Günstiges Alter für Gebrauchtwagen

  • Hallo Community,


    Ich überlege, was ein günstiges Alter für den Kauf eines Gebrauchtwagens ist. Mein erstes Auto war ein Golf, Neupreis 22.000, nach 3 Jahren mit 26.000 km gekauft für 13.000. Kam mir günstig vor. Irgendwann hat ihn mein Vater übernommen, als er verkauft hat war der Wagen 13 Jahre alt und hatte keine ungewöhnlichen Probleme gemacht. Also ein guter Deal.


    Ich frage mich, was ein gutes Alter Kilometerverhältnis ist, um einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Prinzipiell würde ich ein Auto 10-15 Jahre alt werden lassen, aber vor den ersten Altersmacken abstoßen wollen. Also eher was neues als 1000+ in eine alte Karre stecken. Aber einen Jahreswagen würde ich eben 9-14 Jahre fahren, ein älteres entsprechend kürzer.


    Dass man mit Autos Pech haben kann ist klar. Da würde ich einfach mal auf das Glück setzen, dass es sich normal entwickelt und hier ungünstige Konstellationen außen vor lassen.


    Habt Ihr irgendwelche Gedanken dazu?

  • Ich habe meinen ersten gebrauchten mit knapp 100T km und 5 Jahre alt gekauft.
    Hier war für mich das Gesamtpaket aus Preis und Ausstattung entscheidend.


    Ich glaube eher, dass man Langzeit Erfahrungsberichte und Probleme bei der Produktion (Serienfehler) recherchieren sollte. Dann noch ein Blick in die vorliegenden Rechnungen/Wartungen/TÜV und dann entscheiden. Ein Neuwagen kommt für mich aufgrund des Aufpreises im Vergleich zum Jahreswagen nicht in Frage (Ausnahme evtl. wenn ich einen phantastischen Preis für das alte Auto erhalte bei Aktionen wie z.B. "Abwrackprämie").

  • Und wie sieht es bei dir aus, hast du dich entschieden gehabt ?


    Ich meine, wenn man sich sun Auto kaufen will dann kann man unterschiedliche Informationen finden. Im Web gibt es genug Portale die man sich suchen kann, hast du es denn so mal probiert ?


    Bei mir ist es so, dass mein Wagen knapp 9 Jahre alt ist und noch top in Schuss ist.
    Muss aber am Auto was machen. Die Scheibe muss erneuert werden..
    Jeder muss für sich entscheiden.

  • Ich habe lediglich festgestellt, dass jedes Auto ein anderes Verhältnis von Alter/km zu Gebrauchtwert hat und man letztlich sein Budget festlegen muss und dann das beste Neuwert-Aktueller Wert Verhältnis bilden muss. Eine Vereinfachung habe ich nicht gefunden. Wäre auch zu schön gewesen.

  • Stellenweise frage ich mich, ob ein günstiges Leasingangebot nicht die bessere, weil vor allem planbarere Variante ist. Nach drei, vier Jahren gibt man das Auto ab und vermeidet somit die ersten teuren Arbeiten die neue Reifen, Bremsbeläge, Scheiben etc.
    Teilweise haben die Angebote sogar Versicherung, Steuern und Wartung inklusive.
    Mal wahllos rausgegriffen: Ein Renault Captur (130 PS) mit All-Inclusive-Leasing (Wartung, Steuern, Versicherung) gibt's für nur 250 Euro im Monat zzgl. 220 Euro Überführungskosten.

  • Ich sehe drei Varianten.
    1) Neuwagenkauf mit optimalem Rabatt, Vergleich ist für mich www.meinauto.de, das ich aber beim Händler meines Vertrauens nicht erreiche. Ein Renault Captur ergab bei meiner 30 Sek Recherche dort einen Rabatt von 30+% bei Barkauf.
    2) Gebrauchtwagenkauf bar. Ich faevorisiere Autos max 3 Jahre max 50.000 km.
    3) Jede Art von Leasing hat meines Wissens ein Mackenrisiko. Ein Steinschlag, ein Kratzer, eine Kleinigkeit bei der Rückgabe, schon sind viele Hundert bis ein paar Tausend Euro weg. Klar, ich fahre immer ein relativ neues Auto.


    Da ich mein Auto immer +-10 Jahre fahren würde, mindern diese Macken den Restwert kaum. Und ein Auto mit großem Rabatt zu kaufen ist über 10 Jahre immer günstiger, als 3,3 Autos für 3 Jahre zu leasen.


