Entgeltumwandlung Mit Zuschuss aus dem Brutto vorsorgen

Martin Klotz
Martin Klotz
Experte Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Entgeltumwandlung zahlst Du einen Teil Deines Bruttogehalts in einen Vertrag der betrieblichen Altersvorsorge ein. Die Firma muss Dir zudem Geld dazugeben.
  • Deine Einzahlungen sind bis zu bestimmten Grenzen sozialabgaben- und steuerfrei.
  • Im Ruhestand musst Du die betriebliche Rente versteuern und ab einer bestimmten Höhe auch Krankenkassenbeiträge darauf zahlen. 

So gehst Du vor

  • Bietet Deine Chefin keine betriebliche Altersversorge an, frage sie danach. Sie ist verpflichtet, das zu ermöglichen.
  • Die Firma wählt in der Regel Form, Vertrag und Anlage aus. Prüfe daher genau, ob das Angebot zu Dir passt. Denn es kommt immer auf den Einzelfall an.
  • Stehen Dir noch mehrere Jobwechsel bis zum Ruhestand bevor, setze lieber auf eine eigene flexible Altersvorsorge mit breitgestreuten Aktien-ETFs.

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Mithilfe des Chefs fürs Alter vorzusorgen, ist grundsätzlich eine gute Idee. Die spätere Betriebsrente stockt bestenfalls Deine gesetzliche Rente auf und hilft Dir, Deinen Lebensstandard im Alter zu halten. Doch sie lohnt sich nicht immer

In diesem Ratgeber liest Du, wie die Entgeltumwandlung genau funktioniert und auf welche Faktoren es ankommt, damit sie sich für Dich lohnt. 

Was ist Entgeltumwandlung?

Entgeltumwandlung, auch Gehaltsumwandlung genannt, ist die Möglichkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einen Teil des Bruttogehalts direkt in eine betriebliche Vorsorge zu stecken.

Dein Arbeitgeber hat die Pflicht, zu Deiner Entgeltumwandlung einen Zuschuss zu leisten. Dieser muss in den meisten Fällen mindestens 15 Prozent Deiner Einzahlung betragen.

Welche Formen der Entgeltumwandlung gibt es?

Für die Entgeltumwandlung gibt es verschiedene Formen. Am weitesten verbreitet sind die Varianten Pensionsfonds, Pensionskasse und Direktversicherung, also eine Rentenversicherung über den Betrieb. Besonders große Firmen haben manchmal auch eine komplett eigene Vorsorgelösung, während es in bestimmten Branchen auch übergreifende Optionen gibt.

Was sind die Vorteile der Entgeltumwandlung?

Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die Du als Arbeitnehmer durch die Entgeltumwandlung hast.

Das umgewandelte Entgelt ist innerhalb bestimmter Grenzen sozialabgaben- und steuerfrei. Auf den Teil Deines Bruttogehalts, den Du in die betriebliche Altersvorsorge (bAV) einzahlst, sparst Du bis zu einer Höhe von 322 Euro Euro die Sozialabgaben. Das sind gut 20 Prozent. Die persönliche Einkommensteuer kannst Du auf Einzahlungen bis 644 Euro Euro sparen.

Nur auf das Einkommen, das verbleibt, fallen dann Abgaben und Steuern an.

Auf diese Art sparst Du staatlich gefördert für Deinen Lebensabend an: Du zahlst mehr in den Vorsorgevertrag ein, als sich Dein Netto real reduziert.

Ein Beispiel: Katharina ist ledig und verdient das deutsche Durchschnittsentgelt von monatlich 4.208 Euro brutto. Wenn sie 180 Euro ihres Gehalts umwandelt, sinkt ihr Netto nur um 96 Euro.

