Ablösedarlehen bzw. Forward-Darlehen

  • Hallo zusammen,


    Ende 2021 hatte uns ein Finanzierungsberater der DKB Grund GmbH ein Forward-Darlehen (Ablösedarlehen nach 10 Jahren Sonderkündigungsrecht) der DSL-Bank vermittelt. Auch der davor liegende Kauf (2014) unseres EFH wurde bereits durch die DSL-Bank finanziert. Jetzt in 2025 sollte das Ganze dann durch die DSL-Bank umfinanziert werden (gleiche Immobilie, gleiche Bankverbindung, der überschüssige Differenzbetrag sollte zur Sanierung genutzt werden).


    Leider läuft mit der konkreten Umsetzung der Darlehensablösung seit Anfang dieses Jahres einiges schief. Eine kurze Recherche zu Erfahrungsberichten über die DSL-Bank (u.a. bei Finanztip und finanzfluss) treibt einem endgültig die Sorgenfalten auf die Stirn. Hier gibt es leidgeprüfte Kunden zuhauf, bei denen z.T. sogar die Existenz bedroht ist.

    Ablösedatum unseres Forward-Darlehens war der 31.1.2025. Statt der für das neue Ablösedarlehen vereinbarten Raten werden weiter die Raten für das alte Darlehen inklusive der mittlerweile angelaufenen Bereitstellungszinsen für das Ablösedarlehen abgebucht.


    Auch die Höhe der Ablösesumme scheint fehlerhaft zu sein. Laut einer Ablösevollmacht der DSL-Bank soll der Betrag über 13.000 € höher liegen (also zu unseren Lasten) als auf den aktuellen Salden-Mitteilungen der DSL-Bank von Anfang März 2025 ausgewiesen (Stand 31.12.2024 - hier sind die Raten ab dem 1.1.2025 noch nicht mit eingerechnet).


    Unrund lief es übrigens auch schon 2021. Bei der Vermittlung des Ablösedarlehens mussten wir auf Verlangen der DSL-Bank die gleichen Unterlagen nach einer gewissen Zeit ein weiteres Mal einreichen (dies ist so auch bei einer ganzen Reihe anderen DSL-Bank Kunden passiert). Auch wurde zunächst unnötigerweise eine gegenstandslose Grundbuchbestellung eingefordert. Und schließlich war zwei Jahre später eine nochmalige Postident Legitimations-Prüfung fällig.


    Seit der Übernahme der DSL-Bank/Postbank durch die Deutsche Bank und insbesondere nach der Zusammenlegung des IT-Systems scheint nun gar nichts mehr zusammen zu laufen. Immerhin hat die BaFin deswegen einen Sonderbeauftragten bestellt. Der „Kundendienst“ ist inzwischen auf einen „Flaschenhals-Alibi-Service“ reduziert: C-Center mit Endloswarteschleifen aus denen man entweder ansatzlos rausgeworfen wird, oder das tatsächliche Durchstellen an einen überforderten Ccenter-Mitarbeiter ergebnislos bleibt. Die im Vertrag angegebenen Kontaktadressen (E-Mail / Telefonnummer / Fax) sind nicht mehr erreichbar, die DSL-Zentrale (mit funktionierender Faxnummer und E-Mail-Adresse!) lehnt es ab, Anfragen weiterzuleiten. Einschreiben werden ignoriert, selbst Rechtsanwälte, Notare oder andere Banken beißen sich selbst mit Fristsetzung und Klageandrohung die Zähne aus. Mittlerweile steht fest, dass das Neugeschäft der DSL-Bank ganz eingestampft werden soll und die Marke DSL-Bank somit irgendwann komplett verschwinden wird.



    Da sich unser DKB-Finanzierungsberater (zur Erinnerung: Vertrags-Abschluss 2021) anscheinend nicht mehr zuständig fühlt, und die DSL-Bank auf unsere Einschreiben bisher nicht reagiert, hoffe ich hier im Forum Antworten auf einige meiner dringendsten Fragen zu erhalten und möchte mich schon mal im voraus ganz herzlich für jeden Hinweis bedanken.


    1. Wie muss ich mir das normale Procedere bei der Darlehensablösung durch die Bank vorstellen? Wie ist das bei Euch gelaufen?

    Zustandekommen des Darlehensvertrags ist bestätigt, der Termin für den Beginn des Ablösedarlehens erreicht. Da sich alles innerhalb ein und derselben Bank abspielt, müsste die DSL Bank doch nur neu gegen alt ablösen, die überschüssige Summe auf das bekannte Konto überweisen und die SEPA-Abbuchungen auf die geänderten monatlichen Beträge umstellen? Der DKB-Berater hatte seinerzeit zugesichert, dass die überschüssige Summe „zur freien Verfügung“ sei (wir wollen davon allerdings schon sanieren).


    Welche Unterlagen braucht die Darlehensgeber-Bank noch zwingend für die Umsetzung der Ablösung und Auszahlung. Wie sieht das bei anderen Banken aus?