    Aber wenn es dir die Mehrkosten Wert ist, ist Neuwageleasing natürlich cool und du kannst die monatliche Rate in deine Fixkosten einplanen, während sonst alle 10 Jahre eine größere Investition ansteht. Aber insbesondere aufgrund des Mackenrisikos (auch behobene Schäden mindern den Wert) gibt es ein deutliches Restrisiko.

  • Und klar unterscheiden muss man Restwertleasing und Kilometerleasing. Restwertleasing (ich vermute das sind deine 250 Euro oder du willst nur 10.000 km im Jahr fahren) ist aus meiner Sicht Verbrauchertäuschung. Du kannst einen Porsche für 100.000 leasen, vereinbaren, dass er nach 3 Jahren noch 95.000 Wert sein soll, 200 Euro Leasing zahlen, wenn die Leasingfirma sagt, dass er nach 3 Jahren noch 60.000 Wert ist, zahlst du die Differenz.

  • Meine bisherigen Autos habe ich gefahren, bis sie ungefähr 10 bis 12 Jahre alt waren.


    Den einen fast die ganze Zeit (Jahreswagen). Als ich den zum Händler gebracht habe, wollte ich fast sagen, er solle eine Würfel daraus machen, aber er hat ihn am Ende doch nach Nordafrika verschiffen lassen.
    Ein paar Reparaturen waren zwischendurch notwendig, aber nie etwas, was zur Überlegung Reparatur/Neuanschaffung geführt hätte.


    Ich denke aber, dass der ideale Zeitpunkt bzw. das ideale Alter für den Gebrauchtwagenkauf nicht nur marken- sondern auch modellabhängig ist. Mit Faustformeln würde ich mich daher sehr zurückhalten.

  • Der Captur ist ein Angebot für ein jährliches Leasing-Abo mit 17Tkm. Kein Restwert sondern Kilometerleasing. Wird bei mydealz diskutiert. Die 220 € sind Zustellung nach Hause, nicht die üblichen Überführungskosten.


    Bei MeinAuto würde er in gleicher Ausstattung 15.638 kosten.


    Nimmt man die monatliche Versicherung mit 80 Euro an (aus MeinAuto-Finanzierungsangebot) sowie die Steuer mit 8 Euro (93 Euro p.a.) zahlt man für das reine Auto 161 Euro p.m. / 1.932 Euro p.a.


    Da laut ADAC 48 € p.m. Werkstatt angesetzt werden, wäre der Vergleichswert knapp 1.400 € p.a. sinkt. Fährt man das Auto bei Neukauf >. 10 Jahre wäre der Kauf günstiger, da hier 17.000 km p.a. angesetzt sind vermute ich dass das Auto dieses Alter nicht mit den kalkulierten Werkstattkosten erreicht.


    Sonst bin ich nicht so der Freund der Leasing-Angebote, da man häufig die Überführung zusätzlich zahlen muss. Hier ist das nicht der Fall und ich finde kein wirtschaftliches Argument, warum das Angebot schlecht ist. Es bleibt das Risiko der Nachberechnung von Schäden, die man vielleicht beim eigenen Auto nicht repariert hätte, Die Firma ist wohl noch recht neu und es gibt in den Kommentaren unterschiedliche Aussagen zu Service und Rücknahme.


    Quellen:
    https://www.like2drive.de/fahr…mited-schaltgetriebe.html
    https://www.adac.de/_ext/itr/t…Ce_120_Initiale_Paris.pdf
    https://www.mydealz.de/deals/r…0km-privatleasing-1364443

  • Ich träume zum Beispiel von einem Multivan, Neupreis 60.000, mein Budget sind 30-40.000. Wenn ich da in Autoscout schaue, gäbe es Fahrzeuge zwischen Bj. 2016-2017 und 10.000-50.000km. Wenn ich da was mit entsprechender Ausstattung finde und dann einen 50% Rabatt auf den Listenpreis überschlagsmäßig erhalte, wäre ich super zufrieden.


    Aber noch ist das 3. Kind nur ein Traum. :thumbup:

  • Zitat von chris2702

    Und klar unterscheiden muss man Restwertleasing und Kilometerleasing. Restwertleasing (ich vermute das sind deine 250 Euro oder du willst nur 10.000 km im Jahr fahren) ist aus meiner Sicht Verbrauchertäuschung.

    Restwertleasing gibt's doch praktisch gar nicht (mehr) am Markt, oder sehe ich das falsch?
    Und ja, ich spreche implizit vom Kilometerleasing.




