Sommerzeit ist nicht nur Urlaubszeit, sondern auch Solarzeit. Eine Solarthermieanlage – auch Solarwärmeanlage genannt – ist eine optimale Ergänzung Deiner Heizungsanlage, um Warmwasser kostengünstig und nachhaltig zu erzeugen.
Über das ganze Jahr gesehen kann sie etwa 60 bis 70% Deines Warmwasserbedarfs abdecken und im Sommerhalbjahr sogar komplett übernehmen. In dieser Zeit kannst Du Deine Heizung in die Sommerpause schicken und ganz ausschalten. Das senkt Deiner Wartungskosten und erhöht auch die Lebensdauer Deiner Heizung.
Ist eine Solarthermieanlage für Dein Haus geeignet?
Der Haken: Nicht jedes Haus bringt die besten Voraussetzungen für eine Solarwärmeanlage mit. Diese fünf Kriterien sollten erfüllt sein:
1. Ausreichend Warmwasserbedarf
Damit sich eine Solarthermieanlage lohnt, sollten mindestens drei Personen im Haus leben. Nur dann wird ausreichend Warmwasser verbraucht. Andernfalls wird die erzeugte Wärme oft nicht genutzt und geht verloren.
2. Größe der Dachfläche
Die Dachfläche sollte mindestens 4 m2 groß sein. Achtung: Plan die Anlage aber auch nicht zu groß, damit Du keine erzeugte Wärme verschenkst. Eine überdimensionierte Wärmeanlage kostet Dich nur mehr in der Anschaffung und amortisiert sich möglicherweise nicht über ihre Lebenszeit.
3. Ausrichtung des Daches
Idealerweise sollte Dein Dach nach Süden ausgerichtet sein, da die Solarwärmeanlage so das meiste Sonnenlicht einfängt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Sonnenlicht die Anlage einfängt, desto kleiner darf sie sein, ohne dass Du Ertrag einbüßt.
Eine Abweichung um bis zu 30 Grad nach Osten oder Westen ist in Ordnung. Wenn Dein Dach allerdings rein nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, lohnt sich eine Solarthermieanlage für Dich nicht. Sie würde zu wenig Sonnenlicht einfangen und der Ertrag deutlich geringer ausfallen.
4. Neigung des Daches
Die Neigung des Daches sollte zwischen 30 und 70 Grad liegen. Es kommt dabei aber auch stark darauf an, wo Dein Haus steht. Es gilt die Faustregel: Je südlicher Dein Haus, desto flacher sollte der Einfallswinkel sein. Ist Dein Dach flach oder wenig geneigt, kannst Du die Solarthermieanlage auch aufständern lassen.
Soll die Anlage nicht nur das Wasser erwärmen, sondern auch die Heizung unterstützen, ist ein höherer Winkel besser. So erntet die Anlage mehr Strahlen der flachstehenden Sonne im Winter. Je flacher der Winkel, desto mehr Ertrag hast Du im Sommer.
5. Kein Schattenwurf durch die Umgebung
Deine Solarwärmeanlage sollte möglichst keinen Schatten abbekommen. Selbst eine stundenweise Verschattung von Bäumen oder anderen Gebäuden kann Deinen Ertrag stark mindern. Besonders problematisch ist Schatten zur Mittagszeit: Dann steht die Sonne am höchsten und die Anlage hat den größten Ertrag.
Übrigens: Jedes Bundesland hat einen sogenannten Solarkataster. Darüber kannst Du überprüfen, wie gut sich Dein Hausdach für eine Solaranlage eignet.
Du interessierst Dich für eine Solarthermieanlage?
Wie Du die Anlage richtig planst und welche Kosten auf Dich zu kommen, liest Du in unserem Ratgeber zur Solarthermie. Mit staatlichen und kommunalen Fördermitteln kannst Du die Installationskosten übrigens deutlich mindern.
Mit einer energetischen Sanierung Deiner Immobilie kannst Du außerdem noch mehr aus Deiner solarthermischen Anlage rausholen. Im Finanztip-Buch Energetisches Sanieren: Einfach erklärt verschaffst Du Dir einen Überblick über das Thema.