ETF mit Limit verkaufen, wenn in Zukunft ein bestimmter Wert erreicht wurde

  • Ich würde gerne wissen ob ich ETFs so verkaufen kann, wie ich mir das vorstelle.


    Aktuell liegen die ETFs zum Beispiel bei 80€, ich möchte aber in Zukunft automatisch die ETFs verkaufen, wenn der Kurs(kurzzeitig) auf 89€ springt.


    Dazu setzte ich ein Limit von 88,90€, das ganze lasse ich auf unbestimmte Zeit so laufen.

    Damit werden die ETFs dann automatisch, auch wenn der Kurs kurzzeitig den Wert erreicht verkauft oder?

  • Im Prinzip ist das richtig. Du gibst beim Limit den Preis an, den du beim Verkauf mindestens erhalten möchtest. Was mir nicht einleuchtet ist, warum du das Limit auf 88,9 setzen willst, wenn du bei 89 verkaufen möchtest. Sind zwar nur 10 Cent, aber ich würde das Limit auf 89 setzen, denn das ist doch der Kurs, den du erreichen willst.

  • Ja, genau so geht das mit der Limit-Order. Das kannst du so machen. Nur auf unbestimmte Zeit ist etwas einzuschränken, meist gibt es eine bestimmte maximale Gültigkeitsdauer der Order zur Auswahl, bspw. bis Jahresende oder 1 Kalenderjahr. Je nach Broker kannst du bspw. auch Staffeln und zwei Orders an verschiedenen Preispunkten anlegen. Im Beispiel vielleicht bei 89,90 und bei 93,50 zu jeweils einem Teil deiner Aktien.

  • Was mir nicht einleuchtet ist, warum du das Limit auf 88,9 setzen willst, wenn du bei 89 verkaufen möchtest. Sind zwar nur 10 Cent, aber ich würde das Limit auf 89 setzen, denn das ist doch der Kurs, den du erreichen willst.

    Stimmt. Die ETFs werden danach auch schnell genug verkauft, wenn der Kurs nur ganz kurz das Limit erreicht oder kann es sein, dass der Zeitraum auch mal zum Verkauf zu kurz war?

  • Ich Frage mich warum du das denn tun möchtest.

    Anscheinend brauchst du das Geld ja heute nicht, warum brauchst du es denn gerade bei dem Preis?


    Anders gefragt: Warum nicht heute verkaufen? Bzw. warum nicht einfach ohne Verkauf weiter laufen lassen?


    Wie geht es dir wenn der ETF am Verkaufstag weiter auf 95 pro Anteil steigt?


    Langfristig gehst du ja schließlich von steigenden Kursen aus. Dafür gibt es übrigens keine Garantie. Genauso wenig gibt es eine Garantie dafür, dass dein Limitpreis jemals oder in einer bestimmten Zeit erreicht wird.

  • Da gibt es je nach Handelsplatz ein überraschend komplexes Regelwerk, um die Frage zu beantworten in welcher Reihenfolge und im welchem Umfang platzierte Orders tatsächlich zur Ausführung gelangen und (ganz oder teilweise) gefilled werden.


    Das ist aber sehr von deinem gewählten Marktplatz abhängig. Also ob Börse oder Market-Maker. Ein tolles Stichwort zum Einstieg ins Thema ist aber Preis-Zeit-Priorität. Typischerweise werden Market-Orders vorrangig zu Limit-Orders ausgeführt. Die Rangfolge der Limit-Orders ergibt sich dann nach Preis-Zeit-Priorität der Marktlage (Orderbuch).


    Weg einer Order
    Sie geben bei Ihrem Kundenberater bzw. im Internet Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers in Auftrag. Über kurz oder lang erhalten Sie dann eine Bestätigung, dass…
    www.boerse-frankfurt.de

  • Ich Frage mich warum du das denn tun möchtest.

    Das war vorerst eine Frage die mir im Kopf herumschwirrte. Für einen ETF habe ich einen Sparplan, den anderen werde ich verkaufen, liegen lassen oder minimal sparen, da bin ich mir nicht sicher und halte alle Optionen für mich offen.

