Trade Republic Einlagensicherung Wie sicher Dein Geld bei der Trading-App ist

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Trade Republic ist in Deutschland als Bank lizenziert und wird von der Aufsichtsbehörde Bafin kontrolliert. 
  • Wie bei anderen Depotanbietern gibt es zwei unterschiedliche Sicherungssysteme: die Einlagensicherung für nicht-investiertes Geld auf dem Verrechnungskonto sowie die Anlegerentschädigung, die sich auf die gekauften Wertpapiere bezieht.
  • Weil Trade Republic mit mehreren Partnerbanken zusammenarbeitet, sind unterschiedliche Entschädigungssysteme für die Einlagensicherung zuständig.
  • Seit Dezember 2023 hat Trade Republic zwar eine Vollbanklizenz und darf nun auch Konten ohne Partnerbanken anbieten, wird aber vorerst das derzeitige System beibehalten.

So gehst Du vor

  • Um herauszufinden, welche Partnerbank von Trade Republic Dein Verrechnungskonto führt, schaust Du in der App nach.
  • Im Fall einer Bankenpleite sind 100.000 Euro pro Bank und Person geschützt. Finanztip empfiehlt allerdings keine Geldanlage in Irland, dessen Einlagensicherung für eine der Partnerbanken zuständig ist. In diesem Fall raten wir dazu, sicherheitshalber keine großen Beträge auf dem Konto zu parken.
  • Die Wertpapiere in Deinem Trade-Republic-Depot sind Sondervermögen – wie bei jeder anderen regulierten Depotbank. Sollte Trade Republic oder beauftragte Partnerinstitute pleite gehen, kannst Du die Wertpapiere zu einem anderen Anbieter übertragen.

Beim Investieren spielt Sicherheit eine zentrale Rolle. Zwar kann niemand mit Gewissheit voraussagen, wie sich die Kurse von Aktien und ETFs entwickeln werden. Aber natürlich sollte auch die Lagerung der Wertpapiere seriös und sicher ablaufen, genauso wie die Organisation des zugehörigen Verrechnungskontos und die Sicherheit Deines Geldes darauf. Trade Republic unterscheidet sich bei all diesen Punkten nicht grundlegend von anderen Brokern, es gibt aber in den Details manche Besonderheiten.

Trade Republic
Online-Wertpapierdepot
  • niedrige Gebühren: Kauf und Verkauf von ETFs für 1 Euro
  • Depot bei Trade Republic, Verrechnungskonto bei Solaris, Deutscher Bank, J. P. Morgan oder Citibank, Verwahrung der ETF-Anteile bei der HSBC
  • Zinsen auf nicht investiertes Guthaben: 4 Prozent pro Jahr (bis 50.000 Euro)
  • Manche Verrechnungskonten mit irischer Einlagensicherung (Citibank)

Welche Einlagensicherung gilt für Trade Republic?

Trade Republic hat schon lange eine Lizenz als Wertpapierhandelsbank, seit Dezember 2023 sogar eine als Vollbank. Somit wird das Unternehmen von der Aufsichtsbehörde Bafin kontrolliert.

Das Verrechnungskonto Deines Depots liegt jedoch nicht bei Trade Republic, sondern bei einer anderen Bank. Der Broker arbeitet hierfür mit vier Partnern zusammen: der Solaris Bank, der Deutschen Bank, J. P. Morgan und der Citibank Europe. Bei welcher der vier Banken Dein Verrechnungskonto geführt wird, erkennst Du in der App, indem Du oben links in der Ecke auf Dein Profil tippst. Unter Kontodetails kannst Du dann den BIC Deines Verrechnungskontos sehen – Du hast keinen Einfluss darauf, bei welcher Du landest. Das ist der Erkennungscode BIC der vier Banken:

  • Solarisbank: SOBKDEBBXXX
  • Deutsche Bank: DEUTDEFFXXX
  • J. P. Morgan SE: CHASDEFXXXX
  • Citibank: CITIDEFFXXX

Die vier Banken sind Mitglied eines gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Damit ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro im Fall einer Bankpleite gesichert – also das Geld, das Du noch nicht oder nicht mehr in Wertpapiere investiert hast.

Einlagensicherung bei der Citibank Europe

Bei der Citibank Europe gilt jedoch nicht die deutsche, sondern die Einlagensicherung Irlands. Diese empfehlen wir aufgrund der etwas schlechteren Bonität des Landes nicht für die Geldanlage. Liegt Dein Verrechnungskonto bei der Citibank, solltest Du daher keine hohen Beträge auf dem Verrechnungskonto parken. 

Einlagensicherung bei der Deutschen Bank und Solaris

Die Deutsche Bank gehört dem Einlagensicherungsfonds der (gesetzlichen) Ent­schä­di­gungs­ein­rich­tung deutscher Banken sowie dem (freiwilligen) Einlagensicherungsfonds der Privatbanken an. Solaris ist kein Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds, nur im gesetzlichen.

