Kfz-Versicherungsvergleich Preise in der Autoversicherung ein Viertel teurer – so sparst Du trotzdem Geld

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preise in der Kfz-Versicherung steigen. Eine Finanztip-Analyse zeigt: Im Schnitt wird die Autoversicherung um 26 Prozent teurer.
  • Du suchst eine neue Ver­si­che­rung für Dein Auto? Wir erklären Dir, wie Du einfach und schnell einen passenden, günstigen Tarif findest – Schritt für Schritt.
  • Die meisten Versicherten können bis 30. November ihre Ver­si­che­rung kündigen. In diesem Jahr fällt das Datum auf einen Samstag. Die Kündigungsfrist endet daher 2024 erst am 2. Dezember.  
  • Egal ob Autoschutzbrief, Rabattretter oder Insassen- und Fahrer-Zusatzversicherungen: Schau auf unsere Liste und prüfe, welche Zusatzvereinbarungen bei der Kfz-Versicherung sinnlos sind.

So gehst Du vor

  • Finanztip empfiehlt: Berechne die günstigste Kfz-Versicherung auf Verivox oder Check24. Mach dann den Gegencheck bei der Huk24.
  • Prüf jedes Jahr, ob Du von einer Vollkasko in die Teilkasko wechseln solltest. Damit kannst Du ordentlich sparen.
  • Nutze unsere fünf Spartipps, um Deinen Ver­si­che­rungsbeitrag weiter zu drücken.

Die Preise in der Kfz-Versicherung sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Im Schnitt um 26 Prozent, wie eine Stichprobenanalyse von Finanztip zeigt. Die Autoversicherer haben sowohl bei Beiträgen für die Haft­pflicht­ver­si­che­rung aufgeschlagen als auch in den freiwilligen Voll- und Teil­kas­ko­ver­si­che­rungen. Und das nicht zum ersten Mal: Bereits im vergangenen Jahr hatten wir uns die Preisaufschläge in der Autoversicherung angeschaut. Damals betrug das Plus 14 Prozent.

Du als Verbraucher oder Verbraucherin bist jedoch bei Preisanstiegen nicht machtlos. Damit Du für Deine Kfz-Versicherung nicht zu viel zahlst und bei der Suche zudem Zeit und Nerven schonst, unterstützen wir Dich: Wir analysieren regelmäßig für Dich in einer großen Untersuchung, wie Du an die passende günstige Kfz-Versicherung kommst.

So findest Du einen passenden günstigen Kfz-Versicherungstarif – Schritt für Schritt

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur passenden günstigen Autoversicherung ist der richtige Vergleich. Dabei stehst Du vor allem vor der Herausforderung, dass kein Vergleichsportal alle Tarife aller Versicherer ausspielt. Dafür unterscheiden sich die Preise so stark, dass Du die Chance hast, einen deutlich günstigeren Tarif zu finden.

Zwei fiktive Beispiele aus unserem aktuellen Kfz-Versicherungstest: 

Eine 38-jährige Golf-Fahrerin aus Göttingen hat einen Teilkasko-Vertrag. Ihr gleichaltriger Partner soll das vier Jahre alte Auto ebenfalls fahren. Sowohl auf Verivox als auch über Check24 ist das günstigste passende Angebot ein Tarif der Sparkassenversicherung S-Direkt mit rund 275 Euro. Bei der Huk24 müsste sie 250 Euro zahlen.

Ein 40 Jahre alter Angestellter aus München fährt einen zwei Jahre alten Skoda Enyaq. Nur er selbst soll das vollkaskoversicherte Auto fahren. Er legt Wert auf Akkuschutz für sein E-Auto. Auf Verivox wird ihm als günstigstes Angebot ein Tarif der EuropaGo ausgespielt, für rund 642 Euro. Check24 zeigt einen Tarif von Inshared für 536 Euro. Die Huk24 würde ihn und sein Auto wiederum für 617 Euro versichern.

