Das Smartbroker-Depot im Überblick Umstellung auf App und neuen Partner läuft

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Smartbroker bietet Dir ein kostengünstiges Wertpapierdepot.
  • Der Einzelkauf eines Wertpapiers ist über den Handelsplatz Gettex gebührenfrei, wenn Du mehr als 500 Euro anlegst. Für kleinere Ordergrößen sowie am Handelsplatz Tradegate kostet es pauschal 4 Euro. Auch Xetra und die Regionalbörsen sind nutzbar, hier kommen Entgelte dazu.
  • Einige ETF-Sparpläne führt Smartbroker gebührenfrei aus.
  • Smartbroker stellt derzeit auf Smartbroker Plus um. Für bestehende Depots bietet Smartbroker einen Umzugs-Service an. In diesem Ratgeber liest Du mehr dazu.

So gehst Du vor

  • Du suchst ein Depot mit sehr niedrigen Trading-Gebühren? Dann empfehlen wir Dir eine Handvoll Depots, die noch günstiger sind als der Smartbroker.

Smartbroker bietet ein günstiges Wertpapierdepot mit vielen Optionen an. Anders als bei typischen Neobrokern findest Du bei Smartbroker alle deutschen und viele internationale Börsenplätze.

Seit September 2023 ist die schon länger angekündigte neue Smartbroker-App nutzbar. Damit ist ein kompletter Relaunch verbunden. Unter dem neuen Namen Smartbroker Plus (Smartbroker+) gibt es auch ein komplett neues Design. Die technisch größte Umstellung ist der Wechsel der Partnerbank, die für Smartbroker die Depots führt. Für Kundinnen und Kunden des „alten“ Smartbroker ist daher ein Wechsel nötig.

Wie gut ist das Depot von Smartbroker?

Bis Dezember 2022 war Smartbroker eine unserer Emp­feh­lungen für Depots mit niedrigsten Gebühren. Nach unserer aktuellen Untersuchung zählt er aber nicht mehr dazu, da mittlerweile einige Anbieter noch ein Stück günstiger sind. So sind bei einigen Neobrokern ETF-Sparpläne immer ohne Kaufgebühr. Bei Smartbroker zahlst Du jedoch im Normalfall pro Ausführung 0,2 Prozent (mindestens 80 Cent, bei Smartbroker+ mindestens 1 Euro). Hast Du ein Smartbroker-Depot und bist damit zufrieden, ist ein Wechsel aber nicht zwingend nötig. Mit dem Smartbroker fährst Du immer noch deutlich günstiger als bei vielen Banken. Neukunden, die auf der Suche nach einem sehr günstigen Depot sind, empfehlen wir jedoch andere Anbieter.

Neue Smartbroker-App ist da

Derzeit fährt Smartbroker zweigleisig. Die alte Nutzeroberfläche ist weiterhin aktiv. Wer allerdings ein neues Depot eröffnet, landet bereits automatisch bei Smartbroker Plus, also der neuen App. Bei dieser läuft noch eine Testphase, in der noch nicht alle Funktionen freigeschaltet sind. Smartbroker+ bietet beispielsweise erst seit Ende Oktober Sparpläne und ausländischen Handelsplätze - weitere Features wie Unterdepots oder Anleihen-Käufe sollen nach Unternehmensangaben nachgerüstet werden. Wesentliche Änderungen an den Konditionen seien aber nicht geplant.

Die Depots von Bestandkundinnen und -kunden, die einen gesammelten Umzugstermin nutzen wollten, sind Ende Oktober zu Smartbroker+ übertragen worden. Mehr dazu liest Du im Abschnitt „Wie läuft der Umzug zu Smartbroker Plus?“ Weil im Hintergrund der Bankpartner von Smartbroker wechselt (von der DAB BNP Paribas zur Baader Bank) ist es nicht möglich, dass Du Dich einfach mit dem alten Passwort in die neue App einloggst.

Wie stabil die neue App läuft und wie die noch fehlenden Funktionen eingebaut werden, ist während der Testphase schlecht einschätzbar. Wir haben bei unserem Depotvergleich im Dezember 2022 neun empfehlenswerte Anbieter ermittelt. Sie alle sind für einen kostengünstigen Vermögensaufbau geeignet, unterscheiden sich aber in den Details. Die folgende Tabelle zeigt unsere Emp­feh­lungen aus der Kategorie „niedrigste Gebühren“.
 

