Auch in Deinen 50ern können Dir noch finanzielle Fehler passieren. Deshalb schauen wir uns heute vier typische Geld-Fehler an – und wie Du sie vermeidest:

1. Denken, dass es zu spät ist zu investieren

Klar, früh anfangen ist gut. Aber auch Deine 50er können noch ein guter Zeitpunkt sein: Jetzt hast Du vermutlich nicht nur ein recht hohes Einkommen, sondern wahrscheinlich sogar noch 15 Jahre bis zur Rente. Außerdem brauchst Du zu Beginn Deiner Rente ja auch noch nicht das gesamte Geld aus dem Depot. Und selbst wenn Du früher aufhören willst zu arbeiten, kannst Du noch in Aktien-ETFs investieren – nur halt vielleicht einen geringeren Anteil Deines Vermögens.

2. Zu selbstbewusst sein

Du hast womöglich schon die ein oder andere Börsenkrise durchgemacht und so Erfahrung gesammelt. Werden Dir ETFs deswegen jetzt langweilig? Steck trotzdem nicht übermäßig viel Geld in Einzelaktien, Krypto oder ähnliches. Denn machst Du damit Verluste, bleibt bis zu Deiner Rente nicht mehr so viel Zeit, sie wieder aufzufangen.

Denk dran: Nur weil Du jetzt älter und vielleicht erfahrener bist, werden die objektiven Risiken von Einzelaktien und Co. nicht kleiner. Stattdessen werden Deine potenziellen Verluste größer, weil Du wahrscheinlich mit größeren Summen hantierst als früher.

3. Immobilien sind automatisch kein Thema mehr

Du denkst: Je früher, desto mehr lohnt sich's? Das kann man so pauschal nicht sagen. Jetzt hast Du vermutlich mehr Eigenkapital als noch vor 20 Jahren und könntest einen Kredit deswegen schneller abbezahlen. Vielleicht brauchst Du außerdem weniger Wohnfläche, weil die Kinder nicht mehr daheim wohnen. Du kannst ein Eigenheim also nach wie vor in Erwägung ziehen.

Egal wie alt Du bist: Die Frage "kaufen oder mieten" ist sehr individuell und komplex. Du solltest also keine zu spontanen oder überstürzten Entscheidungen treffen. Wir haben deswegen einen großen Ratgeber zum Immobilienkauf, in dem Du alle wichtigen Infos findest.

4. Nicht mehr "up to date" sein

Du hast Deine Finanzen wahrscheinlich schon vor einer Weile im Großen und Ganzen geregelt. Aber ist das auch noch alles aktuell? Und informierst Du Dich noch regelmäßig? Da geht’s natürlich nicht drum, irgendwelchen Trends zu folgen. Vielleicht ist es aber z. B. mal Zeit, das Tagesgeldkonto zu wechseln, um mehr Zinsen zu kassieren oder sich die 3x10-Strategie von Finanztip anzuschauen, um bei der Entnahme aus dem Depot Tausende Euro an Steuern zu sparen. Auch alte Verträge kannst Du womöglich mal upgraden – oder sogar loswerden.

Unser Tipp: Mach für solche Dinge am besten einmal im Jahr einen umfassenden Check, um alles durchzugehen und den Überblick zu behalten. Und bleib mit Finanztip auf dem Laufenden.

Du möchtest mehr über die Finanztip 3×10-Strategie erfahren? Dann schau in unserem Ratgeber ETF verkaufen vorbei.

Im Krankheitsfall möchte jeder gut versorgt sein. Aber die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) übernimmt nur die sogenannte "notwendige Versorgung". Um mehr Schutz zu bekommen, schließen viele Menschen private Zusatzversicherungen ab – mit der Hoffnung, dadurch besser abgesichert zu sein: Implantat statt Metallbrücke, Einzelzimmer satt Mehrbettzimmer. 

Welche Zu­satz­ver­si­che­rung­en Du wirklich brauchst, hängt oft auch von Deinen persönlichen Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Trotzdem gibt es einige Versicherungen, die wir für sinnvoll und ratsam halten – und andere nicht: 

1. Auslandsreise-Krankenversicherung 

Die Auslandsreise-Krankenversicherung ist die wichtigste aller Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rungen. Sie deckt Behandlungen und medizinisch sinnvolle Rücktransporte ab, die sonst sehr teuer werden können. Selbst bei Reisen innerhalb der EU ist sie empfehlenswert, da die gesetzliche Krankenversicherung nicht alle Kosten übernimmt. Für längere Aufenthalte über acht Wochen ist eine spezielle Langzeit-Versicherung erforderlich.  

