Elementarschadenversicherung Wie Du Dich gegen Überschwemmung und Flut schützt
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Inhalt
Überschwemmungen und Erdrutsche durch Starkregen im Ahrtal 2021; Starkregenhochwasser in Thüringen und Niedersachsen Ende 2023; Hochwasser im Saarland, in Baden-Württemberg, Bayern oder Rheinland-Pfalz 2024: Ereignisse wie diese passieren immer öfter, häufig mit enormen Schäden. Betroffene fragen sich dann: Welche Versicherung zahlt diese Schäden? Die Wohngebäude-, Hausrat- und Kfz-Versicherungen übernehmen diese Schäden nicht automatisch, dafür benötigst Du den Zusatzschutz gegen Elementargefahren. Alles Wichtige dazu erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Wie der Name es schon sagt, deckt diese Versicherung Schäden ab, die durch Elementarereignisse entstehen. Das können sintflutartiger Regen oder Hochwasser sein – denn extreme Wetterereignisse kommen immer häufiger vor, wie etwa Aufzeichnungen des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) zeigen. Eine Folge: Der Keller läuft voll und macht das Haus für lange Zeit unbewohnbar. Im schlimmsten Fall kann zu viel Wasser sogar zu einem Erdrutsch führen und Dein Haus zerstören.
Möchtest Du Dein Haus gegen diese Gefahren versichern, musst Du eine Elementarschadenabsicherung im Rahmen Deiner Wohngebäudeversicherung abschließen. Um den Inhalt Deines Hauses oder Deiner Wohnung abzusichern, musst Du Elementarschäden innerhalb der Hausratversicherung versichern. Mit einem eigenständigen Vertrag gibt es den Versicherungsschutz gegen Elementarschäden nicht, es handelt sich um ergänzende Bausteine innerhalb einer Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung. Dein Auto kannst Du mit einer Teilkaskoversicherung gegen Elementarschäden absichern.
Die Gebäude- und Hausratversicherung beinhaltet die Absicherung von Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie die Elementarschadenabsicherung. Du kannst für jeden dieser vier Bausteine überlegen, ob Du ihn absichern möchtest. Der Bereich Elementarschäden wird aber oft nicht mitversichert: Nur etwas mehr als 50 Prozent der Hausbesitzer haben laut GDV entsprechenden Versicherungsschutz ‒ um Kosten zu sparen oder aufgrund der Annahme, diese Absicherung nicht zu brauchen. Obwohl es bislang keine Pflicht gibt, sich gegen Elementarschäden abzusichern, wird es angesichts der aktuellen Entwicklungen immer wichtiger, sie in Erwägung zu ziehen.
Dadurch, dass knapp die Hälfte der Hausbesitzer keine Elementarschadenversicherung haben, sind tendenziell etwa 50 Prozent der von einem solchen Naturereignis Betroffenen nicht versichert - so wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Das ist einer der Gründe, warum nun über eine Versicherungspflicht gegen Naturgefahren für Immobilienbesitzer diskutiert wird. Die Versicherungswirtschaft, vertreten durch den GDV, setzt weiter auf Freiwilligkeit. Sie ist besorgt, dass sich die Regierung künftig zu sehr aus den Themen Klimakrise und Klimakrisenanpassung heraushält und die Prävention und Absicherung vollständig den Privathaushalten und Versicherern überlässt. Geht es nach dem GDV, sollen Wohngebäudeversicherungen in Zukunft grundsätzlich mit Elementarschadenabsicherung angeboten werden. Wer den Schutz nicht möchte, müsste diesen aktiv ablehnen, die sogenannte Opt-out-Lösung. Gleichzeitig soll die Politik dazu gebracht werden, präventiv mehr für die Klimaanpassung zu unternehmen.
Einige Verbraucherschützer, allen voran der Bund der Versicherten (BdV), fordern eine gesetzliche Versicherungspflicht, damit Steuerzahler nicht immer wieder für Nothilfen Unversicherter aufkommen müssen. Diese Forderung hatte der Justizminister Ende 2022 abgewiesen. Aber auch die Regierungen der Länder wollen eine bundesweite und damit einheitliche Versicherungspflicht. Der Bundesrat hatte daher im März 2023 einer sogenannten Entschließung für eine „Bundesweite Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung“ zugestimmt. Dies bedeutet, dass sich die Bundesregierung wieder mit dem Thema befassen muss. Ab Herbst 2023 kam dafür eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und Experten, darunter auch GDV und BdV zusammen. Auf unsere Nachfrage beim Bundesjustizministerium, wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, wurde uns mitgeteilt, dass die Arbeitsgruppe im Juni 2024 an die Länder berichten wird.
