Bank arbeitet mit meinen Geld - Wie?

Vom Prinzip her gibst du der Bank Geld und die Bank leiht das Geld an Unternehmen und Privatpersonen. Aktuell bekommst du auf deine Einlage 0 bis 0,1%, der Kreditnehmer zahlt 1 bis 5%, dazwischen liegt die Marge der Bank.

Die Bank hat sehr viele Einleger. Daraus ergibt sich, dass es immer einen gewissen Grundbestand an Geld in der Bank gibt, mit dem die Bank arbeiten kann, das lässt sich statistisch sicher vorhersagen. Der Geldbestand wird nie null sein, je nach Bank beträgt er vielleicht ein paar hundert Millionen. Natürlich könntest du morgen hingehen und dein Geld auszahlen lassen. Aber wieviel wäre das? Ein paar Tausend Euro vermutlich. Durch die vielen Tausend Kunden und deren vielen Tausend Gehältern und Umsätzen ist immer ein Grundbestand an Geld in der Bank. Eine Auszahlung von vielen Millionen binnen weniger Tage würde die Bank in Probleme stürzen. Verläuft unser Leben wie die letzten 70 Jahre, wird das hoffentlich nicht passieren.

Weiterhin kann die Bank Kredite bei der Zentralbank aufnehmen. Die Zentralbank hat ein Interesse, dass Banken Kredite vergeben. Daher leiht sie den Banken Geld zur Kreditvergabe.

Einlegergeld und Zentralbankkredite bilden die Basis für die Kreditvergabe der Banken.

Vermutlich unnötig zu sagen, dass die Margen der Banken durch die Transformation von Einlagen in Kredite immer kleiner werden. Daher unterliegen die Banken einerseits einem enormen Kostendruck, bauen Stellen ab, schließen Filialen. Andererseits versuchen sie neue Einnahmequellen zu erschließen, durch Gebühren auf Konten, die früher kostenlos waren, durch innovative digitale Ansätze mit Roboadvisor oder Digibanks, die nur Online erreichbar sind.

In 50 Jahren wird es irgendwas geben, nur nicht das, was wir heute als Bankfiliale kennen. Da bin ich mir sicher.