Fondsgebundene Riesterrente sinnvoll?

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte für meine Frau und mich ein gutes Konzept für die Altersvorsorge aufstellen. Wir sind aktuell beide 30 (haben also noch ein paar Jährchen) und sparen aktuell eigentlich nur über eigene ETF-Depots. Ich habe nun einige Argumente dafür gehört, dass es Sinn machen könnte, sich zu einem Teil gegen das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Mir ist klar, dass das mit Kosten verbunden ist, aber gerade bei flexiblen Rentenversicherungen auf ETF Basis kann man ja schon ganz gute und günstige Verträge finden. Meine Frage zielt aber auf einen weiteren Baustein, der mir über den Weg gelaufen ist, und zwar die Fondsgebundene Riesterrente. Die Frage habt ihr sicherlich schon sehr häufig gehört, aber ich habe bei meiner ersten kurzen Suche gar nicht so viel zu meinen konkreten Fragen gefunden, daher frage ich einfach mal drauf los.

    Kurz zu den Fakten:

    Wir bekommen bald 1 Kind, geplant ist eigentlich mindestens ein weiteres. Meine Frau hat bisher ca. 42000€ verdient (wird jetzt durch Elternzeit etc. geringer ausfallen) und wir wollen nur so viel angelegen, dass es für die Zulagen reicht. Das bedeutet wir müssten 1680€ jährlich in den Vertrag investieren abzüglich der Zulagen von 475€ (d.h. der Eigenanteil wäre bei 1205€). Die Anbieter sind ja dazu verpflichtet mindestens den Eigenanteil und die Zulagen wieder auszuzahlen. Nun zu meinen Fragen:

    1. Lohnt sich so ein Vertrag nicht immer, solange man die Zulagen bekommt? In diesem Fall sind es ja fast 40% Rendite jedes Jahr.

    2. Sollten wir uns das evtl. nochmal überlegen und die 100€ monatlich lieber anders investieren?

    3. Wenn wir anders investieren sollten, was sind eure Vorschläge außer einem reinen ETF- Sparplan? Macht es eurer Meinung nach Sinn sich gegen das Langlebigkeitsrisiko abzusichern, oder ist der eigene ETF-Sparplan das non-plus-ultra? Wenn ja, aus welchen Gründen?


    Danke euch schon mal!


    Viele Grüße

  • Ich persönlich würde noch warten ob die Regierung endlich die Beitragsgarantie aufhebt.


    Ansonsten wirst du von den Fonds nur bedingt profitieren. Du musst bei Riester einfach relativ alt werden, damit es sich lohnt (ziemlich vereinfacht ausgedrückt)

  • auf YouTube findet man eine ganze Menge, z.B. hier:

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  • Hallo.


    Angenommen man zahlt über die Jahre eine gewisse Summe ein und bekommt gewisse Zulagen. Dann hat der Anbieter Pech beim Anlegen und es stehen am Ende nur die eigenen Beiträge und die Zulagen zur Verfügung. Dann ist die Frage, was die Inflation davon übrig lässt, wie viel für die Versicherung ab dem 85. Lebensjahr abgeknappst wird und wie der Rentenfaktor ausschaut. Versteuern muss man seine Rente dann auch.


    Von automatischer Rendite würde ich nicht sprechen wollen.

  • Ich sehe zwei Faktoren.

    1) Welche Kosten? Ich würde 1% im Riester gegen 0,2% TER im ETF akzeptieren. Die allermeisten Riester sind teurer, haben Abschlussprovision und Kosten in der Auszahlphase.

    2) Welche Aktienquote hast du? Oft sind es nur 40%. Wenn dir 80-100% versprochen werden und die Beitragsgarantie im Crash zum tragen kommt, wird umgeschichtet werden und das unter Umständen für immer.


    Am Ende wirst du dich im Kontinuum "0,x % Kosten mit 100% Aktienquote" bis "3% Kosten 0% Aktienquote" bewegen, was entsprechend mehr oder weniger attraktiv ist.

  • Danke euch für eure Rückmeldungen! Ich habe gelernt: Ob es sich lohnt hängt stark von der Aktienquote, den Kosten und vom Rentenfaktor ab! Ich finde es interessant, dass es sich trotz der vielen Zulagen dennoch nicht lohnen könnte. Ich habe mir gedacht, wenn ich jedes Jahr 40% "Rendite" mache durch die Zulagen, dann kann am Ende ja nur was Gutes bei rauskommen. Aber ihr habt Recht. Wenn es am Ende eine Rente von 200€ ist, muss ich auch erstmal lange genug leben, damit sich das auch rechnet. Irgendwie sehr merkwürdig, finde ich!