Auch wenn die Quote der gegen Elementarschäden abgesicherten Gebäude langsam steigt, unterschätzen viele Hausbesitzer weiterhin das Risiko oder wissen gar nicht, dass sie in einem Hochrisikogebiet leben. Das trifft vor allem auf das Risiko für Starkregen zu. Der GDV hat daher seinen Hochwasser-Check für Überschwemmungen durch Flüsse um die Risikobewertung für Überschwemmungen durch Starkregen ergänzt.
Dort kannst Du Deine Wohnadresse eingeben und prüfen, wie hoch die Gefahr ist, von einem Hochwasser durch Flüsse oder Regen betroffen zu sein. Aber bedenke, das Ergebnis sagt Dir, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, von Hochwasser betroffen zu sein. Aber auch wenn diese bisher niedrig war, heißt es nicht, dass es nicht passieren kann.
Der Begriff „Elementarschäden“ umfasst Schäden durch Naturgefahren wie Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen, Erdrutsche, Erdsenkungen, Schneedruck oder Vulkanausbrüche. Bei Überschwemmungen ist sowohl Hochwasser durch Flüsse als auch durch Starkregen gemeint.
Allein die Sturzflut im Juli 2021 im Ahrtal verursachte versicherte Schäden von 8,2 Milliarden Euro. Auch wenn die Unwetterschäden wieder etwas zurückgingen und sie im Jahr 2023 laut GDV bei knapp 5 Milliarden Euro lagen, ist die Tendenz klar: Es kommt häufiger zu sehr teuren Schäden aufgrund von Naturgefahren.
Häuser in der Nähe von Flüssen sind zum Beispiel tendenziell stärker von Hochwasser betroffen. Aber gerade die Katastrophe im Jahr 2021 hat gezeigt, dass auch kleine Bäche zu Überschwemmungen führen können, wenn es sehr stark regnet. Die Prognosen von Klimawissenschaftlern zeigen, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger passieren werden und mehr Menschen davon betroffen sein werden. Absichern kannst Du Schäden durch Flusshochwasser und Starkregen nur mit einer Elementarschadenversicherung.
Erdsenkungen können durch natürlich entstandene Höhlen im Erdreich passieren. Durch Bergbau bedingte Erdsenkungen sind kein versicherter Schaden, hier haftet die Bergbaufirma. Ursachen für einen Erdrutsch sind in zu trockenem oder zu feuchtem Boden begründet. In beiden Fällen kann der Boden im wahrsten Sinne den Halt verlieren und wegrutschen. Lawinen sind meist von Berghängen gelöste Schneemassen, die zu Tal gleiten oder stürzen. Unter Schneedruck brach 2006 die Eissporthalle in Bad Reichenhall zusammen. Das sind alles Schäden, die eine Elementarversicherung übernimmt. Ebenfalls abgesichert – wenn auch hierzulande weniger akut bedrohlich – sind Erdbeben. Selbst Vulkanausbrüche, zum Beispiel in der Vulkaneifel, sind mitversichert.
Dringen Wassermassen in die Ableitungsrohre am oder im Gebäude ein und fluten über die Toilette oder das Waschbecken in Küche oder Bad, sprechen Versicherer von Rückstau. Schäden durch Rückstau musst Du jedoch meist explizit mitabsichern. Sie sind in vielen Tarifen auch in einer Elementarabsicherung nicht automatisch enthalten.
Ausgeschlossen vom Versicherungsumfang sind stets Vorsatz, Sturmflut und Grundwasser, das unterirdisch ins Gebäude eindringt. Wenn sich allerdings das Grundwasser mit Oberflächenwasser vermischt und diese Wassermassen dann gemeinsam Deinen Keller fluten, ist der Schaden versichert. Grundsätzlich gilt: Mach es dem Wetter nicht zu einfach, zu Dir ins Haus zu kommen. Halte Fenster und Türen immer ordnungsgemäß geschlossen.
