Hallo zusammen
ich habe eine fondsgebundene RV bei der AXA, die im März 2003 abgeschlossen wurde. Stand heute habe 137.000 EUR eingezahlt, der aktuelle Rückkaufswert beträgt 150.000 EUR, was nach interner Zinsflussrechnung einer Verzinsung von bescheidenen (knapp 1%) entspricht. Damit bin ich aber immerhin im "Plus", ohne Vergleich mit clevereren Anlageformen, die ich damals hätte wählen können. (Wenn ich nur die letzten 3 Jahre betrachte und die Einzahlungen mit dem Rückkaufswert vergleiche, komme auf ca. 1,5%, also auch nicht berauschend.)
Das damalige Verkaufsargument war u.A. die die steuerfreie Auszahlung im Rentenalter. Ich war jung und bin da halt eingestiegen und habe es all die Jahre weiterlaufen lassen (inkl. dyn. Anpassung der Sparraten von damals 296€ bis derzeit 836€). Restlaufzeit der Ansparphase beträgt noch knapp 2 Jahre.
Es gibt unter bestimmten Umständen die Möglichkeit zur Rückabwicklung (ggf. per Klage) bei fehlerhafter Widerrufsbelehrung für Versicherungen, die in diesem Zeitraum abgeschlossen wurden. Die Verbraucherzentrale NRW bietet einen Prüfservice, hat meinen Vertrag angeschaut und mir positive Erfolgsaussichten (natürlich ohne Gewähr) beschieden. Ich habe eine Rechtsschutzversicherung. Es gibt Kanzleien, die haben daraus ja mittlerweile ein Geschäftsmodell entwickelt.
Wer hat Erfahrung mit dieser Thematik und kann mir einen Ratschlag erteilen?
1) Nichts machen, einfach weiterlaufen lassen und die steuerfreie Auszahlung mitnehmen.
2) Beitragsfrei stellen und die Sparrate alternativ in 2-3 ETFs investieren.
3) Die Rückabwicklung per Klage in Betracht ziehen. Dann entfällt das Thema mit der steuerfreien Auszahlung, ich hätte im Erfolgsfall aber einen größeren Betrag, den ich ebenfalls in 2-3 ETFs anlegen könnte. Selbst bei konservativen Annahmen sollte ich damit die überschaubare Performance der RV übertreffen und hätte außerdem noch die Sparrate zur weiteren Anlage. Falls ich keinen Erfolg habe, bleiben ja weiterhin die Varianten 1) und 2).
Hört sich vielleicht etwas gierig an und ich habe auch selbst ein bißchen schlechtes Gewissen deswegen, aber bei der AXA träfe es ja keinen Armen und so langsam muss ich mir aktiv Gedanken um die finanzielle Optimierung meiner Rente und meines Lebensabends machen ;-)...
Any thoughts oder auch konkrete Erfahrungen mit Rückabwicklungsversuchen und wie diese liefen?
Danke schonmal vorweg!