Hohe Strompreise: Union & SPD wollen deutlich senken Netzentgelte & Stromsteuer: Pläne sparen 6 ct/kWh Ersparnis: Je nach Haushaltsgröße knapp 300€ Es sieht stark danach aus, dass CDU/CSU und SPD die nächste Bundesregierung bilden werden. Und das dürfte für eine gute Nachricht bei den Strompreisen sorgen. Netzentgelte und Stromsteuer sollen sinkenDenn Union und SPD sind sich einig, dass die in Deutschland im europäischen und internationalen Vergleich sehr hohen Strompreise deutlich sinken sollen. Um das zu erreichen, wollen sie die Stromsteuer und die Netzentgelte senken, die einen großen Teil Deiner Stromrechnung ausmachen. Wir zeigen Dir, wie wahrscheinlich die Pläne der Parteien sind, wann sie kommen dürften, was Du jetzt nicht tun solltest und wer dadurch bald einige 100€/Jahr weniger zahlen muss. Plan 1: Stromsteuer nahezu streichenPro Kilowattstunde (kWh) Strom zahlst Du pauschal 2,05 ct an Stromsteuer. Die will die Union fast komplett streichen, bis auf das von der EU vorgegebene Mindestmaß von 0,1 ct/kWh. Die SPD hatte in der alten Regierung so eine Senkung schon für viele Unternehmen umgesetzt. Unserer Einschätzung nach sollte die Senkung nun generell kommen, also auch für Dich. Brutto, also beim Strompreis, den Du effektiv inkl. Mehrwertsteuer an Deinen Anbieter zahlst, würde Dich das um 2,32 ct/kWh entlasten. Bei einer kleinen Familie im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh bringt allein das rund 93€/Jahr. Steuersenkung kommt automatisch bei Dir anNoch besser: Diese Senkung könnte direkt umgesetzt werden und würde sogar automatisch bei Dir ankommen. Sobald die Änderung durch ist, sinkt also Dein Strompreis. Denn Dein Anbieter muss sinkende Steuern an Dich weitergeben. Du musst nichts tun. Ein Sonderkündigungsrecht hast Du durch solche Preisanpassungen, die nur auf der Weitergabe steuerlicher Änderungen basieren, aber nicht. Du kannst die Gelegenheit also nicht nutzen, um vorzeitig zu wechseln, falls Du in einem teuren Tarif steckst – wirst aber immerhin etwas entlastet. Plan 2: Netzentgelte halbierenInklusive Mehrwertsteuer machen die Netzentgelte rund ein Drittel Deines Strompreises aus. Diese Netzentgelte zahlt Dein Anbieter an den Netzbetreiber, der das Stromnetz vor Ort für Dich bereitstellt. Die Kosten dafür gibt er an Dich weiter. Die Union will die Netzentgelte laut Wahlprogramm „halbieren“, erklärt aber nicht genauer, ob damit die gesamten Netzentgelte gemeint sind. Die Netzentgelte teilen sich nämlich in zwei Teile auf: Einer geht an die überregionalen Übertragungsnetzbetreiber – und ein zweiter Teil an die Betreiber der lokalen Verteilernetze. Ziele von Union und SPD passen zusammenInsgesamt, also inkl. der Stromsteuer-Senkung, will die Union den Strompreis aber um mind. 5 ct/kWh senken. Knapp 3 ct/kWh müssten also noch bei den Netzentgelten eingespart werden. Die SPD ist in diesem Punkt konkreter: Sie will die überregionalen Übertragungsnetzentgelte erst stabilisieren und dann langfristig auf 3 ct/kWh deckeln. Derzeit liegen diese bundesweit bei 6,65 ct/kWh. Netto würdest Du also um 3,65 ct/kWh entlastet, inkl. Mehrwertsteuer sogar um 4,34 ct/kWh. Das SPD-Ziel würde somit auch das Unions-Ziel erfüllen, sodass auch diese Entlastung wahrscheinlich