Die Versicherung kann nicht verhindern, dass Naturgewalten Deinen Hausrat oder Deine Wohnung beschädigen. Aber Du kannst die Kosten absichern, die durch Elementarschäden entstehen. Dazu gehören natürlich zunächst die sogenannten Kosten der Wiederherstellung und Reparatur. Das heißt: Für den Fall, dass Du vollumfänglich abgesichert bist, bezahlt Dir die Wohngebäudeversicherung– sofern sie den passenden Zusatzbaustein Elementarschäden hat – den Neubau Deines Hauses. Oder die Hausratversicherung zahlt Dir genug für die Neuanschaffung von Möbeln.
Aber auch die Kosten zur Feststellung des Schadens sind dann abgesichert. Das bedeutet: Die Versicherung übernimmt die Kosten für einen Gutachter, der dann prüft, was für ein Schaden entstanden ist und was eine Reparatur kostet. Zum Beispiel, wenn Wasser ins Fundament eingedrungen ist. Ist der Hausrat abgebrannt und muss beseitigt werden, sind diese Aufräumkosten versichert. Genauso Abrisskosten, wenn das Haus nach einem schweren Hochwasser komplett beseitigt werden muss. Kannst Du wegen eines großen Schadens am Haus oder in Deiner Wohnung Dein Heim für eine gewisse Zeit nicht nutzen, übernimmt die Versicherung auch die Hotelkosten.
Wichtig ist aber: All diese Kosten bekommst Du nur erstattet, wenn Du das in Deinem Vertrag entsprechend versichert hast. Alle genannten Leistungen sind Teil unserer Mindestkriterien für eine sinnvolle Wohngebäudeversicherung. Sie gelten dann für alle versicherten Schäden, egal wie diese entstehen.
Wenn Du zur Miete wohnst, ist es sinnvoll diese Kosten über die Hausratversicherung abzudecken. Auch von dieser Versicherung bekommst Du zum Beispiel Hotelkosten erstattet, wenn es mit vereinbart ist.
Ob Du eine Elementarschadenversicherung abschließt, ist Deine Entscheidung. Eine Versicherungspflicht gibt es nicht. Standardtarife in der Wohngebäudeversicherung greifen nicht bei Schäden durch Naturgewalten. Um auch gegen diese Risiken abgesichert zu sein, musst Du Deinen Versicherungsschutz um den Baustein Elementarschäden erweitern. Allerdings verteuert dieser Baustein die Wohngebäudeversicherung zum Teil erheblich. Daher musst Du selbst abwägen und vergleichen, ob Du Diesen Schutz haben möchtest.
Um Dich für oder gegen eine Elementarschadenversicherung zu entscheiden, ist es sinnvoll, Dein persönliches Risiko abzuschätzen. Anhaltspunkte geben Dir zum Beispiel das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS Geo), welches die genannten Risiken in vier Kategorien einteilt:
Wenn Du wissen möchtest, ob Du in einem gefährdeten Gebiet wohnst, nutze den Kompass Naturgefahren des Versicherungsverbandes GDV. Zwar erhältst Du nicht direkt die ZÜRS-Klasse, aber Du findest heraus, wie groß die Gefahr von Starkregen und Hochwasser für Dein Haus oder Deine Wohnung ist. Das funktioniert leider nicht immer für alle Adressen, aber für die allermeisten.
Du kannst aber auch bei den Versicherungen nachfragen, in welcher Gefahrenzone Dein Haus liegt. Einige Versicherungen schätzen die Gefahren anders ein, weshalb sich der Versicherungsvergleich zusätzlich lohnt.
Außerdem erstellen alle Bundesländer eigene Risikokarten, in denen Du nachschauen kannst. Bedenke aber: Auch wenn das Risiko an Deiner Adresse niedrig ist, heißt es nicht, dass nichts passieren kann. Im Schnitt einmal alle 100 Jahre kann dennoch bedeuten, dass plötzlich innerhalb von 50 Jahren zweimal ein solches Ereignis eintritt und dann sehr lange nicht mehr. Zudem verändert der Klimawandel die Wahrscheinlichkeiten.