    Zitat von chris2702

    Jede Art von Leasing hat meines Wissens ein Mackenrisiko. Ein Steinschlag, ein Kratzer, eine Kleinigkeit bei der Rückgabe, schon sind viele Hundert bis ein paar Tausend Euro weg. Klar, ich fahre immer ein relativ neues Auto.

    Das kommt natürlich auf den Leasinggeber an. Es gibt faire Leasinggeber, wo normale Gebrauchsspuren (kleine Steinschläge) nichts extra kosten.
    Abgesehen davon sollte man es bei sorgfältiger Verwendung kaum schaffen, das Auto so mit Kratzern und Beulen zu übersäen, dass hier signifikante Kosten entstehen.
    Wer allerdings ein Talent dafür hat, Macken in seine Autos zu fahren, der ist mit Leasing wohl in der Tat schlecht bedient.






    Zitat von Kater.Ka

    Da laut ADAC 48 € p.m. Werkstatt angesetzt werden, wäre der Vergleichswert knapp 1.400 € p.a. sinkt. Fährt man das Auto bei Neukauf >. 10 Jahre wäre der Kauf günstiger, da hier 17.000 km p.a. angesetzt sind vermute ich dass das Auto dieses Alter nicht mit den kalkulierten Werkstattkosten erreicht.

    Der Ansatz kommt mir ein bisschen niedrig vor.
    Damit deckt man doch höchstens die Inspektionen und eventuell noch einen Rädersatz alle paar Jahre ab. Kommen andere Sachen hinzu (Bremsbeläge, Bremsscheiben) oder andere außerplanmäßige Reparaturen respektive teure Garantieverlängerungen, dann dürften die Kosten vermutlich höher sein.

  • dann dürften die Kosten vermutlich höher sein.

    Das ist tlw. richtig, da der ADAC von einer Haltedauer von K Jahren und 75.000 km ausgeht, s. verlinkte Quelle.


    Allerdings hatte ich mich verguckt, es sind 64 €.


    Es gibt noch eine detailliertere Datenbank, bei der man mit Haltedauer und Kilometern spielen kann. Dort werden 61 € für genau dieses Modell angegeben bei 5a / 75 Tkm, geht man auf 150 TKm sind es 107 €.


    Lt. Dokumentation der Systematik sind in diesen Zahlen die genannten größeren Reparaturen einkalkuliert. Selbstverständlich wird es dann irgendwann statistisch. Wir haben die letzten Jahre unsere Euro 2/3/4-Schätzchen mit 12 / 13 / 19 Jahren entsorgt und lagen eher unter dem ADAC-Satz, das kann aber auch anders sein.


    Datenbank https://www.adac.de/infotestra…nergy-tce-130-gpf-limited


    Systematik https://www.adac.de/_mmm/pdf/autokosten_grundlagen_47084.pdf

  • Ich habe lange von der eierlegenden Wollmilchautosau geträumt. "Der coolste Audi für 20.000 Euro." Inzwischen werde ich pragmatischer. Letztlich reicht was solides kleines, das mich viele Jahre pünktlich auf die Arbeit transportiert. Ein paar Merkmale sind mir wichtig, aber erstmal bin ich anspruchslos und will nicht viel Geld ausgeben. Und wenn mein Studentinnenjapaner von meiner Frau noch 5 Jahre durchhält, dann toleriere ich ihn. Wenn er Ärger macht, kommt er weg.


    Was würdet Ihr mit solcher Überlegung ins Auge fassen? Was ist ein kluges Ziel. ? Skoda Rapid. 3 Jahre. 30T km. 10.000 Euro. Klingt für mich günstig. Zu günstig?

  • Kannst Du Deine Frage und Anforderung präzisieren?


    Davon abgesehen: ich würde das beschriebene Fahrzeug nicht nehmen, da es neuere mit 6d-Temp zu ähnlichem Preis und mit weniger km gibt, die noch in der Herstellergarantie sind.

  • Hallo @Kater.Ka


    ich frage mich, welches Kaufziel ich im Sinne eines Vernunftkaufs haben sollte.
    Prio 1: Sinnvoll wenig Geld ausgeben, was ist sinnvoll?
    Prio 2: Gute Chancen haben, das Auto noch 10 Jahre zu fahren ohne Ärger und Reparaturen
    Ein paar Erwartungen habe ich an die Ausstattung (Radio mit Bluetooth für Tel, zB), würde ich hier wegen zu vielen Details aber außen vor lassen.


