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Wahl 2025: Musst Du künftig mehr oder weniger Steuern zahlen?

Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen analysiert die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl 2025 und verrät, was sie für Deine Zukunft bedeuten. Hier zum Thema Steuern.

Hermann-Josef Tenhagen
Finanztip-Chefredakteur
Wahl 2025: Musst Du künftig mehr oder weniger Steuern zahlen?

Wenn Du den Bundestag wählst, bestimmst Du auch über Deine wirtschaftliche Zukunft mit: Ob Du künftig zu den Bürgerinnen und Bürgern auf der Sonnenseite der Politik gehörst, oder eher auf der Schattenseite.

Bei Finanztip geben wir keine konkreten Wahlempfehlungen, aber wir wollen Dir zeigen, was die jeweiligen Parteien in wichtigen finanziellen Fragen planen und wie Du davon profitierst oder auch darunter leidest. 

Wir haben uns vor allem vier Themen angeschaut:

  • Steuern – musst Du künftig mehr oder weniger zahlen?
  • Wohnen – wie kann die Wohnungsnot in Deutschland gelindert werden?
  • Rente – was passiert mit gesetzlicher und privater Altersvorsorge?
  • Energie – wie soll sie bezahlbar bleiben?

Die Pläne der Parteien haben wir Dir möglichst kurz zusammengefasst. Kommt eine Partei in einem Abschnitt nicht vor, heißt das nur eins: Sie hat in ihrem Wahlprogramm dazu noch keine allzu konkreten Pläne veröffentlicht.

Wir arbeiten gerade auch an einem Video mit der Analyse der Wahlprogramme – schau dazu in den nächsten Stunden auf unserem YouTube-Kanal vorbei.

STEUERN 

Die Steuer-Pläne aus den Wahlprogrammen der Parteien

Steuerfreibetrag 

Steuern senken, das ist das Lieblingsversprechen von Parteien im Wahlkampf: Die Steuer für Grundnahrungsmittel, Tampons und Bahntickets bis auf 0% senken, meint die Linkspartei, die SPD will die Steuer für Grundnahrungsmittel immer noch auf 5% senken. Die Mehrwertsteuer in der Kneipe mindern, verlangen andere, z. B. die AfD. Das BSW will sogar beides. 

Tatsächlich versprechen aber alle vier Großen (Union, SPD, Grüne und AfD) auch, die Steuern für kleine und mittlere Einkommen zu senken. Am einfachsten lässt sich das bewerkstelligen, in dem man den Grundfreibetrag pro Jahr erhöht, für den Erwerbstätige gar keine Steuern zahlen müssen. Aktuell liegt der bei 12.096€ im Jahr. Union und SPD wollen ihn in Zukunft regelmäßig erhöhen, das passiert allerdings schon jetzt – ohne neues Programm. 

Bei der AfD soll er kurzfristig auf 15.000 und bei BSW und Linkspartei sogar auf über 16.000€ steigen. Rentnerinnen sollen nach dem Willen des BSW die ersten 2.000€ Rente im Monat steuerfrei erhalten. 

Die Grünen haben sich einen besonderen Kniff überlegt: Wenn der Arbeitnehmerpauschbetrag auf 1.500€ angehoben würde, müssten mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer keine Belege mehr zum Steuersparen sammeln.   

Spitzensteuersatz 

Zweite Maßnahme: Die Parteien schlagen vor, den Spitzensteuersatz erst bei höheren Einkommen beginnen zu lassen. Da sind sich interessanterweise sogar alle Parteien von AfD bis Linkspartei einig. 

Der Grund: Der Spitzensteuersatz setzt 2025 für einen Single schon bei 68.481€ ein. Kein Spitzeneinkommen, sondern ein Gehalt, das recht viele von Euch nach Hause tragen dürften.  

Die SPD erklärt, dass sie künftig 95% der Einkommenssteuerzahler verglichen mit heute steuerlich entlasten will, die Union will den Spitzensteuersatz erst bei 80.000€ brutto für Singles einsetzen lassen und die FDP sogar erst bei 96.600€.  

Soli 

CDU, AfD und die FDP wollen auch die Steuern für höhere Einkommen senken. Der Soli für Besserverdiener soll zum Beispiel "vollständig und endgültig" abgeschafft werden, so die CDU. Zusätzlich will die AfD die Vermögens- und Erbschaftsteuer grundsätzlich schleifen. 

Wie die Einnahmeverluste der Länder ausgeglichen werden sollen, erklärt die AfD nicht. Auch die CDU und die FDP bleiben bei der Finanzierung ihrer Steuerversprechen eher vage. Die Union will ein Wachstum von 2% im Jahr erreichen und damit über vier Jahre die Steuersenkungen erarbeiten, wie Kanzlerkandidat Friedrich Merz vergangene Woche im Deutschlandfunk erklärte. 

Die FDP will zusätzlich die Schuldenbremse in ihrer jetzigen Form erhalten, was die Aufgabe Steuersenkung und Haushaltskonsolidierung nicht eben einfacher macht.   

Vermögenssteuer 

Grüne und SPD halten aktuell am Soli für die Staatskasse fest. Die SPD kann sich zudem die Wiedereinführung der im Grundgesetz verankerten Vermögenssteuer vorstellen. 

So konkret wie das BSW wird sie dabei aber nicht. Das BSW fordert eine Vermögenssteuer von 1% ab 25 Mio. € Vermögen, von 2% im Jahr ab 100 Mio. und 3% ab 1 Mrd. € Vermögen. Bei der Linkspartei soll die Vermögenssteuer von 1% bei 1 Mio. € auf 5% bei 50 Mio. € Vermögen steigen. 

Abgeltungssteuer 

So wenig konkret die Pläne für die Vermögenssteuer sind, so klar ist die SPD bei der Abgeltungssteuer. Die Sozialdemokraten wollen die bisherige Abgeltungssteuer abschaffen und die Besteuerung von Kapitaleinkünften wie bei Arbeitseinkommen handhaben. 

Wer gut verdient oder in der Rente viel Einkommen hat, zahlt dann viel Steuern, wer wenig verdient, kann sich wie bisher über die Steuererklärung diesen Vorteil sichern. Das Schlagwort von SPD, BSW und Linken ist hier gleich: Arbeitseinkommen sollen nicht höher besteuert werden als Einkommen aus Kapitalerträgen. 

Zu Teil 2 unserer Serie "Wahl 2025": WOHNEN

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