Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • @Florian36


    "...
    Einzahlungen erhöhern das vorhandene Risikobudget, so dass es zu einer höheren Aktienquote kommen kann.
    ..."


    Was ist gemeint?

    • hast eingezahlt 10000€ - Deportwert 8000€ ( = -20%)
    • der Einfachheit: du zahlst 10000€ ein - Börse bleibt gleich
    • Eingezahlt 20000 - Depotwert 18000€ (= -10%)

    so gerechnet: der Verlust ist absolut gesehen gleich, relativ aber geringer. Mit dieser REchnung könnte dann wohl die Aktienquote steigen.


    = Sutor möchte wohl motivieren, den Vertrag nicht ruhen zu lassen




    Eine Parallele gab es im Jahr 2013, oder so.
    Benzin kostete knapp 2€ pro Liter...


    ein paar Leute meinten, Diesel lohnt nicht mehr


    Die absolute Preisdifferenz zwischen Diesel und Benzin war zwar unverändert....
    Aber weil das Preisniveau so hoch - fühlte sich die PReisdifferenz ziemlich klein (nur noch 5 % statt 10%)

  • Die Fonds Auswahl hätte besser sein können man hätte zum Beispiel den Lyxor MSCI World Ucits ETF D-EUR nehmen können. Kostenpunkt 0,30% beim Anleihen Fond bewegt sich vom Kurs her ja fast überhaupt nichts.

  • also die Hinweise von cortadillo 1977 in Ehren aber ich lese das Anschreiben und versuche es auf den Rechner zu übertragen. Wenn ich so vorgehe, dann ist die Jahressparsumme 2.100€ und mein durch Börsencrash verursachtes Festgeldguthaben aktuell 23.000 €.


    Trage ich die Werte wie von Dir vorgeschlagen ein, macht der ganze Kram vollkommen keinen Sinn. Das einzige ist die nachvollziehbare Volatilität. Daraus ergibt sich aber keiner veränderte Aktienanteil. Ergo stimmt was am „Ansatz“ nicht oder Deiner Annahme, dass die Werte so eingetragen werden müssen.


    Außerdem passt das absolut nicht zum Inhalt der Mail die an uns alle gesandt worden ist. Ich sehe es POSITIV und nicht negativ, was darin beschrieben steht.




  • Außerdem passt das absolut nicht zum Inhalt der Mail die an uns alle gesandt worden ist. Ich sehe es POSITIV und nicht negativ, was darin beschrieben steht.

    Hi @InnTalKraft,
    so leid es mir tut, aber ich glaube du findest es positiv, weil du noch nicht verstehst, was da steht.
    Das ist auch der größte Kritikpunkt am neuen System: sehr komplex und intransparent.


    Anstatt davon auszugehen, dass die Aussage von @Cortadillo1977 nicht stimmt oder am "Ansatz" was falsch ist, solltest du überlegen, wie es dazu kommt.
    Das von Cortadillo1977 ist keine Annahme. Gehe einfach mal in dem Rechenschieber-Tool bei "Summe deiner Einzahlungen" mit dem Mauszeiger über das hochgestellte "i". Da steht ganz klar: "ALLE Beiträge, Zulagen und ggf. übertragene Wechselguthaben". Also sogar Garantiebeträge aus eventuell übertragenen Verträgen müssen da rein.
    Macht auch nur so Sinn. Warum sollte die Anlagestruktur auch abhängig von deiner jährlichen Einzahlung sein?


    Deine letzten zwei Screenshots mit den 3% Aktienquote zeigen dann die bittere Realität. Mit 13 Jahren Restlaufzeit ist diese nicht mehr wahnsinnig lang. Bei 26.500€ Garantiebetrag und Depotstand 23.000€ ist das Delta ca 15%. Die Sutor sieht die (berechtigte) Gefahr, dass bei hoher Reinvestition in Aktien das Delta noch größer werden könnte. Deshalb ist bei egal welchem VIX in deinem Fall die Aktienquote bei 3%: das ist der Mindestwert aus dem Anschreiben.
    Kannst quasi jetzt schon damit rechnen, dass nicht mehr als der Garantiebetrag bei rum kommen wird.


