Wallbox Lohnt sich eine Ladestation für Dein Zuhause?
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Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
Mit einer Wallbox kannst Du Dein E-Auto zuhause sicher und bequem laden. Damit sparst Du bis zu 600 Euro pro Jahr.
Zwar ist es auch möglich, das Auto an einer normalen Steckdose zu laden, das dauert aber sehr lange und bringt zudem Gefahren mit sich.
Am günstigsten lädst Du zuhause mit Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Am meisten kostet das Laden an öffentlichen Ladesäulen.
So gehst Du vor
Ein Elektroauto, oft auch einfach E-Auto genannt, braucht zum Fahren kein Benzin oder Diesel, sondern Strom. Das heißt, dass Du es regelmäßig aufladen musst. Das geht zum Beispiel über öffentliche Ladesäulen, die Du in Straßen und auf Parkplätzen, aber zum Beispiel auch an Tankstellen, Supermärkten oder Einkaufszentren findest. Je nachdem, welchem Anbieter die Ladesäule gehört, entstehen unterschiedlich hohe Kosten für den Ladevorgang. Du kannst Dein E-Auto aber auch bei Dir zuhause über eine Wallbox oder eine Steckdose laden. Welche Optionen es dafür gibt und wann sich eine Ladestation bei Dir zuhause lohnt, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Das Laden bei Dir zuhause ist deutlich bequemer als an öffentlichen Ladesäulen. Du kannst Dein Auto zu jeder beliebigen Tageszeit anschließen und es ist immer bereit, wenn die nächste Fahrt ansteht. Außerdem kannst Du den Preis dafür selbst beeinflussen.
Je mehr Du Dein E-Auto nutzt, desto eher lohnt es sich, zuhause zu laden – sowohl finanziell als auch für die Bequemlichkeit. Schon das Bezahlen ist an den laut Bundesnetzagentur rund 146.000 öffentlichen Ladesäulen (Stand: November 2024) oft kompliziert. Mal zahlst Du per SMS, mal per App, bei manchen Säulen braucht es eine Ladekarte oder Du bekommst am Ende des Monats eine Rechnung zugesendet. Hinzu kommt, dass die Ladesäule durch andere E-Auto-Fahrer nicht immer verfügbar ist, wenn Du sie brauchst – oder vielleicht sogar gerade ganz außer Betrieb.
Die Ladesäulenbetreiber lassen sich das öffentliche Laden außerdem einiges kosten. Laut dem Ladesäulencheck 2024 des Energieversorgers Lichtblick zahlst du pro Kilowattstunde (kWh) durchschnittlich 54 Cent. Schnellladesäulen, an denen das Laden besonders schnell geht, sind noch teurer. So kostet Dich eine Fahrt von 100 Kilometer bereits rund elf Euro.
Wenn Du öfter fährst und keine Möglichkeit hast, das Auto regelmäßig günstig auf der Arbeit oder unterwegs zu laden, solltest Du über eine eigene Wallbox nachdenken. Zuhause kannst Du das Auto mit einem Stromtarif Deiner Wahl und jederzeit laden – an einer Steckdose oder einer eigenen Wallbox.
Da Dein E-Auto Strom braucht, kannst Du es theoretisch auch einfach an einer haushaltsüblichen Steckdose laden, auch Schuko-Steckdose genannt. Das dauert allerdings sehr lange. Die Ladedauer kann 24 Stunden oder mehr betragen – je nachdem, wie groß die Kapazität der Batterie Deines Autos ist. Außerdem kann das Laden an der Steckdose auch gefährlich werden, so die Bundesanstalt für Straßenwesen. Diese sind nämlich nur auf den normalen Stromverbrauch im Haushalt ausgelegt und sollten nicht über einen längeren Zeitraum mit der maximalen Stromstärke von 16 Ampere belastet werden. Zu lange und zu hohe Belastung kann zu starker Erhitzung und zum Brand führen. Auf gar keinen Fall solltest Du Dein E-Auto an eine Mehrfachsteckdose anschließen.