  • Zu beachten ist auch noch, dass auf der Käuferseite genug Nachfrage vorhanden sein muss. Sonst kann es sein, dass der Verkauf nicht oder nur teilweise zustande kommt. Teilausführungen kann man bei der Order zulassen oder ausschließen. Ich würde jedenfalls einen liquiden Börsenplatz wählen. Tradegate und XETRA sind i.a. eine gute Wahl.

  • Das geht im Direkthandel bestimmt auch durch. Dann bist du aber im Bereich Market-Maker und eben nicht börslich unterwegs. Die kursstellung ist da gut und gerne etwas „kreativer“ zu den Randzeiten (für dich ungünstiger). Ist halt die Frage ob und inwiefern dich das bei deiner Limit-Order kümmert, da dir der Ausführungszeitpunkt ja eher egal ist.


    Am marktgerechtesten wird deine Order an Handelsplätzen wie Tradegate oder Xetra ausgeführt werden. Aber bei kleinem Volumen sollte das alles nicht sooo wichtig sein. Probier einfach mal aus.

  • Direkthandel sollte auch gehen, wenn der ETF nicht zu exotisch ist und der Broker ihn in ausreichender Stückzahl handelt. Ich setze bei Käufen/Verkäufen IMMER ein Limit, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

  • Das geht im Direkthandel bestimmt auch durch. Dann bist du aber im Bereich Market-Maker und eben nicht börslich unterwegs. Die kursstellung ist da gut und gerne etwas „kreativer“ zu den Randzeiten (für dich ungünstiger). Ist halt die Frage ob und inwiefern dich das bei deiner Limit-Order kümmert, da dir der Ausführungszeitpunkt ja eher egal ist.

    Und die Frage ist, ob einem ein marktgerechter Preis wichtig ist. Wenn man einfach nur den absoluten Preis von 89 EUR pro Stück haben will (egal ob man anderswo oder später auch 91 haben könnte), kann einem der Spread egal sein.


    Wofür das gut sein soll, ist mir aber noch nicht recht klar. Also, warum man sich überhaupt entscheiden sollte, ein längerfristiges Limit zu setzen, um beim Erreichen von Betrag X automatisiert zu verkaufen. Vielleicht gehen die Kurse danach ja weiter hoch?

  • Nennt man das dann in Analogie zur Stop-Loss-Order eine Stop-Win-Order? :D


    Ne, Quatsch bei Seite: Im Trading nach Charttechnik sind solche Orders als Take-Profit-Order bekannt, die man an bestimmte charttechnische Punkte setzt.

  • Sonntag 27.4.2025

    Lieber Forumsfreund Nix


    Ich vermute jetzt einfach mal, dass Du ziemlich neu an der Börse bist.

    Diese Strategie mit dem Ausnutzen von Kursschwankungen zur Erhöhung der Rendite ist ein völliger Blödsinn. (sorry für dir Wortwahl)


    Es ist längst nachgewiesen, dass das ständige Kaufen und Verkaufen gegenüber einer Daueranlage nicht nur keinen Vorteil hat, sondern am Ende eine erheblich schlechtere Rendite!

    Der Forumsfreund volcanosaucin hat hierbisher als Einziger darauf hingewiesen,

    dass das alles keinen Sinn macht.

    Es gibt viele Gründe für die schlechtere Performance,

    z.B. Gebühren, Steuer, Zeitaufwand usw.

    ABER_

    Der wichtigste Grund ist jedoch ein ganz anderer:

    Mit Deinem sogenannten Verkaufslimit, verkaufst Du eine Aktie oder einen Fonds nach einem relativ kleinen Kursgewinn und hoffst darauf, diese Aktie oder den Fonds wieder billiger zurückkaufen zu können.

    Das klappt sogar hin und wieder und Du freust Dich über ein paar Prozent Gewinn.


