Das Wichtigste in Kürze
- Als Selbstständiger solltest Du ein separates Geschäftskonto haben.
- Nutzt Du das private Girokonto für die Arbeit, bekommst Du schnell Stress mit der Bank.
- Ein Geschäftskonto erleichtert die Buchführung und die Steuererklärung.
- Einige Banken bieten Zusatzdienste zum Konto an – etwa kostenlose Buchhaltungssoftware oder die Anbindung Deines Onlineshops.
So gehst Du vor
- Überlege Dir, was Dein Konto können muss. Musst Du zum Beispiel regelmäßig Bargeld einzahlen, brauchst Du womöglich ab und an einen kleinen Kredit oder soll Dein Steuerberater Daten vom Konto abrufen können? Mit unserer Checkliste kannst Du die wichtigsten Punkte durchgehen.
- Sieh Dir Deine Umsätze an: Hast Du viele Buchungen oder wenige? Die Banken bieten unterschiedliche Kontomodelle an, bei denen die Gebühren für die einzelnen Buchungen verschieden hoch sind.
- Im Finanztip-Vergleich für Geschäftskonten findest Du passende Konten, wenn Du als Selbständiger oder Freiberufler arbeitest. Wir empfehlen Dir die Kontomodelle Base und Complete von Fyrst, das Trumpfkonto Business der Skatbank, das N26 Business Smart und das N26 Standard als auch das Komfort Konto der Targobank.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos
Das Café um die Ecke, die selbstständige Grafikerin und das Unternehmen, für das die halbe Stadt arbeitet, haben nichts gemeinsam? Doch. Sie alle brauchen ein Konto, über das ihre Buchungen und Rechnungen laufen und Mitarbeiter bezahlt werden. Welches Geschäftskonto das passende für Dich ist, hängt stark von Deinen individuellen Bedürfnissen beziehungsweise den Bedürfnissen Deines Unternehmens ab. Finanztip erklärt, worauf Du achten solltest.
Welches Geschäftskonto empfiehlt Finanztip für Selbstständige?
Finanztip empfiehlt Geschäftskonten für Selbständige und Freiberufler. Du hast in dieser Situation andere Bedürfnisse als ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern, das haben wir beim Test beachtet. Bist Du Dir unsicher, was Du brauchst und welche Themen für Dich eine Rolle spielen könnten, findest Du Hilfe in den Kapiteln im Anschluss zu unserem Geschäftskonto-Vergleich.
Die Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach Preis-Leistungs-Bewertung. Mehr erfahren.
Hier klicken: Hinweise zu Daten im Kontovergleich
Der Finanztip-Geschäftskontenvergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter und ihre Preis- und Leistungsverzeichnisse gesammelt haben. Die Daten werden von uns laufend kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.
Die Reihenfolge der Girokonten in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Gesamtwertung und den Kosten. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Kontoführungsgebühr, Buchungsposten, Anzahl der kostenlosen Buchungsposten und Jahresgebühren für die Karten. Bei der Gesamtbewertung spielen neben den Kosten auch Leistungen wie Schnittstellen und Unterkonten eine Rolle.
Die Auswahl der Banken mit Girokonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Konten, bei denen ein deutscher Vertrag gilt und die Kontoführungsgebühr unter 50 Euro liegt. Zudem muss die Bank die Konten bundesweit anbieten, regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken werden nicht genannt.
Achte darauf, dass Du über die Filteroption links über der Tabelle die Ergebnisse noch passender für Dich machen kannst. So kannst Du zum Beispiel herausfinden, welches Konto für Dich günstiger ist, wenn Du eine bestimmte Anzahl an Buchungsposten im Monat hast. Dafür haben wir die Kontogebühr, die Anzahl der kostenlosen Buchungsposten und die Gebühren für die Buchungen gegeneinander gerechnet.