Wer nicht richtig vergleicht, zahlt drauf

Quelle: Erhebungen auf den Vergleichs-Rechnern der Seiten Verivox, Check24, Huk24; Finanztip-Recherche (Stand: 31. Oktober 2024)

Die Beispiele zeigen Dir: Nur wer den Überblick hat, kann sich für den passenden günstigen Tarif entscheiden. Geh immer erst über Verivox oder Check24 und hol dann noch ein Angebot bei der Huk24 ein. Indem Du Vergleichsportal und Direktversicherer kombinierst, gleichst Du die jeweils blinden Flecken der Anbieter aus. So kannst Du Dir sicher sein, dass Du am günstigsten Tarif zumindest ganz nah dran bist.

Schritt 1: Gib Deine Daten auf Verivox oder Check24 ein

Nutze ein von uns emp­foh­lenes Vergleichsportal – in unserem großen Vergleich 2024 haben Verivox und Check24 die Nase vorn. Wie wir getestet haben und wie wir zu unserer Emp­feh­lung gekommen sind, kannst Du im Abschnitt So haben wir getestet nachlesen.

Folgende Unterlagen brauchst Du. Dann kannst Du ganz schnell und einfach Angebote in der Autoversicherung auf einem der Vergleichsportale vergleichen.

  • Deinen Führerschein – dort steht, seit wann Du Autofahren darfst.
  • Den Fahrzeugschein, also die Zulassungsbestätigung Teil I. Von HSN-Nummer, Typennummer über Datum der Erstzulassung: Hier drin steht alles, was Versicherer über Dein Auto wissen wollen.
  • Die letzte Beitragsabrechnung Deiner aktuellen Ver­si­che­rung – dort stehen Deine aktuelle Vertragsnummer sowie Deine Scha­den­frei­heits­klas­se.
  • Kilometerstand Deines Autos, um Deine Fahrleistung besser einschätzen zu können.

Schritt 2: Hol Dir zusätzlich ein Angebot beim Direktversicherer

Du hast eine erste Ergebnisliste vom Vergleichsportal bekommen? Dann mach jetzt noch den zweiten Schritt: geh zum Rechner von Huk24. Ein Vertrag mit der Online-Tochter des Huk-Konzerns ist über kein gängiges Vergleichsportal abschließbar. Sie hat aber immer wieder günstige Angebote. Häufig, aber eben nicht immer – deshalb ist es wichtig, dass Du erst über eines der Vergleichsportale gehst. Diese bieten Dir einen guten Überblick über die Preise und Bedingungen verschiedener Kfz-Versicherungstarife. 

Achte bei Angeboten der Huk24 darauf, dass Du stets die Tarifvariante Classic wählst. Basis-Tarife der Huk24 enthalten nicht alle von uns eingeforderten Mindestkriterien, beispielsweise keine Mallorcapolice.

Wie die Huk24 in unserem aktuellen Test abgeschnitten hat, liest Du im Abschnitt Die Ergebnisse des Kfz-Versicherungstests im direkten Vergleich

Schritt 3: Vergleich die Preise, wenn möglich mehrfach 

Eine weitere Herausforderung auf der Suche nach einem passenden günstigen Autoversicherungstarif: Eine Finanztip-Studie aus der Wechselsaison 2022 zeigt, dass einzelne Versicherer mehrfach ihre Preise ändern. Einzelne sogar täglich. Für Dich kann das deutliche Preisunterschiede ausmachen: Während ein Tarif heute noch 600 Euro kostet, kann er morgen schon für 500 Euro zu haben sein – oder umgekehrt. 

Unser Tipp: Vergleich die Preise mehrfach, und umgeh so Preis-Tricks der Versicherer. Hast Du bereits in Deiner ersten Vergleichsrunde einen Vertrag abgeschlossen, kannst Du Deine Autoversicherung widerrufen. Paragraf 8 des Ver­si­che­rungsvertragsgesetzes VVG gibt Dir dafür 14 Tage Zeit, ab Erhalt aller Vertragsunterlagen. Das bedeutet, Deine Widerrufsfrist beginnt zu laufen, wenn Du den Ver­si­che­rungsschein inklusive elektronischer Ver­si­che­rungs­be­stä­ti­gung, der eVB-Nummer und den Ver­si­che­rungs­be­din­gungen sowie einer Belehrung über die Widerrufsmöglichkeit bekommen hast. Nutz Deine Möglichkeit, aus einem zu teuren Vertrag wieder rauszukommen.

