Minikredit Du brauchst 1.000 Euro? Sei nicht leichtsinnig

Salim_Rehan
Salim Rehan
Finanztip-Experte für Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Minikredit handelt es sich um einen normalen Ratenkredit. Die Banken versuchen, mit dem Begriff eine bestimmte Zielgruppe anzulocken.
  • Meist geht es um Kredite in Höhe von 1.000 und 5.000 Euro, die mit diesen Begriff beworben werden.
  • Einen Minikredit kannst Du wie jeden anderen Kredit auch beantragen: Entweder direkt über Banken oder über Vergleichsportale.
  • Alternativen sind Privatkredite, Kredit­karten, Rahmen- oder Dispokredite. 

So gehst Du vor

  • Minikredite und deren Alternativen solltest Du nicht nutzen, um Dir Freizeitartikel zu gönnen. Etwa, weil Du gerade Lust auf einen besseren Fernseher hast. Überleg genau, wofür Du Schulden machst.   
  • Ist die Anschaffung notwendig, solltest Du die Kreditangebote miteinander vergleichen. Das klappt über Kreditportale. Die von uns emp­foh­lenen Portale sind in unserem Kreditvergleich eingebunden.

Zum Kreditvergleich

Ungeplante Kosten kommen ganz plötzlich: Von ein auf den anderen Tag ist Dein Kühlschrank kaputt oder der Herd streikt. Du musst das Gerät ersetzen, aber Deine Geldreserven sind aufgebraucht. Jetzt fragst Du Dich vielleicht, wie Du schnell an ein paar Hundert Euro kommst? Ein sogenannter Minikredit, bei dem Du Dir eher kleine Geldsummen von der Bank leihst, scheint die Lösung. Doch Vorsicht: Ein Kredit bedeutet immer Schulden, die Du zurückzahlen musst. Was Du daher beachten musst und welche Alternativen es gibt, erklären wir Dir in diesem Ratgeber. 

Mach den Finanztip-Kreditvergleich

Hinweise zum Rechner (Disclaimer)

Der Finanztip-Kreditvergleichsrechner basiert auf Produkt- und Kreditkonditionen rund 20 verschiedener Kreditanbieter, die die Verivox GmbH uns zur Verfügung stellt (Datenschutzhinweise https://www.verivox.de/company/datenschutz/).

Der Rechner zeigt für den gewünschten Nettokreditbetrag, die Kreditlaufzeit und den gewünschten Verwendungszweck nicht personalisierte, aktuelle Kreditkonditionen sowie den sogenannten Zwei-Drittel-Zins verschiedener Kreditanbieter. Die Kreditkonditionen zeigen wir aufgelistet nach monatlicher Rate in aufsteigender Reihenfolge. Die Auswahl der Kreditgeber erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Rechners übernehmen wir keine Haftung. Nach der Eingabe der Kreditdaten werden die Nutzer zu den von Finanztip emp­foh­lenen Kreditportalen weitergeleitet. Die Emp­feh­lung basiert auf einer Untersuchung im August 2022, die Finanztip mit verschiedenen Musterprofilen durchgeführt hat. Die Kreditportale werden entsprechend der Bewertung sortiert. 

Was ist ein Minikredit?

Wenn Banken mit dem Begriff Minikredit Werbung machen, meinen sie eigentlich nur einen normalen Ratenkredit Du leihst Dir Geld bei der Bank und zahlst es Monat für Monat in gleichbleibenden Raten zurück. Dabei verlangen die Banken Zinsen. 

Wie hoch die Kreditsumme sein kann, hängt von der jeweiligen Bank ab. Mit dem Begriff Minikredit wollen sie aber insbesondere die Leute anlocken, die eigentlich nur eine kleine Summe benötigen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Du ein finanzielles Loch stopfen musst und keinen Notgroschen mehr hast. Für unnötige Ausgaben solltest Du sie nicht abschließen – das gilt aber für alle Kredite.  