Falls Du Dich wunderst, wieso bestimmte Anbieter wie Vivid, Tide oder Bunq fehlen: Die Hintergründe dazu findest Du im Abschnitt zum Thema Rechtsraum und in unserer Erklärung zum Testverfahren.
Wann brauchst Du ein Geschäftskonto?
Du brauchst ein Geschäftskonto, wenn Du als Selbstständiger arbeitest oder ein Unternehmen gründest oder führst, auch wenn es nicht immer rechtlich vorgeschrieben ist.
Kapitalgesellschaften wie GmbHs, Unternehmensgesellschaften oder eingetragene Vereine gelten als juristische Personen; sie dürfen ihre geschäftlichen Zahlungen nicht über ein Privatkonto erledigen (§ 7 Abs. 2 S.2 GmbHG). Zudem werden Gewinne über die Kapitalgesellschaft selbst versteuert – ein weiterer Grund, wieso ein getrenntes Konto nötig ist.
Anders sieht es bei Selbstständigen aus: Die dürfen rechtlich zwar ein privates Girokonto nutzen, kommen aber in vielen Fällen trotzdem nicht um ein Geschäftskonto herum. Denn viele Banken verbieten in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass Du das private Girokonto für geschäftliche Zwecke nutzt. Tust Du das doch, kann es passieren, dass die Bank Dein Konto kündigt.
Selbst wenn Du eine Bank findest, bei der Du Geschäftliches über ein Privatgirokonto abwickeln kannst: Mit einem Geschäftskonto bist Du in vielen Fällen besser dran. Das hat mehrere Gründe.
Welche Vorteile bietet ein Geschäftskonto
Einfache Buchführung - Du musst wegen der Buchführungspflicht (§ 238 Abs. 1 HGB) die Belege der letzten zehn Jahre aufbewahren. Das gelingt besser, wenn Du ein Konto für die geschäftlichen Ausgaben hast und diese getrennt von den privaten Ausgaben hältst.
Besserer Überblick - Du kannst die Geschäftsausgaben besser im Blick behalten und dokumentieren, zum Beispiel für die Betriebsprüfung oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung.
Trennung von privaten und beruflichen Finanzen - Falls sich das Finanzamt Dein Konto anschaut, sieht es nur Deine geschäftlichen Ausgaben.
Wie findest Du das passende Geschäftskonto?
Das passende Geschäftskonto findest Du, indem Du die Leistungen der verschiedenen Kontomodelle mit Deinem beruflichen Alltagsleben abgleichst. Welche Leistungen und Services das sein können, erklären wir Dir im Detail in den folgenden Abschnitten.
Finanztip stellt Dir für die leichte Suche nach dem passenden Kontomodell eine Checkliste zum Download bereit. Sie hilft zu ordnen, welche Kontofunktionen für Dich persönlich wichtig sind.
Geh Deinen beruflichen Alltag durch und gleiche ihn mit den Kriterien auf der Checkliste ab. Setz ein Häkchen bei den Dir wichtigen Punkten. So hast Du einen einfachen Abgleich, welches Geschäftskonto für Dich wirklich das passende ist. Im Anschluss kannst Du aus unserem Geschäftskonto-Vergleich das passende Geschäftskonto für Dich heraussuchen. Im Anschluss musst Du das Geschäftskonto nur noch eröffnen.
Welche Unterlagen brauchst Du zur Kontoeröffnung
Als Selbstständiger brauchst Du nach Finanztip-Recherchen für die Eröffnung Deines Geschäftskontos:
- Personalausweis
- Unterlagen vom Gewerbe- oder Finanzamt
- Bestätigung vom Steuerberater
Bei Einzelunternehmen benötigst Du die Gewerbeanmeldung, bei anderen Unternehmensformen den Handelsregisterauszug aus die Wirtschaftsidentifikationsnummer.
Wie Du siehst, läuft die Eröffnung des Geschäftskontos etwas anders ab als die Eröffnung eines Girokontos. Das liegt daran, dass Du nicht nur Deine Identität, sondern auch die Identität Deines Unternehmens nachweisen musst.
