Ich stimme Dir inhaltlich zu 90% zu (genau 90 ).
Die anderen 10 % stecken im von mir fett hervorgehobenen Satz:
Ich wollte ja nur darauf aufmerksam machen, dass das schlechte Abschneiden von privaten Kleinanlegern am Aktienmarkt Gründe hat. Und das ist einer davon.
Dieser unstrittig vorhandene Performancenachteil der verteilten Anlage ist kein entscheidender Grund für das schlechte Abschneiden deutscher Kleinanleger. Wenn jemand 100.000 € über 20 Jahre in ETF steckt und die Anlage aus Angst vor dem falschen Kaufzeitpunkt über drei Monate verteilt, hat er 33.000 € einen Monate unnötig auf dem Tagesgeldkonto belassen und nochmal 33.000 € sogar zwei Monate dort oxidieren sehen. Das kostet ihn vielleicht 500 € im Anlagejahr, die sich in 20 Jahren ETF Anlage zum Schluss auf nominal gut 1500 € vermehrt hätten. Das sind nach 20 Jahren 1500 € weniger als wenn er es gleich ganz richtig gemacht hätte - schade.
Es geht aber nicht um 1.500 €, die am Ende fehlen, sondern es sind Zehntausende und mehr, bei deutschen Normalsparern. Die kommen daher, dass aus Angst gar nicht in Aktien investiert wird und statt dessen in Lebensversicherungen, Tagesgeld, Garantieprodukte oder Goldsparpläne. Oder ins Eigenheim. Oder gar nicht gespart, weil es sich ja sowieso nicht lohnt. Das sind die Gründe, warum deutsche Kleinanleger trotz hoher Sparquote so niedrige Vermögen aufbauen.