    Das Schlimmste ist aber:

    Mit dieser Strategie entgehen Dir die ganz großen Gewinn an der Börse, die nun mal nur ein Langfristanleger erzielt.


    Mit Deiner Frage hast Du mich tatsächlich an meine eigenen Anfangszeit an der Börse vor 40 Jahren (!!!!) erinnert. Damals hatte ich auch solche Ideen. Allerdings gab es damals keine Finanztip Forum, kein Internet und nur die Hausbank die natürlich vom Kaufen und Verkaufen begeistert war, damals noch mit 1% Gebühren.


    Der Nachteil Deiner Idee ist nämlich, dass eine Aktie oder ein Fonds nach Erreichen eines bestimmten Kurszieles, egal ob das in Deinem Beispiel 90 ist, oder 89 oder 91 oder sonst was, eben NICHT daran denkt, DANACH gleich wieder im Kurs zu sinken, sondern oft fröhlich weiterklettert.


    Ich kann Dir dazu Dutzende von Beispielen bringen.

    Alle meine Aktien die sich in meinem Depot verfünfacht oder verzehnfacht haben, hätte ich heute alle nicht mehr, wenn ich irgendwann auf diesen Ratschlag hereingefallen wäre:

    "Vom Gewinnmitnehmen ist noch niemand arm geworden..."

    Heute sage ich dazu nur

    "Aber auch nicht reich..."


    Ganz aktuelles Beispiel sind die Rüstungsaktien.

    Als letztes Jahr der Urkrainekrieg schon im vollen Gang war, war der Kurse unserer heimischen Rüstungsfirma Rheinmetall schnell von 100 auf 200 gestiegen.

    Bis ich dann überlegt habe ob diese Aktie überhaupt will und ob ich bei diesem Kurs noch einsteigen soll, war der Kurs schon 2 Wochen später bei 300 Euro.

    Zu diesem Kurse habe ich dann mit Bauchweh gekauft.


    Zu meiner eigenen Überraschung ging es weiter aufwärts.

    Bei jeder neuen Hunderter-Marke hat der Banker meiner Hausbank angerufen und mir geraten, gerade bei dieser Aktie auch einmal den Gewinn mitzunehmen.

    Obwohl ich kein Fan von Rüstungsaktien bin (nicht wegen der Rüstung sondern weil das zyklische Firmen sind), habe ich die Dinger bis heute behalten.


    Ich habe weder bei 400 verkauft,

    noch bei 500,. 600.,700, 800, 900 und auch nicht bei 1.000.

    Inzwischen notiert die Aktie wenn ich es recht gesehen habe sogar schon über 1.200.

    Mein Banker ruft schon gar nicht mehr an...


    Lieber Forumsfreund,

    Ich will Dir damit nur sagen, dass solche Gewinne, die an der Börse IMMER WIEDER gibt

    (denk nur an Technologie, Pharma usw)

    Du mit Deiner Strategie NIE erzielen wirst.


    Du wirst Dich immer über ein paar Prozentchen freuen und immer warten, dass Deine Aktiei wieder sinken damit Du neu kaufen kannst.

    Irgendwann wirst Du merken, das ist schade um die Zeit.


    Nichts für ungut, das war nur der Rat eines demnächst 80jährigen der in seiner Anfangszeit auch keinen Fehler ausgelassen hat.


    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit

  • Möglicherweise muss man diese Erfahrungen machen, um dann irgendwann ins Buy and Hold überzugehen. Jeder Anleger, den ich persönlich kenne, hat sich anfangs als Hobbytrader versucht. In der Summe macht man, wenn man Glück hat, ein paar Prozent mehr Profit, stirbt aber tausend Tode zwischendurch.

  • Eigentlich bin ich nur am überlegen was ich mit dem zweiten ETF machen soll. Ich wollte nun doch eher nur den IE00BK5BQT80 besparen und den IE00B4K48X80 liegen lassen, verkaufen oder minimal besparen.


    Mal sehen, es sind in jedem Fall hilfreiche Tipps dabei, danke dafür!