Nutze die Steckdose zuhause daher nur im Notfall und möglichst nicht über einen längeren Zeitraum. Sicherer, schneller und auch effizienter ist das Laden über eine Wallbox. Diese hat eine Leistung von elf oder 22 Kilowatt (kW). Die Leistung sagt aus, wie schnell Dein Auto lädt.
Hast Du beispielsweise ein Auto mit einem Akku von 60 kWh, lädst Du diesen mit einer elf kW Wallbox innerhalb von fünf Stunden von 0 auf 80 Prozent auf. Ab einer Ladung von etwa 80 Prozent lädt das Auto langsamer, um den Akku zu schonen. Bei einer 22 kW Wallbox ist der Akku in etwas mehr als zwei Stunden zu 80 Prozent gefüllt. Für den Heimgebrauch reicht eine elf kW Wallbox in der Regel völlig aus. Ob eine höhere Leistung sinnvoll ist, hängt auch von der Ladeleistung Deines Autos und des Ladekabels ab. Womöglich kann eine höhere Leistung gar nicht genutzt werden.
Die leistungsstärkeren 22 kW Wallboxen sind zwar seit Januar 2024 nicht mehr genehmigungspflichtig, wenn sie vom Netzbetreiber steuerbar sind, allerdings erfordert die Installation häufig besonders in älteren Häusern Umbaumaßnahmen am Hausanschluss.
Wähle die Leistung Deiner Wallbox anhand der Kriterien aus, wie viel Du fährst, wie schnell Du laden möchtest und wie hoch die Anschaffungskosten ausfallen. Eine Wallbox mit elf kW Leistung kannst Du zwar günstiger kaufen und installieren lassen, aber das Laden dauert länger. Möchtest Du Dein E-Auto mehrmals am Tag schnell aufladen oder gleich mehrere E-Autos zuhause laden können, ist eine Wallbox mit 22 kW wahrscheinlich die bessere Wahl.
Wenn Du seit dem 1. Januar 2024 eine Wallbox mit elf oder 22 kW installieren möchtest, muss diese steuerbar sein. Das schreibt die Bundesnetzagentur im Beschluss vom 27. November 2023 auf Grundlage des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) vor. Das heißt, dass die Stromnetzbetreiber an Deiner Wallbox die Ladegeschwindigkeit kurzzeitig runterregeln können, wenn das Stromnetz gerade stark belastet ist. Wallboxen, die bis Ende 2023 eingebaut wurden, haben Bestandsschutz und müssen nicht steuerbar sein.
Damit der Netzbetreiber Deine Wallbox wirklich steuern kann, ist eine Steuerbox oder ein intelligenter Zähler, ein sogenanntes Smart Meter, notwendig. Solange dieses bei Dir nicht installiert sind, kann Deine Wallbox auch nicht aktiv gesteuert werden. Nutzen darfst Du sie aber natürlich trotzdem schon.
Der Netzbetreiber darf die Stromversorgung der Wallbox übrigens nicht komplett abstellen, er darf nur den Strombezug herunterregeln. Mindestens 4,2 kW Leistung müssen noch verfügbar sein. Damit sollst Du Dein Auto laut der Bundesnetzagentur innerhalb von zwei Stunden immer noch auf 50 Kilometer Reichweite laden können. Dein Haushaltsstrom wird aber nie gedrosselt.
Die Kosten für die Installation einer Wallbox hängen von der Leistung der Wallbox, den möglicherweise notwendigen Umbauarbeiten an der Elektrik Deines Hauses, aber auch dem Funktionsumfang der Wallbox ab.
Einfache Modelle mit einer Ladeleistung von elf kW starten bei Kaufpreisen von rund 300 Euro. Hochwertige Geräte können aber auch 1.000 Euro und mehr kosten. Je mehr Du Wert auf spezielle Funktionen legst, wie eine eigene Lade-App, mit der Du den Ladeprozess fernsteuern und timen kannst, desto teurer wird die Wallbox.
Möchtest Du eine Wallbox mit einer höheren Ladeleistung von 22 kW, musst Du etwas tiefer in die Tasche greifen. Die günstigsten Modelle bekommst Du für rund 500 bis 600 Euro. Wenn Du mehr Funktionen möchtest, können die Geräte aber auch 2.000 Euro und mehr kosten.
