Auf Geldreise – Podcast #128 Pinke Fonds für mehr Gleichberechtigung? (#128)

Anika Görner
Finanztip-Expertin für Female Finance

Shownotes

131 Jahre dauert’s noch, bis Frauen den Männern gleichgestellt sind. Das zeigt der Global Gender Report des Weltwirtschaftsforums. Können wir das mit dem richtigen Investment vielleicht beschleunigen? Immerhin gibt es Fonds, die ausschließlich in Firmen investieren, die Gleichberechtigung fördern. Alles nur Pinkwashing? Oder kann die Finanzbranche mit sogenannten Gender Fonds tatsächlich zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen? Darüber sprechen wir in dieser Podcast-Folge mit Claudia Müller, Gründerin des Female Finance Forums. Wir klären, mit welchen Kosten und welcher Rendite wir rechnen können und ob wir Geldreisende jetzt in Gender Fonds investieren sollten.

Folge 128 anhören

Das Wichtigste im Überblick

Gender Fonds investieren beispielsweise in Unternehmen, die Frauen fördern und sich für Gleichberechtigung und faire Bezahlung einsetzen. Der erste Gender Fonds kam 2015 auf den Markt, in den vergangenen Jahren sind noch einige mehr dazu gekommen. Es wird auch immer mehr Geld in diese Fonds investiert. In Gender Fonds findest Du Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen, was die Förderung von Frauen anbelangt.

Zum Beispiel:
•    Frauen in Führungspositionen
•    Spezielle Frauenprogramme
•    Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitsmodelle oder Kinderbetreuung
•    Faire Bezahlung

Schaust Du genauer auf die größeren Positionen der Gender Fonds, wirst Du allerdings feststellen, dass es häufiger Überschneidungen zu anderen nachhaltigen Fonds gibt. Da stehen Firmen wie Microsoft, Cisco Systems, Facebook oder die Telekom. Letzten Endes ist Gender Equality ein Aspekt von Nachhaltigkeit. Und deshalb sind dieselben Firmen auch in vielen breiter aufgestellten nachhaltigen Fonds zu finden.

Vorsicht vor teurem Pinkwashing

Achte bei Gender Fonds auch die Kosten! Nicht selten werden Frauen teurere Produkte verkauft. Schaue Dir außerdem genau an, in was Du investierst – um nicht viel Geld für Pinkwashing zu bezahlen. Mit Pinkwashing meinen wir in diesem Fall, aus Marketingzwecken vorzugeben, sich für Frauen einzusetzen, es tatsächlich aber nicht zu tun. Und achte weiterhin auf die Grundregeln der Geldanlage:


•    Breit streuen
•    Langfristig investieren

Um für mehr Gleichberechtigung zu sorgen, plädiert Claudia in unserer Folge dafür, selbst reich zu werden und in Geschäftsmodelle anderer Frauen zu investieren und als Business Angel selbst aktiv zu werden. Denn tatsächlich bekommen weibliche Startup-Gründerinnen weniger Geld als männliche, obwohl sie im Schnitt erfolgreicher sind.

Den Konsumhebel für mehr Gleichberechtigung nutzen

Was auch helfen kann auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung: Laut werden und politische Änderungen einfordern. Aber auch den eigenen Konsum nicht vergessen. Warum das nächste Geburtstagsgeschenk für die Freundin nicht mal bei einem Unternehmen kaufen, das von Frauen geführt wird? Eine Liste solcher Unternehmen bietet beispielsweise die Plattform 2030.

Unser Podcast ist preisgekrönt. Die Jury des Fachmagazins „Wirtschaftsjournalist“ hat uns als Verbraucherjournalistinnen 2020 ausgezeichnet.

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