So viel spart ein Durchschnittsverdiener durch Entgeltumwandlung

 ohne EUmit EUAufwandErsparnis
Monatsbrutto4.208 €4.028 €180 € 
darauf anfallende Sozialabgaben1907 €868 € 39 €
Einkommensteuer2588 €543 € 45 €
Monatsnetto2.714 €2.617 €96 €84 €

1 Dazu zählen die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie Kranken- und Pflegeversicherung. Als Zusatzbeitrag für die Krankenversicherung nehmen wir den bundesweiten Durchschnitt von 2,5 % an. Insgesamt gehen 21,55 % (bei Kinderlosen) des Bruttolohns an Sozialabgaben ab.
2 Einkommensteuer inklusive Solidaritätszuschlag. Kirchensteuer ist nicht berücksichtigt.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Dezember 2025)


Für die Steuererklärung musst Du in der Ansparphase nichts weiter beachten. Da das umgewandelte Gehalt direkt vom Lohn abgeht, sind die Beiträge automatisch in der Jahresabrechnung der Lohnsteuer berücksichtigt.

Von Deiner Firma gibt es einen Zuschuss. Wandelst Du Entgelt um, muss Deine Firma Deinen monatlichen Beitrag aufstocken. In der Regel um mindestens 15 Prozent. Denn sie spart durch Deine Entgeltumwandlung ebenfalls Sozialabgaben. Bei manchen Unternehmen gibt es auch mehr.

Was sind die Nachteile der Entgeltumwandlung?

Auf die spätere Betriebsrente musst Du im Ruhestand Einkommenssteuer und vergleichsweise hohe Abgaben zahlen: Zum einen den vollen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung. Das sind durchschnittlich 17,1 Prozent. Und zum anderen den Beitrag zur Pflegeversicherung, was weiteren vier Prozent entspricht. Es gibt allerdings eine Entlastung für geringe Rentenhöhen: Bei einer Betriebsrente von bis zu 187,25 Euro im Monat bist Du im Ruhestand von den Sozialabgaben darauf befreit.

Wie wirkt sich Entgeltumwandlung auf die gesetzliche Rente aus?

Wandelst Du Entgelt um, bekommst Du weniger gesetzliche Rente. Das liegt daran, dass Dein Bruttoeinkommen durch die Einzahlungen in eine bAV gemindert wird. Und daraus berechnet sich, wie viel Geld Dein Arbeitgeber und Du für Dich in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen.

Wer wählt die Anlage für die Entgeltumwandlung?

Dein Arbeitgeber wählt in der Regel Form, Vertrag und Anlage für die Entgeltumwandlung aus. Dabei setzen fast alle Firmen auf einen hohen Garantieanteil, denn sie sind dafür verantwortlich, dass Du später auch eine Rente bekommst. Das kann dazu führen, dass sich Deine Einzahlungen trotz Ersparnis und Zuschuss vom Arbeitgeber nicht besonders gut entwickeln. Das liegt unter anderem auch an den Kosten der Verträge. Besonders Direktversicherungen sind sehr teuer.

Was passiert mit Entgeltumwandlung bei Jobwechsel?

Martin Klotz

Es gibt keine Garantie, dass Du Deine bAV zu einem anderen Arbeitgeber mitnehmen kannst.

Martin Klotz
Unser Finanztip-Experte für Vorsorge

Im besten Fall ist eine nahtlose Fortführung möglich. Das ist vor allem bei großen branchenspezifischen Lösungen der Fall.

Meist kannst Du Deinen Vertrag aber nicht mitnehmen. Vor allem dann nicht, wenn Deine neue Firma auf eine andere bAV-Variante setzt. Dann kommst Du nicht an das Geld im alten Vertag und bekommst es erst zum Ruhestand ausgezahlt. Bei besonders geringen Betriebsrenten-Anwartschaften gibt es eine Ausnahme. Diese kannst Du unter Umständen als Abfindung bekommen.

Eine Übertragung des Guthabens in einen bAV-Vertrag eines neuen Arbeitgebers ist manchmal möglich, beispielsweise bei Direktversicherungen. Das heißt im Fachjargon Portierung. Dabei fallen allerdings erneut Kosten an. Details zur Entgeltumwandlung bei Jobwechsel liest du in Kapitel 6.

Lohnt sich Entgeltumwandlung?

Ob sich die Entgeltumwandlung für Dich lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Du kannst entweder auf das konkrete Produkt schauen und prüfen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Und nach wie vielen Jahren im Ruhestand Du Deine Einzahlungen nominal, also ohne Inflation gerechnet, wieder rausbekommst.