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Verivox
Vergleich Kfz-Versicherungen
  • Finanztip-Untersuchung 2024: kleinste durchschnittliche Abweichung vom günstigsten Preis
  • in 6 von 32 Abfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • gebündelte Abfrage bei vielen Versicherern – hohe Chance auf gutes Angebot
  • Abschluss direkt auf dem Portal möglich
  • deckt nicht den gesamten Markt ab
Check24
Vergleich Kfz-Versicherungen
  • Finanztip-Untersuchung 2024: in 13 von 32 Abfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • gebündelte Abfrage bei vielen Versicherern – hohe Chance auf gutes Angebot
  • Abschluss direkt auf dem Portal möglich
  • deckt nicht den gesamten Markt ab, teils hohe Abweichung
Huk24
Kfz-Versicherung
  • Finanztip-Untersuchung 2024: in 9 von 32 Anfragen günstigsten Tarif angezeigt
  • Abschlussmöglichkeit direkt beim Anbieter
  • Abfrage beim Einzelanbieter – Gefahr für hohe Aufschläge
  • teils sehr hohe Abweichung, dringend zusätzlicher Preisvergleich auf Vergleichsportal nötig

Prüf jedes Jahr, ob Du Deine Kaskoversicherung noch brauchst

Wenn Du mit Deinem Auto auf den Straßen unterwegs bist, brauchst Du mindestens eine Kfz-Haftpflicht. Die kommt für Schäden auf, die Du anderen im Verkehr zufügst – egal ob Sach- oder Personenschäden. Nicht versichert durch die Haftpflicht sind Schäden am eigenen Pkw.

Um auch das eigene Auto abzusichern, kannst Du Dir eine Kaskoversicherung zulegen. Sowohl eine Teilkasko- als auch eine Vollkaskoversicherung kostet in aller Regel deutlich mehr als die reine Haftpflicht. Überleg Dir also, ob Du diesen Zusatzschutz brauchst. Oder ob das schon der erste Punkt ist, an dem Du Geld sparen kannst.

Wie alt ist Dein Wagen? Ob für Dich eine Teilkasko oder eine Vollkasko sinnvoll ist, hängt vor allem von Alter und Wert Deines Autos ab.  

Hast Du ein eigenes, sehr altes Fahrzeug, lohnt sich für Dich in aller Regel nicht mal eine Teil­kas­ko­ver­si­che­rung. Wie sich die Kaskotarife genau unterscheiden und welcher Schutz sich für wen lohnt, haben wir für Dich in unserem Ratgeber zu Teilkasko oder Vollkasko zusammengefasst.

Du möchtest Dir ein Auto kaufen und kannst Dich nicht entscheiden? Dann nutze unseren Autokostenrechner.

Zum Rechner

Weshalb Vergleichsportal und Direktversicherer nutzen?

Wie bereits oben geschrieben, ist der doppelte Vergleich der beste Weg für Dich, um die günstigste Autoversicherung zu finden. Erstens den auf einem Vergleichsportal einholen. Und weil kein Portal alle Ver­si­che­rungen gelistet hat, empfehlen wir Dir noch: Zweitens bei einem häufig günstigen Direktversicherer ein Angebot einholen.

Mach stets den doppelten Vergleich

In unserer Abfrage im Oktober 2024 hatte unter den Vergleichsportalen Verivox auf der Suche nach günstigen Tarifen in der Autoversicherung etwas die Nase vor Check24. Beide Portale haben allerdings teils unterschiedliche Versicherer gelistet, sodass kein Portal immer und für jeden Kunden den günstigsten Tarif fand. 