Bei beiden Varianten kommt noch die Installation hinzu. Der ADAC rechnet mit Installationskosten von 500 bis 2.300 Euro. Welche Kosten bei Dir genau anfallen, hängt davon ab, wie viel an der Elektrik geändert werden muss. Wenn Du einen gesonderten Zähler für die Wallbox haben möchtest oder der Sicherungskasten Deines Hauses nachgerüstet oder gar erneuert werden muss, steigen die Installationskosten. Der ADAC rechnet allein dafür mit Kosten zwischen 200 und 1.100 Euro. Bei Wallboxen mit einer Ladeleistung von elf kW ist das in der Regel nicht notwendig, bei 22 kW kann es aber durchaus nötig sein – je nachdem, wie alt die Elektrik Deines Hauses ist.
Die Installation der Wallbox kostet Dich also zwar erstmal Geld, dafür sparst Du aber schnell gegenüber dem Laden an öffentlichen Ladestationen.
Wie viel das Laden an Deiner eigenen Wallbox kostet, kannst Du selbst beeinflussen. Zum einen durch den Verbrauch Deines E-Autos, der auch von Deiner Fahrweise abhängt. Aber auch durch einen günstigen Stromtarif für den Zähler Deiner Wallbox oder Deinen Haushaltszähler – je nachdem, wo die Wallbox angeschlossen ist. Günstige und verbraucherfreundliche Tarife findest Du mit dem Finanztip-Stromrechner (enthält Werbelinks). Aber auch durch Strom aus einer eigenen PV-Anlage sparst Du Geld.
Mit einer steuerbaren Wallbox profitierst Du seit 2024 außerdem von reduzierten Netzentgelten, die ein Teil Deines Strompreises ausmachen. Du zahlst also etwas weniger für den Strom. Hat die Wallbox einen eigenen Zähler, sogar noch weniger. Ob ein zweiter Zähler sinnvoll ist, hängt stark davon ab, wie viel Strom Dein Auto verbraucht – also wie viel Du damit fährst. Grundsätzlich gilt: Je mehr Du fährst und auch zuhause lädst, desto eher rechnet sich ein eigener Zähler für die Wallbox. Ab welchem Verbrauch Du über einen eigenen Zähler nachdenken kannst, haben wir weiter unten für Dich untersucht.
Je nach Automodell und Fahrweise hat Dein E-Auto einen bestimmten Stromverbrauch pro 100 Kilometer. Im Ecotest vom ADAC hat sich über alle getesteten E-Autos ein Durchschnittsverbrauch von rund 21 kWh pro 100 Kilometer ergeben (Stand: August 2024). Fährst Du im Jahr 15.000 Kilometer, verbraucht Dein Auto also 3.150 kWh pro Jahr an Strom.
Lädst Du ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen, zahlst Du dort laut dem Ladesäulencheck 2024 des Energieversorgers Lichtblick durchschnittlich 54 Cent pro kWh Strom. An Schnellladesäulen, die Du häufig an Autobahnen findest, sind es sogar 64 Cent. Wenn Du bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometer pro Jahr immer für 54 Cent lädst, würde Dich das jährlich über 1.700 Euro kosten.
Lädst Du stattdessen immer zuhause, kannst Du deutlich sparen. Bei dem durchschnittlichen Strompreis aus dem Finanztip Strompreis-Barometer von 34,22 Cent pro kWh (Stand: 12. Februar 2025) kostet Dich das rund 1.100 Euro im Jahr. Gegenüber dem Laden an öffentlichen Ladesäulen sparst Du so also bis zu 600 Euro im Jahr. Hast Du für Deine Wallbox inklusive Installation rund 2.000 Euro bezahlt, hätte sich die Anschaffung in diesem Beispiel gegenüber dem öffentlichen Laden innerhalb von etwas mehr als drei Jahren rentiert.
Ist Deine Wallbox als steuerbar registriert, was seit 2024 Pflicht ist, sparst Du beispielsweise in einem Autostromtarif zusätzlich durch niedrigere Netzentgelte. Wie viel das sein kann, zeigen wir Dir im nächsten Abschnitt.
