Eigenkapital: Du brauchst eigenes Geld, um eine Immobilie zu kaufen
Kaufnebenkosten: Das Geld fließt z. B. in Steuern und Notargebühren
Ansparen: Wie viel Zeit Du hast, bestimmt Deine Sparmethode
Damit sich Dein Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt, brauchst Du vor allem genügend Eigenkapital. Zum einen, um die Kaufnebenkosten zu bezahlen, die auf den Kaufpreis der Immobilie noch obendrauf kommen.
Zum anderen, um auch noch einen Teil des Kaufpreises selbst bezahlen zu können und nicht die komplette Summe per Kredit finanzieren zu müssen.
Auf den Tag X, an dem Eigenkapital plötzlich wichtig wird, kannst Du Dich gut vorbereiten. Wir zeigen Dir, wie viel Eigenkapital Du brauchst und wie Du es sinnvoll ansparst.
Wie viel Eigenkapital benötigst Du?
Der Preis Deiner Immobilie besteht aus dem Kaufpreis und den sogenannten Kaufnebenkosten. Die schlagen mit etwa 10% zusätzlich zu Buche. Dazu zählen:
Kaufst Du von privat oder baust selbst, kannst Du die Maklerin bzw. den Makler weglassen. Willst Du die Nebenkosten für Deinen konkreten Fall berechnen, unterstützt Dich der Finanztip-Budgetrechner.
Gut zu wissen: Jeder Tausender, den Du vom Angebotspreis der Immobilie herunterhandelst, lohnt sich doppelt. Er mindert auch Deine Kaufnebenkosten um etwa 100€.
In jedem Fall solltest Du einen Teil des Kaufpreises als Eigenkapital mitbringen: Beim Eigenheim sind 20% gut, notfalls reichen meist auch 10%.
So viel musst Du monatlich zurücklegen
Wie kommst Du nun an das Eigenkapital? Ein Beispiel:
Für eine Eigentumswohnung mit einem Kaufpreis von 300.000€ brauchst Du rund 30.000€ für die Nebenkosten, und nochmal 30.000€ bis 60.000€ für den Kaufpreis.
Gehst Du insgesamt von 90.000€ aus und gibst Dir zehn Jahre Zeit, ergibt sich ein Sparbetrag von 9.000€ pro Jahr, oder 750€ im Monat, wenn Du ohne Zinsen rechnest. Eine Menge Geld – umso wichtiger ist es, dass Du clever sparst.
Drei Wege zum Eigenkapital
Wenn Du regelmäßig den Finanztip Newsletter liest, hast Du ziemlich sicher bereits zwei Töpfe, die für das zukünftige Eigenkapital infrage kommen: das Tagesgeldkonto und ein Wertpapierdepot mit ETF-Sparplan.
Außerdem könntest Du Dir die Frage stellen, ob nicht der Bausparvertrag die beste Variante ist. Die Optionen im Überblick:
Tagesgeldkonto: Sicher, einfach, aber nicht renditestark
Ein Tagesgeldkonto ist leicht eingerichtet, Dein Geld ist dort täglich verfügbar und durch die Einlagensicherung geschützt. Ein gutes Tagesgeldkonto bringt Dir aktuell Zinsen in Höhe der Inflationsrate, also knapp über 2%.
Der Wert Deines Geldes bleibt erhalten, Du kannst gut planen und bist flexibel. Die notwendige Sparrate sinkt laut Finanztip-Sparratenrechner auf 678€ (ohne Steuern).
ETF-Sparplan: Renditestark, kostengünstig, aber mit Schwankungen
Mit einem ETF-Sparplan, etwa auf den MSCI World, kannst Du Dein Kapital nicht nur erhalten, sondern vermehren. Langfristig, also über mind. 15 Jahre, ist ein Vermögenszuwachs von 6% p. a. realistisch. Der Nachteil: Die Börsenkurse können zwischendurch abstürzen.
Passiert das kurz vor dem geplanten Kauf, kannst Du die Kurserholung nicht mehr abwarten und Deine Immobilienplanung gerät ins Wanken. Dafür kann Deine Sparrate wegen der höheren Rendite geringer ausfallen: 551€ in der Musterberechnung mit 6% p. a. bei zehn Jahren (ohne Steuern).
Achtung: Du bist hier unterhalb des empfohlenen Zeitraums von mind. 15 Jahren – das Risiko für Kursschwankungen ist also höher. Generell gilt: Je kürzer der Zeitraum bis zum Kauf, desto weniger eignen sich Aktien-ETFs zum Ansparen.
Bausparvertrag: Verknüpfung mit der Immobilie – aber komplex
Beim Bausparvertrag sparst Du erst ein Guthaben an und kannst später obendrauf ein Baudarlehen zu einem festen Zins beantragen. Diese Zinssicherheit ist der wesentliche Vorteil des Bausparvertrags. Meist bekommst Du aber nur so viel Kredit, wie Du vorher schon angespart hast.
Die Guthabenzinsen fallen aber meist mickrig aus. Außerdem zahlst Du mehrere Monatsraten als Abschlussgebühr. Die Kosten kannst Du wiederum ausgleichen, wenn Du staatliche Förderung bekommst, etwa die Wohnungsbauprämie.
An Dein Geld kommst Du aber erst wieder, wenn Du Dein Sparziel erreicht hast. Heißt: Du müsstest beim Bausparvertrag die gesamten 750€ pro Monat sparen, wenn Du Dein Ziel in zehn Jahren erreichen willst.
Was ist die beste Lösung für Dich?
Zum Anfangen und bei einem Zeithorizont von wenigen Jahren solltest Du vor allem auf ein Tagesgeldkonto setzen.
Langfristig, bei 10 bis 15 Jahren Vorlauf, solltest Du dagegen die Renditechancen des ETF-Depots nutzen. Auch wenn Du noch gar nicht so richtig von der Immobilie überzeugt bist, ist das ETF-Depot die erste Wahl.
Du kannst beide Töpfe auch kombinieren: Du fängst erst mal mit dem ETF-Depot an und schichtest später zur Sicherheit aufs Tagesgeld um. Ein Bausparvertrag ist nur dann sinnvoll, wenn Du ihn verstehst und die spätere Finanzierung zum Teil auch mit dem Bauspardarlehen planst.
Außerdem wichtig: Fang frühzeitig an zu sparen und check regelmäßig Deinen Fortschritt. Mach das mindestens einmal im Jahr.
Wenn es dann so weit ist, solltest Du unbedingt möglichst viele Kreditangebote vergleichen. Wende Dich dafür zuerst an einen großen Kreditvermittler, frag aber auch Deine lokale Bank.
Als Kreditvermittler empfehlen wir Dr. Klein, Interhyp und Baufi24. Auch Hüttig & Rompf sowie PlanetHome sind empfehlenswert. Worauf Du noch achten solltest, erfährst Du im Ratgeber zur Baufinanzierung.