Der Direktversicherer Huk24 hatte für unsere fiktiven Musterkunden in 9 von 32 Abfragen die günstigsten Tarife. Das deckt einige Musterkunden ab, aber eben bei weitem nicht alle. Und wer nicht den günstigsten Tarif bei der Huk24 findet, der muss nach unseren Zahlen damit rechnen, einen viel zu teuren zu bekommen. Im ungünstigsten Fall hätte einer unserer Beispielkunden bis zu 98 Prozent Aufschlag hinnehmen müssen. Der durchschnittliche Aufschlag bei Huk24 lag bei rund 16 Prozent. Bei Verivox lag der Aufschlag im Mittel bei zehn Prozent, bei Check24 bei 10,3 Prozent.

Die Ergebnisse des Kfz-Versicherungstests im direkten Vergleich

Hier findest Du eine Übersicht darüber, wie die untersuchten Portale und Rechner im Vergleich zueinander abgeschnitten haben.


Verivox, Check24 und Huk24 im Vergleich
 

 durchschnittliche Abweichung vom günstigsten Preis größte Abweichung vom günstigsten PreisAnzahl günstigster Preis (von 32 Abfragen)
Verivox10 %40,1 %6 Mal
Check2410,3 %64,6 %13 Mal 
Huk2416,2 %97,9 %9 Mal
Nafi13,3 %16 %20 Mal

1Das mittlerweile kostenpflichtige Portal Nafi-Auto haben wir als Referenz abgefragt.
Quelle: Datenabfrage auf den Portalen, Finanztip-Berechnungen (Stand: 31. Oktober 2024)

Der doppelte Vergleich: Kombinationen im Überblick

 durchschnittliche Abweichung vom günstigsten Preis größte Abweichung vom günstigsten PreisAnzahl günstigster Preis (von 32 Abfragen)
Check24 & Huk24 in Kombination3,7 %33,7 %22 Mal
Verivox & Huk24 in Kombination5 %33,7 %15 Mal 
Check24 & Verivox in Kombination8 %36,9 %13 Mal

Quelle: Datenabfrage auf den Portalen, Finanztip-Berechnungen (Stand: 31. Oktober 2024)

Wie kannst Du in der Autoversicherung zusätzlich sparen?

Wie viel Deine Autoversicherung kostet, hängt vor allem davon ab, wie hoch Versicherer das Risiko einschätzen, dass Du einen Schaden melden wirst. Sie erstellen ein Risikoprofil anhand zahlreicher Informationen, die Du angeben musst. Einige dieser Informationen kannst Du beeinflussen. Natürlich ohne falsche Angaben zu machen. Denn bei vorsätzlichen Falschangaben drohen Dir Vertragsstrafen oder dass Deine Ver­si­che­rung nicht zahlt, beziehungsweise sich Geld bei Dir zurückholt.

Noch einmal zur Erinnerung: Das A und O ist der richtige Vergleich der Angebote der Autoversicherer. Darüber hinaus gibt es Stellschrauben, mit denen Du den Preisanstiegen ein Schnippchen schlagen kannst. Alles rund um die schnellsten Tipps, um weniger für Deine Kfz-Versicherung zu zahlen, findest Du in unserem Ratgeber zu Tarifmerkmalen. Hier in aller Kürze: 

1. Zahl Deinen Beitrag jährlich 

Wenn Du Deinen Beitrag jährlich statt monatlich zahlst, kannst Du deutlich sparen. Also stell auf eine jährliche Zahlweise um, wenn Du das Geld dafür hast. 

2. Halte Deinen Fahrerkreis klein

Je mehr Leute bei Deinem Auto hinters Steuer dürfen, desto teurer wirds. Deine Ver­si­che­rung spricht von Fahrerkreis. Beachte: Vor allem Fahranfänger sorgen für hohe Aufschläge. Dein Kind ist zum Studium in eine andere Stadt gezogen und fährt nicht mehr regelmäßig Dein Auto? Wirf Junior aus dem Vertrag und spare deutlich!

