Auf Geldreise – Podcast #151 Teilzeit – weniger Stunden = geringerer Stundenlohn?! (#151)

Anja Ciechowski
Finanztip-Expertin für Bank und Vorsorge

Shownotes

Mehr Zeit für Hobbys, Familie und Angehörige, oder einfach Zeit, um das eigene Business voranzutreiben: Für Teilzeit spricht so einiges. Wenig verwunderlich, dass sich immer mehr Angestellte dafür entscheiden. Laut IAB, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, stieg die Teilzeit-Quote 2023 an von 30 Prozent auf 39.
Was oft immer noch dagegen spricht: die Gehaltseinbußen.
Wir haben die Tipps für Dich, wie Du es schaffst, trotz Teilzeit mehr für Dich rauszuholen.

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Das Wichtigste im Überblick

Wer in Teilzeit arbeitet, darf deswegen nicht schlechter behandelt oder benachteiligt werden. Das sieht der Gesetzgeber in Paragraf 4 Abs. 1, 5 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes vor. Es sei denn, sachliche Gründe rechtfertigen die Ungleichbehandlung.
Das bezieht sich nicht nur auf die Karrieremöglichkeiten, sondern auch auf den Lohn.
Angestellte in Teilzeit darf der Arbeitgeber nicht schlechter bezahlen als die Kollegen und Kolleginnen in Vollzeit. Das hat 2022 auch noch mal das Bundes­arbeits­gericht bestätigt.
In der Praxis sieht es oft noch anders aus. Das gibt Katharina Wrohlich vom DIW, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, zu bedenken. Sie hatte 2019 gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen unter anderem die Auswirkungen von Teilzeit auf den Bruttostundenlohn untersucht und dabei festgestellt: Frauen mit Teilzeitjob bekommen durchschnittlich einen um rund 17 Prozent geringeren Stundenlohn als Frauen mit Vollzeitjob. Wir haben trotzdem ein paar Tipps für Dich zusammengestellt, wie Du Stunden runterschrauben kannst bei gleichem Gehalt.

  1. Bereite Dich vor wie auf eine Gehaltsverhandlung.
    Kündige ein entsprechendes Gespräch gegenüber Deiner Vorgesetzten an. Bereite Dich gut darauf vor und sammle stichhaltige Argumente. Das kann beispielsweise ein Projekt sein, das Du kürzlich erfolgreich beendet hast. Oder durch Dich implementierte Prozesse, die Kosten einsparen. Welche Argumente Du auch finden solltest, wichtig ist, dass Deiner Chefin klar wird, dass Du eigentlich eine Gehaltserhöhung verdient hättest.
  2. Statt mehr Gehalt weniger Stunden fordern.
    Statt mehr Gehalt zu fordern, setzt Du auf weniger Arbeitsstunden. Unterm Strich erhöht sich dadurch trotzdem Dein Lohn – der Bruttostundenlohn. Rechne vorab unbedingt durch, was Dein neuer Stundenlohn bei geringerer Arbeitszeit wäre beziehungsweise worauf Du bereit wärst, für mehr Freizeit zu verzichten. Dafür kannst Du ganz einfach den Stundenlohnrechner von Finanztip nutzen.
  3. Teilzeit ist auch für Arbeitgeber vorteilhaft
    Auch Arbeitgeber haben was von Teilzeit. Immerhin ist es eine gute Möglichkeit, die Zufriedenheit und Motivation der Angestellten zu stärken und sie besser an sich zu binden beziehungsweise neue qualifizierte Beschäftigte zu gewinnen. Außerdem können sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber-Marke positionieren. In Zeiten des Fachkräftemangels ein klarer Pluspunkt.

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