Ein eigener Stromzähler ist zwar für neue Wallboxen nicht zwingend nötig, aber er kann Dir Ersparnisse bringen – zumindest, wenn der Verbrauch hoch genug ist. Neu installierte Wallboxen, die seit 2024 steuerbar sein müssen, bekommen einen Rabatt auf die Netzentgelte. Läuft die Wallbox über Deinen Haushaltszähler, bekommst Du einen pauschalen Rabatt von Deiner Strom-Jahresrechnung abzogen. Hat die Wallbox einen eigenen Zähler, kann die Reduzierung exakt berechnet werden und fällt entsprechend höher aus. Es handelt sich dabei um die Module 1 und 2, aus denen Du bei Deinem Netzbetreiber je nach Anzahl der Zähler auswählen kannst.
Hier ein Beispiel: In Modul 1 werden die Netzentgelte je nach Netzbetreiber pauschal um 110 bis 190 Euro pro Jahr reduziert. Durch diesen Rabatt bekommst Du zwischen 50 und 95 Prozent der Netzgebühren zurück, die Du fürs Laden Deines E-Autos bei einem jährlichen Verbrauch von 2.500 kWh zahlen würdest.
In Modul 2 hingegen wird das Netzentgelt um 60 Prozent reduziert – und zwar für den gesamten Verbrauch auf dem extra Stromzähler, an dem nur Deine Wallbox angeschlossen ist. Laut BDEW, dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, lag das durchschnittliche Netzentgelt im Juli 2024 bei 11,53 Cent pro Kilowattstunde. Eine Reduzierung um 60 Prozent würde also bedeuten, dass Du nur noch rund 4,6 Cent Netzentgelt zahlen musst – also 6,93 Cent weniger. Bei einem Verbrauch von 2.500 kWh für Deine Wallbox sparst Du in Modul 2 also pro Jahr im Schnitt über 170 Euro. Da das Netzentgelt je nach Region unterschiedlich hoch ist, kann die Ersparnis höher oder niedriger ausfallen.
Modul 2 kannst Du allerdings nur nutzen, wenn Deine Wallbox einen eigenen Stromzähler hat. Hier kannst Du dann einen Autostromtarif wählen, in dem das reduzierte Netzentgelt bereits berücksichtigt ist. Ein eigener Stromzähler für die Wallbox lohnt sich aber nicht für jeden.
Je höher Dein Verbrauch, desto eher kann sich ein zweiter Zähler rechnen. Wir empfehlen Dir: Wenn Du überlegst, einen separaten Zähler für Deine Wallbox anzuschaffen, um Autostrom nutzen zu können, dann rechne vorher genau nach.
Wir haben in einer Finanztip-Analyse im Januar 2025 untersucht, ab wann ein separater Zähler für die Wallbox sinnvoll ist. Dafür haben wir stichprobenhaft in einem Bundesland mit niedrigen, einem Bundesland mit mittleren und einem Bundesland mit hohen Netzentgelten für je eine Postleitzahl Stromtarife über die Vergleichsplattform Verivox verglichen. Wir haben uns dafür Haushaltsstromtarife, Kombi-Tarife für Haushalt und Wallbox sowie reine Autostromtarife angeschaut.
Das Ergebnis: Ein gemeinsamer Stromzähler für Haushaltsstrom und Wallbox mit einem normalen Haushaltsstromtarif ist in den allermeisten Fällen die günstigste Lösung. Erst ab einem sehr hohen Stromverbrauch Deines E-Autos von rund 6.300 kWh pro Jahr wärst Du in unserer Stichprobe mit einem zweiten Zähler mit Autostromtarif günstiger gefahren. Umgerechnet ergibt das beim Durchschnittsverbrauch aus dem ADAC EcoTest eine Fahrleistung von rund 30.000 Kilometern pro Jahr.
Um jährlich mehr als 6.300 kWh Autostrom zu verbrauchen, musst Du also ein Vielfahrer sein oder mehrere Elektroautos haben, die ausschließlich daheim geladen werden. In dem Bundesland mit niedrigen Netzentgelten ist der zweite Zähler selbst bei einem so hohen Verbrauch nicht sinnvoll und die jährlichen Kosten für den Zähler übersteigen noch immer die Ersparnis gegenüber einer Lösung mit einem gemeinsamen Zähler für Haushalt und Auto mit einem Haushaltsstromtarif.