Wie Du als junge Fahrerin oder Fahrer selbst sparst, kannst Du in unseren Ratgebern für Fahranfänger und zu Scha­den­frei­heits­klas­se übertragen nachlesen. Eventuell kann sich auch ein Telematik-Tarif für Dich lohnen.

3. Schätz Deine jährliche Fahrleistung defensiv 

Wie viele Kilometer Du wahrscheinlich fahren wirst – Versicherer nennen das Fahrleistung – solltest Du immer defensiv schätzen. Je mehr Kilometer Du angibst, desto teurer wird Dein Ver­si­che­rungsbeitrag. Kilometer nachmelden kannst Du immer.

4. Vereinbar eine Werkstattbindung

Eine Werkstattbindung bringt bei einer Vollkaskoversicherung Rabatt auf den Beitrag. Du musst im Gegenzug Deinen Wagen nach einem Kaskoschaden in einer vom Versicherer vorgeschriebenen Werkstatt reparieren lassen. Bevor Du das vereinbarst, solltest Du aber prüfen, wo die nächste Partnerwerkstatt Deiner Ver­si­che­rung ist.

5. Drück mit einer Selbstbeteiligung den Kaskobeitrag

Entscheidest Du Dich für eine Kaskoversicherung, egal ob Teil- oder Vollkasko, dann hast Du die Möglichkeit, eine Selbstbeteiligung zu vereinbaren. Das bedeutet, dass Du im Schadensfall einen Teil der Kosten am Auto selbst zahlst. Dafür wird Dein jährlicher Beitrag günstiger. Wie hoch Du Deine Selbstbeteiligung wählen solltest und wie viel bei der Vollkasko an Ersparnis drin ist, liest Du in unserem Ratgeber zur Selbstbeteiligung in der Kaskoversicherung.

Noch mehr sparen mit Finanztip Deals!

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Unsere Podcasts

Wovon kannst Du bei der Kfz-Versicherung getrost die Finger lassen?

Verkauft wird Dir zur Autoversicherung vieles – wenn Du möchtest und wenn Du dafür zahlst. Je nach Deiner individuellen Situation können einige Zusatzvereinbarungen eine sinnvolle Ergänzung zum Standard-Vertrag mit unseren Mindestkriterien sein. Sie kosten aber unter Umständen einen deutlichen Aufpreis.

Schau auf die folgende Liste und unsere Einschätzungen dazu.

Autoschutzbrief – kann sich rechnen: Mit einem Autoschutzbrief bekommst Du Hilfe nach einer Autopanne. Dabei übernimmt der Anbieter etwa die Abschlepp- und Übernachtungskosten, wenn Du das Auto nach einem Unfall nicht nutzen kannst.

Einige Schutzbriefe zahlen auch einen Mietwagen und bieten personenbezogene Leistungen wie Krankenrücktransport, Medikamentenversorgung im Ausland und im Todesfall die Übernahme der Bestattungs- oder Überführungskosten.

Pannendienst oder Abschlepphilfe kannst Du notfalls auch selbst bezahlen. Falls Du Dich dennoch dagegen absichern möchtest, musst Du Dich zwischen Kfz-Schutzbrief und Automobilclub entscheiden. Der bekannteste Automobilclub in Deutschland ist wohl der ADAC – doch es gibt eine Reihe weiterer Automobilclubs. Im Finanztip-Ratgeber Automobilclub findest Du eine Übersicht, die zeigt, wie hoch die Mitgliedsbeiträge sind und welche Leistungen Du erwarten kannst.

Bei Neuwagen kannst Du in der Regel auf einen Schutzbrief oder den Automobilclub verzichten, denn dann greift meist die Mobilitätsgarantie des Herstellers.

Rabattschutz und Rabattretter – rechnen sich selten: Ein Rabattschutz in der Kfz-Versicherung soll Deinen Beitrag niedrig halten, auch wenn Du einen Schaden verursachst. Klingt gut. Allerdings lässt sich die Ver­si­che­rung diesen „Freischuss“ teuer bezahlen – mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber zu Rabattschutz in der Kfz-Versicherung. Besser für die meisten Autofahrer ist es, einzelne Schäden aus eigener Tasche zu begleichen. Wann und bis zu welcher Höhe sich das rechnet, zeigen wir Dir in unserem Ratgeber Schaden selbst bezahlen.

