Wohngebäudeversicherung wird 30% teurer - normal?

  • Hallo,


    mich hat gerade etwas der Schlag getroffen als die Wohngebäudeversicherung für dieses Jahr kam mit einer Beitragserhöhung von 30%, auf 2.237 Euro und begründet mit den erhöhten Baukosten.


    Der letzte Sprung fand ich schon heftig mit 15% in 2023 auf 2024 aber jetzt gleich nochmal plus 30% im Beitrag kommt mir doch sehr unverschämt vor.

    Also 1.522 Euro in 2023 plus 15% auf 1.745 Euro in 2024 und nun wieder plus 30% auf 2.237 Euro.


    Bei dem Haus handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, Baujahr 1983 mit 3 Wohnungen, knapp 300 qm Wohnfläche und ca. 150 qm Keller.


    Ist das bei den Wohngebäudeversicherungen aktuell "normal" oder macht sich hier die Versicherung die Taschen voll und es lohnt sich ein Wechsel?

  • Du kannst dir doch vergleichsangebote anderer Versicherer zu deiner konkreten Immobilie anfragen, da spricht erstmal nix dagegen.


    Ansonsten ja die Preise für solche Versicherungen sind deutlich gestiegen.


    Wie die Versicherung richtig schrieb werde Die Beiträge der Gebäude­versicherung regelmäßig an die Baupreise und Lohnkosten auf dem Bau angepasst.


    Ob die 30% für 2024 gerechtfertigt sind, wo es in dem Jahr doch eher moderate Steigerungen gab, wird für uns hier im forum wohl nicht nachvollziehbar sein.

  • Unsere Gebäudeversicherung wurde die letzten Jahre auch massiv teurer.

    Immer wenn das Schreiben mit der Beitragserhöhung reinflattert, hole ich mir online Vergleichsangebote rein und habe bisher jedes Mal festgestellt, dass sich ein Wechsel des Versicherers für uns nicht lohnen würde, da alle anderen noch teurer sind (oder max. 100€ günstiger, bei teilweise schlechteren Leistungen).

    Also nehme ich es zähneknirschend hin.


    Also ja, Gebäudeversicherungen sind allgemein teurer geworden.

  • Ich habe meiner Versicherung mitgeteilt, dass ich eine 50 Prozent Beitragserhöhung innerhalb von 2 Jahren nicht akzeptieren werde.


    Man wird mir nun ein nachgebessertes Angebot unterbreiten, bin mal gespannt.


    Eine erste Recherche ergab vergleichbare Versicherungen die 700 Euro günstiger sind. Wenn mir das Gegenangebot nicht zusagt gehe ich in die Detailprüfung und werde wechseln.

  • Hallo elknipso,


    Ihre Versicherung hat Ihnen doch sicherlich nicht nur die neue Prämie mitgeteilt, sondern auch vorgerechnet, wie sie dazu kommt; z.B. mit dem Baupreisindex. Können Sie die Rechnung nachvollziehen?


    Das eine „vergleichbare“ Versicherung ca. 30% billiger ist, kann ich mir kaum vorstellen. Dringende Empfehlung, vergleichen Sie den Versicherungsumfang sehr sorgfältig. Vielleicht hat die aktuelle ja auch Goldränder, die Sie nicht brauchen.


    Gruß Pumphut


  • Die Begründung meiner aktuellen Versicherung ist:


    Zitat

    "Auch Ihr Versicherungsschutz passt sich automatisch an die gestiegenen Baupreise an. Die Ermittlung der Baupreise erfolgt durch das Statistische Bundesamt.

    Das Ergebnis wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einen Faktor umgewandelt, mit dem wir die Beiträge neu berechnen.

    Dieser Faktor hat sich auf aktuell 26,51 erhöht.

    Innerhalb eines Monats nach Zugang dieses Schreibens können Sie der Anpassung des Versi­cherungsschutzes und des Beitrages widersprechen."


    Eine Beitragserhöhung von 30% in einem Jahr wie 2024 mit eher moderaten allgemeinen Preissteigerungen ist einfach nur unverschämt.

    Meine Wohngebäudeversicherung war von Anfang an nicht die günstigste, mir war bei Abschluss aber der persönliche Kontakt zum Makler wichtig den ich schon länger kenne und bei dem ich ein gutes Gefühl habe.


    Irgendwo ist aber halt Schluss, und 50% Beitragssteigerung innerhalb von gerade mal 2 Jahren ist schlicht inakzeptabel.

  • Meine Wohngebäudeversicherung war von Anfang an nicht die günstigste, mir war bei Abschluss aber der persönliche Kontakt zum Makler wichtig den ich schon länger kenne und bei dem ich ein gutes Gefühl habe.

