Einen Teil Deines Sicherheitsbausteins – Deinen Notgroschen – solltest Du unbedingt auf einem Tagesgeldkonto parken. Diese Fehler solltest Du dabei vermeiden:
1. Zu bequem sein
Hast Du Dein Tagesgeld bei Deiner Hausbank oder ein anderes vergleichsweise schlecht verzinstes Tagesgeldkonto? Dann solltest Du schnell wechseln – vor allem jetzt, wo die Zinsen noch verhältnismäßig hoch sind.
Denn über längere Zeiträume macht das wirklich einen Unterscheid: Legst Du 20.000€ an und bekommst über zehn Jahre im Schnitt 2% Zinsen p. a., hast Du am Schluss einen Ertrag von ca. 4.400€. Bist Du durchgehend bei einer Bank mit durchschnittlich 0,5% Zinsen p. a., sind es nur gut 1.000€. So wird Dein Geld langfristig durch die Inflation immer weniger wert, denn die liegt im Schnitt langfristig bei ca. 2% p. a.
Dauerhaft gutes Tagesgeld bekommst Du aktuell bei der Ayvens Bank (2,3% p. a.), bei Akbank und Klarna über Weltsparen (2,25% p. a.).
2. Auf gefährliche Angebote reinfallen
Alles, was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meist auch. Gerade bei ausländischen Banken bekommst Du oft vermeintlich besonders hohe Zinsen, Dein Geld ist dort aber nicht immer sicher.
Außerdem häuft sich die Anzahl an betrügerischen Websites, die oft sogar täuschend echt aussehen. Noch dazu sind die Fake-Zinsen dort häufig nur knapp über den tatsächlichen besten Konditionen.
Prüf also immer erstmal, ob die Bank seriös ist. In unserem Tagesgeldvergleich machen wir das für Dich und zeigen Dir nur Angebote von vertrauenswürdigen Banken mit guter Einlagensicherung an. Das heißt, pro Bank und Person sind 100.000€ sicher, selbst wenn die Bank pleitegeht.
3. Für minimal mehr Zinsen stressen
Die Reihenfolge der Top-Banken ändert sich regelmäßig. Wenn Du immer den besten Zinssatz haben willst, müsstest Du alle paar Monate Dein Tagesgeldkonto wechseln. Oft macht das aber – solange Du eh schon bei einer grundsätzlich gut verzinsten Bank bist – nur wenige Euro aus. Dir dafür mehr Arbeit zu machen, muss nicht sein.
Es reicht völlig, ein- bis zweimal im Jahr zu checken, ob Du vielleicht nochmal einen größeren Zinssprung machen kannst. In einem Fall musst Du aber aufpassen:
4. Aktionszeitraum vergessen
Viele Banken locken Dich mit Aktionszinsen, die Dir für wenige Monate garantiert werden. Das sind oft super Angebote, nach dem Aktionszeitraum greift aber der Standardzins der Bank. Und der ist oft sehr viel niedriger.
Achte daher von Anfang an auf den Effektivzins auf ein Jahr gesehen. Den siehst Du in unserem Tagesgeldvergleich, wenn Du bei “Zinsertrag” auf das Fragezeichen klickst.
Und wenn Du doch ein Tagesgeldkonto mit zeitlich begrenztem Aktionszins wählst, trag Dir im Kalender ein, wann der Zins endet. Dann kannst Du rechtzeitig zum nächsten Angebot wechseln.
5. Notgroschen nicht ganz aufgefüllt
Der wichtigste Zweck Deines Tagesgeldkontos: Hier parkst Du für Notfälle (mind. 3 Monatsgehälter) sofort verfügbares Geld – Dein Notgroschen. Dieses Geld fasst Du nur an, wenn Du es wirklich brauchst (z. B. für Reparaturen). Und dann füllst Du es möglichst schnell wieder auf.
Was Du nie machen solltest: Den Notgroschen “grundlos” anfassen, z. B. fürs Investieren oder den Urlaub.
6. Geld falsch verteilen
Wir empfehlen Dir, zusätzlich noch etwas mehr als den Notgroschen sicher in Tages- oder Festgeld zu sparen, i. d. R. je nach Risikoprofil mindestens 20% Deiner gesamten Geldanlage. Das ist Dein Sicherheitsbaustein. So kannst Du kleinere bis mittlere Anschaffungen bezahlen und Du kommst auch während einer größeren Börsenkrise nicht so leicht in Versuchung, Deinen ETF zu verkaufen und so die Verluste real zu machen.
Wichtig: Schau, dass Du pro Bank nicht über 100.000€ kommst, die über die Einlagensicherung geschützt sind.
7. Freistellungsauftrag nicht ausnutzen
Die Zinserträge, die Du über Dein Tages- oder Festgeld bekommst, müssen versteuert werden. Erteilst Du der Bank einen Freistellungsauftrag (FSA), bleiben über den Sparerpauschbetrag aktuell 1.000€ Deiner Gewinne steuerfrei. Der Betrag gilt allerdings für alle Deine Kapitalerträge, Du kannst ihn also nur einmal nutzen und nicht pro Bank oder Depot.
Du hast Deinen FSA noch nicht anderweitig verbraucht? Dann richte ihn unbedingt fürs Tagesgeld ein oder hol Dir das Geld über die Steuererklärung zurück.
8. Inflation vergessen
Zwar vermehrt sich Dein Geld durch das Anlegen auf dem Tagesgeldkonto, aber die Zinsen auf Tages- und Festgeld können die Inflation langfristig nicht schlagen. Deshalb reicht Tagesgeld nicht, um Dir ein Vermögen aufzubauen. Neben Deinem Sicherheitsbaustein brauchst Du deswegen noch einen Renditebaustein. Das geht am besten mit einem ETF-Sparplan, der Dir langfristig eine Rendite von durchschnittlich 6% p. a. liefern kann.
Wähl dafür ein Depot mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. In unserem Depotvergleich schneidet die ING am besten ab, Kostensieger ist Smartbroker+ und Leistungssieger die Comdirect.