Insassen-Unfallversicherung – rechnet sich eher selten: Sie übernimmt die Kosten, wenn einer Deiner Mitfahrer verletzt oder getötet wird. Doch solche Schäden sind ohnehin entweder durch die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers oder durch Deine eigene Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt, falls Du den Unfall baust. Die Insassen-Unfallversicherung springt praktisch nur dann ein, wenn nach einem Unfall die Ver­si­che­rung des Unfallverursachers den Schaden zum Beispiel wegen Fahrerflucht nicht deckt. In solchen Fällen hilft aber auch die Verkehrsopferhilfe.



Fahrerschutzversicherung – rechnet sich äußerst selten: Für Versicherte, die keine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung (BU) oder Unfall­ver­sicherung bekommen oder wollen und Vielfahrer sind, kommt eine Fahrerschutzversicherung infrage. Sie begleicht den Verdienstausfall und zahlt Schmerzensgeld bei einem selbst- oder mitverschuldeten Unfall. Alle anderen sollten sich den Schutz über eine BU oder Unfall­ver­sicherung holen.
 

Fahrer-Unfallversicherung – rechnet sich äußerst selten: Sie umfasst ähnliche Leistungen wie eine Fahrerschutzversicherung. Wie viel Geld Du nach einem Unfall bekommst, hängt aber von der gewählten Deckungssumme und dem Grad einer möglichen Invalidität ab – und nicht vom tatsächlichen Schaden. Wenn Du sichergehen willst, dass Du bei einem Autounfall in vollem Umfang abgesichert bist, solltest Du daher eher noch eine Fahrerschutzversicherung abschließen. Gegen Unfälle nicht nur im Auto schützt eine private Unfall­ver­sicherung besser. Doch auch diese eignet sich nicht für jede und jeden.

So haben wir getestet

Wir haben für unseren Kfz-Versicherungsvergleich im Jahr 2024 nach folgenden Maßgaben 32 fiktive Beispielkunden mit ihrem Pkw erarbeitet:

  • deutschlandweite Verteilung, große Abdeckung von Regionalklassen,
  • Berücksichtigung von Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes und Destatis zur Verteilung der Hersteller, des Fahrzeugalters, der Autoklassen und des Alters von Autobesitzern.
  • Wie in den vorangegangenen Studien Übergewichtung an E-Autos bei den Profilen, um eventuelle Abweichung zu „Verbrenner-Tarifen“ zu erkennen.
  • Wir haben erstmals Varianz zu den Standard-Stufen von 300/150 bei der Selbstbeteiligung eingeführt.

Wir haben folgende in den Vergleichsportalen anwählbare oder fest voreingestellte Mindestkriterien für die Kfz-Tarife angesetzt:

  • erhöhte Deckungssummen,
  • Mallorca-Police inklusive (bei Huk-Tarifen nur in Classic-Variante enthalten),
  • keine Einrede der groben Fahrlässigkeit,
  • Abdeckung von Marderbissen und deren Folgeschäden,
  • auf alle Tiere erweiterte Wildschadendeckung, 
  • E-Profile mit Akku-Schutz (weich in Bezug auf Leistungsumfang).

Zuerst erstellten wir eine Grundgesamtheit. Mit den Suchbegriffen „Kfz Ver­si­che­rung“, „Kfz Ver­si­che­rung Vergleich“, „Autoversicherung“, „Autoversicherung Vergleich“ haben wir die ersten fünf Google-Seiten durchsucht und alle 35 gefundenen Seiten mit Vergleichsrechnern überprüft.
Wir betrachten nur Portale,

  • die keine reinen Klone sind, etwa des Vergleichsrechners von Nafi,
  • bei denen Tarife auf dem Portal abschließbar sind,
  • bei denen unsere Mindestkriterien in der Suchmaske verbindlich festzulegen sind beziehungsweise nachvollziehbar bereits festgelegt sind,
  • bei denen Speichern und Aufrufen von Vergleichen möglich ist (mit Blick darauf, dass man im Idealfall Vergleiche wiederholen soll, weil Versicherer Preise ändern).