Worauf solltest Du beim Geschäftskonto achten?
Die Kosten sind ein entscheidendes Kriterium bei der Kontowahl. Daneben spielen auch zahlreiche Dienstleistungen eine wichtige Rolle. Abhängig vom Geschäftsmodell Deines Unternehmens sind diese womöglich wichtiger als die Gebühren. Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über die Kriterien, die Du berücksichtigen solltest.
Welche Rolle spielt die Rechtsform Deines Unternehmen?
Die Rechtsform Deines Unternehmens entscheidet darüber, bei welcher Bank Du überhaupt ein Konto eröffnen kannst. Manche Geldinstitute bieten nur Selbstständigen Geschäftskonten an, andere nur Kapitalgesellschaften. Oder die Bank hat unterschiedliche Angebote für kleinere und größere Unternehmen. Falls es für Dich wichtig ist, dass Du das Konto bei einem Wechsel der Rechtsform behalten kannst, solltest Du vorher die Informationen bei der Bank einholen.
Musst Du Bargeld auf Dein Geschäftskonto einzahlen?
Hast Du viel mit Bargeld zu tun, brauchst Du eine Bank mit Filialen oder mit anderen Möglichkeiten, Bargeld einzuzahlen. Das klappt bei Banken ohne Filialen zum Beispiel über Dienstleister wie die Reisebank und Viacash. Viacash ermöglicht es Dir, Bargeld in den teilnehmenden Geschäften einzuzahlen.
Doch das reicht noch nicht aus: Die Filialen oder Einzelhändler sollten an für Dich passenden Orten sein. Schau Dich in Deiner Wohngegend um oder in der Nähe Deines Geschäftes. Schließlich willst Du die Einnahmen nicht quer durch die Stadt tragen.
In einer Stadt mit zig Drogerien, Supermärkten oder Filialen der Reisebank hast Du in Sachen Bargeld mehr Auswahl für das passende Geschäftskonto.
Welche Schnittstellen kannst Du beim Geschäftskonto nutzen?
Du kannst Software für die Buchhaltung und Steuererklärung mit Deinem Geschäftskonto verknüpfen.
Einige Geschäftskonten ermöglichen Dir über Schnittstellen die Datenübertragung an Datev oder an Deinen Steuerberater.
Mit der Verbindung an Buchhaltungs- und Steuererklärungssoftware kannst Du zum Beispiel Rechnungen erstellen und sehen, welche davon noch offen sind. Auch die Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder die Gewinn-und-Verlust-Rechnung lässt sich mit einer solchen Software schnell erledigen. Welche Funktionen enthalten sind, hängt von der jeweiligen Software ab. Bei vielen Kontomodellen ist die Anbindung kostenlos mit dabei. Bei anderen musst Du die passende Software selbst kaufen und sie dann mit dem Konto verknüpfen.
Die Datenübertragung an Datev hilft Dir, wenn Du zum Beispiel einen Onlineshop betreibst. Über Datev verbindest Du Deinen Shop direkt mit Deinem Konto und damit der Buchhaltung.
Gerade wenn Du einen Onlineshop betreibst, ist die Anbindung an passende Software wichtig, damit Du Deinen Kunden auch unterschiedliche Zahlweisen anbieten kannst. Achte beim Vergleichen unterschiedlicher Kontomodelle darauf, welche Funktionen die jeweilige Bank für Onlineshops bietet.
Brauchst Du einen Kontokorrentkredit?
Wenn es auf Deinem Konto auf und ab geht, brauchst Du in Monaten mit geringen Einnahmen vielleicht eine zusätzliche Möglichkeit, an Geld zu kommen. Das geht zum Beispiel mit einem Kontokorrentkredit – dem Dispo für das Geschäftskonto. Nicht alle Banken bieten einen solchen Kredit an, vor allem bei jungen Anbietern fehlt dieser Service noch.