Kombi-Tarife für Haushalt und Autostrom auf einem Zähler waren in unserer Stichprobe immer teurer als ein reiner Haushaltsstromtarif, lohnten sich also nicht.
Dass normaler Haushaltsstrom in den allermeisten Fällen die bessere Wahl ist, hat mehrere Gründe. Zum einen musst Du bei zwei Zählern doppelt bezahlen: die monatliche Grundgebühr für den Stromtarif und die jährliche Zählergebühr. Egal ob Du Deine Wallbox über den Haushaltszähler oder einen separaten Zähler anschließt: Dieser muss seit 2025 über kurz oder lang ein Smart Meter – also ein intelligenter Stromzähler – werden. Und diese Zähler sind nicht günstig – allein rund 100 Euro im Jahr kostet das Smart Meter. Mit einem separaten Zähler zahlst Du also für mindestens ein Smart Meter plus einen weiteren, vermutlich digitalen Stromzähler für Deinen Haushaltsstrom.
Setzt Du stattdessen nur auf einen Zähler mit einem entsprechend höherem Verbrauch durch Haushalt und E-Auto, sparst Du in der Regel etwas beim Arbeitspreis und ein höherer Grundpreis fällt nicht so sehr ins Gewicht. Zum anderen hast Du bei Haushaltsstromtarifen viel größere Auswahl als bei Autostrom- oder Kombi-Tarifen, von denen je nach Wohnort oft nur einige wenige angeboten werden. Bei der großen Auswahl findest Du eher einen günstigen Tarif – zum Beispiel in unserem Stromrechner (enthält Werbelinks).
Neben Haushaltsstromtarifen eignet sich für E-Autos aber auch eine neue Tarifart: die dynamischen Stromtarife.
Bei einem dynamischen Stromtarif orientiert sich Dein Strompreis immer am Börsenpreis und steigt und fällt im Tagesverlauf mit dem Angebot am Strommarkt. Wenn gerade besonders viel Strom zur Verfügung steht, ist er in dynamischen Tarifen besonders günstig. Genauso kann er aber auch teuer sein, wenn beispielsweise die Wind- und Solarkraftwerke keine Energie liefern können.
Wenn Du Deinen Verbrauch an die Preisschwankungen anpassen kannst, beispielsweise indem Du Dein Elektroauto dann lädst, wenn der Strom günstig ist, ist das Einsparpotenzial groß. Eine Finanztip-Analyse hat 2023 gezeigt, dass Du mit einer Wallbox und einem dynamischen Stromtarif hunderte Euro im Jahr sparen kannst. Mit einer Wärmepumpe und einer Wallbox sind sogar bis zu 1.500 Euro an Einsparungen drin. Kannst Du Deinen Verbrauch allerdings nicht an die Schwankungen anpassen, kann es auch passieren, dass Du gegenüber einem herkömmlichen Stromtarif draufzahlst.
Um einen dynamischen Stromtarif nutzen zu können, brauchst Du ein Smart Meter – also einen intelligenten Stromzähler. Der ermöglicht die minutengenaue Abrechnung Deines Stromtarifs, sodass Du die sich ändernden Preise nutzen kannst.
Seit 2025 sind alle Stromversorger verpflichtet, mindestens einen dynamischen Stromtarif anzubieten. Dynamische Stromtarife findest Du auch über unseren Stromvergleich (enthält Werbelinks). Wenn Du mehr zu diesen Tarifen wissen möchtest, dann schau in unseren Ratgeber zu dynamischen Stromtarifen.
Hat Dein Haus eine Photovoltaikanlage, auch PV-Anlage genannt, kannst Du den produzierten Strom zum Laden Deines E-Autos nutzen. Wenn man die zu erwartende Stromproduktion gegen die Gesamtkosten für die PV-Anlage über 20 Betriebsjahre rechnet, ergibt sich ein fiktiver Strompreis pro kWh. Der liegt oft zwischen zehn und 16 Cent die Kilowattstunde.