Die Portale Verivox und Check24 erschienen in der Google-Suche und erfüllten zudem alle Anforderungen. Ebenso die Vergleichsrechner Autoversicherung.de, IhreMakler24 und Comverso. 

Als Referenz und Korrektiv nutzten wir Nafi-Auto. Das Portal bietet zwar den größten Marktüberblick, auch wenn selbst dort nicht mehr alle Versicherer aufgelistet sind – Huk24 ist zum Beispiel während unseres Tests „ausgetreten“. Nafi-Auto richtet sich jedoch vorwiegend an Makler. Die Folgen: keine Abschlussmöglichkeit; der Preisvergleich ist zudem wegen der umfassenden Datenabfrage kompliziert. Seit einiger Zeit ist Nafi zudem kostenpflichtig. Wir haben die Ergebnisse des Rechners als Referenz und Kontrolle mitabgefragt.

Kopien vom Originalrechner Nafi-Auto und weitere Rechner-Derivate: Der Vergleichsrechner von Nafi wird von vielen Maklerfirmen eingebunden. Das Angebot der Portale umfasst dabei nur einen Teil der auf Nafi gelisteten Anbieter. Diese Tarife sind dann jedoch auf diesem Wege online abschließbar. Teils erfüllen die Portale als reine Kopien des originalen Rechners nicht unsere formalen Anforderungen an große, eigenständige Vergleichsrechner.

Seit 2021 untersuchen wir Rechner in der Kategorie Nafi-Kopien und weitere Rechner-Derivate mit. 2024 schafften es drei Rechner in unseren Test, sowie das Vergleichsportal Verivox, das ebenfalls im Hintergrund Nafi nutzt.

Direktanbieter: Wie auch in den vergangenen Jahren haben wir zusätzlich Preise bei dem Direktanbieter Huk24 erhoben. Und zwar stets für die Tarifvariante Classic, da die Tarifvariante Huk24 Basis nicht alle von uns eingeforderten Mindestkriterien enthält. Die Basis-Variante der Huk24 deckt beispielsweise keine Mallorca-Police ab.

Dieser günstige Versicherer hat einen hohen Marktanteil, ist aber auf den gängigen Vergleichsportalen nicht verfügbar. Du kannst ihn daher über kein Vergleichsportal abschließen. Andererseits bietet die Huk24 nicht für alle Musterprofile den niedrigsten Preis. Bei Einzelanbietern ist die Gefahr von Preisausreißern grundsätzlich höher, da kein Portfolio von Tarifen den Ausreißer abfedern kann.

Um sicherzustellen, dass wir keinen anderen günstigen Direktanbieter übersehen, glichen wir außerdem eine Gesamtliste des Deutschen Büros der Grünen Karte mit den Teilnehmern der Vergleichsportale ab. Bei diesem Büro handelt es sich um eine Einrichtung der Haftpflichtversicherer in Deutschland. Nach unserer Auffassung haben wir alle Anbieter erfasst, die online abschließbar sind und eine hohe Marktrelevanz aufweisen.

Wir haben 2024 eine Testreihe durchgeführt, wie bereits 2022, 2023.

So sind wir zu unserer Emp­feh­lung gekommen

Verlässt Du Dich bei Deiner Suche auf nur eine Preisabfrage, zahlst Du schnell zu viel. Denn kein Vergleichsportal listet alle Anbieter. Setzt Du hingegen nur auf einzelne Anbieter – auch wenn sie insgesamt günstig sind – läufst Du immer Gefahr, einen teuren Tarif zu erwischen.

Unsere Testreihen über mehrere Jahre zeigen, dass Du mit zwei Vergleichen das Risiko, einen Preisausreißer zu erwischen, senken kannst. Du findest so einen Tarif, der entweder bereits der günstigste am Markt ist oder zumindest sehr nah am günstigsten Tarif liegt. Beide Risiken kannst Du über die Kombination von Portal und Direktanbieter minimieren.

