Schweizer Franken

  • Hallo,
    bin neu hier und stehe vor der Frage, ob es Sinn macht, Euros in CHF umzuwandeln (evt. Frankenkonto in D oder ein Konto in der Schweiz zu eröffnen) als Schutz vor dem Crash, vor der Hyperinflation des Euro. Ist in dieser Zeit der Franken noch eine sichere Fluchtwährung ?
    Grüße josef

  • Hallo.


    (Disclaimer: Es folgt eine Laienmeinung!)


    Unter der Prämisse, dass ich das Scheitern des Euro und eine Hyperinflation für unrealistisch halte und das Gerede über beides regelmäßig als Teil von Marketingkonzepten verstehe, sage ich: "Nein, macht aus meiner Sicht keinen Sinn!"


    Mit einem anderen Ansatz kann man das natürlich auch anders sehen. Dann wäre tatsächlich die Frage, ob Schweizer Franken eine Fluchtwährung darstellen. Ein Scheitern des Euro würde die Schweiz wirtschaftlich nicht unversehrt lassen, daher habe ich Zweifel hinsichtlich der Geeignetheit von Schweizer Franken als Fluchtwährung.

  • Hallo,


    ich kann Referat Janders nur zustimmen. Eine Euro- Krise würde die Schweiz schwer treffen; auch alle anderen kleineren europäischen Währungen. Und weil es für mich etwas durchklingt noch die Bemerkung: Die Schweiz würde das Geld eines deutschen Staatsbürgers auch nicht vor staatlichen Zugriffen aus Deutschland schützen. Die Kavallerie ist noch im Fort.


    Gruß Pumphut

  • Eine gute Frage. Wenn es im Zuge der Corona-Krise zu einem Rückgang in der europäischen und globalen Wirtschaft kommt, hat das sicher auch negative Auswirkungen auf die Schweiz. Die sicherste Währung dürfte dann pures Gold und nicht Schweizer Franken sein ;)

  • oder ein Konto in der Schweiz zu eröffnen)

    Diese Idee kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen. Seit die Kavallerie in die Schweiz eingeritten ist, gibt's für Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland nur noch sehr schwerlich ein Konto in der Schweiz. Du musst entweder wirklich genug Vermögen haben oder Einnahmen in der Schweiz. Ist beides nicht der Fall, wirst du bei vielen Banken anklopfen müssen ob man dich nimmt.
    Hinzu kommen die saftigen Gebühren bei allen Banken welche zusätzlich noch getoppt werden durch Extragebühren für Personen mit "Domizil im Ausland".


    Konten in Fremdwährung kannst du auch anderswo anlegen.


    Ansonsten: Ich sehe keinen Sinn darin, zumal der CHF auch politisch gesteuert ist. Die SNB scheint aktuell eine Schwelle von ca. 1,055 (EUR/CHF) halten zu wollen.

  • Danke für den Beitrag.


    Das mit den Gebühren weiß ich, aber lieber Gebühren zahlen als seine Euros in der Entwertung verlieren. Ob man ein Konto in der Schweiz bekommt ist tatsächlich fraglich.


    Was meinst Du mit Konten in Fremdwährung wo anders? hast Du dazu eine Idee? nicht etwa ausländische Aktien...?

  • Fremdwährungskonten gibt es bei vielen deutschen Banken z.B. hier https://www.comdirect.de/geldanlage/waehrungsanlagen.html


    Es wird im übrigen keine Hyperinflation des Euros geben, wobei Geldwerte immer verlieren werden, auch der CHF. CHF-Geldanlagen sind für Schweizer schon länger mit negativer Realverzinsung ausgestattet . Die Staatsschulden werden nie zurückgezahlt und / oder abgewertet, aber das trifft ja nur Leute die Lebens- / Rentenversicherungen haben. Vorsicht vor Crashpropheten, die Sich zu Spekulationen in Währungen und andere angeblich sichere Anlagen verleiten wollen.

  • Das mit den Gebühren weiß ich, aber lieber Gebühren zahlen als seine Euros in der Entwertung verlieren.

    Die Gebühren schmälen deinen Saldo aber real! Zinsen gibt's nämlich eh längst schon keine (bzw. wenn dann nur Negativzinsen).
    Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass die Gebühren je nach Bank, Konto und Vermögen mal locker 100 bis 1000 Franken im Jahr betragen können.


    Hinzu kommt dass bei jeder Währungsumtausch mit einem Verlust einher geht. Wenn man es clever anstellt, dann kann man ihn auf ca. 0,1% der Summe begrenzen. Wenn man es blöd macht, können es gerne auch 2% sein (z.B. via "kostenlosem" SEPA).

  • Das müsstest Du bei der Bank der Wahl nachfragen. Die Commerzbank liefert Dir die Franken bei Bedarf nach Hause. https://www.commerzbank.de/por…/reisezahlungsmittel.html


    Gestatte folgende Anmerkung: Mir ist nicht ganz klar was der Sinn der Übung ist. Wenn es darum geht nie den Euro bzw. wie auch immer die Währung in D heißen mag zu berühren brauchst Du mMn tatsächlich ein Konto außerhalb deutscher Gesetze oder Du legst Dir Fremdwährung ins Schließfach.. Wenn es darum geht eine Geldanlage zu haben, die nicht an den Euro gebunden ist, gibt es jede Menge Fonds und sonstige Produkte, die in USD, CHF, GBP oder was auch immer notieren. Ein Rücktausch in EUR, Drachmen oder Lira findet dann beim Verkauf aber eben erst dann statt. Analog ist es bei einem Fremdwährungskonto bei einer deutschen Bank. Wenn es gerade währungsmäßig rumpelt brauchst Du ja nicht verkaufen bzw. zu wechseln.