    Welche Bedeutung hat das für Dich?


    OK, mit einem netten Makler geht man lieber um als mit einem unnetten, und ein Makler weiß auch, wie man einen Versicherungsfall sinnvoll einreicht - aber auf die Erstattungspraxis der Versicherung hat er vermutlich keinen Einfluß.


    Mal rein theoretisch: Wenn der nette Makler auch eine andere, billigere Versicherung anbietet, hast Du den gleichen netten Makler, aber eine billigere Versicherung.

  • Hallo elknipso,


    die wichtigste Information kommt hinterher, Sie haben einen Makler beauftragt. Dann lassen Sie den arbeiten und Ihnen eine preiswertere Versicherung zum gleichen Versicherungsumfang vorschlagen; bzw. Sie stimmen mit dem ab, ob Sie auf bestimmte kostenträchtige Extras verzichten können.


    Gruß Pumphut

  • Die Information ist nicht relevant da der Versicherungsmensch nur Versicherungen von einer Versicherung vertreibt und damit naturgemäß nicht neutral ist.

    Ich bitte die Verwirrung zu entschuldigen, mir war nicht bewusst, dass der Begriff "Makler" unabhängige Versicherungsvertreter beschreibt.

    Ich habe schon ein erstes Angebot von der Versicherung vorliegen aus den plus 30% "nur" plus 15% zu machen.
    Da ich aufgrund der massiven Erhöhung gezwungen war meine Zeit zu investieren um mir Vergleichsangebote einzuholen, habe ich diese nun als Zielpreis bei der Versicherung eingekippt. Ich erwarte nun eine Beitragssenkung auf den Vergleichspreis des Wettbewerbers (bei nebenbei bemerkt teilweise noch besserer Leistung in Details) wenn ich dafür im Gegenzug nicht kündige.


    Vielleicht lernt es die Versicherung auf dem Weg, dass es unfassbar dreist ist den Beitrag bei einem Neukunden innerhalb von 3 Jahren um 70% (!) zu erhöhen.

  • Hallo elknipso,

    Vielleicht lernt es die Versicherung auf dem Weg, dass es unfassbar dreist ist den Beitrag bei einem Neukunden innerhalb von 3 Jahren um 70% (!) zu erhöhen.

    Tief durchatmen und realistisch bleiben. Haben Sie neben der Wohngebäudeversicherung von 2,2k noch weitere Versicherungen, so im Umfang von 15-20k über Ihren Einfirmenvertreter bei der Gesellschaft? Falls ja, „lernt“ die Versicherung bzw. der Vertreter vielleicht. Falls nein, sind Sie ein Standardfall, der in 5 Sekunden bearbeitet ist, nämlich die Bestätigung der Kündigung rausgeschickt wird.

    bei nebenbei bemerkt teilweise noch besserer Leistung in Details

    Da sind Sie sich sicher? Nehmen Sie es mir nicht übel, wer grundlegende Begriffe verwechselt, ist vielleicht in anderen Punkten auch nicht so sattelfest.


    Vielleicht sollten Sie zu einem richtigen Makler gehen.


    Gruß Pumphut

  • Die Information ist nicht relevant da der Versicherungsmensch nur Versicherungen von einer Versicherung vertreibt und damit naturgemäß nicht neutral ist.

    Ich bitte die Verwirrung zu entschuldigen, mir war nicht bewusst, dass der Begriff "Makler" unabhängige Versicherungsvertreter beschreibt.

    Von welchen Versicherungen sprechen Sie? Allianz? Ergo? ????

  • Die Information ist nicht relevant da der Versicherungsmensch nur Versicherungen von einer Versicherung vertreibt und damit naturgemäß nicht neutral ist.

    Wieder was gelernt. :)

    Ich bitte die Verwirrung zu entschuldigen, mir war nicht bewusst, dass der Begriff "Makler" unabhängige Versicherungsvertreter beschreibt.

    Wenn es um Versicherungen geht, solltest Du vier Klassen unterscheiden:


    1). (Ein)Firmenvertreter. Verkauft Versicherungen nur dieser einen Versicherungsgesellschaft.


    2). Versicherungsmakler: Verkauft Versicherungen verschiedener Gesellschaften, hat somit die Möglichkeit des Vergleichs nach verschiedenen Kriterien.


    3). Honorarberater: Berät Dich ggf. auch zu Versicherungen gegen festes Honorar.


    4). Du selbst kannst eine Versicherung bei der jeweiligen Gesellschaft direkt abschließen.