kommt. Aber wann?Die SPD möchte ihr Ziel „schnellstmöglich“ erreichen, bei der Union stehen günstigere Strompreise auf Platz 1 ihres vor der Wahl vorgelegten Sofortprogramms (PDF). Abgesehen davon, dass die Finanzierung geklärt werden muss, ist bei den Netzentgelten frühestens der nächste Jahreswechsel realistisch. Denn dann werden die Netzentgelte grundsätzlich immer neu bestimmt, in der Vergangenheit wurden auch staatliche Netzentgelt-Entlastungen zu diesem Zeitpunkt verteilt. Aber: Die Netzentgelte könnten auch stufenweise sinken, über mehrere Jahre hinweg. Wichtig für Dich: Anders als die niedrigere Stromsteuer kommt diese Entlastung nicht automatisch bei Dir an. Hast Du einen Vertrag mit Preisgarantie, sind damit in aller Regel auch die Netzentgelte festgeschrieben. Und selbst wenn Du keine Preisgarantie (mehr) hast, muss Dein Anbieter günstigere Netzentgelte nicht automatisch weitergeben. Schließ jetzt keinen langfristigen Vertrag abDeshalb raten wir Dir aktuell davon ab, jetzt einen neuen Vertrag mit langer Mindestlaufzeit von gleich 24 Monaten abzuschließen. Sonst müsstest Du deutlich länger als ein Jahr warten, bis Du von niedrigeren Netzentgelten profitierst, falls sie zum Jahreswechsel kommen. Nur auf kurzfristige 1-3-Monats-Verträge brauchst Du aber auch nicht zu setzen, 12 Monate Laufzeit sind völlig okay – und laut dem Finanztip Strompreis-Barometer momentan im Schnitt knapp 1 ct/kWh günstiger als 24-Monats-Verträge:
Die günstigsten Tarife von zuverlässigen Anbietern in Deiner Region findest Du in unserem Stromvergleich (enthält Werbelinks). Dort kombinieren wir die Angebote von Verivox und Check24 – so brauchst Du nur einmal statt zweimal zu vergleichen. Außerdem filtern wir die Ergebnisse nach unseren strengen Finanztip-Kriterien. Anbieter, die uns negativ aufgefallen sind, schließen wir komplett aus unserem Vergleich aus. So viel sparst Du insgesamtKommen beide Strompreissenkungen wie erwartet, würden Neuverträge insgesamt um mind. 5 (CDU-Ziel im Sofortprogramm) bis 6,66 ct/kWh (langfristiges Netzentgelt-Ziel der SPD) günstiger. Letzteres entspricht bei den aktuellen Top-Angeboten in unserem Strompreis-Barometer rund 20% Ersparnis. Arbeitspreise deutlich unter 30 ct/kWh würden dann aber in jedem Fall endlich wieder die Regel. Wie viel Geld das spart? Bei unserer Familie im Einfamilienhaus mit 4.000 kWh Jahresverbrauch wären es bis zu 270€/Jahr. Weitere Beispiele siehst Du hier:
Weitere Folgen sinkender StrompreiseDas Einsparpotenzial von Photovoltaik-Anlagen und Stromspeichern verringert sich. Trotzdem kann sich eine Solaranlage für Dich lohnen. Du suchst ein gutes Angebot? Dann starte mit dem Vergleichsportal
Selfmade-Energy*. Als Ergänzung empfehlen wir
Photovoltaik-Angebotsvergleich* oder
Solaranlagen-Portal*. Außerdem wird der Betrieb von Wärmepumpen günstiger. Ob sich deshalb auch neue Wärmepumpen künftig schneller rechnen, ist aber unklar. Denn es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass die künftige Regierung die bisherige Förderung kürzt. Noch kannst Du das aktuelle
Förderprogramm KfW 458* aber nutzen. Hast Du schon Pläne, solltest Du also schnell handeln – um so gleich doppelt zu profitieren.
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