Check24 zeigte mit 13 Mal am häufigsten den Bestpreis. Die mittlere Abweichung vom Bestpreis von 10,3 Prozent, sowie die höchste Abweichung von 64,6 Prozent war jedoch schlechter als bei Verivox. Verivox zeigte 6 Mal das beste Ergebnis. Bei einer mittleren Abweichung von zehn Prozent und einer Maximalabweichung von 40,1 Prozent. 

Unsere Emp­feh­lung, den doppelten Vergleich zu machen, folgt daraus, dass wir so den geringsten durchschnittlichen Aufschlag vom günstigsten Preis erhielten. Check24 und Huk24 in Kombination schnitt mit 3,7 Prozent mittlerer Abweichung etwas besser ab als die Kombination Verivox und Huk24 mit fünf Prozent. Verivox alleine hingegen wich im Schnitt mit zehn Prozent vom Bestpreis ab und hatte so ohne Kombination etwas die Nase vor dem Portal Check24, das mit 10,3 Prozent abwich. 

So haben wir die Steigerung der Preise in der Kfz-Versicherung untersucht

Wie bereits im Jahr 2023 haben wir im Oktober 2024 zehn identische Profile für Beispielkunden wie im Vorjahr auf Nafi-Auto abgefragt. Die bis zu zehn günstigsten angezeigten Tarife der beiden Jahre haben wir verglichen. Für alle Fahrer, Versicherte und Autos haben wir das Alter beibehalten, auch die Scha­den­frei­heits­klas­se war statisch. So wurde größtmögliche Vergleichbarkeit sichergestellt.

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst

Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko?

Jeder Fahrzeughalter in Deutschland muss eine Kfz-Haftpflichtversicherung haben – sonst wird das Auto nicht zugelassen. Der eigene Wagen ist durch die Kfz-Haftpflichtversicherung jedoch nicht geschützt. Darum empfiehlt es sich bei vielen Autos, außerdem eine freiwillige Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abzuschließen. 

Für diese Schäden kommt die Teilkasko auf: Diebstahl, Brand und Explosion, Sturm, Blitzschlag, Hagel und Überschwemmung, Zusammenstöße mit Haarwild (zum Beispiel Reh oder Wildschwein), Marderbiss an Kabeln, Schläuchen und Leitungen, Glasbruch, Kabelschaden durch Kurzschluss. 

Die Vollkaskoversicherung bietet den Schutz einer Teilkasko und deckt darüber hinaus einen Schaden am eigenen Fahrzeug durch selbst verschuldete Unfälle sowie durch Vandalismus ab.

Was sollte die Autoversicherung abdecken?

Die folgenden Tarifmerkmale solltest Du auf einem Kfz-Versicherungsrechner auswählen, um sie in jedem Fall in Deine Kfz-Versicherung einzuschließen:

  • erhöhte Deckungssumme

  • Mallorca-Police

  • grobe Fahrlässigkeit

  • Marderschäden

  • erweiterte Wildschadendeckung

Das musst Du außerdem bei der Kfz-Versicherung beachten »

Wann sollte man wechseln?

Besonders günstige Kfz-Versicherungen findest Du jedes Jahr vor dem Kündigungstermin 30. November. Gerade wenn Du in den Vorjahren Deine Autoversicherung nicht gewechselt hast, kannst Du mit unseren Tipps mitunter Hunderte Euro sparen

Wie kann ich bei der Autoversicherung sparen?

Durch eine Selbstbeteiligung trägst Du einen kleineren Schaden am Auto selbst. Für die Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft fallen dadurch Verwaltungskosten weg, was sie als kleinen Beitragsrabatt weitergibt. 

Fahranfänger werden in die ungünstigste Scha­den­frei­heits­klas­se SF 0 eingestuft und zahlen deshalb vergleichsweise hohe Beiträge. Es kann sich daher lohnen, das eigene Auto als Zweitwagen der Eltern anzumelden.
 
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