    Nachtrag: ich hatte es in meinem vorherigen Beitrag schon geschrieben. Die Bestandskunden, die durch den letzten Crash schon weit im Minus sind, deren Risikokapital ist gegebenenfalls schon weit aufgebraucht. Somit braucht es eine seeehr lange Laufzeit, dass die Aktienquote möglichst hoch wird. Nur dann kommt man aus dem Minus und nur dann geht die Aktienquote vielleicht wieder mal Richtung 100%. Genau DAS meinte ich mit Teufelskreis. Ist man einmal weit im Minus und die Laufzeit ist nicht mehr sehr lang, kommt man leider auch sehr wahrscheinlich nicht mehr raus...

  • Unabhängig von meinem aktuellen Unmut über Fairriester und den Bruch der abgegebenen Versprechen, habe ich jetzt mal mit Hilfe des Aktienquoten Schnellrechners rudimentär simuliert wie meine Anlage weiter laufen würde. Verglichen habe ich die Kündigung, Stilllegung und weiterführung inkl. Einzahlungen. Folgendes sind meine Startbedingungen/Annahmen:


    Gesamteinzahlungen: 11.688,06 €
    Aktueller Wert: 10.220,75 €
    Kostenstruktur alt: 27€ jährlich plus gestaffelte Verwaltungsgebühren (ab 10.000€: 0,5%, ab 5.000€: 1%, ab 0€: 1,5%) plus Fondskosten
    Restlaufzeit: 37 Jahre
    Annahme Aktienrendite: 4,5%
    Annahme Anleihenrendite: 0,25%
    Annahme langfristiger VIX: 20


    NACH Steuern habe ich bei einer Kündigung nach 37 Jahren und einem vergleichbarem Risikoprofil des Fairriesters in den letzten Jahren 17.318,19€. Bei einer Stillegung VOR Steuern 24.077,73€. Wenn ich hiervon Pauschal 40% abziehe komme ich bei 14.446,64€ heraus. Kündigen erscheint mir deutlich besser, allerdings ist der pauschale Abzug von 40% evtl. nicht passend je nach Situation könnte auch weniger bzw. mehr angebracht sein. Bei der neuen Kostenstruktur (0,6% Verwaltungsgebühr auf die komplette Summe) von Fairriester erscheint es bei gleichen Bedingungen mehr oder minder egal was ich mache.


    Weiter einzahlen verschärft den Unterschied zwischen den Varianten massiv in Richtung kündigen. Die Aktienquote erholt sich erst ganz am Ende wirklich wieder, d.h. an risikoreichsten für den Kunden wäre das Investment ganz kurz vor Ende der Laufzeit. Allerdings wird in dem Fall natürlich auch der Versicherungsaspekt eines Riestervertrags etwas relevanter. Ein Abschwung wie in der Corona Krise würde aber nicht ausreichen um tatsächlich in die Nähe der Riestergarantie zu kommen (Portfoliowert ~160.000€ vs. ~87.000€ Einzahlungen). Hier ist neue oder alte Kostenstruktur irrelevant.


    Da fair aktuell einen Wechsel in die neue Kostenstruktur ausschließt, wird es bei mir wohl auf eine Kündigung hinauslaufen.


    @InnTalKraft ich habe gestern relativ viel mit diesem Schnellrechner gearbeitet, da wie hier ja schon auf kritisiert wurde keine Transparenz in Bezug auf die Entscheidung der Aktienquote besteht. Das was deine Screenshots zeigen deckt sich absolut mit meinen Erwartungen an die Aktienquote in einem Fall wie deinem.

  • Fairrriester kurz zusammengefasst:


    1. Mit ETFs macht man heutzutage Rendite, darum habt ihr bei uns einen Aktienanteil von 100 Prozent, wenn die Zeit bis zum Renteneintritt lange genug ist. Andere schichten bei Kursschwankungen um, wir nicht. Versprochen! Ihr bleibt investiert, denn nur mit Hold-and-Buy macht man Gewinn.