Mit diesen Werkzeugen kannst Du das Risiko der häufigsten Naturgefahren einschätzen. Erdrutsch, Lawinen oder ein Vulkanausbruch sind damit nicht abgebildet. Erdrutsche sind jedoch durch Starkregen oder sehr viel, schnell schmelzenden Schnee wahrscheinlicher. Lawinen oder ein Vulkanausbruch sind nur in bestimmten Regionen möglich.
Grundsätzlich sind die Preisspannen für eine Wohngebäudeversicherung sehr groß. So kannst Du für ein 20 Jahre altes Haus mit 150 Quadratmetern, in einem Gebiet mit geringem Hochwasser- und Starkregenrisiko mit Elementarabsicherung unter 300 Euro zahlen, oder auch mehr als 800 Euro - je nach Anbieter.
Bei unserem Test zur Wohngebäudeversicherung im Frühjahr 2021 lagen die Preisaufschläge für Elementarabsicherung – je nach Adresse und Gefahrenzone – bei 10 bis 35 Prozent. Im Dezember 2022 lagen die Aufschläge zwischen 8 und 580 Prozent. Vor allem, wenn Dein Haus in Gefahrenklasse 3 liegt, ist es wichtig, die Preise genau zu vergleichen. Auch im Jahr 2024 haben sich die Beiträge für die Elementarschadenabsicherung zum Teil weiter erhöht. Bei der Abfrage über das Vergleichsportal Mr-Money lagen da die Aufschläge für Elementarschäden für eine Adresse mit niedrigem Hochwasserrisiko bei 38 Prozent. Laut einer Finanztip-Nachfrage bei den sieben größten Gebäudeversicherungen ergab sich aber auch, dass ein Anbieter die Beiträge in den niedrigen Gefahrenklassen sogar senkt. Gleichzeitig jedoch in Regionen mit hohem Risiko die Beiträge erhöht. Vergleichen lohnt sich also.
Steht Dein Gebäude in einem Hochrisikogebiet, also Gefahrenklasse 4 (GK 4), kann es schwierig sein, überhaupt Versicherungsschutz gegen Elementarschäden zu bekommen. Unmöglich ist es nicht, es kann aber sehr teuer werden.
Welche Kosten konkret auf Dich zukommen, ist individuell und hängt vom Gebäude und dem genauen Standort ab. War ein Haus schon mehrfach von Hochwasser betroffen, kann es vorkommen, dass der Versicherer vor Vertragsabschluss bauliche Veränderungen am Gebäude verlangt. Dies können spezielle Fenster sein, aber auch geflieste Räume in Keller und Erdgeschoss oder die Verlegung aller elektrischen Geräte und der Heizungsanlage in den ersten Stock.
Dennoch sind nicht alle Versicherer bereit, ein so hohes Risiko abzusichern. Wenn Du ein Gebäude besitzt, das in einer Risikoregion steht, solltest Du Dich von einer Absage nicht entmutigen lassen und bei mehreren Versicherern nach den Bedingungen fragen.
Bei unserer Analyse konnten wir außerdem sehen, dass die Versicherer bei Elementarschäden, egal in welcher Gefahrenzone, meist eine Selbstbeteiligung verlangen. Diese lag oft bei 10 Prozent des Schadens, aber mindestens bei 500 Euro und maximal bei 5.000 Euro. Wird Dein Haus durch ein Unwetter zerstört, ist dieser Betrag jedoch nur ein Bruchteil der dadurch entstehenden Kosten.
Gegen die Folgen von Naturgefahren kannst Du Dich nur über einen Zusatz zu Deiner Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung absichern. Die Elementarschadenversicherung erhältst Du nicht einzeln; es ist auch nicht möglich, sich nur gegen einzelne Naturgefahren zu versichern.
Wenn Du nach einer guten Elementarschadenversicherung suchst, ist die erste Anlaufstelle der Versicherer, bei dem Du Deine Wohngebäudeversicherung hast. Meistens ist eine solche Erweiterung kein Problem, schon gar nicht, wenn Du bislang keinen Schaden gemeldet hast. Du solltest das Angebot Deines Versicherers dann aber auf jeden Fall noch einmal über ein Vergleichsportal mit anderen Tarifen vergleichen.