Auf der einen Seite stehen als Vorteile die Ersparnisse bei Steuern und Abgaben sowie der Arbeitgeberzuschuss und die Rendite des Vertrags. Auf der anderen Seite die Nachteile: die verminderte gesetzliche Rente, die Steuern und Abgaben im Ruhestand sowie die Kosten des Vertrags. 

Oder Du vergleichst die Entgeltumwandlung mit einer anderen Vorsorgeform, zum Beispiel einem weltweit gestreuten Aktien-ETF. Um sich damit zu messen, muss Dein bAV-Vertrag nochmal deutlich besser sein. Alle Infos zum Ansparen für den Ruhestand mit ETFs findest Du in unserem ePaper zur Altersvorsorge.

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Zurück zu Katharina, unserer Durchschnittsverdienerin. Um zu prüfen, nach wie vielen Rentenjahren sie ihre Einzahlungen wieder rausbekommen hat, nehmen wir Folgendes an: Katharina schließt als bAV-Vertrag eine Direktversicherung ab und wandelt 30 Jahre lang 180 Euro aus ihrem Monatsbrutto um. Dazu kommt der gesetzlich vorgeschriebene Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 15 Prozent.

Im Basisfall nehmen wir an, dass Katharinas Guthaben sich wegen hoher Vertragskosten nicht verzinst. Ein weiterer Fall zeigt die Entwicklung, wenn sie zwei Prozent Zinsen bekommt, damit also zumindest für ihr Vertragsguthaben bis zum Ruhestand die Inflation ausgleichen kann.

Wie viel Rente bringt die Entgeltumwandlung für einen Durchschnittsverdiener1?

   Basisfall2 % Verzinsung
Monatsbrutto24.208 €Rentenbrutto21.770 €1.770 €
Beitrag zur bAV180 €Rente bAV3209 €286 €
Ersparnis Einkommensteuer45 €darauf Einkommensteuer48 €64 €
Ersparnis Sozialabgaben39 €darauf Sozialabgaben12 €29 €
  Nettominderung gesetzliche Rente433 €33 €
Nettobeitrag zur bAV96 €Nettorente bAV5115 €160 €
  Einzahlungen zurück nach25 Jahren18 Jahren

1 Ein Single hat 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und 96 Euro monatliches Entgelt in einen bAV-Beitrag umgewandelt. Vereinfachend nehmen wir an, dass Löhne und bAV-Beiträge konstant sind.
2 Monatsbrutto und Rentenbrutto sind nötig, um die Einkommensteuerlast zu berechnen. Nach 45 Jahren hat der Single 45 Rentenpunkte gesammelt. Daraus ergibt sich eine gesetzliche Bruttorente von 1.770 Euro.
3 Wir unterstellen einen guten garantierten Rentenfaktor von 28. Das bedeutet: Für 10.000 Euro angespartes Kapital sind 28 Euro monatliche Bruttorente garantiert.
4 Im Beispiel verliert der Durchschnittsverdiener durch die Entgeltumwandlung (180 Euro von 4.208 Euro) pro Jahr etwa 1/23 Rentenpunkt. Über 30 Jahre macht das etwas mehr als einen Rentenpunkt.
5 Nettorente bAV beinhaltet immer auch die Minderung der gesetzlichen Rente.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Dezember 2025)

Wie die Tabelle zeigt, müsste Katharina im Ruhestand 25 Jahre lang Rente aus ihrem bAV-Vertrag ohne Verzinsung beziehen, damit sie das Geld wiederbekommt. Bei zwei Prozent Verzinsung nach Kosten im Vertrag wären es noch 18 Jahre.

Martin Klotz

Hast Du Dein Geld erst sehr spät wieder raus, lohnt sich die Entgeltumwandlung selten.

Martin Klotz
Unser Finanztip-Experte für Vorsorge

Warum muss der Arbeitgeber bei Entgeltumwandlung einen Zusch

Der Arbeitgeberzuschuss bei der Entgeltumwandlung ist gesetzlich vorgeschrieben, da Deine Firma dabei wie Du auch Sozialabgaben spart. Liegt die Ersparnis für den Arbeitgeber bei 15 Prozent Deines Umwandlungsbetrags oder mehr, muss er mindestens diese 15 Prozent oben draufpacken.

