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Tipps & Tricks

Krankenversicherung zahlt nicht: Das kannst Du tun

Viele Versicherte wechseln von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung, weil sie sich davon bessere Leistungen versprechen. Häufiger als gedacht bleiben die Erstattungen aber aus.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Krankenversicherung zahlt nicht: Das kannst Du tun

Erstattungen: Werden laut Finanztip-Umfrage oft gekürzt
Empfehlung: Aktiv Widerspruch einlegen, ggf. vor Gericht
PKV sorgfältig wählen: Tarifvergleich und unabhängige Beratung

Bist Du privat versichert, werden medizinische Behandlungen nicht automatisch über die Krankenkasse abgerechnet. Stattdessen schließt Du mit der Arztpraxis einen Behandlungsvertrag ab und bekommst eine Rechnung, die Du dann bei Deiner privaten Krankenversicherung (PKV) einreichst. Diese ist verpflichtet, medizinisch notwendige Behandlungen zu erstatten.

Das Problem: PKV verweigert die Erstattung

Viele Versicherer lehnen Zahlungen trotzdem manchmal ab – oft mit der Begründung, die Behandlung sei nicht medizinisch notwendig oder die Abrechnung fehlerhaft. 

Mehr als jedem dritten Privatversicherten (34%) wurden Erstattungen in den vergangenen fünf Jahren teilweise gestrichen, bei fast jedem zehnten (8%) sogar vollständig. Das zeigt unsere Umfrage mit über 3.300 Befragten vor allem aus der Finanztip-Community, die wir im März 2025 erhoben haben.

Besonders bitter ist das vor dem Hintergrund, dass die Leistung für die Befragten der mit Abstand wichtigste Beweggrund für die PKV war (32%) – wichtiger als der Preis (25%), eine bessere Behandlung als in der GKV (22%) oder eine schnellere Terminfindung als in der GKV (3%). 

Das kannst Du bei Ablehnung tun

Wird Deine Arztrechnung nicht erstattet, solltest Du sofort reagieren und das Ablehnungsschreiben Deiner PKV an die Praxis oder die zuständige Abrechnungsstelle weiterleiten. Bitte Deine Ärztin oder Deinen Arzt um eine Begründung, wieso Deine Behandlung medizinisch notwendig ist, und schick sie an Deinen Versicherer zurück.  

In schwierigen Fällen kannst Du Dich auch an die Ombudsstelle für die private Kranken- und Pflegeversicherung wenden, die dann zwischen Dir und Deiner PKV vermittelt, um das Ganze außergerichtlich zu klären.

Wenn es doch zum Rechtsstreit kommt

Laut unserer Umfrage sind rechtliche Auseinandersetzungen mit der Krankenversicherung aber keine Ausnahme: Über 5% hatten bereits einen Prozess mit ihrem Versicherer.

Wegen solcher Streitfälle ist eine Rechtsschutzversicherung empfehlenswert, um nicht auf hohen Anwalts-, Gutachter- und Gerichtskosten sitzen zu bleiben. Wir empfehlen WGV PBV Optimal und Arag Aktiv Komfort. Außerdem Huk-Coburg PBV Plus, wenn Du bereit bist, in bestimmten Fällen eine höhere Selbstbeteiligung zu zahlen.

Vor Abschluss unbedingt Tarife vergleichen

Die PKV ist für junge Gutverdienende ohne Vorerkrankungen oft günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Mit dem Alter steigen dort aber die anfangs noch günstigen Tarife – auch wenn Du dann viel weniger verdienen solltest.  

Prüf vor einem Wechsel also ganz genau, ob die PKV das richtige System für Dich ist. Außerdem ist es unerlässlich, dass Du die angebotenen Leistungen und auch das Kleingedruckte genau vergleichst. Denn bei knapp 2.000 unterschiedlichen Leistungsmerkmalen in der PKV kann man viele Fehler machen, die einen unter Umständen ein Leben lang begleiten. Nutz unsere PKV-Checkliste (PDF), um die wichtigsten Leistungen im Blick zu behalten.

Hast Du Dich für die PKV entschieden, empfehlen wir, Dich vor Abschluss von einem guten Versicherungsmakler beraten zu lassen. Diese Checkliste (PDF) hilft Dir, im Beratungstermin nichts zu vergessen. 

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