Lehnt Dein Versicherer diese Erweiterung ab, musst Du Dir einen neuen Versicherer suchen. Der alte Anbieter muss Dich dann gegebenenfalls vorzeitig aus dem Vertrag lassen, weil Du ja den Zusatzbaustein nicht einzeln woanders abschließen kannst. Du darfst nicht der Leidtragende sein, der entweder zwei Verträge bezahlt oder gar keinen Versicherungsschutz hat.
Nimmst Du den Baustein Elementarschäden in Deine Wohngebäudeversicherung auf, solltest Du bei der Gelegenheit gleich prüfen, ob die Versicherungssumme des Vertrags noch passt. Vielleicht hast Du Dein Haus umgebaut und dadurch den Wert der Immobilie verändert. Wenn Du den Wert Deines Hauses zu niedrig angegeben hast, kann es passieren, dass die Versicherung nach einem Schaden ihre Zahlungen kürzt. Mehr dazu findest Du im Ratgeber zur passenden Versicherungssumme bei der Wohngebäudeversicherung.
Wir empfehlen, die Wohngebäudeversicherung über ein Vergleichsportal abzuschließen. Ende 2022 haben wir auf mehreren Portalen die Einstellmöglichkeiten und die Preise untersucht. Ergebnis unserer Analyse ist, dass Mr-Money am hilfreichsten ist.
Egal, welchen Weg Du wählst und ob Du den Baustein Elementarschutz wünschst oder nicht, wichtig ist, dass Deine Wohngebäudeversicherung auch Schäden infolge grober Fahrlässigkeit abdeckt. Denn wenn Du einen Schaden grob fahrlässig verursachst, zahlt eine Standardversicherung sonst in aller Regel nicht. Wichtige weitere Merkmale, auf die Du bei Vertragsabschluss achten solltest, findest Du in unserem Ratgeber zur Wohngebäudeversicherung.
Bei der Erweiterung der Wohngebäudeversicherung um die Elementarschadenversicherung ist in der Regel eine Selbstbeteiligung vorgesehen, die Du bei einem Schaden selbst zahlen musst. Probiere bei den Angeboten ein paar Varianten durch und entscheide anhand von Prämie und Selbstbeteiligung, was Dir am besten passt. Bedenke dabei auch, dass Du Schäden, die nicht zu teuer sind, selbst zahlen solltest, damit Dir die Versicherung nicht kündigt. Denn dieses Recht hat die Versicherung nach jedem Schadensfall (§ 92 VVG).
Preise und Leistungen in der Wohngebäudeversicherung unterscheiden sich deutlich.
Empfohlenes Vergleichsportal: Mr-Money
Falls Du Deine Hausratversicherung um den Baustein Elementarschäden ergänzen willst, prüf unbedingt, ob die Versicherungssumme auch für Dinge auf dem Dachboden und im Keller reicht. Denk auch an die Garage, falls dort Hausrat lagert.
Spätestens jetzt solltest Du eine eventuelle Unterversicherung im Vertrag beseitigen, damit Du im Ernstfall wirklich alle Schäden in voller Höhe ersetzt bekommst. Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du die Versicherungssumme über einen Pauschalbetrag je Quadratmeter Wohnfläche festlegst. Runde den Betrag am besten noch großzügig auf.
Ist für die Elementarschadenversicherung eine Selbstbeteiligung vorgesehen, lass Dir mehrere Angebote mit unterschiedlich hoher Selbstbeteiligung machen und entscheide anhand des Beitrags, welches Dir am besten passt.
Diese Versicherung solltest Du haben, wenn Du Dein Hab und Gut nach einem Wohnungsbrand oder Einbruch nicht auf eigene Kosten ersetzen kannst oder willst.
Um den passenden Tarif zu finden, empfehlen wir Verivox oder Mr-Money. Wenn Du keine Vorschäden hast oder Fahrräder mitversichern willst, kannst Du auch auf Check24 suchen.
Rette, was zu retten ist. Dazu bist Du auch gegenüber Deiner Versicherung verpflichtet. Bring Dich dabei jedoch nicht selbst in Gefahr. Melde den Schaden so schnell es Dir möglich ist der Versicherung. Frag, was Du machen darfst, um den Schaden zu beseitigen und wie Du den Schaden dokumentieren sollst.