Zahlst Du gut 180 Euro monatlich in eine Direktversicherung und verdienst wie Katharina durchschnittlich, kann der Chef 38 Euro, also etwa 20 Prozent davon, an Lohnnebenkosten einsparen. 19 Euro davon aufgrund geringerer Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, die anderen 19 Euro zahlt er weniger in die Renten- und Arbeitslosenversicherung für Dich ein.

Frag daher, ob Dein Chef statt der vorgeschriebenen 15 Prozent nicht die ganzen 20 Prozent Ersparnis an Dich weitergibt. Stehen gerade Gehaltsverhandlungen an und kommst Du beim regulären Gehalt nicht weiter, versuche, einen höheren Zuschuss für Deine bAV zu fordern. Denn für Deine Firma ist die Finanzierung der bAV günstiger als Dir regulär mehr Gehalt zu bezahlen.

Übrigens: Spart Deine Firma weniger Sozialbeiträge bei Deiner Entgeltumwandlung als 15 Prozent, ist sie auch nur verpflichtet, diese an Dich als Zuschuss zu zahlen. Das kommt allerdings nur bei Gut- und Spitzenverdienern vor.

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Lohnt sich Entgeltumwandlung für Gutverdiener?

Für Gutverdiener lohnt sich Entgeltumwandlung deutlich weniger, da sie nicht oder nur in Teilen von der Ersparnis bei den Sozialabgaben profitieren. Denn für das beitragspflichtige Einkommen zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung hat der Gesetzgeber einen Höchstbetrag festgelegt. Dieser heißt Beitragsbemessungsgrenze (BBG). Im aktuellen Jahr liegt sie bei 5.512,50 Euro Euro brutto pro Monat. Verdienst Du mehr, zahlst Du dennoch den gleichen Beitrag zur Sozialversicherung. 

Wenn Du Entgelt umwandelst und Dein Bruttogehalt auch nach Abzug der bAV-Beiträge immer noch über diesem Wert liegt, hast Du bei Kranken- und Pflegeversicherung keine Ersparnis.

Ein Beispiel: Um die Nachteile zu verdeutlichen, schauen wir uns die Situation von Sandro an. Er ist angestellt, verdient im Monat 5.800 Euro brutto und wandelt 180 Euro seines Bruttogehalts in eine Direktversicherung um. Das entspricht, analog zu Katharina im obigen Beispiel, einem Nettobeitrag zur bAV von 101 Euro. Da Sandro oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient, sparen er und seine Firma jeweils nur rund elf Prozent Sozialabgaben.

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Wie viel spart ein Gutverdiener durch die Entgeltumwandlung?

 ohne Entgelt-umwandlungmit Entgelt-umwandlungAufwandErsparnis
 
Monatsbrutto5.800 €5.620 €180 € 
darauf anfallende Kranken- und Pflegeversicherung604 €604 € 0 €
darauf anfallende Renten- und Arbeitslosen-versicherung615 €596 € 19 €
Sozialabgaben1, gesamt1.218 €1.199 € 19 €
Einkommensteuer21.037 €977 € 60 €
Netto3.545 €3.444 €101 €79 €

1 Dazu zählen die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie Kranken- und Pflegeversicherung. Als Zusatzbeitrag für die Krankenversicherung nehmen wir den bundesweiten Durchschnitt von 2,5 Prozent an. Insgesamt gehen 21,55 Prozent (bei Kinderlosen) des Bruttolohns an Sozialabgaben ab.
2 Einkommensteuer inklusive Solidaritätszuschlag. Kirchensteuer ist nicht berücksichtigt.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Dezember 2025)
 

Für die Hochrechnung in Sandros Fall rechnen wir mit dem vorgeschriebenen Arbeitgeberzuschuss in Höhe von elf Prozent. Die anderen Annahmen sind wie bei Katharina: 180 Euro Entgeltumwandlung, 30 Jahre Laufzeit, Renteneintritt mit 67 Jahren und eine Verzinsung von durchschnittlich zwei Prozent.

Wie viel Rente bringt die Entgeltumwandlung für einen Gutverdiener?