    Bei jeder dieser Gruppe gibt es kompetente und weniger kompetente Vertreter, welche, die ihr Geld wert sind, und welche, die es nicht sind.


    Bei billigen und banalen Versicherungen kannst Du selber tätig werden (z.B. Privat- oder Kfz-Haftpflichtversicherung). Profis mögen die ohnehin nicht so gern verkaufen bzw. vermitteln, viel Arbeit für minimales Honorar.


    Andere Versicherungen, speziell private Krankenversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen überblickt der Laie nicht, bei denen geht man besser zum Profi. Bei diesen Versicherungen steckt die Vermittlungsprovision (oder -courtage) im Tarif. Du kannst Dir das Geld also nicht sparen, wenn Du das selber machst.


    Grundsätzlich bist Du mit einem Makler besser dran als mit einem Ein-Firmenvertreter, weil der Makler halt mehrere Gesellschaften anbieten kann, und verschiedene Versicherungsgesellschaften sind bei unterschiedlichen Versicherungen halt unterschiedlich teuer und auch unterschiedlich leistungsfähig.


    Du bist Förster und brauchst ein Fahrzeug, das für Deine Fahrten im Wald und im Gelände taugt. BMW hat sowas aber nicht. Der kompetenteste BMW-Verkäufer kann Dir keine G-Klasse verkaufen.


    Jeder Dienstleister muß mit seiner Dienstleistung Geld verdienen, Du arbeitest in Deinem Beruf auch nicht umsonst. Ob ein Angebot fair ist oder nicht, bemißt sich nicht am Vorzeichen, sondern am Betrag (und an der Leistung, die der Dienstleister schließlich erbringt). Das weiß man aber selten vorher. :)


    Auch der vielgelobte Honorarberater ist nicht automatisch gut (der keine Provision bekommt, somit nicht auf deren Höhe schielen kann). Damit ist aber auch nicht immer alles in Butter. Mir ist hier im Forum ein Fall untergekommen, wo eine Honorarberatung in einem renommierten Haus danebengegangen ist, warum auch immer. Das muß nicht am Anbieter liegen, das kann auch am Kunden liegen.


    Man könnte ein Buch über weitere Details schreiben, ich laß es aber. :)

    Ich habe schon ein erstes Angebot von der Versicherung vorliegen aus den plus 30% "nur" plus 15% zu machen.


    Da ich aufgrund der massiven Erhöhung gezwungen war. meine Zeit zu investieren, um mir Vergleichsangebote einzuholen, habe ich diese nun als Zielpreis bei der Versicherung eingekippt. Ich erwarte nun eine Beitragssenkung auf den Vergleichspreis des Wettbewerbers (bei nebenbei bemerkt teilweise noch besserer Leistung in Details) wenn ich dafür im Gegenzug nicht kündige.

    Ich bin gespannt darauf, was bei Dir herauskommt. An sich sind solche Versicherungen Massengeschaft, ich kann mir nicht vorstellen, daß die Versicherungsgesellschaft einen individuellen Tarife für Dich macht. Als Kunde hat man in solcher Situation eigentlich nur die Wahl, "ja" oder "nein" zu sagen.


    Ich habe den Eindruck, daß Du da Verhandlungsspielraum siehst. Ich glaube aber nicht, daß Du hier welchen hast, lasse mich aber natürlich immer überraschen.

    Vielleicht lernt es die Versicherung auf dem Weg, dass es unfassbar dreist ist, den Beitrag bei einem Neukunden innerhalb von 3 Jahren um 70% (!) zu erhöhen.

    Das magst Du so denken, diese moralische Kategorie spielt aber letztlich keine Rolle. Wenn Dir die Mischung zwischen Preis und Konditionen zusagt, machst Du das, wenn nicht, dann nicht.


    Der Laie denkt oft, daß in diesem Geschäftssegment Treue ein Kriterium sei. Sie ist es, aber gerade umgekehrt, als der Laie das denkt: Der Kunde, der den Wechsel scheut, wird intern als "Schläfer" diffamiert, er bekommt den höheren Preis, der wechselwillige Kunde aber hofiert, ihn lockt man mit einem Sonderangebot.


    :)

  • Die Stiftung Warentest hat vor nicht allzu langer Zeit Wohngebäudeversicherungen getestet, vielleicht mal unter test.de suchen. Damit kannst du dir erstmal einen Überblick verschaffen.

  • Und sonst sucht man mit zB Check24 und dem Begriff Wohngebäudeversicherungen?
    Gibts noch eine empfehlenswerte Alternative zu Check24 bzw. Stiftung Warentest zur Überblickssuche?