Das Wichtigste in Kürze
- In Schließfächern bei Banken und anderen Anbietern kannst Du unterschiedliche Dinge lagern, von Goldbarren bis zu Dokumenten.
- Allerdings bietet nicht jede Bank Schließfächer an, oft sind auch alle besetzt.
- Für die Schließfächer musst Du Gebühren zahlen.
So gehst Du vor
- Frag bei Deiner Bank nach, wie teuer das Schließfach ist und vergleiche die Kosten mit anderen Banken und unabhängigen Anbietern.
- Informiere Dich auch zum Versicherungsschutz. Womöglich reicht dieser Dir nicht aus und Du musst ihn erweitern.
- Mach eine Inventarliste zum Inhalt samt Nachweisen.
Wertsachen, Dokumente oder Bargeld – einiges davon willst Du nicht immer zuhause lagern. Zu schnell und zu einfach könnte dort etwas passieren: ein Wohnzimmerbrand, eine Überschwemmung im Keller oder ein Einbruch, während Du im Urlaub bist. Sicherer sind Deine Wertsachen womöglich in einem Bankschließfach.
Was kannst Du in einem Bankschließfach lagern?
In einem Bankschließfach kannst Du unterschiedliche Dinge lagern:
- Dokumente wie Ausweise, Geburtsurkunden, Verträge zur Baufinanzierung oder Versicherungen, Heiratsurkunden
- Wertsachen wie Schmuck, Edelsteine, Gold
- persönliche Erinnerungsstücke wie Fotos oder Briefe
- USB-Sticks oder Festplatten mit wichtigen Daten
- Bargeld
Allerdings schließen die Anbieter auch einige Dinge aus: radioaktive Materialien, Drogen, Waffen, Munition und natürlich Lebewesen.
Wo kannst Du ein Schließfach mieten?
Nicht alle Banken bieten Schließfächer an. Bei Direktbanken kannst Du diesen Service zum Beispiel nicht erwarten. Und auch nicht jede Bank mit Filialnetz hat noch Schließfächer oder zumindest nicht an jedem Standort. Zudem bieten viele Banken nur noch ihren eigenen Kunden ein Schließfach an, Du musst dann also zumindest ein Girokonto bei der Bank haben. Alternativ verlangen die Anbieter von fremden Kunden Extragebühren.
Dazu kommt, dass häufig alle Schließfächer bereits besetzt sind. In diesem Fall kannst Du Dich aber oft auf eine Warteliste setzen lassen.
Neben Banken kriegst Du aber auch von anderen Anbietern Schließfächer, zum Beispiel bei Asservato, EMS Werteinlagerung und Trisor. Die Schließfächer sind ihr Hauptgeschäft, weitere Finanzdienstleistungen gibt es nicht.
Meldung beim Finanzamt
Wenn Du Dein Schließfach eröffnest, musst Du Deine Identität nachweisen, so wie Du es vom Girokonto oder bei Geldanlagen gewohnt bist. Außerdem bleibt Dir der Weg in die Filiale nicht erspart, es handelt sich schließlich um ein physisches Produkt. Für das Schließfach kriegst Du dann entweder einen Schlüssel oder eine Chipkarte.
Über den Inhalt weiß Deine Bank nichts. Sie muss Dein Schließfach zwar beim Finanzamt melden – aber erst nachdem Du gestorben bist.
Wenn Du Deinen Erben eine Vollmacht für das Schließfach gegeben hast, kommen diese dann an den Inhalt. Allerdings müssen sie sich als Erben legitimieren können. Falls Du davon ausgehst, dass bei irgendeiner Bank noch ein Schließfach von einem verstorbenen Verwandten vorliegt, kannst Du es über das Nachforschungsverfahren suchen.
Wie teuer ist ein Schließfach?
Banken, Sparkassen und Privatanbieter verlangen Gebühren für ihre Schließfächer. Wie hoch diese sind, hängt von dem jeweiligen Anbieter ab. In der Regel sind die Gebühren nach der Größe der Fächer gestaffelt, auch die unterschiedlichen Standorte können die Preise beeinflussen.