Sieben besonders günstige Depots im Vergleich

ETF- HandelFinanzen.net ZeroTrade RepublicScalable Capital
(Free Broker)
JusttradeTraders PlaceFlatexING
ETF-Sparpläne0 €, ab 25 € / Rate, nur vom Verrechnungskonto0 €, ab 1 € / Rate, von beliebigem Konto0 €, ab 1 € / Rate, von beliebigem Konto0 €, ab 25 € / Rate, nur vom Verrechnungskonto0,50 €, ab 20 € / Rate, von beliebigem Konto0 €, ab 25 € / Rate, von beliebigem Konto0 €, ab 1 € / Rate, von beliebigem Konto
Einzelkauf/ Verkauf ETF0 € ab 500 €, 1 € unter 500 €1 €0 €1 ab 250 € (bei 750 ETFs) 0,99 € Standard21 €0 €1 ab 500 €, 1 € unter 500 €5,90 € /
7,90 €3
4,90 € + 0,25 % (maximal 69,90 €)
HandelsplätzeGettexL&S ExchangeGettex, XetraLS Exchange, Quotrix, Tradegate Exchangealle deutschen
Börsenplätze
alle deutschen
Börsenplätze
alle deutschen
Börsenplätze
OberflächenBrowser & AppBrowser & AppBrowser & AppBrowser & AppBrowser & AppBrowser & AppBrowser & App
 Zum AnbieterZum AnbieterZum AnbieterZum AnbieterZum AnbieterZum AnbieterZum Anbieter

1 über den Handelsplatz Gettex
2 Standardgebühr bei Gettex für Prime-ETFs mit Orderwert unter 250 Euro, andere ETFs, Einzelaktien, Fonds
3 5,90 Euro Gebühr bei Flatex: ETF-Kauf direkt von der Kapitalanlagegesellschaft (KAG), also dem ETF-Emittenten. Beachte, dass der ETF-Preis bei Deiner Order noch nicht genau feststeht und sich erst am nächsten Handelstag bildet. 7,90 Euro Gebühr beim Kauf über den Börsenplatz Tradegate Exchange mit schneller Preisbildung
Quelle: Anbieter (Stand 22. Dezember 2023)

Wenn Dich höhere Ordergebühren nicht stören, schau Dir die Direktbanken ING, Consorsbank, Comdirect und 1822direkt an, deren Depots Finanztip empfiehlt. Diese ermöglichen auch ein Gemeinschaftsdepot, ein Kinderdepot sowie zahlreiche andere Funktionen. Wie wir bei unserem Vergleich vorgegangen sind, erfährst Du unter "So haben wir analysiert" in unserem Ratgeber Wertpapierdepot. 

Wie eröffnest Du ein Depot bei Smartbroker?

Der Eröffnungsvorgang läuft über Dein Smartphone. Du brauchst das Betriebssystem iOS ab Version 16 oder Android ab Version 10, um die Smartbroker-App herunterladen zu können. Dann gibst Du in der App persönliche Daten wie Name, Mailadresse, Telefonnummer oder Beruf an. Deine Identität kannst Du wahlweise über Postident in der Filiale oder über einen Videoanruf prüfen lassen. Wer dazu einen Reisepass nutzt, muss außerdem einen aktuellen Adressnachweis an Smartbroker mailen. Das kann zum Beispiel eine aktuelle Meldebescheinigung, eine Kopie des Führerscheins oder ein aktueller Steuerbescheid sein.

Bis der Antrag bearbeitet und das Depot einsatzbereit ist, dauert es laut Smartbroker drei Bankarbeitstage. Sobald Du die Iban-Nummer Deines Verrechnungskontos bekommen hast, kannst Du von Deinem Girokonto Geld dorthin überweisen.

Smartbroker ist selbst keine Bank, sondern tritt als Vermittler auf. Verrechnungskonto und Fondsanteile liegen bei der Baader Bank, die auch für andere Broker die Depotführung erledigt (Scalable Capital, Finanzen.net Zero). Du findest deshalb in vielen Vertragsunterlagen Bezüge auf die Baader Bank. Für Dich als Kunde ist aber das Preisverzeichnis von Smartbroker relevant. Vor September 2023 eröffnete Smartbroker-Depots liegen (noch) bei der Großbank DAB, die mittlerweile eine Marke der französischen BNP Paribas ist. Für diese werden ab Januar 2024 teilweise höhere Gebühren gelten, wenn sie bis dahin nicht auf die Baader Bank oder auch zu einem ganz anderen Anbieter übertragen werden.