    Was ist da ein gutes Ziel? Ich hatte von meinem ersten Auto geschrieben. Golf 5, 26Tkm, 3 Jahre alt, für 13.000 Euro. Das hat mein Vater gefahren bis es 13 Jahre alt war. Erschien mir günstig.


    Du schreibst von Euro 6d, da hab ich mir noch gar keine Gedanken zu gemacht. "Noch Herstellergarantie" und "weniger km" wär natürlich super. Gibt's die auf autoscout24? Würdest du einen Privatkauf machen? Mit Dekra Gutachten? Ich hab keine Ahnung von Autos, würde daher nur vom Händler mit 6 Monate Garantie kaufen.


    Ich hätte vermutet, dass "Japaner" günstiger "Skoda" günstiger VW günstiger Premiumdeutsch ist. Also hätte ich mich in der Ecke Japaner - Skoda eingenistet.


    Hoffe meine Überlegungen und Ziele werden klarer. :)

  • Würdest du einen Privatkauf machen?

    Nein


    Ich hab keine Ahnung von Autos, würde daher nur vom Händler mit 6 Monate Garantie kaufen.

    Ich versuche in der Herstellergarantie zu kaufen und die nach Möglichkeit verlängern zu lassen. Dann kann ich auch weiter entfernt kaufen und vor Ort die Garantie nutzen. [ Um Kommentaren vorzubeugen: Ja ich weiß, dass Gewährleistung umfassender ist]


    Du schreibst von Euro 6d, da hab ich mir noch gar keine Gedanken zu gemacht.

    Es gab aktuell die Partikelreduzierung beim Benziner. Da wir unsere Autos lange fahren würde ich darauf achten die aktuellste Norm zu bekommen.


    Ich stell Dir später was unter Konversationen ein.

  • Hallo chris2702
    Zum Skoda Rapid kann ich Dir folgende Empfehlung geben: Gebe im Internet " Skoda Rapid Erfahrungen " ein und lese die ganzen aufgeführten Seiten einmal in Ruhe durch. Für mich war dieses ausschlaggebend, dieses Auto sogar als Neuwagen nicht zu kaufen. Ferner wird dieser Typ auch nicht mehr hergestellt, da die Kundschaft und der Hersteller wohl um die Qualität dieses Wagens gut im Bilde waren. Ich selber fahre einen Octavia Bj. 2006 als Neukauf. Dieser hat mich zweimal mit nacheinander durchgebrannten Stabzündspulen nach über 90000 KM im Stich gelassen; ansonsten ist es ein gutes Fahrzeug, allerdings ein großer Wagen.
    Und jetzt allgemein an alle, die sich ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen wollen: Laut Polizei und ADAC wurde an JEDEM DRITTEN FAHRZEUG der Tacho manipuliert, um einen günstigen Verkaufspreis zu erzielen. Hier ist es ratsam, sich einen Sachverständigen hinzu zu ziehen, der das Kaufobjekt genau unter die Lupe nimmt.

  • Aufgrund meiner Erfahrungen mit Mietwagen* würde ich sagen:
    Lieber das ordentlich ausgestattete kleinere Modell nehmen als das nackte größere Modell. So bekommst du unter dem Strich für das gleiche Geld mehr (Komfort) geboten.


    Auch wenn du sagst, dass du keine Ansprüche hast: Auch im Jahr 2019 macht es wenig Freude, ein Auto in der Basisausstattung zu fahren.
    Zudem schlägt sich ab einem gewissen Fahrzeugalter das Zubehör bzw. die Sonderausstattung nicht mehr stark im Preis nieder wie bei einem Neuwagen.

  • Danke für Eure Tipps. Ich werde wohl versuchen, mich dem Konsumterror zu entziehen und einfach den völlig ausreichenden und gut funktionierenden Zweitwagen weiterfahren. So schön ein schickes Auto ist, sobald die Gewöhnung eingetreten ist, ist das Fahrgefühl wie immer, ging mir jedenfalls schon mit großen Mietwagen so. Daher werde ich wohl einfach dafür sorgen, dass eine Rücklage für den Tag x existiert, an der ich den Alten durch was vernünftiges Neues ersetze und bis dahin froh sein, dass die Inspektion keine 200 Euro kostet und die Teilkasko ebenfalls unter 200 liegt. Und mein Geld stattdessen in Erlebnisse mit meiner Familie investieren.


    Aber obige Überlegungen von Euch helfen mir, im Ernstfall klug zu agieren. Daher: DANKE!