   2 % Verzinsung
Monatsbrutto25.800 €Rentenbrutto22.439 €
Beitrag bAV180 €Rente bAV3276 €
Ersparnis Einkommensteuer60 €darauf Einkommensteuer68 €
Ersparnis Sozialabgaben19 €darauf Sozialabgaben27 €
  Minderung gesetzliche Rente432 €
Nettobeitrag Rente bAV101 €Nettorente bAV5149 €
  Einzahlungen zurück nach20 Jahren

1 Ein Single hat 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und 101 Euro monatliches Entgelt in einen bAV-Vertrag umgewandelt. Vereinfachend nehmen wir an, dass Löhne und bAV-Beiträge konstant sind.
2 Monats- und Rentenbrutto sind nötig, um die Einkommensteuer zu berechnen. Nach 45 Jahren hat der Single gut 62 Rentenpunkte gesammelt. Daraus ergibt sich eine gesetzliche Bruttorente in Höhe von 2.439 Euro.
3 Wir unterstellen einen guten garantierten Rentenfaktor von 28. Das bedeutet: Für 10.000 Euro angespartes Kapital sind 28 Euro monatliche Bruttorente garantiert.
4 Im Beispiel verliert der Mitarbeiter durch die Entgeltumwandlung (180 Euro von 5.800 Euro) pro Jahr etwa 1/32 Rentenpunkt. Über 30 Jahre macht das rund einen Rentenpunkt.
5 Die Nettorente bAV beinhaltet immer auch die Minderung der gesetzlichen Rente.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Dezember 2025)

Martin Klotz

Für Gutverdiener lohnt sich die Entgeltumwandlung nur, wenn die Firma deutlich mehr dazugibt als vorgeschrieben.

Martin Klotz
Unser Finanztip-Experte für Vorsorge

Bei weniger als 25 Prozent Bonus vom Arbeitgeber dauert es äußerst lange, bis Du Dein Geld ab Rentenbeginn nominal wieder raushast. Ab diesem Wert sinkt der Zeitraum unter 18 Jahre und wird damit akzeptabel.

Lohnt sich Entgeltumwandlung für Spitzenverdiener?

Für Spitzenverdiener mit grob sechsstelligem Jahreseinkommen rechnet sich die Entgeltumwandlung mehr als für Durchschnitts- oder Gutverdiener. Die Hauptgründe dafür sind der stärkere Steuereffekt und die geringere beziehungsweise wegfallende Minderung der gesetzlichen Rente.

Denn wenn Du mehr als 8.050 Euro monatlich brutto bekommst, verdienst Du nicht nur über der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern auch über der BBG der gesetzlichen Rentenversicherung. Und ab diesem Einkommen erwirbst Du keine Rentenpunkte in der gesetzlichen Rentenkasse mehr. Du zahlst also für Verdienst über der Grenze auch nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Verringerst Du durch Entgeltumwandlung nun Dein Bruttogehalt, hat das keine oder nur geringe negativen Auswirkungen auf die Höhe Deiner späteren gesetzlichen Rente.

Können Spitzenverdiener bei der Entgeltumwandlung Sozialabgaben und Steuern sparen?

Spitzenverdiener können, wie Gutverdiener, bei der Entgeltumwandlung keine Sozialabgaben sparen. Dafür greift bei ihnen der Steuereffekt stärker. Aufgrund des höheren Steuersatzes wirkt sich die Entgeltumwandlung des gleichen Betrags, beispielsweise 180 Euro, für Spitzenverdiener stärker aus als für Gutverdiener.

Ein Beispiel: Franziska ist angestellt, verdient im Monat 8.200 Euro brutto und wandelt 180 Euro ihres Bruttogehalts in eine Direktversicherung um. Das entspricht, analog zu den vorherigen Beispielen, einem Nettobeitrag zur bAV von 93 Euro. Da Franziska knapp oberhalb der BBG der Rentenversicherung verdient, sparen sie und ihre Firma jeweils nur rund zwei Prozent Sozialabgaben. Diese haben wir als Pflichtzuschuss ihrer Firma mit eingerechnet. Die anderen Annahmen sind wie bei Katharina und Sandro: 180 Euro Entgeltumwandlung, 30 Jahre Laufzeit, Renteneintritt mit 67 Jahren und eine Verzinsung von durchschnittlich zwei Prozent.