Wenn Du schon Aktien, Fonds oder Zertifikate in einem anderen Depot liegen hast, kannst Du sie auf Wunsch zu Smartbroker übertragen. Der Übertrag von einem deutschen Anbieter ist kostenlos. Auf der Smartbroker-Homepage findest Du ein entsprechendes Formular, um alle oder ausgewählte Wertpapiere zu transferieren. Du brauchst dafür Deine Steuer-Identifikationsnummer, die Depotnummer der bisherigen Depotbank und die zehnstellige Smartbroker-Depotnummer. Im alten Depot dürfen keine offenen Orders sein, Du solltest auch die Sparpläne dort stoppen. Da der Transfer mehrere Wochen dauern kann, solltest Du keine Wertpapiere übertragen, die Du kurzfristig verkaufen möchtest.

Wie läuft der Umzug zu Smartbroker Plus?

Derzeit läuft ein Parallelbetrieb zwischen den alten Smartbroker-Depots, die bei der Großbank DAB geführt werden, und den neuen Smartbroker-Plus-Depots, die bei der Baader Bank liegen. Ende Oktober 2023 bot Smartbroker einen Umzugstermin an. Du musstest Dich dafür bis zum 17. Oktober in der neuen App registriert haben und dort den Umzug zu Smartbroker+ in Auftrag geben. Dafür musst Du Dich auch neu per Video- oder Post-Ident legitimieren. Du bekommst auch neue Zugangsdaten und ein neues Verrechnungskonto und musst einen neuen Freistellungsauftrag erteilen.

Der Termin für die Übertragung Deines Depotinhalts war der 28. Oktober 2023. In der Umzugsphase wird die Verfügbarkeit eingeschränkt sein (Erfahrungsberichte dazu gibt's im Finanztip Forum).

Die Depotführung bleibt weiterhin kostenlos. Auch bei Smartbroker Plus gibt es keine laufende Gebühr. Sparpläne, die in der App bisher noch nicht verfügbar sind, werden weiterhin 0,2 Prozent der Sparrate kosten, allerdings erhöht sich der Mindestbetrag von bisher 80 Cent auf 1 Euro. Smartbroker hat angekündigt, 800 ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühr anzubieten. Mehr Informationen zu den Kosten von Smartbroker+ findest Du in der Tabelle im nächsten Abschnitt.

Auch wenn Du den von Smartbroker angebotenen Umzugstermin nicht genutzt hast, kannst Du noch einen Depotübertrag beauftragen. Smartbroker empfiehlt die Nutzung des Depotwechselservice smartbrokerplus.depotwechselservice24.de, weist allerdings darauf hin, dass ein solcher Übertrag bis zu drei Wochen dauern kann. Selbstverständlich kannst Du stattdessen auch zu einem anderen Depotanbieter wechseln. Hier findest Du wichtige Tipps für den Depotumzug.

Falls Du ein bestehendes Smartbroker-Depot bei der alten Partnerbank DAB weder auf Smartbroker Plus überträgst noch zu einer anderen Depotbank wechselt, wird die DAB die Depots ab dem 1. April 2024 zu veränderten Konditionen weiterführen. Eine Börsenorder an einem Handelsplatz in Deutschland soll dann 9 Euro kosten. Die Ausführung eines ETF-Sparplans oder eines Auszahlplans kostet pauschal 1 Euro, Sparpläne ohne Kaufgebühr gibt es dann nicht mehr. Eine Depotführungsgebühr fällt auch künftig nicht an.

Eine Kündigung seitens der DAB, wie früher von Smartbroker angekündigt, ist nach derzeitigem Stand nicht mehr vorgesehen. Die neue Gebührenstruktur gilt zudem erst ab April, nicht wie bisher kommuniziert schon ab Jahresanfang 2024.

Wie handelst Du über Smartbroker?

Mit dem Depot kannst Du alle deutschen und viele internationale Aktien kaufen und verkaufen, außerdem rund 2.000 ETFs und 18.000 aktive Fonds (Stand: 5. September 2022). 

Über die Suchfunktion findest Du das Wertpapier, das Du kaufen möchtest. Finanztip empfiehlt günstige Fonds, die einen globalen Aktienindex nachbauen (ETFs). Damit beteiligst Du Dich an einem breit aufgestellten Mix und vermeidest das Risiko, bei der Auswahl einzelner Aktien danebenzugreifen.