    2. Uuuups, da gab es Kursschwankungen. Wir haben alle eure Anteile zum Tiefstpreis verkauft. Naja, mal sehen. Wir wissen jetzt auch nicht und melden uns erst mal wochenlang nicht.


    3. Okay, nachdem die Kurse wieder hochgegangen sind und ihr den Aufschwung leider nicht mitgenommen hat, legen wir das Geld vom Cash-Konto bald wieder an. Mindestens drei Prozent eures (nun leider verringerten) Vermögens investieren wir in einen ETF. Versprochen!

  • Da fair aktuell einen Wechsel in die neue Kostenstruktur ausschließt, wird es bei mir wohl auf eine Kündigung hinauslaufen.

    Was heiß eigentlich neue Kostenstruktur?


    Ich habe heute Fairr gefragt und bekam Antwort:


    Q: hat sich die Kosten Belastung des Vertrages Sutor 2.0 vom 18 März zu heute geändert?
    A: Nein, die einzige Änderung liegt in der Fondkostenspanne, die aktuell abhängig der Aktien-/Anleihenquote bei 0,07 - 0,25% liegt und vorher zwischen 0,12 und 0,25% lag.

  • Was heiß eigentlich neue Kostenstruktur?
    Ich habe heute Fairr gefragt und bekam Antwort:


    Q: hat sich die Kosten Belastung des Vertrages Sutor 2.0 vom 18 März zu heute geändert?
    A: Nein, die einzige Änderung liegt in der Fondkostenspanne, die aktuell abhängig der Aktien-/Anleihenquote bei 0,07 - 0,25% liegt und vorher zwischen 0,12 und 0,25% lag.

    Wie oben beschrieben gibt es einen Unterschied in den Verwaltungsgebühren und auch leicht in den Depotgebühren. Früher gab es eine Staffel der Verwaltungsgebühren, jetzt gibt es einen Prozentsatz von Anfang an. Leider ist die alte Variante zum ruhen lassen des Vertrages sehr unvorteilhaft.

  • Hallo Ardarandir,


    warum ist denn die alte Kostenstruktur schlechter? Hängt das nicht vom Volumen ab? Bei mehr als 10.000€ ist die alte Variante sogar günstiger (27€ + 0,5% vs 36€ + 0,6%). Oder sehe ich hier irgendwas falsch?

  • Da es eine Staffel ist, wird die alte Struktur erst sehr viel später besser. Bei mir ist es bei ca. 40 Jahren Einzahlungen gleichwertig. Bei deutlich kürzerer Anspardauer wird die alte Struktur schlechter sein.


    Für ein dauerhaftes stilllegen des Vertrages ist die alte Struktur definitiv schlechter, da auf einen großen Teil des Geldes ein sehr viel höherer Prozentsatz Verwaltungsgebühren erhoben werden.

  • Da es eine Staffel ist, wird die alte Struktur erst sehr viel später besser. Bei mir ist es bei ca. 40 Jahren Einzahlungen gleichwertig. Bei deutlich kürzerer Anspardauer wird die alte Struktur schlechter sein.


    Für ein dauerhaftes stilllegen des Vertrages ist die alte Struktur definitiv schlechter, da auf einen großen Teil des Geldes ein sehr viel höherer Prozentsatz Verwaltungsgebühren erhoben werden.

    Ich glaube, du hast bei deinen Berechnungen eine falsche Annahme getroffen. Zumindest liest sich deine Formulierung für mich so. Ab einem Volumen von 5.000/10.000€ gelten die Prozentsätze von 1,0/0,5% für das GESAMTE Vertragsguthaben und nicht nur für das Guthaben oberhalb von 5.000/10.000€!
    Sollte man dauerhaft bzw. sehr lange Zeit (z.B. durch Stilllegung des Vertrags) unter 10.000€ Vertragsguthaben liegen, mag die „neue“ Kostenstruktur mit dauerhaft 36€+0,6% aber evtl. tatsächlich vorteilhafter sein.

  • In Sutor bzw. Fairr Kundenbereich ist nun schon die erste Tranche des Wiedereinstieges zu sehen.


