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Kryptowährung, aber sicher? 3 Missverständnisse über Stablecoins

Stablecoins klingen vom Namen her wie die perfekte Kryptowährung: Renditechancen wie bei Bitcoin & Co., aber in sicher. Doch stimmt das wirklich?

Nadine Graf
Nadine Graf
Finanztip-Expertin für Geldanlage
Kryptowährung, aber sicher? 3 Missverständnisse über Stablecoins

Stablecoins: Kryptowährung, aber in sicher und reguliert?
Risiken: Keine Einlagensicherung bzw. kein Sondervermögen
Rendite: Kaum möglich, da gar nicht das Ziel

Wenn es um Kryptowährungen geht, denkst Du vielleicht zuerst an die krassen Aufs und Abs der Kurse wie z. B. beim Bitcoin. Doch die drittgrößte Kryptowährung Tether (USDT) ist genau das Gegenteil: Ihr Wert schwankt nur minimal, meist höchstens um wenige Zehntelprozent. Diesem Beispiel folgen noch andere Kryptowährungen: sogenannte Stablecoins.

Was sind Stablecoins?

Stablecoins sind eine spezielle Art von Kryptowährungen – hier geht es um Wertstabilität. Dazu orientieren sich diese Coins an einer Referenzgröße, meist dem US-Dollar oder dem Euro. Ihr Kurs schwankt nur wenig, was sie zu einem Ruhepol in der volatilen Kryptowelt macht.

Die größten Stablecoins neben Tether sind USD-Coin (USDC), Dai und Ethena (USDe).  

Deswegen sind Stablecoins gerade im Aufwind

Stablecoins gibt es schon länger, zuletzt ist es um das Thema aber lauter geworden: 2024 lag das Transaktionsvolumen aller Stablecoins zusammen bei 27,6 Bio. $ – mehr Geld als Visa und Mastercard zusammen bewegt haben.  

Mit Circle ist im Juni 2025 außerdem ein Stablecoin-Herausgeber an die Börse gegangen, der Kurs der Aktie stieg bereits am ersten Tag um über 200 %. Das neue Stablecoin-Gesetz “GENIUS Act” reguliert Stablecoins in den USA erstmals und Amazon sowie Walmart haben eigene Projekte angekündigt.

Werden Stablecoins interessant für Deine Geldanlage?

Schauen wir uns dafür drei häufige Missverständnisse zu Stablecoins an:

Missverständnis 1: Stablecoins sind sicher

Die größten Stablecoins bilden zwar staatliche Währungen ab, die Zentralbanken sind aber nicht für sie verantwortlich. Herausgeber sind meist Firmen, und von ihnen geht das größte Risiko für Dich aus: Der Herausgeber des Coins könnte Dir den Stablecoin irgendwann nicht mehr in Euro oder Dollar zurücktauschen, weil er z. B. pleitegegangen ist. Dein investiertes Geld wäre dann weg.  

Weitere Gefahren liegen in der Funktionsweise: Algorithmische Stablecoins gelten als unsicherste Variante, während Stablecoins, die 1:1 durch staatliche Währungen gedeckt sind, als am sichersten gelten. Aber nur, wenn der jeweilige Herausgeber transparent ist und regelmäßig und unabhängig überprüft wird, dass die Deckung der Coins eingehalten wird. Worauf es bei der Sicherheit sonst noch ankommt, liest Du in unserem Ratgeber zu Stablecoins.

Missverständnis 2: Stablecoins sind staatlich reguliert

Es gibt keine gesetzliche Einlagensicherung und anders als bei ETFs oder Fonds gehören die Reserven der Stablecoins meist nicht zum Sondervermögen der Herausgeber. Das bedeutet, dass Dein Geld bei einer Pleite des Unternehmens mit in die Insolvenzmasse eingehen könnte.  

Zwar gibt es staatliche Regulierungen, sie bilden im besten Fall aber eher einen Flickenteppich in einem weltweit funktionierenden Markt.

In der EU bildet dafür die MiCA-Verordnung die Grundlage, in den USA verspricht der GENIUS Act bald ähnliches. Doch die Regulierungen bieten keinen umfassenden Schutz für Dich. Denn viele Stablecoin-Anbieter sind in anderen Ländern angesiedelt.

Missverständnis 3: Stablecoins bringen Rendite

Beim Handel von Kryptowährungen werden Stablecoins hauptsächlich als stabile Brückenwährung genutzt – etwa so wie Bargeld im Einzelhandel. Viele Kryptotrader nutzen Stablecoins, um dort Geld wertstabil zu parken oder zwischenzulagern, wenn sie andere Kryptowährungen handeln wollen.

Schneller und günstiger sind Transaktionen mit Stablecoins auch im Vergleich zu Banküberweisungen ins Ausland. In manchen Ländern sind die Coins außerdem wertstabiler als die lokale Währung.

Stablecoins sind also auf den Zahlungsverkehr ausgelegt – und nicht als Renditeobjekte gedacht. Rendite erwirtschaften damit höchstens Krypto-Profis, die keine Angst vor dem extrem hohen Risiko haben. Sie nutzen dafür komplexe, technische Mechanismen, wie Lending oder Liquidity Mining.

Fazit

Stablecoins eignen sich vorrangig zum Handel verschiedener Kryptowährungen gegeneinander und erfüllen bestimmte Zwecke im dezentralen Finanzsystem. Als Privatanlegerin oder -anleger kommst Du kaum mit ihnen in Berührung – und für eine ausgewogene Geldanlage sind sie deutlich zu riskant.

Falls Du Stablecoins trotzdem nutzen willst, informier Dich gut, wähl einen vertrauenswürdigen Herausgeber und kauf über eine von der BaFin regulierte Kryptobörse wie z. B. Bison. Wie Du dabei Schritt für Schritt vorgehst, liest Du in unserem Ratgeber zum Kauf von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.

Einen besseren Risiko-Rendite-Mix bieten Dir wie immer: Aktien-ETFs. Unsere Empfehlungen findest Du in unserem ETF-Finder. Für das Depot empfehlen wir Dir zehn Anbieter. Unsere Preis-Leistungs-Sieger: Smartbroker+ und Traders Place

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