Bist Du privat versichert, solltest Du prüfen, ob Dein Versicherungsschutz auch im Ausland gilt oder ob eine zusätzliche Auslandsreise-Krankenversicherung notwendig ist. Der Zusatzschutz ist auch gar nicht teuer: Einen guten Vertrag findest Du bereits für 10 bis 20€ im Jahr.  

2. Krankentagegeld 

Die Krankentagegeld-Versicherung gleicht Einkommensverluste bei längerer Krankheit aus. Der Zusatzschutz ist besonders wichtig, wenn Du selbstständig bist und kein Krankengeld von der GKV bekommst. Aber auch für Angestellte, die über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen, kann er sinnvoll sein. Denn das gesetzliche Krankengeld ist auf höchstens 90% Deines Nettogehalts und maximal 3.622,50€ brutto im Monat gedeckelt. Verdienst Du normalerweise mehr, reicht das Geld unter Umständen nicht, um Deine laufenden Kosten zu decken. Wie viel Dich der Zusatzschutz kostet, hängt davon ab, wie viel Tagegeld Du im Krankheitsfall bekommen möchtest. Zum Beispiel: Für ein Tagegeld von 25€ musst Du mit Beiträgen ab 10€/Monat rechnen.

3. Krankenhaus-, Zahnzusatz- und Pflegezusatzversicherung 

Die folgenden drei Ver­si­che­rungen sind nicht unbedingt notwendig, können aber je nach Lebenssituation und persönlichen Bedürfnissen durchaus sinnvoll sein.  

• Krankenhaus-Zusatzversicherung: Wenn Du im Krankenhaus nicht nur die Standardbehandlung bekommen möchtest, ist dieser Zusatzschutz genau das Richtige. Er übernimmt höhere Arzthonorare, inklusive Chefarztbehandlung und Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer. Kosten: zwischen 34 und 54€ pro Monat. 
• Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung: Sie deckt die Mehrkosten für hochwertigen Zahnersatz (z. B. Implantat statt Metallbrücke). Der Abschluss ist sinnvoll, wenn du regelmäßig hochwertigen Zahnersatz benötigst und bereit bist, dafür monatlich mindestens 20 bis 40€ zu zahlen. 
• Pflegezusatzversicherung: Die gesetzliche Pflegeversicherung sichert nur die Grundversorgung ab, tatsächliche Pflegekosten können aber deutlich höher ausfallen. Um einen Teil der restlichen Kosten für Betreuung und medizinische Versorgung nicht aus eigener Tasche zahlen zu müssen, kannst Du über eine private Pflegetagegeldversicherung nachdenken. Achte darauf, ob Du Dir den Beitrag für diese Versicherung langfristig leisten kannst – auch in der Rente oder wenn er steigt. Kosten mit 50: rund 90€ im Monat.  

Diese Krankenzusatzversicherungen brauchst Du nicht 

Neben den sinnvollen Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rungen gibt es auch Ver­si­che­rungen, die viel kosten und wenig bringen. Dazu gehören:  

• Ambulante Zu­satz­ver­si­che­rung­en: Da sie oft aus mehreren Bausteinen bestehen, bezahlst Du am Ende ein Leistungspaket, das Du in der Form gar nicht brauchst. Außerdem übernehmen sie oft nur einen Teil der Kosten. Oder die Erstattung ist auf einige Hundert Euro im Jahr oder alle zwei Jahre begrenzt. 
• Kran­ken­haus­ta­ge­geld­ver­si­che­rung: Sie lohnt sich in der Regel nicht, da sich die Kosten fürs Krankenhaus im Rahmen halten. Die gesetzliche Zuzahlung für einen Krankenhaustag beträgt 10€ und ist auf maximal 28 Tage (also 280€) gedeckelt. Bist Du z. B. sieben Tage am Stück im Krankenhaus, musst Du "nur" 70€ dazuzahlen. Dafür brauchst Du keine Extra-Versicherung.  
• Brillenversicherung: Sie wird häufig in Kombination mit anderen Versicherungen angeboten, was sie unnötig teuer macht. Auch hier ist die Erstattung meist begrenzt, z. B. auf 300€ alle zwei Jahre. Spar das Geld lieber für eine neue Brille, statt monatlich unnötige Beiträge zu zahlen. 

Mit Deinem Wohnmobil an die Ostsee – klingt traumhaft? Dann kannst Du mit ein paar Tricks Deine Reisekasse aufbessern und bei der Versicherung sparen.  

1. Vergleich beim richtigen Portal 

Ein Wohnmobil ist kein normaler Pkw – das gilt auch bei der Versicherung. Der richtige Vergleich ist deshalb noch wichtiger. Nur leider helfen Dir die großen Vergleichsportale dabei kaum weiter. Unser Tipp: Vergleich bei innofima.de*, die Seite mit Vergleichsrechner hat in unserer Untersuchung im März 2024 am besten abgeschnitten.  