Neben dem Kontokorrentkredit können größere Kredite wichtig werden, etwa um Geräte oder Material zu kaufen. Dafür ist es wichtig, dass Deine Bank eine Kreditprüfung durchführen kann und Kredite vergibt. Beratungsmöglichkeiten zu Fördermitteln und Fördermittelchecks sind für einige Unternehmen ebenfalls hilfreich.
Brauchst Du eine Firmenkreditkarte?
Eine Firmenkreditkarte ist hilfreich, wenn:
- Du geschäftliche Ausgaben besser dokumentieren möchtest
- Du einen kurzzeitig kostenlosen Kredit über eine echte Kreditkarte brauchst
- Du für Geschäftsreisen sicher sein willst, einen Mietwagen oder ein Hotel buchen zu können
Zum Geschäftskonto gibt es häufig Kreditkarten dazu. Die laufen jeweils auf Deinen Namen oder den Namen der einzelnen Mitarbeiter. Als Referenzkonto lässt sich das Firmenkonto oder das Konto des Mitarbeiters angeben. Falls Du also mehrere Angestellte hast, kannst Du deren Ausgaben so besser im Blick behalten.
Achte darauf, dass es sich um echte Kreditkarten handelt, also keine Debit- oder Prepaid-Kreditkarten. Bei letzteren wird das Geld zeitnah abgebucht. Das hilft zwar bei der Kostenkontrolle, kann aber zum Problem werden. Zum einen kriegst Du bei echten Kreditkarten den angesprochenen kostenlosen Kredit für meist einen Monat – mehr Liquidität für Dich. Zum anderen werden Debitkarten in Hotels und bei Mietwagenunternehmen zum Teil nicht akzeptiert – ein Problem bei Geschäftsreisen.
Brauchst Du das Lastschriftverfahren für Dein Geschäftskonto?
Das Firmenlastschriftverfahren kann für Deine Firma eine gute Lösung sein, wenn Du viele regelmäßige Zahlungen von Deinen Geschäftspartnern erhältst oder selbst viele regelmäßige Zahlungen leistest. So weißt Du, dass Dein Geld immer pünktlich auf Deinem Konto oder dem der Gegenseite landet, und Du musst Dich nicht selbst um regelmäßige Überweisungen kümmern.
Ein Vorteil bei der Firmenlastschrift: Im Gegensatz zu Lastschriften, die Privatmenschen nutzen, können sie nicht widerrufen werden. Solange Du das Geld berechtigt abbuchst, ist es sicher auf Deinem Konto. Nicht alle Banken bieten dieses spezielle Lastschriftverfahren an.
Neben der Firmenlastschrift gibt es bei vielen Geschäftskonten auch das normale Lastschriftverfahren. Achte darauf, ob die Bank das Verfahren sowohl für eingehende als auch für ausgehende Zahlungen anbietet. Insbesondere junge Anbieter von Geschäftskonten tun das nicht immer.
Wer soll wie auf das Geschäftskonto zugreifen?
Viele Banken setzen auf das mobile Banking per Smartphone. Doch wenn Du nur mit dem Smartphone Zugang zum Geschäftskonto hast, wird es schwierig, wenn dieses einmal kaputt geht. Zudem kann es passieren, dass die Apps nicht auf allen Handys funktionieren, zum Beispiel weil das Betriebssystem in den Augen des Anbieters zu alt ist oder weil das Handy gerootet ist.
Neben dem technischen Zugang ist wichtig, wer neben Dir noch auf das Geschäftskonto zugreifen und Zahlungen auslösen kann: ein zweiter Gründer zum Beispiel oder Prokuristen und andere Verfügungsberechtigte. Die Bank legt fest, welche Kontobefugnisse Mitarbeiter in bestimmten Positionen bekommen. So kann etwa die Geldsumme begrenzt sein, die ein Verfügungsberechtigter eigenmächtig überweisen darf.