Wie viel Rente bringt die Entgeltumwandlung für einen Spitzenverdiener1?

   2 % Verzinsung 
Monatsbrutto28.200 €Rentenbrutto23.385 €
Beitrag bAV180 €Rente bAV3253 €
Ersparnis Einkommensteuer83 €darauf Einkommensteuer71 €
Ersparnis Sozialabgaben3 €darauf Sozialabgaben22 €
  Minderung gesetzliche Rente5 €
Nettobeitrag Rente bAV93 €Nettorente bAV4155 €
  Einzahlungen zurück nach18 Jahren

1 Ein Single hat 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und 93 Euro monatliches Entgelt in einen bAV-Vertrag umgewandelt. Vereinfachend nehmen wir an, dass Löhne und bAV-Beiträge konstant sind.
2 Monats- und Rentenbrutto sind nötig, um die Einkommensteuer zu berechnen. Nach 45 Jahren hat der Single gut 86 Rentenpunkte gesammelt. Daraus ergibt sich eine gesetzliche Bruttorente in Höhe von 3.385 Euro. 
3 Wir unterstellen einen garantierten Rentenfaktor von 28. Das bedeutet: Für 10.000 Euro angespartes Kapital sind 28 Euro monatliche Bruttorente garantiert.
4 Die Nettorente bAV beinhaltet immer auch die Minderung der gesetzlichen Rente.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Dezember 2025)

Grundsätzlich stehst Du als Spitzenverdiener recht gut da, wenn Du Entgelt umwandelst. 18 Jahre dauert es, bis Franziska ihre Einzahlungen nominal wieder rausbekommt. Und das bei einem äußerst geringen Arbeitgeberzuschuss von zwei Prozent.

Überzeugst Du Deinen Chef, Deine eigenen Beiträge mit dem gängigen Wert von 15 Prozent zu bezuschussen, lohnt sich die Entgeltumwandlung schon nach 16 Jahren Ruhestand. Deine Firma ist dazu allerdings nicht verpflichtet. Versuchen solltest Du es dennoch.

Ist Entgeltumwandlung bei häufigem Jobwechsel sinnvoll?

Wenn Du davon ausgehst, dass Du bis zum Ruhestand noch mehrfach die Arbeitsstelle wechselst, ist Entgeltumwandlung für Dich vielleicht nicht die beste Idee. Gleiches gilt für alle, die zwischen Selbstständigkeit und Angestelltenstatus wechseln oder eine Weile im Ausland arbeiten wollen.

Es gibt keine Garantie, dass Du Deinen Vertrag zum neuen Arbeitgeber mitnehmen kannst. Oft wollen Firmen sich nur um einen Vertragstyp für die komplette Belegschaft kümmern und nicht mehrere Varianten oder Produkte mehrerer Anbieter parallel verwalten. Eine Direktversicherung kannst du in der Theorie zwar privat weiterführen – allerdings lohnt sich das ohne den Arbeitgeberzuschuss meist nicht.

Welche Optionen hast Du beim Jobwechsel?

Beim Jobwechsel hast Du daher häufig nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du beginnst beim neuen Unternehmen einen gänzlich neuen Vertrag für die Entgeltumwandlung und legst den alten Vertrag still. Oder Du überträgst das bisher angesparte Vermögen aus dem Altvertrag auf einen neuen Vertrag.

Bei der ersten Variante zahlst Du erneut Abschlusskosten. Im zweiten Fall fallen häufig Übertragungskosten an.

Wie kannst Du fleixbel mit einem ETF-Sparplan vorsorgen?

Willst Du flexibel bleiben, solltest Du über andere Arten der Vorsorge nachdenken. Wir bei Finanztip empfehlen dafür eine Kombination aus Zinsanlagen, also Tagesgeld oder Festgeld, und einen Sparplan auf einen weltweit gestreuten Aktien-ETF.

Damit bist Du unabhängig von zukünftigen beruflichen Veränderungen und kannst simpel und günstig für Deinen Ruhestand vorsorgen.

Wie Du mit dem ETF-Sparen loslegst, liest Du in unserem Ratgeber für Einsteiger.

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