2. Rechne das Inventar mit ein 

Ein Wohnmobil ist teuer, was auch an der Einrichtung liegt. Damit sie in Deiner Kaskoversicherung geschützt ist, musst Du sie angeben und in die Versicherungssumme einrechnen. Das solltest Du unbedingt machen, damit Dein "Haus auf Rädern" gut genug versichert ist. Ganz besonders, wenn Du zusätzlich zum Kauf Geld reingesteckt hast. 

3. Spar mit Garage und Zweitwagen 

Hast Du ein weiteres Auto? Frag beim Versicherer Deines Autos nach, ob Du Deinen Camper als Zweitwagen günstig versichern kannst. Dein Wohnmobil steht in einer Garage? Gib das an, dann könntest Du beim Kasko-Beitrag noch etwas sparen.  

4. Jährlich bezahlen und kleiner Fahrerkreis  

Wenn Du den Beitrag jährlich zahlst, kannst Du ebenfalls sparen. Du bist nur im Sommer mit dem Camper unterwegs? Dann vergleich, ob Du mit einem Saisonkennzeichen sparst. Und halte den Fahrerkreis klein. Je weniger Leute Deinen Camper fahren dürfen, desto günstiger ist Deine Versicherung.  

So viel Ersparnis ist drin 

Wie viel Du sparen kannst, zeigen zwei fiktive Musterkunden aus unserem Test: Die Vollkasko für ein vollintegriertes Wohnmobil wie einen Adria Coral XL mit 55.000 km pro Jahr, 300€ Selbstbeteiligung (SB) und zwei Fahrern (der jüngste ist Jahrgang 1968) kostet schnell 700€, teilweise bis zu 2.000€.  

Und das bei jährlicher Zahlweise, mit Saisonkennzeichen (April bis Oktober) und als Zweitwagen. Das günstigste Angebot, das uns bei Innofima angezeigt wurde, lag bei 400€. 

Bei einem als Campingvan ausgebautem Renault mit Saisonkennzeichen (April bis Oktober), Teilkasko (SB 150€), 15.000 km im Jahr und jährlicher Zahlweise kostet die Versicherung schnell ca. 300€, teilweise über 500€. Und das für eine Fahrerin (Jahrgang 1991) und deren Partner. Über Innofima lag das günstigste Angebot bei 160€.  

Die günstigste Versicherung für Deinen Camper findest Du mit unserem Ratgeber zur Wohnmobil-Versicherung. 

Bereits Anfang 2024 haben wir im Finanztip Expertengespräch viele Fragen zum Thema Geldanlage beantwortet: Wie verteile ich mein Geld richtig? Bin ich sinnvoll investiert, habe ich zu viel Risiko oder eine Anlageklasse übersehen? Seit Jahresbeginn hat sich einiges getan – bei Gold, Krypto, aber auch auf den Aktien- und Zinsmärkten.

Deshalb kannst Du Finanztip-Chefredakteur Saidi Sulilatu im 8. Finanztip Expertengespräch Deine Fragen zum Thema Vermögensaufteilung und Investmentstrategien stellen. Das Expertengespräch findet am Donnerstag, den 11. April von 18 bis 19 Uhr statt.

Wenn Du bereits Unterstützer bist, bekommst Du gut eine Woche vor dem Expertengespräch eine persönliche Einladung per Mail. Wenn Du noch kein Unterstützer bist, kannst Du Dich hier anmelden. Die Einladung zum Expertengespräch erhältst Du dann im Nachgang per Mail. Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!

Seit kurzem gibt es einen ETF auf den "MSCI World ex USA". Mit ihm kannst Du von der Wertentwicklung des MSCI World abzüglich aller US-Aktien profitieren. Die haben mit ca. 70% das größte Gewicht im normalen MSCI World, der Rest verteilt sich auf 22 weitere Länder. Du senkst mit so einem ETF den US-Anteil in Deinem Portfolio also massiv, verzichtest aber auch auf die Rendite, die Dir Apple, Amazon, Alphabet, Nvidia oder Microsoft bringen könnten. Abgesehen von fehlenden US-Aktien empfehlen wir Dir diesen ETF aus zwei Gründen nicht: Nur ETFs, die seit mind. fünf Jahren an der Börse gehandelt werden und in denen mehr als 100 Mio. € Anlagekapital stecken, können Finanztip-Empfehlungen werden. Und das erfüllt der neue ETF beides noch nicht.  

Mit unserem ETF-Finder kommst Du mit ein paar Klicks zum passenden ETF.