Brauchst Du FinTS und EBICS?
FinTS - früher HBCI – ist für die meisten Selbstständigen und kleinere Unternehmen nach Finanztip-Einschätzung völlig ausreichend.
EBICS passt für Dich, wenn Dein Unternehmen international unterwegs ist und viele Zahlungsströme hat.
Der Grund: EBICS kann viel größere Datenmengen verwalten als FinTS. Außerdem funktioniert EBICS über den Sepa-Raum – also die EU, Island, Liechtenstein, Norwegen, Andorra, Monaco, San Marino und die Schweiz – hinaus.
Generell dienen FinTs und EBICS dazu, um Daten zwischen Dir und der Bank verschlüsselt zu übertragen. Du kannst das Verfahren zum Beispiel nutzen, wenn Du Deine Bankgeschäfte über eine zusätzliche Software erledigen willst. Überweisungen und andere Zahlungen funktionieren so.
Einige Banken bieten nur eins der Verfahren an oder verzichten komplett darauf. Dann kannst Du Deine Bankgeschäfte immer noch über das Online-Banking erledigen.
Benötigst Du Echtzeitüberweisungen?
Echtzeitüberweisungen sind für Dich wichtig, wenn Dir die normale Sepa-Überweisung zu langsam ist.
Sepa-Überweisungen müssen innerhalb eines Bankarbeitstages das andere Konto erreichen (§ 675s BGB). Mit Echtzeitüberweisung landet das Geld innerhalb von wenigen Sekunden auf dem Konto, falls die Banken von Sender und Empfänger das Verfahren anbieten. So weiß die eine Seite schneller, dass das Geld angekommen ist und kann die Sendung fertig machen. Die andere erhält schneller die Ware.
Sind Unterkonten eine sinnvolle Option?
Wenn Du einen hohen Grad an Organisation Deiner Finanzflüsse bevorzugst, sind Unterkonten hilfreich. Zum Beispiel, wenn Du Rücklagen für die Umsatzsteuer von den Einnahmen und Ausgaben trennen möchtest. Solche Unterkonten gibt es teilweise sogar mit eigener Iban.
Brauchst Du einen Bezahlterminal zum Geschäftskonto?
Falls Du ein Geschäft oder ein Restaurant führst, wollen Deine Kunden vielleicht mit Karte zahlen. Ein Bezahlterminal mit Kartenleser bekommst Du bei einigen Banken zum Konto dazu.
Ist das nicht der Fall, kannst Du Dich bei Anbietern umschauen, die sich genau auf diesen Teil des Zahlungsverkehrs fokussieren, zum Beispiel Payone, Sumup oder Nexi. Achte dabei darauf, welche Karten akzeptiert werden können.
Benötigst Du einen Ansprechpartner?
Abhängig vom Geschäftsmodell brauchst oder möchtest Du bei einem Geschäftskonto einen persönlichen Ansprechpartner, mit dem Du über einen Kredit oder andere Themen reden kannst. Die Berater können Dir auch bei den technischen Anbindungen oder der Software helfen. Bei Deinem privaten Girokonto reicht der telefonische Support der Banken meist aus.
Welche Einlagensicherung greift beim Geschäftskonto?
Das Geld auf Geschäftskonten ist über die europäische Einlagensicherung bis zu einer Summe von 100.000 Euro geschützt. Das gilt jedoch nur, wenn es sich beim Anbieter des Kontos um eine Bank handelt. Ist es nur ein Zahlungsdienstleister, wie einige der jungen Anbieter für Geschäftskonten, wird das Geld zumindest getrennt bei einer anderen Bank aufbewahrt. Wie die Einlagen gesichert sind, liest Du in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters.
Welcher Gerichtsstandort gilt beim Geschäftskonto?
