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Der Pfle­ge­ver­si­che­rung fehlt Geld: Was das für Dich bedeutet

Die Pfle­ge­ver­si­che­rung braucht dringend Geld, und das wirkt sich auch auf Dich aus. Was Du jetzt tun solltest – und was besser nicht.

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung
Der Pfle­ge­ver­si­che­rung fehlt Geld: Was das für Dich bedeutet

In der gesetzlichen Pfle­ge­ver­si­che­rung fehlt Geld. Denn sie muss immer mehr ausgeben, um die Pflegekosten der Menschen in Deutschland weiter zu bezahlen.

Für Dich werden deshalb ab dem Jahreswechsel höchstwahrscheinlich die Beiträge steigen. Wie stark, ist noch unklar, in der Bundesregierung geht man aber von einer Erhöhung um 0,25 bis 0,3 Prozentpunkte aus.

Bisher liegt der allgemeine Beitragssatz bei 3,4% Deines Brutto-Einkommens, Kinderlose zahlen 4%. Für Familien mit mehr als einem Kind unter 25 Jahren gibt es Abschläge.

So viel zahlt Dein Arbeitgeber 

Der Beitrag würde – wenn Du keine Kinder unter 25 hast – also auf bis zu 3,7% bzw. 4,3% ansteigen. Wenn Du angestellt bist, übernimmt Dein Arbeitgeber 1,7 Prozentpunkte Deines Anteils, also die Hälfte des allgemeinen Beitrags (nicht Deines persönlichen).

Bei Kinderlosen gehen heute also nicht 4% des Lohns in die Pfle­ge­ver­si­che­rung, sondern 2,3%. Wenn Du z. B. kinderlos bist und 4.000€ brutto im Monat verdienst, zahlst Du 92€ in die Pfle­ge­ver­si­che­rung ein.

Bei 4,3% und gleichem Arbeitgeberanteil wären es künftig 104€ im Monat – und damit 144€ mehr im Jahr. Wie genau erhöht wird, ist aber noch nicht klar: Teilt sich die Erhöhung jeweils zur Hälfte auf Dich und Deinen Arbeitgeber auf, würde Dein Anteil um 0,15 Prozentpunkte steigen. Bei unserem Beispiel wären das pro Monat künftig 98€ statt 92€.

Das solltest Du überprüfen

Für Dich ist bei steigenden Beiträgen zuerst eine Sache wichtig: Wenn Du Kinder hast, sollte die Pfle­ge­ver­si­che­rung das wissen. Das klingt zwar selbstverständlich, es kann aber durchaus sein, dass bei Dir kein Kind oder zu wenige eingetragen sind.

Mit einem Kind zahlst Du bereits 0,6 Prozentpunkte weniger, das sind bei 4.000€ brutto immerhin 24€ im Monat bzw. 288€ im Jahr. Überprüf also auf Deinem Gehaltszettel, ob die Anzahl der Kinder stimmt. Das geht entweder über den oben eingetragenen Kinderfreibetrag. Oder Du vergleichst in der Abrechnung, wie viel Du für die Pfle­ge­ver­si­che­rung momentan zahlst und checkst anschließend mit unserem Pflegebeitragsrechner, wie viel Du eigentlich zahlen solltest.

Warum Du auch selbst vorsorgen solltest

Und Du solltest Dich selbst um Absicherung kümmern. Das Problem der Pfle­ge­ver­si­che­rung ist simpel: Pflege ist teuer – und wird auch künftig wahrscheinlich nicht billiger. Gleichzeitig musst Du einen Eigenanteil selbst bezahlen. Er deckt Dinge wie z. B. Unterkunft und Verpflegung im Pflegeheim ab.

Anfang 2024 mussten Pflegebedürftige im Schnitt 2.783€ im Monat für einen Platz im Heim ohne Zuschüsse zahlen. Sorg deshalb selbst vor.

Die einfachste Option: Steck Geld in einen ETF-Sparplan. So kannst Du Vermögen aufbauen und im Alter einen Teil der Pflegekosten bezahlen. Du kannst auch zusätzlich mit einer Ver­si­che­rung vorsorgen.

Überleg Dir gut, ob Du diese Ver­si­che­rung brauchst

Es gibt unterschiedliche Formen privater Pflegezusatzversicherungen, die Dir eine Absicherung versprechen. Die sind teils relativ teuer. Achte darauf, dass Du nicht weiterzahlen musst, wenn Du pflegebedürftig wirst.  

Überleg Dir gut, ob Du Dir den Beitrag die nächsten 30 oder 40 Jahre leisten kannst. Und zwar auch in der Rente, wenn Dein Einkommen sinkt und Du die steigenden Beiträge zur gesetzlichen Pfle­ge­ver­si­che­rung allein zahlen musst. Ansonsten müsstest Du den Vertrag kündigen und dann wäre Dein Geld weg.

Du willst wissen, wie viel Pflegebeitrag Du momentan bezahlst? Oder ob die Zahl Deiner Kinder zu Deinem gezahlten Beitrag passt? Das ist mit dem Pflegebeitragsrechner von Finanztip schnell erledigt.

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