Bei einer Überschwemmung räumst Du – sofern möglich – den Keller aus und versuchst, alles zu trocknen. Frag Deine Versicherung, welche Maßnahmen anstehen und wie Du dabei behilflich sein kannst. Im Baumarkt gibt es zum Beispiel Nasssauger oder Entfeuchter. Erkundige Dich auch danach, wann Du mit den ersten Zahlungen vom Versicherer rechnen kannst und was Du dafür machen musst.
Wie bei jeder Versicherung musst Du als Versicherungsnehmer den Schadensfall beweisen. Das ist im Falle von Unwetter meist problemlos möglich; die Wetteraufzeichnungen von Wetterdiensten erkennen Versicherer Beweis an. Auf Dich können nur die Kosten der Anfrage beim Wetterdienst zukommen, falls die Anfrage nötig ist.
Als Schadensversicherung zahlen sowohl Wohngebäude- als auch Hausratversicherung nur den konkret entstandenen Schaden, besser gesagt, die sogenannten Kosten zur Wiederherstellung oder Wiederbeschaffung. Grundlage dafür ist der Versicherungswert, den Du im Vertrag gewählt hast. Hast Du nur den Zeitwert versichert, bekommst Du nur die Kosten erstattet, um den Zustand unmittelbar vor Schadenseintritt wiederherzustellen.
Elementarschäden entstehen durch bestimmte Natur- und Wetterereignisse, wie Hochwasser oder Starkregen. Schäden am Haus oder Hausrat, die durch solch ein Elementarereignis entstehen, sind in der Wohngebäude- oder Hausratversicherung nicht automatisch enthalten. Sie müssen zusätzlich in den Versicherungsschutz eingeschlossen werden. Als eigenständige Versicherung gibt es sie nicht.
So versicherst Du Dich gegen Elementarschäden »
Eine Elementarschadenversicherungspflicht gibt es nicht. Ob diese für Wohngebäude eingeführt werden soll, diskutieren derzeit Bund, Länder und Interessenverbände. Aber auch ohne Pflicht solltest Du Dein Haus gegen Elementarschäden absichern. Die Gefahren vor allem durch Hochwasser und Starkregen nehmen immer weiter zu. Auch Gegenden, die nicht direkt an einem Fluss liegen, können betroffen sein.
Warum Du das Risiko von Elementarschäden nicht unterschätzen darfst »
Die Kosten für eine Elementarschadenversicherung hängen vor allem von der Hausgröße, der Ausstattung und der Lage ab, aber auch vom Versicherungsanbieter.
Die Preisaufschläge zu Deiner Wohngebäudeversicherung lagen bei einer Preisabfrage Ende 2022 etwa zwischen 8 und 600 Prozent. Wobei die 600 Prozent bei einem sehr teuren Anbieter, in einem sehr gefährdeten Gebiet entstanden.
Welche Lage mehr kostet und welche weniger »
Eine Elementarschadenabsicherung ist keine Versicherung. Dieser Schutz gegen extreme Wetterereignisse ist vielmehr Teil der Wohngebäude-, Hausrat- oder Kfz-Kasko-Versicherung, den Du mit abschließen kannst. Aber nicht musst. Wenn Du Elementarschäden in Deiner Wohngebäudeversicherung mit abgesichert hast, zahlt Deine Versicherung alle vereinbarten Kosten auch dann, wenn die Schäden durch zum Beispiel Starkregen, Hochwasser oder Erdrutsch verursacht wurden.
Wenn ein Elementarschaden an Haus oder Hausrat entsteht, meldest Du diesen Deiner Versicherung. Im ersten Schritt prüft diese, ob Du den nötigen Versicherungsschutz hast, ob Du also auch gegen diese Elementarschadenereignisse abgesichert bist. Dann prüft sie die Beweise, die Du geschickt hast. Eventuell kommt auch ein Gutachter vorbei. In dieser Zeit musst Du abwarten, bis Du von der Versicherung eine Freigabe bekommst. Dann kannst Du beginnen, aufzuräumen. Aber Vorsicht: Das ist noch keine Kostenübernahmeerklärung. Mit der Freigabe ist zunächst nur die Beweisführung abgeschlossen. Wenn Dir die Versicherung Deinen Schaden ersetzt, bekommst Du eine Kostenübernahmeerklärung.
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