    1. anscheinend gibt es eine Mindestumschichtungsbetrag von 200 € (bei meinem Kind 18J, mit bisher nur 400€ Einzahlung) zumindestens so zu sehen
    2. Werden alle Anlagen 50/50 in Aktien/Rentenfond aufgeteilt altersunabhängig.
    also habe ich mit 54 derzeit 50% Aktien

  • Stimmt, am Freitag war noch nichts zu sehen, heute schon. Ich sehe drei Verträge, alle mit ca. 20 Jahren Restlaufzeit:


    1) 15 € Guthaben, wegen Starts am 01.04.20 kein Verlust: 0% Cash, 72% Renten, 28% Aktien
    2) Großes Guthaben, wegen Starts am 01.04.20 kein Verlust: 90% Cash, 5% Renten, 5% Aktien
    3) Kleines Guthaben, Corona-Crash mitgemacht: 0% Cash, 94% Renten, 6% Aktien


    Bei kleinen Guthaben scheinen sie sich also nicht die Mühe zu machen, gstaffelt zu investieren. Bei großen schon, da sind nun 10% investiert.


    Ich fürchte, dass mit dem neuen Modell bei fallenden Kursen wieder prozyklisch umgeschichtet wird: Gehen die Aktien runter, werden mehr Renten gekauft.

  • Ich habe gerade in meinem Depotauszug die Kosten gefunden, die eure Infos zu bestätigen scheinen. So richtig passen die Zahlen aber nicht. Bei 12.500€ Depotwert ~39€ Vertriebskosten (sollten dann 0,25% sein). Unter den Bedingungen ist meine Rechnung oben dann tatsächlich hinfällig und es wird vermutlich auf stilllegen hinauslaufen.

  • Ich fürchte, dass mit dem neuen Modell bei fallenden Kursen wieder prozyklisch umgeschichtet wird: Gehen die Aktien runter, werden mehr Renten gekauft.

    Und deshalb habe ich einen Widerspruch gegen das neue Anlagemodell nach Hamburg geschickt. Sorry, aber das ist mitnichten das Produkt, für das ich mich seinerzeit entschieden habe. Das hat mit dem Ursprungsprodukt überhaupt nichts zu tun. Dafür hätte man nicht von einem anderen Anbieter wechseln müssen, machen andere nämlich seit ca 10 Jahren so bzw. so ähnlich.
    Außerdem finde ich die Kommunikation auch in Bezug auf Wiederanlage eine absolute Frechheit.
    Erst meldet man sich wochenlang gar nicht und plötzlich "Tadaa, wir haben ein neues, komplett anderes Produkt für dich und hauen da übermorgen deine Kohle rein..."
    Der Vorlauf der Information war dürftig kurz, nachdem sie unter zweifelhaften Umständen DREI MONATE zuvor einfach alles verkauft und sich danach genau EINMAL per Mail gemeldet haben.
    Der (meiner Meinung vertragsbrüchige) Verkauf und die damit einhergehenden Verluste sind die eine Sache.
    Aber die anschließend miserable Kommunikation, das katastrophale Krisenmanagement und die erbärmliche Konsequenz fürs Produkt setzt dem Ganzen die Krone auf!


    @Ardarandir
    Ich kenne deine Umstände nicht, aber befasse dich auch mal mit einer Kündigung des Ganzen. Auch wenn's schmerzt, erst mal die Verluste zu realisieren. Aber immer nur passiv bleiben ist nicht immer die beste Lösung. Lass dich im Zweifel von einem Honorarberater in Bezug auf deine individuelle Situation beraten.

  • Die Kündigung lohnt sich für mich denke ich nicht. Bzw. nur unter der Bedigung, dass in der nächsten Krise wieder ein hartes sell low - buy high durchgeführt wird.


    Was erwartest du von deinem Widerspruch? Ein Abfindungsangebot?

  • Mal ein paar allgemeine Fragen an die Community:

    • Hat schon jemand gegen Fairr/Sutor geklagt?
    • Welcher Anwalt ist dafür der richtige?
    • Trägt die Rechtsschutzversicherung den Streit?
    • Hat jemand Beschwerde bei der Bafin eingereicht?
    • Hat jemand den Verbraucherschutz Informiert?