Oberfläche von Smartbroker

Nach dem Einloggen über Deinen Internetbrowser fällt eine nicht besonders zeitgemäße optische Gestaltung auf, die manchmal an alte Windows-Versionen erinnert. Parallel gibt es mittlerweile die neue Smartbroker-App, um das Depot übers Smartphone zu bedienen. Für diese musst Du Dich neu registrieren und - falls Du schon bisher Kundin oder Kunde warst - Deinen Depotbestand zu Smartbroker+ umziehen. Zudem kannst Du über www.smartbroker.de auch mit dem Handybrowser aufs Depot zugreifen. Auf die Funktionalität hat die Darstellung aber keinen negativen Einfluss.

Um eine Transaktion zu bestätigen, nutzt Du entweder die App „DAB SecurePlus“, mit der Du auf Deinem Smartphone QR-Tans erzeugst, oder alternativ einen kostenpflichtigen Tan-Generator.

Im neuen Smartbroker Plus kannst Du Transaktionen ausschließlich über die Smartphone-App bestätigen.

Um eine Aktie oder einen Fonds eindeutig zu finden und zuzuordnen, verwendest Du am besten die Kennnummer, die sogenannte ISIN. Die Nummern der ETFs, die Finanztip empfiehlt, stehen in unserem ETF-Rechner. Wenn Du die ISIN eines ETFs oder einer Aktie eingibst, erscheint der Name des Wertpapiers ebenfalls – dann solltest Du zur Sicherheit vergleichen.

Welchen Handelsplatz bei Smartbroker wählen?

Im Gegensatz zu Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital hat Smartbroker nicht nur einen oder zwei Börsenplätze zur Auswahl, sondern eine lange Liste. Dort musst Du einen aussuchen.

Dazu solltest Du wissen:

  • Das Produkt an sich, also der ETF-Anteil oder die Aktie, ist an allen Handelsplätzen identisch. Es ist auch nicht nötig, später die identische Börse für einen Verkauf auszuwählen.
  • Die Kaufgebühren unterscheiden sich aber. Maximal zahlst Du an den Handelsplätzen Gettex, Lang & Schwarz und Tradegate 4 Euro pro Transaktion. Am günstigsten ist Gettex (0 Euro, mindestens 500 Euro Volumen).
  • An den Handelsplätzen ist je nach Wertpapier und Uhrzeit unterschiedlich viel los. Das lässt sich im Bereich „Kursdaten“ auf der rechten Seite beobachten. Sehr niedrige Umsätze oder alte Daten können auf ungünstige Preise hindeuten.
  • Wir empfehlen, während der Öffnungszeiten der deutschen Leitbörse Xetra zu handeln (Montag bis Freitag, 9 Uhr bis 17:30 Uhr). Dann kannst Du bei Smartbroker bedenkenlos den günstigsten Handelsplatz Gettex auswählen.
  • Stell ein Limit (eine Preisobergrenze) ein – mehr dazu liest Du weiter unten.

Kosten bei Smartbroker 
(Auszug aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis)

HandelsplatzSmartbroker+Smartbroker "alt"
Kauf/Verkauf Aktie und ETF  
Gettex (Börse München)
Orderwert über 500 €
Orderwert unter 500 €
 

0 €
0 €

0 €
4 €
Lang & Schwarz
Orderwert über 500 €
Orderwert unter 500 €
 

4 €
4 €

1 €
4 €
Tradegate4 €4 €
andere deutsche Börsen4 €25 €2
ausländische Börsenindividuell3individuell3
Ausführung Sparplan0,2 % der Sparrate,
mindestens 1 €4
0,2 % der Sparrate,
mindestens 0,80 €

Dies ist nur ein Ausschnitt, für die komplette Liste siehe Website Smartbroker
1 Lang & Schwarz bisher noch nicht über Smartbroker+ verfügbar.
2 Es kommen Fremdspesen und weitere externe Gebühren hinzu.
3 Smartbroker+: beispielsweise ab 29 Euro für Spanien zuzüglich Steuern oder 8 US-Dollar + 4 Euro zuzüglich Steuern und SEC-Gebühr für die USA. Smartbroker „alt“: ab 34 Euro für Spanien oder 25 US-Dollar + 9 Euro für die USA
4 Sparpläne bisher noch nicht über Smartbroker+ verfügbar.
Quelle: Smartbroker (Stand: 8. September 2023)

Bei einem Einzelkauf gibst Du die gewünschte Stückzahl an, zum Beispiel fünf Anteile eines konkreten ETFs oder fünf Aktien. Der Preis einer Aktie oder eines ETF-Anteils schwankt und kann sich jede Sekunde ändern. Daher kann Smartbroker den Kaufpreis für Deine Aktion nur schätzen. In der Eingabemaske steht vor dem Kauf „Richtwert“.