Das gute an Minikrediten: Du wirst sie meist schneller zurückzahlen können als wie es vielleicht bei einer Kreditsumme von 10.000 Euro der Fall wäre. Bei der Kreditsuche legst Du also eine kürzere Laufzeit fest. Denk daran: Je kürzer die Laufzeit, um so höher muss die monatliche Rate sein. Du musst Dir diese Rate auch leisten können. Aber da Du mehr Geld in das Tilgen des Kredits steckst, musst Du auch weniger an Zinsen zahlen.

Weiterer Vorteil: Bei kürzeren Laufzeiten weißt Du eher, was sich womöglich in Deinem Leben ändern könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass Du den Kredit zurückzahlst. Die Banken verlangen deshalb auch geringere Zinssätze, da sie ein weniger großes Risiko eingehen. Das spiegelt sich auch in den Durchschnittszinsen der abgeschlossenen Kredite wider, wie eine Statistik der Bundesbank zeigt. 

Die Bundesbank nennt an dieser Stelle immer den Effektivzinssatz. Über den geben Banken alle anfallenden Kosten eines Kredits an. Dieser Zins lag im März 2024 für neu abgeschlossene Ratenkredite mit Laufzeiten von einem bis fünf Jahren bei durchschnittlich 6,87 Prozent pro Jahr. Bei Krediten mit längerer Laufzeit lag der Zins hingegen bei 8,8 Prozent. 

Wo bekommst Du einen Minikredit?

Einen Minikredit kannst Du wie jeden anderen Kredit auf dem klassischen Weg beantragen: entweder über Banken oder über Vergleichsportale. Der Weg über Portale ist der bessere. Denn so kannst Du mehrere Kreditangebote verschiedener Banken miteinander vergleichen und entsprechend einen günstigen Kredit finden. Die von Finanztip emp­foh­lenen Kreditportale sind in unserem Vergleich eingebunden.

Wichtig: Kredite kannst Du in der Regel bei Banken und Vergleichsportalen erst ab einer Kreditsumme von 1.000 Euro beantragen. Für kleinere Summen kannst Du einen Privatkredit, eine Kredit­karte, einen Rahmenkredit oder einen Dispokredit nutzen. Aber auch diese Alternativen solltest Du nur in Notfällen nutzen, da sie oft teuer sind. Mehr dazu erfährst Du im letzten Abschnitt​​​​​​​. 

Wie teuer sind Minikredite?

Wie teuer ein Minikredit für Dich ist, hängt von der Kreditsumme, der Laufzeit und Deiner Bonität ab. Mit Summe und Laufzeit steigen auch die Kosten. Und auch Deine Bonität  – also Deine finanzielle Situation – hat großen Einfluss. Denn sieht es bei Dir finanziell schlecht aus, sehen die Banken Dich als einen Kunden, von dem sie vielleicht ihr Geld nicht wieder bekommen. Dieses Risiko lassen sie sich mit höheren Zinsen bezahlen.

Daher ist es wichtig, die Konditionen mehrerer Kreditangebote miteinander zu vergleichen. Am besten nutzt Du für die Kreditsuche alle unsere vier Emp­feh­lungen nacheinander: Verivox, Finanzcheck, Smava und Check24. In unserem Ratgeber zum Thema Kredit findest Du alle Details zur Kreditaufnahme, den Portalen und möglichen Fallstricken.

Welche Alternativen zum Minikredit gibt es?

Banken bieten Kredite erst ab bestimmten Mindestsummen an, oft sind das um die 1.000 Euro. Aber nicht immer brauchst Du auch so viel. Du solltest in solchen Fällen dann nicht einfach mehr Geld leihen, sondern Dich nach Alternativen umschauen. Zum Beispiel kannst Du stattdessen einen Privatkredit, eine Kredit­karte, einen Rahmenkredit oder einen Dispokredit in Anspruch nehmen. Die beste Option findest Du an erster Stelle, die schlechteste an letzter.

