Tipps & Tricks

So funktioniert die Finanztip 3×10-Strategie mit nur einem ETF

Du steckst schon seit weit über zehn Jahren Geld in einen Aktien-ETF? Dann kannst Du beim Verkauf mächtig Steuern sparen – und zwar mit einem kleinen Kniff.

Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Mehrere zehntausend Euro Steuern sparen, wenn Du in der Rente die Anteile Deines Aktien-ETF verkaufst: Das geht mit der Finanztip 3×10-Strategie. Dabei investierst Du nacheinander je 10 Jahre in drei Aktien-ETFs. Denn so kannst Du die jüngsten ETF-Anteile zuerst verkaufen und sparst mächtig Steuern. In unserem Beispiel waren es 28.000€ bei einer durchschnittlichen Sparrate von 400€ über 30 Jahre. 

Nur: Dafür brauchst Du drei oder mehr ETF-Tranchen in Deinem Depot, die Du über drei Jahrzehnte aufgebaut hast. Was, wenn Du nur einen einzigen Aktien-ETF im Depot hast, in den Du über viele Jahre Geld gesteckt hast? Dann gibt es eine zweite Variante, mit der die 3×10-Strategie trotzdem funktioniert: 

  1. Du eröffnest ein zweites Depot. Oder, falls das bei Deinem Anbieter geht, ein Zweitdepot. Die besten Depots findest Du hier.
  2. Im Anschluss rechnest Du Dir aus, wie viel Geld Du für das nächste Jahr oder die nächsten paar Jahre brauchst und wie viele Anteile des ETF Du dafür verkaufen musst.
  3. Diese Anteile lässt Du auf Depot 1. Die Restlichen überträgst Du zu Depot 2. Danach verkaufst Du alle ETF-Anteile, die noch in Depot 1 sind – und sparst langfristig Steuern.

Mit dem Depotübertrag Steuern sparen 
Warum das funktioniert? Durch die Steuerregeln funktioniert Dein Depot nach dem FIFO-Prinzip. Das steht für ”First in, First out” und bedeutet, dass von jedem ETF in Deinem Depot immer zuerst die ältesten Anteile verkauft werden. 

Wenn Du auf ”Verkaufen” klickst, verkaufst Du also die ältesten Anteile, die höchstwahrscheinlich den meisten Gewinn gemacht haben, zuerst. Auf den Gewinn werden aber Steuern fällig. Dadurch musst Du viel mehr Anteile für Deinen Wunschbetrag verkaufen und Dir bleiben weniger Anteile, die in Zukunft Rendite rausholen. 

Genau das umgeht unser Trick: Denn FIFO gilt auch beim Depotübertrag. Du überträgst also die älteren Anteile in Dein Zweitdepot, in Depot 1 bleiben nur die neueren übrig. Die verkaufst Du dann komplett und hast Deine Wunschsumme. 

Rangier Deine ETF-Anteile zwischen den Depots umher 
Und wenn es in ein paar Jahren wieder ans Entsparen geht, machst Du es genauso, nur ist der Ausgangspunkt diesmal Depot 2: Ausrechnen wie viel Du brauchst, die entsprechende Zahl an ETF-Anteilen bleibt im Depot. Den Rest verschiebst Du zurück in Depot 1 – und verkaufst dann alles in Depot 2. Und so schiebst Du vor jedem Verkauf zwischen den Depots die Anteile hin und her. 

Klar, das ist mit etwas Aufwand verbunden, Du kannst damit aber zehntausende Euro mehr rausholen. Wichtig: Überträgst Du die ETF-Anteile zu einem Depot bei einem anderen Anbieter, kann das mehrere Wochen dauern. Währenddessen ist kein Verkauf möglich. Nach dem Übertrag solltest Du zudem checken, ob die steuerlichen Einstandskurse korrekt übertragen wurden.  

Einfacher hast Du es bei einem Zweitdepot beim selben Anbieter. Hier dauert der Übertrag in der Regel wenige Minuten und es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Steuerdaten verloren gehen. Von unseren Emp­feh­lungen bieten ING, Consorsbank, 1822direkt, Comdirect und Flatex Zweitdepots an. Es könnte natürlich sein, dass der Staat diese Variante irgendwann nicht mehr zulässt. Falls das passieren sollte, erfährst Du es natürlich bei uns.

Du besparst erst einen Aktien-ETF und hast noch reichlich Zeit bis zur Auszahlphase? Dann schau Dir Variante 1 der Finanztip 3×10-Strategie an.

(ene)

 

Speichere Deine Artikel für später ab!

Die passenden ETFs, praktische Steuertipps oder die besten Kredit­karten-Anbieter: In der Merkliste Deiner Finanztip App kannst Du Dir alles für später abspeichern.

Hol Dir die App

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.