Berlin, 2. September 2015 – Die Autoversicherung wird im Durchschnitt fast doppelt so teuer, sobald ein Fahranfänger mit dem Auto der Eltern fährt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des gemeinnützigen Online-Verbraucher­magazins Finanztip. In einem Extremfall steigt der Beitrag von rund 400 Euro auf etwa 980 Euro im Jahr. Andere Versicherer schlagen deutlich weniger drauf, daher lohnt sich für die Eltern ein Vergleich. Finanztip gibt weitere Tipps, wie junge Fahrer möglichst günstig wegkommen und bietet sendefähige O-Töne.

Im Jahr 2014 haben laut Kraftfahrt-Bundesamt mehr als 800.000 Jugendliche die Fahrerlaubnis erhalten. Doch gerade Fahranfänger und junge Fahrer zahlen die höchsten Ver­si­che­rungsbeiträge. Wenn die Eltern den Fahrerkreis für ihr Auto erweitern und das Kind mitversichern, steigt der Beitrag im Schnitt um 90 Prozent, in der Spitze sogar um 150 Prozent. Andere Ver­si­che­rungen hingegen verlangen nur 40 Prozent mehr. Daher raten die Experten von Finanztip, unbedingt die Preise zu vergleichen, sobald sich der Fahrerkreis in der Kfz-Versicherung verändert. So können Eltern von Fahranfängern die Hälfte an Zuschlag sparen.

Eigenes Auto über Eltern anmelden

Wenn junge Fahrer ein eigenes Auto fahren wollen, ist es für sie am günstigsten, es als Zweitwagen über die Eltern zu versichern. In einer Beispielrechnung von Finanztip kann ein Fahranfänger für einen Golf IV die Prämie seiner Haft­pflicht­ver­si­che­rung beim günstigsten Versicherer von rund 1.160 Euro auf 776 Euro drücken, wenn er das Auto bei den Eltern mitversichert statt es selbst anzumelden. Baut das Kind mit seinem Auto einen Unfall, wird nur der Zweitwagen in der Ver­si­che­rung teurer, nicht das Auto der Eltern. Bleibt der junge Fahrer unfallfrei, kann er später die erreichten Scha­den­frei­heits­klas­sen aus dem Vertrag der Eltern in eine eigene Police mitnehmen.

Scha­den­frei­heits­klas­sen mitnehmen und günstiges Modell wählen

Scha­den­frei­heits­klas­sen lassen sich auch von Verwandten und Lebenspartnern übernehmen. „Wenn sich also die Oma entschließt, ihr Auto abzumelden, kann davon das Enkelkind profitieren und sich günstiger versichern“, erklärt Finanztip-Expertin Annika Krempel. Allerdings kann man nur so viele Klassen übernehmen, wie man selbst seit Erhalt des Führerscheins schon hätte ansammeln können. Auch erreichte Klassen von Rollern (ab 50 Kubikzentimetern) und Motorrädern lassen sich übertragen. Fahranfänger können außerdem sparen, indem sie ein Automodell mit niedriger Ver­si­che­rungsprämie wählen. „Zum Beispiel ist ein VW Golf oder ein Polo als klassisches Anfängerauto meist deutlich teurer in der Ver­si­che­rung als ein Skoda Fabia“, sagt Krempel. Finanztip empfiehlt die Seite autoampel.de für einen Vergleich.

Begleitetes Fahren bringt Rabatte

Fahranfänger, die den Führerschein mit 17 Jahren machen und am Begleiteten Fahren teilnehmen, verursachen statistisch gesehen weniger Unfälle. Das geht aus einem Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen hervor. Versicherer berücksichtigen das in ihren Tarifen und gewähren einen Rabatt. In den Beispielrechnungen von Finanztip lassen sich damit bis zu 100 Euro im Jahr sparen.

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