Beachte: Diese Alternativen solltest Du nur im Notfall nutzen. Besser ist es für Dich, wenn Du Geld für Anschaffungen auf einem Tagesgeldkonto ansparst. Dadurch hast Du keine Kreditkosten und bekommst für Dein Erspartes zusätzlich Zinsen. 

Privatkredit

Der Privatkredit ist die beste Alternative zum Minikredit, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Hierfür musst Du nicht zu einer Bank gehen, sondern kannst Dir von Verwandten oder Bekannten einen Kredit geben lassen – womöglich sogar unverzinst. Das kann für Dich vor allem passen, wenn Du eine kleinere Summe benötigst. Denn Verwandte oder Bekannte werden womöglich eher dazu bereit sein, kleinere Summen zu verleihen als größere. Wichtig: Damit es nicht zu Streitigkeiten kommt, solltest Du Angaben wie Kreditsumme oder Rate in einem Vertrag festschreiben. Bei einem Streit kannst Du dann auf den Vertrag verweisen – so sorgst Du für klare Verhältnisse. 

Mustervorlage privater Darlehensvertrag

Zum Download

Kredit­karte

Bei einem finanziellen Engpass hast Du auch die Möglichkeit, den Kreditrahmen einer Kredit­karte zu nutzen. Der Vorteil: Die Banken verlangen zumindest für einen Abbuchungszeitraum keine Zinsen, meist ist das ein Monat. Wird es knapp auf Deinem Girokonto, solltest Du also statt der Karte, die auf Dein Girokonto zugreift, eine Kredit­karte mit eigenen Konto oder Kreditrahmen nutzen. Aber denk daran, dass Du am Ende des Abrechnungszeitraums wieder genügend Geld auf Deinem Konto hast. Sonst landest Du im Dispo.

Achte auch darauf, dass Du keine hohen Kredit­kartenzinsen bezahlen musst. Die können anfallen, wenn Du das mit der Karte ausgegebene Geld in Raten an die Bank zurückzahlen kannst. Das ist bei sogenannten Revolving-Kreditkarten der Fall. Auf diese Option solltest Du auf jeden Fall verzichten. Du musst sonst mit Zinskosten von über 20 Prozent rechnen.

Rahmenkredit

Bei einem Rahmenkredit gewährt Dir die Bank eine Geldsumme als Kreditrahmen. Bekommst Du zum Beispiel einen Kreditrahmen von 2.000 Euro von der Bank, dann kannst Du jederzeit über diese 2.000 Euro verfügen – auch in Teilen. Der Vorteil: Du kannst den Rahmenkredit bereits vor einem finanziellen Engpass beantragen und auf das Geld zugreifen, sobald Du es benötigst. Zinsen zahlst Du nur für die geliehene Summe.

Dispokredit

Der Dispokredit ist die schlechteste Alternative zum Minikredit. Die Bank erlaubt es Dir, Dein Girokonto zu überziehen, damit also ins Minus zu gehen. Dafür legt sie vorher eine Maximalsumme fest. Immer wenn Du ins Minus rutschst, zahlst Du dafür Zinsen. Die sind zwar mit ungefähr zwölf Prozent niedriger als bei mancher Kredit­karte. Aber die Bank kann den Dispo jederzeit kürzen oder kündigen und das Girokonto womöglich noch dazu. Dann musst Du alle Schulden zeitnah tilgen. Nutz den Dispo also nicht allzu lange.  

Über diese Optionen kannst Du Dir kleinere Summen leihen als es beim Minikredit möglich ist. Der Rahmen- oder Dispokredit ist aber in der Regel teurer als ein Minikredit. Setzt Du die Kredit­karte richtig ein, kannst Du dagegen komplett um die Zinsen herumkommen.  

Sollte also Dein Herd oder Kühlschrank kaputt gehen, überleg Dir genau, wo oder bei wem Du Schulden machen möchtest. Am besten aber legst Du Dir jeden Monat etwas Geld als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto zurück. Was Du bei Tagesgeldern beachten musst, liest Du in unserem Ratgeber.

Mehr dazu im Ratgeber Tagesgeld

Zum Ratgeber

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.