Verteilungskämpfe noch führen werden. Es kommen viele Probleme zusammen, die einfach zu komplex sind. Was heißt das für uns? Ich lasse meine Sparpläne in weltweite Aktien etfs weiter laufen, gehe weiter zur Arbeit und beobachte die Lage vor Ort und in der Welt. Es bleibt spannend. Ich denke nicht, dass Trump alles nachhaltig kaputt macht. Den kann man doch nicht mehr ernst nehmen.

  • Ich vermute, was Schwachzocker mit Finanzpornographie gemeint hat, war die schlichte Feststellung, dass derartige Analysen und Ausblicke, so gelehrig sie auch verfasst sein mögen, notgedrungen im Konjunktiv verfasst sein müssen.

    Es werden verschiedene Fakten ausgewählt, in Beziehung gesetzt, dann werden Annahmen im wenn-dann Stil getroffen und dann könnte dieses und jenes.

    Ich sehe das auch so. Solche Artikel kann und sollte man als wirtschaftlich Interessierter selbstverständlich gerne lesen. Als agnostischer Anleger muss man sie dennoch einfach ignorieren. So schwer es manchmal fallen mag.

  • (...) Als agnostischer Anleger muss man sie dennoch einfach ignorieren. So schwer es manchmal fallen mag.

    Wie weit man agnostisch durchs Leben gehen möchte, entscheidet man ja zum Glück selbst. Frei nach Kant: "Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen...." ;)


    Ich würde mich zwar als "hartgesottenen" (Kostolany) und tendenziell passiven Anleger einschätzen, aber keinesfalls als agnostisch gegenüber der Demontage von Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung oder der Disruption grundlegender Regeln des Wirtschafts- und Finanzlebens.


    Ich nehme daher die erratische und destruktive Natur der aktuellen Entwicklungen sehr ernst. Ich versuche, so gut es geht, meine Risiken auch regional noch breiter zu streuen und, wo es geht, zu begrenzen (Umschichtung, Hedging).

  • Trader42  Amnesty

    So wäre der Prozess, diesen Monat gibt es die S&P500 Aktien für -10% zu kaufen und nächsten Monat kauft man die ACWI Aktien. weil die nur um +8% gestiegen sind und der S&P500 um +12%.

    So hat man fürs selbe Geld "mehr" gekauft statt immer da zu kaufen wo es grade am teuersten ist.

    Ich hab nix gegen Antizyklisches Investieren, aber das macht bei so stark korrelierenden Assets IMO keinen Sinn.


    Letztlich beinhaltet der ACWI ja den S&P und wird ebenso immer noch stark von US Big Tech Getrieben. Bei US vs EU oder Gold könnte ich den Gedanken eher nachvollziehen.