Wie stellst Du eine Limit Order bei Smartbroker ein?

Du solltest – wie bei jedem Wertpapierkauf – eine unangenehme Überraschung beim Kaufpreis vermeiden, indem Du nicht die voreingestellte Option „Realtime“ wählst, sondern einen Limitpreis setzt. Dieser Stückpreis wird dann keinesfalls überschritten, selbst wenn der Börsenkurs während Deines Kaufvorgangs ansteigen sollte.

Beispiel: Der aktuelle Kurs liegt bei 66,90 Euro. Wenn Du als Limitpreis 70,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 350,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 70,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 70,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. Setzt Du kein Limit und orderst zum Realtime-Preis, wie es in der App heißt, könnte auch ein Kauf zu höheren Preisen zustande kommen.

Auch Derivate kann man über Smartbroker handeln, nach Unternehmensangaben rund 1,5 Millionen Titel. Das sind Optionsscheine, Knock-Out-Scheine und Faktor-Zertifikate auf Indizes, Einzelaktien, Rohstoffe oder Währungen. Der Wert eines Derivats leitet sich von seinem Basiswert ab. Meist sind diese Finanzprodukte komplex und arbeiten mit Hebelwirkung – Kursgewinne, aber auch Kursverluste schlagen heftiger zu Buche. Diese hochriskanten Finanzwetten solltest Du nur eingehen, wenn Du Dich ausgiebig mit der Materie beschäftigt hast.

Wie startest Du einen Sparplan bei Smartbroker?

Wenn Du regelmäßig eine bestimmte Summe in einen ETF stecken möchtest, kannst Du mit Smartbroker auch einen Sparplan einrichten. Sparpläne werden nicht zu allen Wertpapieren angeboten, die über die App handelbar sind, aber für zahlreiche wichtige ETFs und auch für viele Einzelaktien. Einige unserer ETF-Empfehlungen sind bei Smartbroker gebührenfrei besparbar. Der reguläre Preis liegt bei 0,2 Prozent pro Sparrate, mindestens 1 Euro (im „alten“ Smartbroker in Partnerschaft mit der DAB Bank: 80 Cent).

Um den Sparplan zu starten, suchst Du einen Rhythmus aus (monatlich, zweimonatlich, quartalsweise oder halbjährlich), außerdem die Sparrate. Ein ETF-Sparplan bei Smartbroker muss mindestens 25 Euro pro Rate umfassen. Der Kauf findet automatisch jeweils zum vereinbarten Termin statt. Du kannst eingerichtete Sparpläne bei Bedarf ändern oder löschen.

Zu welchen Zeiten kannst Du bei Smartbroker handeln?

Da Smartbroker sehr viele Handelsplätze anbietet, sind die Öffnungszeiten des Depots sehr umfangreich. Transaktionen beispielsweise über Lang & Schwarz sind bei Smartbroker montags bis freitags zwischen 7:30 Uhr und 23 Uhr möglich, samstags von 10 bis 13 Uhr, sonntags von 17 bis 19 Uhr. Der besonders günstige Handel über Gettex ist montags bis freitags zwischen 8 und 22 Uhr möglich.

Wir raten aber vom Handel in den Morgen- und Abendstunden oder am Wochenende ab. Wähle am besten die Zeit während der Woche zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr. Hintergrund: In dieser Kernzeit ist zugleich auch die deutsche Leitbörse Xetra in Frankfurt geöffnet. Das sorgt für vorteilhaftere Kurse, weil dann insgesamt mehr Anleger an der Börse mitmischen. Außerhalb der Xetra-Zeiten können ungünstigere Preise auftauchen. Zudem müssen die kleineren Handelsplätze sicherstellen, dass stets mindestens so gute Kauf- und Verkaufspreise für Wertpapiere gelten wie an einer anerkannten Referenzbörse – was natürlich nur klappt, wenn diese Referenzbörse auch gerade aktiv ist. Im Fachjargon sagt man: Der Spread wird außerhalb dieser Zeiten in der Regel höher sein, also der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskursen.

Finanztip empfiehlt Dir außerdem, bei jedem Kauf oder Verkauf einen Limitpreis anzugeben, damit Du nicht von einem ungünstigen Kurs überrascht wirst.