Wenn Dein Verrechnungskonto bei der Deutschen Bank geführt wird und Du darüber hinaus andere Konten ebenfalls bei der Deutschen Bank hast (oder der anderen Marke Postbank), musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass die gesetzliche Einlagensicherung alle diese Konten zusammenrechnet, weil sie zum selben Mutterkonzern gehören. Dieses Prinzip gilt ebenfalls, wenn Dein Verrechnungskonto bei Solaris ist und Du weitere Konten ebenfalls bei Solaris hast (auch Konten von Bison, Tomorrow, Vivid und anderen Fintechs zählen dazu).

Ein Beispiel: Hast Du 20.000 Euro bei Trade Republic auf dem Verrechnungskonto und dieses wird bei der Deutschen Bank geführt, sowie weitere 90.000 Euro auf einem Sparbuch bei der Postbank, wären bei einer Bankpleite nur insgesamt 100.000 Euro im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung geschützt. Analog wäre es mit 20.000 Euro bei Trade Republic auf dem Verrechnungskonto der Solarisbank und weiteren 90.000 Euro bei Bison.

Einlagensicherung bei J. P. Morgan SE

J. P. Morgan hat derzeit keine anderen Markennamen, mit denen die Bank in Deutschland auftritt. Sie gehört dem Einlagensicherungsfonds der (gesetzlichen) Ent­schä­di­gungs­ein­rich­tung deutscher Banken sowie dem (freiwilligen) Einlagensicherungsfonds der Privatbanken an.

Wie ist ein Treuhandsammelkonto geschützt?

Bei Trade Republic kommen – wie bei manchen anderen Brokern – sogenannte Treuhandsammelkonten zum Einsatz. Das bedeutet, dass Trade Republic nicht für jeden einzelnen Kunden beziehungsweise Kundin ein eigenständiges Konto bei der jeweiligen Partnerbank einrichtet. Vielmehr gibt es dann nur ein Sammelkonto, bei dem aber natürlich darauf geachtet wird, dass jeder einzelne Einzahlende auch über die korrekten Beträge verfügen kann.

Auch für solche Treuhandsammelkonten gilt die gesetzliche Einlagensicherung, und zwar individuell. Im Rahmen einer eventuellen Entschädigung werden Einleger mit Geldern auf Treuhandsammelkonten nicht anders behandelt als Kundinnen und Kunden mit einem einzelnen privaten Konto. Haben beispielsweise Armin, Bibi und Cem jeweils 100.000 Euro auf dem Treuhandsammelkonto eingezahlt und tritt ein Entschädigungsfall bei der Bank ein, die das Treuhandsammelkonto führt, bekommen alle ihre Gelder von der Einlagensicherung zurück. Das ist in Paragraf 7 Abs. 4a des Einlagensicherungsgesetzes geregelt.

Analog gilt das auch für die Verrechnungskonten bei der Citibank Europe, die der irischen Einlagensicherung unterliegen. Die Citibank schreibt auf Anfrage von Finanztip zu diesem Thema: „Trade Republic holds an omnibus client money account (Treuhandsammelkonto) with Citibank Europe plc, Germany Branch. In line with EU regulation eligible consumer funds are protected up to 100K EUR per individual consumer as outlined in deposit guarantee scheme.” Somit bestätigt die Citibank, dass die Gelder geschützt sind, und zwar individuell pro Person.

Wie funktioniert die Anlegerentschädigung bei Trade Republic?

Die ETF-Anteile oder Einzelaktien, die Du über Trade Republic (oder einen anderen Broker) gekauft hast, fallen nicht unter den Schutz der Einlagensicherung. Schließlich kann ihr Wert ständig im Börsenhandel schwanken und theoretisch auf Null fallen, aber auch extrem ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, gehen also bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht in die Insolvenzmasse. Trade Republic verwahrt Deine Wertpapiere mithilfe der Bank HSBC bei den üblichen Lagerstätten für Wertpapiere in Deinem Namen.

Falls Trade Republic Deine Dividenden, Verkaufserlöse – oder auch Deine Wertpapiere selbst – nicht herausgeben könnte, greift die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht. Hier sind, wie bei anderen Brokern, maximal 20.000 Euro pro Anleger geschützt, maximal 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften.

Ist Trade Republic eine Bank?

Zunächst hatte Trade Republic eine Erlaubnis als Wertpapierhandelsbank, durfte aber keine Einlagen verwalten. Seit Dezember 2023 ist Trade Republic aber eine sogenannte Vollbank. Das heißt, das Unternehmen darf Kredite vergeben und Spareinlagen selbst entgegennehmen. Theoretisch ist damit ein Trade-Republic-Girokonto möglich, ein Tagesgeldkonto von Trade Republic oder auch eine Kredit­karte von Trade Republic. Derzeit (Stand: Dezember 2023) sind aber keine offiziellen Pläne in diese Richtung bekannt.

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