Kostenbeispiele für Schließfächer
Bank | Größe 1 | Größe 2 | Größe 3 | Größe 4 |
---|---|---|---|---|
Berliner Sparkasse1 | 7.000 ccm für 129 € im Jahr | 11.000 ccm für 159 € im Jahr | 14.000 ccm für 199 € im Jahr | 21.000 ccm für 249 € im Jahr |
Deutsche Bank1 | 9.000 ccm für 95,90 € im Jahr | 12.000 ccm für 129,90 € im Jahr | 20.000 ccm für 219,90 € im Jahr | 36.000 ccm für 299,90 € im Jahr |
Volksbank Köln Bonn | bis 15 cm Fachhöhe bis 120 € im Jahr | bis 30 cm Fachhöhe bis 180 € im Jahr | ab 31 cm Fachhöhe ab 155 € im Jahr | x |
Asservato | 4,90 cm x 23,50 cm x 36,50 cm für 24 € pro Monat | 11,80 cm x 23,50 cm x 32,50 cm für 34 € pro Monat | 18,60 cm x 23,50 cm x 36,50 cm für 54 € pro Monat | x |
EMS Werteinlagerung1,2 | 7 Liter für 7 € pro Woche | 10,5 Liter für 8 € pro Woche | 12,25 Liter für 9 € pro Woche | 14 Liter für 10 € pro Woche |
Trisor3 | 23,50 cm × 4,90 cm × 36,50 cm von 13 bis 50 € pro Monat | 23,50 cm × 8,40 cm × 36,50 cm von 25 bis 65 € pro Monat | 23,50 cm × 18,60 cm × 36,50 cm von 40 bis 75 € pro Monat | x |
1 Weitere Größen vorhanden
2 Rabatte bei Langzeitverträgen
3 Preis abhängig vom ausgewähltem Tarifmodell, weitere kostenpflichtige Zusatzleistungen vorhanden
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 12. Mai 2025)
Ist ein Bankschließfach sicher?
Was sich wie der Plot eines Spielfilms anhört, passiert in der Realität: Banken und ihre Schließfächer werden ausgeraubt. Etwas langweiliger sind Schäden, die zum Beispiel durch Überschwemmungen passieren. Ob die Bank dafür geradestehen muss, hängt von den jeweiligen Bedingungen ab, nicht alle Schadensfälle sind eingeschlossen. Zudem setzen die Anbieter unterschiedliche Summen fest, bis zu denen die Versicherungen greifen. Auch ist Bargeld nicht immer mitversichert.
Versicherungen bei Schließfächern
Bank | Versicherungssumme | Bargeld abgesichert |
---|---|---|
Berliner Sparkasse | 15.000 € | ja |
Deutsche Bank | keine Versicherung inklusive | nein |
Volksbank Köln Bonn | 500,00 € pro Zentimeter Fachhöhe | ja1 |
Asservato | 30.000 € | ja |
EMS Werteinlagerung | 20.000 € | ja |
Trisor | 5.000 € | ja |
1 Muss zusätzlich abgesichert werden
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 12. Mai 2025)
Reicht die Versicherungssumme nicht aus, kannst Du den Schutz meist durch eine zusätzliche Versicherung erweitern. Für die bezahlst Du dann ebenfalls Gebühren. Aber auch dieser Schutz greift nicht immer, womöglich sind Sturmfluten oder aufsteigendes Grundwasser nicht mitversichert. Wenn Du eine Hausratversicherung hast, überprüfe, ob die vielleicht schon Inhalte in Bankschließfächern absichert.
Mach auf jeden Fall eine Inventarliste für Dein Schließfach und fotografiere dafür auch den Inhalt. Auch Anschaffungsbelege wie Rechnungen können hilfreich sein. Sollte etwas passieren, musst Du nachweisen können, was Du gelagert hast und dass es Dir gehört.