Das heißt: Je mehr Du von Deinem selbst produzierten Strom nutzen kannst, desto günstiger wird es. Würdest Du rein mit PV-Strom laden, würde Dich das bei einem fiktiven Preis von zwölf Cent bei 15.000 Kilometer Fahrleistung im Jahr nur noch 378 Euro für die Ladung Deines E-Autos zahlen. Das ist aber unrealistisch, wenn Du Dein Auto zu den unterschiedlichsten Zeiten anschließt und dieses dann direkt lädt. Durch dieses ungesteuerte Laden nutzt Du gerade mal 15 Prozent Deines PV-Stroms, wie eine Studie der ETH Zürich aus dem Jahr 2022 ergeben hat.
Es gibt aber Möglichkeiten, die Zusammenarbeit der PV-Anlage und der Wallbox zu optimieren. Wenn Deine Wallbox sogenanntes Smart Charging, also intelligentes Laden nutzen kann, kannst Du den Ladevorgang steuern und verbessern. Du kannst beispielsweise einstellen, zu welchen Zeiten geladen werden soll, damit möglichst viel PV-Strom genutzt wird. Beispielsweise, wenn die PV-Anlage mehr Strom produziert, als Du im Haushalt gerade verbrauchst. Das nennt sich dann Überschussladen. Außerdem kannst Du die Ladeleistung automatisch an die Leistung der PV-Anlage anpassen. So lädt Dein Auto zwar langsamer, nutzt dafür aber mehr PV-Strom. Damit ist es wahrscheinlicher, dass die PV-Anlage während des Ladevorgangs immer ausreichend Strom produziert und Du nicht teureren Strom aus dem Netz beziehst. Mit Smart Charging kannst Du für das Laden Deines Autos über 50 Prozent PV-Strom nutzen, hat die ETH Zürich berechnet.
Auch wenn Du nicht im Eigenheim, sondern zur Miete wohnst, darfst Du eine Wallbox installieren. Mieterinnen und Mieter können von der Vermieterin oder dem Vermieter die Erlaubnis verlangen, um eine Ladesäule für ein Elektroauto auf dem Wohngrundstück zu errichten (§ 554 Abs. 1 BGB). Vermieter können das nur ablehnen, wenn die baulichen Veränderungen für die Ladesäule nicht zumutbar sind.
Ein weiteres Gesetz verpflichtet Hauseigentümer, in Ladeinfrastruktur zu investieren: Nach dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) müssen Eigentümer neu errichteter Wohnhäuser mit mehr als fünf Stellplätzen für Autos auf dem Grundstück vorsorglich Rohre oder Kabelkanäle legen, durch die dann ein Stromkabel geführt und so jede errichtete Ladesäule oder Wallbox mit dem Stromnetz verbunden werden kann (§ 6 GEIG). Auch für bestehende Wohnhäuser kann es eine solche Pflicht zur Schaffung der Ladeinfrastruktur geben. Nämlich wenn
Dann muss Dein Vermieter zu jeder Stellfläche eine sogenannte Leitungsinfrastruktur verlegen, damit Du und Deine Nachbarn ohne großen Aufwand Ladesäulen aufstellen und anschließen können (§ 8 GEIG).
Ein staatliches Förderprogramm für Wallboxen gibt es nicht mehr. Stattdessen findet die Förderung für Wallboxen inzwischen nur noch auf regionaler Ebene statt. Als einziges Bundesland fördert Nordrhein-Westfalen Wallboxen noch mit einem Zuschuss von bis zu 1.000 Euro.
Du kannst Dich aber auch in Deiner Stadt oder Kommune erkundigen, ob es Förderprogramme für Wallboxen gibt. Vielleicht stößt Du auch auf Angebote von Energielieferanten, die Dir einen Zuschuss für die Wallbox zahlen, wenn Du anschließend einen Stromvertrag bei ihnen abschließt.
Warum Du da aufpassen solltest und welche Kommunen noch Zuschüsse vergeben, liest Du in unserem Ratgeber zur Wallbox-Förderung.
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