Altersvorsorgedepot Riester 2.0: So sollte das geförderte ETF-Sparen aussehen

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Martin Klotz
Experte Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Altersvorsorgedepot war ein Projekt der Ampel-Regierung.
  • Nach dem Scheitern der Koalition wurde es nicht mehr umgesetzt.
  • Es ist möglich, dass die aktuelle oder eine zukünftige Regierung das Konzept wieder aufgreift.

Nach über 20 Jahren sollte die private Altersvorsorge in Deutschland reformiert werden. Das Herzstück der Pläne der ehemaligen Bundesregierung war ein Altersvorsorgedepot. Damit sollte das staatlich geförderte Konzept Riester weiterentwickelt werden.

Nach dem Ende der Ampel-Koalition wurde die Reform nicht mehr umgesetzt. Wir erklären Dir in diesem Ratgeber, wie das Prinzip funktionieren sollte und wie die Förderung geplant war. Es ist möglich, dass die neue Bundesregierung Teile davon übernimmt.

Was ist das Altersvorsorgedepot?

Das Altersvorsorgedepot war als Weiterentwicklung und Vereinfachung der bisherigen Riester-Rente geplant. Als Teil der Reform der privaten Altersvorsorge der Ampel-Regierung wurde es nach dem Scheitern der Koalition nicht mehr umgesetzt.

Grundsätzlich unterteilt sich das Sparen für die private Altersvorsorge in zwei Teile: In der Einzahl- oder Ansparphase investierst Du – meist während Deines Arbeitslebens – einen bestimmten Betrag und erwirtschaftest mit der Anlage eine Rendite. In der Entspar- oder Auszahlphase bekommst Du dann Geld ausgezahlt, zum Beispiel monatlich in Deinem Ruhestand. Das Altersvorsorgedepot war für die private Altersvorsorge gedacht. Zusätzlich sollte es eine Förderung vom Staat geben.

Die Basis für ein Altersvorsorgedepot der Ampel-Regierung sollte ein vom Staat zertifiziertes Wertpapierdepot sein. In diesem kann dann in verschiedene Wertpapiere oder Fonds investiert werden.

Für Einsteiger: Wie ein Depot grundsätzlich funktioniert, liest Du in unserem Ratgeber zum Wertpapierdepot. Wenn Du mehr über Fonds erfahren willst und wissen möchtest, warum wir weltweite Aktien-ETFs als langfristige Anlage für die Altersvorsorge empfehlen, lies in unserem Ratgeber zum Thema ETF weiter.

Wie war die Förderung für das Altersvorsorgedepot geplant?

Für das Altersvorsorgedepot und auch für die neuen staatlich geförderten Garantieprodukte war ein komplett überarbeitetes Zulagensystem vorgesehen. 

Das Grundprinzip: Du zahlst Geld in ein spezielles Altersvorsorge-Produkt ein, beispielsweise mit einem ETF-Sparplan in Dein Altersvorsorgedepot. Der Staat unterstützt Dich dabei. Das kann auf drei verschieden Arten geschehen:

  • mit Zulagen, die direkt in Dein Depot fließen,
  • mit einer Steuerersparnis, die Du über Deine Steuererklärung geltend machen kannst,
  • oder in manchen Fällen auch aus einer Kombination aus beiden Förderungen.

So hoch sollten die Zulagen sein

Die Zulagen sollten pro Jahr fließen und sie sind abhängig davon, wie viel Geld Du in Dein Depot in dem jeweiligen Jahr einzahlst. Für jeden eingezahlten Euro sollte es 20 Cent Grundzulage vom Staat geben. Die maximale Grundzulage pro Jahr beträgt dabei 600 Euro.

Die Höchstgrenze für Deine jährlichen Einzahlungen sollte von 2026 bis 2029 bei 3.000 Euro liegen. Das entspricht 250 Euro pro Monat. Ab 2030 war angedacht, dass die maximale Einzahlungshöhe auf 3.500 Euro steigt. Das sind circa 292 Euro pro Monat. Als Mindestbeitrag war 120 Euro pro Jahr vorgesehen, also zehn Euro pro Monat.

Darüber hinaus sollte es es Kinderzulagen für Eltern geben. Für jedes kindergeldberechtigte Kind, das Deinem Vertrag zugeordnet ist, zusätzlich 25 Cent pro eingezahltem Euro. Das Maximum pro Jahr beträgt hier 300 Euro pro Kind.

Extra-Zulagen für junge Menschen und Geringverdiener

Junge Menschen, die vor dem 25. Geburtstag mit dem Altersvorsorgedepot starten, sollten drei Jahre lang noch jeweils 200 Euro in ihr Depot erhalten. Insgesamt also 600 Euro Bonus.

Für Geringverdiener mit einem Bruttojahreseinkommen von bis zu 26.250 Euro war darüber hinaus noch eine weitere Zulage in Höhe von 175 Euro pro Jahr vorgesehen.