Welches nationale Recht für Dein Konto gilt, hängt von der jeweiligen Bank ab. Denn obwohl Dir eine Bank oder ein Zahlungsdienstleister in Deutschland ein Konto anbietet, heißt das nicht automatisch, dass für den Vertrag deutsches Recht gilt. Welcher Rechtsrahmen gilt und von wem der Anbieter beaufsichtigt wird, steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die liegen bei ausländischen Anbietern nicht immer auf Deutsch vor. Das macht es unter Umständen schwerer, den rechtlichen Rahmen zu verstehen. Zumindest das Impressum auf der Website des Anbieters sollte auf Deutsch die Aufsichtsbehörde nennen.
Zudem heißt das, dass Du bei Problemen mit dem Anbieter in einem anderen Land klagen musst und zu Deinem Fall über die Rechtslage des jeweiligen Landes geurteilt wird. Das kann für Dich vielleicht manchmal ein Vorteil sein, falls die Rechtslage besser zu Deinem Problem passt. Allerdings ist genau das für Dich schwer einzuschätzen. Vielleicht sprichst Du nicht einmal die passende Sprache und findest Dich überhaupt nicht mit der vorliegenden Situation zurecht. Deshalb haben wir bei unserem Test festgelegt, dass der Vertrag zum Geschäftskonto deutschem Recht unterliegen muss. Einige Anbieter tauchen deshalb im Finanztip-Geschäftskontovergleich nicht auf.
Bekommst Du eine deutsche Iban?
Start-ups aus anderen Ländern bieten für Geschäftskonten in Deutschland nicht immer eine deutsche Iban an. Das kann zu Problemen führen, denn noch immer weigern sich einige inländische Unternehmen, Geld auf Konten mit ausländischer Iban einzuzahlen oder Lastschriften von solchen Konten zu akzeptieren.
Ist Prestige und Ruf für Dein Konto wichtig?
Abhängig von der Branche reagiert der Geschäftspartner vielleicht verwundert auf eine unbekannte Bank auf der Rechnung. Ob das für Dich problematisch sein könnte, musst Du selbst entscheiden. Achte einmal darauf, welche Banken andere Anbieter aus Deiner Branche besonders oft nutzen.
Willst Du beispielsweise eine gemeinnützige Organisation gründen oder vielleicht einen Onlineshop, über den Du nachhaltige Kleidung verkaufst, passt eine Bank, die ähnliche Werte vertritt, womöglich besser zu Dir als eine große Geschäftsbank. Nicht nur aus persönlichen Gründen, sondern weil Dein Unternehmen auf diese Weise seine Werte nach außen vertritt. Beispiele für solche Banken wären die GLS Bank, die Ethikbank oder Triodos.
Schau dann in unserem Vergleich nach, wie gut diese Anbieter dastehen und ob unsere Empfehlungen trotzdem besser zu Dir passen würden.
Gibt es angepasste Konten für Deine Branche?
Einige Banken bieten Konten an, die speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Branchen oder Berufsgruppen abgestimmt sind, Medizinberufe zum Beispiel. Als Arzt oder Apotheker landest Du schnell bei der Apobank. Sie hat sich genau auf diese Branche spezialisiert und bietet passende Produkte für ihre Klientel an.
Es kann passieren, dass eine Bank Geschäftskonten nur an bestimmte Berufsgruppen vergibt, zum Beispiel an Notare und Rechtsanwälte. Teilweise sind diese Branchen dann aber sehr weit gefasst, sodass viele Freiberufler und Unternehmensarten einbezogen sind.
Was kostet ein Geschäftskonto?
Die Kosten für Dein Geschäftskonto setzen sich zum großen Teil aus den Grundgebühren, den Kosten für die einzelnen Buchungen als auch den Kartengebühren zusammen. Dazu kommen Extras wie Software oder bestimmte Schnittstellen.
Falls Du nur wenige Buchungen im Monat hast, zahlst Du vermutlich bei einem Konto mit niedriger Grundgebühr weniger. Sind es viele Buchungen, ist das Modell mit höherer Kontoführungsgebühr die günstigere Variante für Dich. Aber Achtung: Der Übergang ist in vielen Fällen fließend. Ein genauer Vergleich lohnt sich.