    Um theoretisch mögliche Gründe für die Leistungsstörungen aus Sicht der DSL-Bank vorwegzunehmen, hatte ich der DSL-Bank ein weiteres Mal Kopien der unterschriebenen Empfangsbestätigungen bzw. Ablösevollmachten (mit dem Hinweis auf die fehlerhaften Summen) zugesendet. Zur Erinnerung: Immerhin war ja bereits 2021 eine weitere Bearbeitung des Darlehens-Antrags davon abhängig gemacht worden, die gleichen Unterlagen nochmals zuzusenden, bzw. letztlich gegenstandslose Papiere vorzulegen.


    2. Die nächste Frage für mich wäre: Was könnten weitere mögliche Gründe für die Leistungsstörungen sein? Hier wäre ich ebenfalls für Eure Einschätzungen sehr dankbar.


    Mir scheint, dass die Formulare in der Kundenmappe für die Baufinanzierung nicht individuell auf das Darlehenspaket abgestimmt werden, sondern, dass die Formulare alle Eventualitäten abdecken sollen, egal ob Neubau/-kauf oder Umschuldung.


    → Ablösevollmacht – wahrscheinlich gar nicht nötig, oder? Immerhin wird ja innerhalb der gleichen Bank ein Darlehen gegen das andere abgelöst. Ist aus meiner Sicht eigentlich grotesk, sich von der DSL eine Ablösesumme bescheinigen zu lassen, um das gleiche Formular wieder an die DSL Bank zurückzuschicken (Informationsgeber = Informationsnehmer).


    → Valuten-Bescheinigung – Angabe von Darlehensbeständen. Die genauen Beträge waren mir bis zur Zustellung der letzten Salden-Mitteilungen unbekannt; und selbst die von der DSL-Bank eingesetzten Beträge waren in den 2021er Unterlagen fehlerhaft. Auch hier Informationsgeber = Informationsnehmer).


    → Zahlungsabruf/Baufortschrittsanzeige – Wie bereits geschrieben, hatte der DKB-Berater uns seinerzeit zugesichert, dass die überschüssige Summe „zur freien Verfügung“ sei. Da wir dann mit dem Geld nicht zwingend sanieren müssten, bin ich hier ebenfalls davon ausgegangen, dass dieses Formular nicht benötigt wird. Als wir 2014 das EFH gekauft und renoviert hatten, machten die Formulare natürlich schon Sinn.


    3. Außerdem wundert mich schon, dass die DSL-Bank von sich aus keinerlei Anstalten macht, kurz schriftlich nachzufassen, ob Unterlagen fehlen. Ist das normal; auch bei Nicht-DSL-Darlehensgebern? Wie sind Eure Erfahrungen?


    Klar könnte man hier auch unterstellen, dass es die Deutsche Bank darauf anlegt, einfach darauf zu warten, bis (ob) der Kunden sein Recht einklagt. Die Marke DSL verschwindet eh über kurz oder lang; ein Ansehensverlust kann hier fast egal sein.


    4. Und schließlich bin ich auch unsicher, inwieweit der Finanzierungsberater der DKB-Grund noch vertraglicher Ansprechpartner für Fragen zum Darlehen ist. Weder in den Unterlagen noch auf der Website scheint es eine AGB zu geben, bzw. Hinweise zum Umgang in dieser Frage.


    In einem Schreiben der DSL-Bank (2021) wird darauf verwiesen, dass wir uns bei weiteren Fragen zur Finanzierung an den DKB-Berater wenden solle. In einer aktuellen Antwort-E-Mail verweist der DKB-Berater auf den inzwischen nicht mehr existierenden DSL-Kontakt.


    Durch Internet-Recherche weiß ich, dass es auch Finanzierungsberater gibt, die den Kunden bis zur gänzlichen Abzahlung des Darlehens betreuen. Wie sieht das bei Euch aus?



    Beste Grüße und vielen Dank im voraus für die Mühe des Durchlesens und etwaiger Kommentare und Hinweise!

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Puh, langer Text. Ist anscheinend auch recht komplex.


    Für mich würde sich als erstes die Frahe stellen, wer den Darlehensvertrag mit der DSL Bank vermittelt hat?

    Also wer hat dafür Provision bekommen?

    Als Endkunde kannst du da doch nicht direkt ein Darlehen abschließen sondern du brauchst dafür immer einen Vermittler, oder?

    Derjenige wäre dann auch mein erster Ansprechpartner bei Problemen.


    Ich kenne einen Vermittler, der Immobilienkredite über die DSL Bank vermittelt hat. Und da gab es meines Wissens nach keine solchen Probleme, lief alles glatt.


    Aber... der Vermittler ist wirklich sehr akkurat in der Vorbereitung der Darlehensverträge. Ist ein älterer Herr mit viel Erfahrung. Und auch bei Problemeb nach Vertragsabschluss steht er für die Kunden zur Verfügung.


    Keine Ahnung, ob es da auch "schnell schnell" Vermittler gibt, die sich nach Abschluss um nix mehr kümmern.

  • Puh, langer Text. Ist anscheinend auch recht komplex.

    Genau. Und deshalb gehört das an den Fachanwalt. Hier steht einiges auf dem Spiel, da würde ich mich nicht auf die Laienmeinung eines Forums verlassen.


    Grundsätzlich gilt natürlich, dass die Bank an den Vertrag gebunden ist. Egal ob die Marke eingestampft werden soll oder nicht.