Ist Smartbroker sicher und seriös?

Sowohl das Verrechnungskonto Deines Depots bei Smartbroker als auch das Depot selbst werden von der DAB-Bank, einer deutschen Niederlassung der BNP Paribas geführt. Diese hat eine französische Banklizenz und ist Mitglied des dortigen gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Damit ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro im Fall einer Bankpleite gesichert – also das Geld, das Du noch nicht oder nicht mehr in Wertpapiere investiert hast. Zusätzlich sichert der freiwillige deutsche Einlagensicherungsfonds Guthaben bis mindestens 750.000 Euro ab.

Die ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Smartbroker beziehungsweise die DAB (oder einen beliebigen anderen Broker) gekauft hast, sind hingegen nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf Null fallen, aber auch extrem ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht in die Insolvenzmasse. Smartbroker beziehungsweise die DAB-Bank verwahren Deine Wertpapiere in den üblichen Lagerstätten für Wertpapiere in Deinem Namen.

Falls die DAB Deine Wertpapiere nicht herausgeben könnte, greift die Anlegerentschädigung nach französischem Recht. Hier sind maximal 70.000 Euro pro Anleger geschützt.

Smartbroker+ (also die App nach dem Relaunch) führt Verrechnungskonto und Depot bei der Baader Bank. Sie hat eine deutsche Banklizenz und sichert über die gesetzliche Einlagensicherung ebenfalls ein Guthaben auf Deinem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro ab. Beachte, dass diese Summe für alle Deine Konten bei der Baader Bank gilt, also auch eventuell für Verrechnungskonten bei Scalable Capital oder Finanzen.net Zero. Auch die Baader Bank ist Mitglied im freiwilligen deutschen Einlagensicherungsfonds.

Die Angaben im vorigen Abschnitt zu ETF-Anteilen und Aktien gelten sinngemäß auch für die Baader Bank. Die Anlegerentschädigung nach deutschem Recht umfasst maximal 20.000 Euro pro Person, maximal 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften.

Wie verdient Smartbroker Geld?

Smartbroker wie auch eine Reihe anderer günstiger Depotanbieter berechnen Dir nur eine symbolische oder gar keine Gebühr, wenn Du Aktien oder ETFs kaufst. Sie haben Verträge mit kleineren Börsenplätzen wie Gettex oder Lang & Schwarz, die an die Regionalbörsen in München beziehungsweise Hamburg angedockt sind. Statt vom Anleger bekommen die Broker für ihre Dienste Geld von diesen Börsenplätzen, über die sie Deine Geschäfte abwickeln. Du zahlst je nach Preismodell beispielsweise 0 oder 1 Euro – und weitere, sagen wir, 3 Euro zahlt der Börsenplatz an den Broker. Das ist soweit in Ordnung und wird jeweils im Kleingedruckten der Abrechnung aufgelistet.

Die Wertpapiere an sich sind die gleichen, egal an welcher Börse Du sie kaufst. Die Preise können abweichen, aber ein kurzer Blick zur Uhr hilft Dir, günstig einzukaufen. Auch die kleineren Handelsplätze müssen sicherstellen, dass stets mindestens so gute Kauf- und Verkaufspreise für Wertpapiere gelten wie an einer anerkannten Referenzbörse – in dem Falle die elektronische Handelsplattform Xetra in Frankfurt. Wenn aber Xetra geschlossen ist, fällt dieses Korrektiv weg.

Wir raten Dir deshalb, immer nur zu den Öffnungszeiten von Xetra zu handeln (wochentags zwischen 9 und 17:30 Uhr), auch wenn Du theoretisch großzügigere Öffnungszeiten nutzen könntest, und außerdem immer ein Preislimit vor dem Kauf einzustellen. Wer während der Xetra-Öffnungszeiten einen zu teuren Preis bekommt, kann sich an das Aufsichtsboard der Börse wenden.

Wie gut ist der Service bei Smartbroker?

Der Service bei allen günstigen Depotanbietern ist in der Regel auf das Wesentliche beschränkt. Für unsere Emp­feh­lungen schaut sich Finanztip regelmäßig auch den Service verschiedener Anbieter an, bezieht dies allerdings nicht als verbindliches Kriterium in den Test mit ein.

Jeder Sparer hat andere Präferenzen. Eindrücke anderer Finanztip-Leser, die aber immer ein individuelles Nutzungsverhalten darstellen, findest Du auch bei unseren Erfahrungsberichten und im Finanztip-Forum.

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Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

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