Die meisten Banken bieten unterschiedliche Kontomodelle an. Grob lassen die sich aufteilen in:
- Konten mit keiner oder einer niedrigen Grundgebühr, aber hohen Kosten bei den Buchungen und
- Konten mit hoher Kontogebühr und niedrige Kosten bei den Buchungen.
Um die Auswahl des Kontos für Dich zu erleichtern, kannst Du bei unseren Geschäftskonto-Vergleich die Konten so filtern, dass beim Ergebnis eingeordnet wird, welches Konto bei welcher Buchungspostenanzahl für Dich das günstigste ist. Dabei haben wir die monatliche Kontogebühr, die Anzahl der kostenlosen Buchungsposten und die Gebühr, die anfällt, wenn Du diese Anzahl ausgenutzt hast, gegeneinander gerechnet.
Bei den teureren Konten bekommst Du meist Software für Buchhaltung und Steuern kostenlos dazu. Bei den preiswerteren Modellen fehlt die Software oder sie kostet extra.
Einige Banken bieten einzelne Kontomodelle nur für Unternehmen ab einer bestimmten Größe oder für spezifische Berufsgruppen an. Andere vereinbaren bei komplizierten Fällen mit dem Unternehmen ganz individuell die Kosten für das Geschäftskonto.
Wie hat Finanztip Geschäftskonten getestet?
Wir haben uns ab Januar 2025 eine Übersicht über den Markt der Geschäftskonten verschafft und dabei auf Google und auf unterschiedliche Portale zurückgegriffen.
Wir haben uns bei unserem Test für Geschäftskonten auf Selbstständige und Freiberufler fokussiert. Deshalb tauchen Kriterien wie das zum Beispiel mehrere Menschen auf das Konto Zugriff haben können oder dass es Kreditkarten für Mitarbeiter gibt, nicht bei uns auf.
Wir untersuchten diejenigen Konten weiter, bei denen
- ein deutscher Vertrag gilt und Kunden eine DE-Iban kriegen.
- die Kontoführungsgebühr niedriger ist als 50 Euro.
Deshalb sieht Du bei einigen Banken nicht alle Kontomodelle in unserem Vergleich, andere Anbieter tauchen gar nicht auf.
Anbieter ohne deutschen Vertrag
Bank | Rechtsstandort |
---|---|
Accountable | Belgien |
Bunq | Niederlande |
Finom | Niederlande |
Genome | Litauen |
Tide | Niederlande |
Vivid | Luxemburg |
Wallester | Estland |
Wise | Belgien |
Quelle: AGB der Anbieter (Stand: Juli 2025)
Des Weiteren haben wir die Kosten als auch den Leistungsumfang analysiert und bewertet.
Kosten:
- Grundgebühr
- Jahresgebühr für die Karten
- Buchungsposten
- und im Zusammenhang mit den Buchungskosten die Anzahl von kostenlosen Buchungen im Monat
Service:
Wir haben beim Service unterschiedliche Punkte untersucht, darunter zum Beispiel
- Welche Schnittstellen gibt es?
- Wie kann Datev eingebunden werden?
- Welche zusätzlichen Produkte gibt es, wie zum Beispiel Unterkonten, Echtzeitüberweisung, Kontokorrentkredit?
- Welche Kontaktmöglichkeiten gibt es beim Kundensupport?
Dabei haben wir die Kosten stärker bewertet als den Service. Um eine Finanztip-Empfehlung zu werden, muss das Konto bei der Gesamtbewertung mindestens sieben von zehn möglichen Punkten erreichen.
Hat ein Anbieter nicht auf unsere Anfrage zu den Kosten und Leistungen reagiert, nennen wir ihn nicht im Vergleich. Dies war zum Testzeitpunkt bei Postbank, Revolut und Paycenter der Fall.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.