    Daher überlege bitte noch mal genau was für ein Risiko Du genau absichern möchtest. Oben unter Konversationen stelle ich Dir noch einen Link zu einem Schweizer Depot ein als Anregung, nicht als Empfehlung.

  • gibt es jede Menge Fonds und sonstige Produkte, die in USD, CHF, GBP

    Damit keine Missverständnisse entstehen: Eine reine Notierung in Fremdwährung ist keine Währungsabsicherung. Dazu müsste
    der Fonds o.ä. im wesentlichen außerhalb des € anlegen - das ist bei dem von Finanztip empfohlenen MSCI World der Fall. der Index hat nur ca. 10 % €-Positionen - oder
    er ist gegen die Kursverluste des € gehedgt.

  • Also, wenn es jetzt wirklich zu einem Crash in der Euro-Zone kommt, dann würde das doch weltweite Folgen haben, bei dieser globalen vernetzten Welt glaube ich nicht, dass dann eine andere Währung signifikant sicherer ist, dann doch lieber in Sachwerte investieren und in ein gesundes und glückliches Leben und irgendwann geht es auch immer wieder aufwärts. :)


  • Mir ist nicht ganz klar was der Sinn der Übung ist. Wenn es darum geht nie den Euro bzw. wie auch immer die Währung in D heißen mag zu berühren . Wenn es darum geht eine Geldanlage zu haben, die nicht an den Euro gebunden ist, gibt es jede Menge Fonds


    Daher überlege bitte noch mal genau was für ein Risiko Du genau absichern möchtest.

    war das nicht deutlich? Ich habe überlegt, ob es Sinn macht, mit den Franken ( lebend im Grenzgebiet) neben der deutschen Währung Mittel zu Verfügung zu haben,mit der ich Dinge erwerben kann, wenn der Fall eintreten sollte, dass der Euro entwertet wird. Mit Sachwerten wie Fond, Aktien, wird man dann erst mal nicht bezahlen können (oder?)und mit Edelmetallen auch nicht unbedingt, was nicht heißen soll, dass ich nicht mehrgleisig fahren möchte.
    Und danke für den link

  • Die Commerzbank liefert Dir die Franken bei Bedarf nach Hause. https://www.commerzbank.de/por…/reisezahlungsmittel.html

    Ja, aber dann ist es ja doch ein Euro-konto, und von dem ausgehend wird mir der Betrag, den ich in bar möchte getauscht in eine andere Währung. Da könnt ich genausogut mit meinen Euros zur Kasse gehn und umtauschen. Macht ja keinen Sinn, wenn der Euro nichts mehr wert ist. Dann möcht ich z.b. 2000Euro umtauschen lassen und mir Franken zuschicken und bekomm dafür vielleicht nur 2 CHF dafür. Oder denk ich da um falsche Ecken?

  • Wir denken mMn unterschiedlich. Meine Modell ist dass bei der Konstellation "Euro wertet auf ein Tausendstel Franken ab" der auf einem Fremdwährungskonto bei einer deutscher Bank in Franken angelegte Betrag auf Euro umgerechnet um das Tausendfache angestiegen wäre. Außer Umtauschentgelten würde nichts anfallen. Also wäre aus meiner Sicht ein Fremdwährungskonto bei einer deutschen Bank eine Lösung. Voraussetzung ist eben, dass Handel und finanzielle Transaktionen möglich sind.


    Ich habe über den anderen Post Deine Bedenken verstanden, dass der Euro über Nacht nichts mehr wert ist und Du dann ein Zahlungsmittel brauchst. Das wird zwar mMn nicht passieren, aber wenn Du Dich dagegen absichern möchtest brauchst Du entweder Schweizer Franken als Bargeld zuhause als sichere Variante oder eben ein Konto, das in Franken geführt ist und bei dem Du Franken abheben kannst. Das wird wahrscheinlich ein Konto in der Schweiz sein. Das hatte ich so ähnlich auch in Post #13 geschrieben. Ob man Dich dann über die Grenze lässt und Dich in der Schweiz dann erkennt lassen wir mal dahingestellt, sollte man als Risiko dann auch nicht ganz vernachlässigen. Schengen ist ja gerade ausgesetzt und Reisen verboten.


    Wenn man davon ausgeht dass es weiterhin einen Handel gibt, wären mMn sowohl internationale Aktien und Fonds als auch Edelmetalle in Franken umtauschbar. Das wäre mir als Inflationsschutz ausreichend. Wenn ich dann dazu als Handvorrat einige Franken und meinetwegen Goldmünzen im Zugriff hätte würde ich mich selbst für ein extremes Szenario gut aufgestellt fühlen.

  • Also ich sammele zum Beispiel Macheten, Äxte und Münzen, solche Sachwerte sind im Krisenfall auf jeden Fall noch was Wert und nebenbei noch ein Hobby. Das kann ich nur jedem empfehlen, Sachwerte die einem auch in guten Zeiten Freude bereiten und nicht nur in Krisen. Geld ist letzten Endes nur bedrucktes Papier bzw. Einsen und Nullen. Aber eben auch sehr praktisch, so lange alles halbwegs stabil ist. Und ansonsten gilt ja immer, schön diversifizieren. Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen, dass alles gut ausgeht.
    Liebe Grüße :) .

  • Ich wohne auch zu weit weg von der schweizer Grenze, als dass sich Franken als Währung anbieten würden.


    Ich hatte letztens eine Video zur Langzeitlagerung von Benzin in meinen YouTube-Vorschlägen, aber das war mir dann doch zu spooky. 8|