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Tipps & Tricks

3 Dinge, die Du an Deinem ETF falsch einschätzt

Auch wenn Du schon länger in einen Aktien-ETF investierst, gibt es ein paar Dinge, die Du vermutlich falsch einschätzt.

Hendrik Buhrs: Autor für Bank und Börse
Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse
ETF, Köpfe

Egal ob Du gerade erst mit einem Sparplan losgelegt hast oder schon seit Jahren in einen Aktien-ETF investierst: Es gibt ein paar Dinge, die viele Investorinnen und Investoren falsch einschätzen. Du auch?

1. "Die TER ist wichtig" 

Die Total Expense Ratio (TER) verrät Dir die laufenden Kosten eines ETF pro Jahr. Sie kann z. B. bei 0,2% Deines Anlagevolumens liegen, die dann automatisch von Deiner Rendite weggehen. Ein ETF mit niedriger TER ist also automatisch besser?

Nein. Ein ETF mit höherer TER kann trotzdem mehr Rendite rausholen. Denn trotz der schönen Bezeichnung als "Gesamtkosten-Quote" stecken nicht alle Kosten in der TER. Dazu kommen u. a. noch die Transaktionskosten auf der Ebene des ETFs, also für dessen Käufe und Verkäufe von Aktien. Und die können z. B. bei einem ETF mit 0,5% TER niedriger sein als bei einem ETF mit 0,2% TER. Oder er zahlt weniger Quellensteuer, das gilt z. B. für irische Fonds.

Heißt für Dich: Schau nicht nur auf die TER. Achte lieber darauf, ob ein kostenloser Sparplan möglich ist und ob Du z. B. einen Ausschütter oder einen Thesaurierer möchtest. Bei den ETFs, die Finanztip empfiehlt, vergleichen wir regelmäßig deren tatsächliche Wertentwicklung mit dem Sollwert – dem Index. Bei unseren Emp­feh­lungen kannst Du also von insgesamt niedrigen Kosten ausgehen.

2. "Entweder Thesaurierer oder Ausschütter" 

Besparst Du einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF – also einen, der die Dividenden automatisch wieder anlegt? Es geht auch beides. Du kannst z. B. mit dem Ausschütter anfangen, bis die Ausschüttungen Deinen Sparerpauschbetrag – also die steuerfreien 1.000€ pro Jahr – aufbrauchen. Und dann den Sparplan auf einen Thesaurierer umstellen. Der Ausschütter bleibt natürlich in Deinem Depot liegen. Nur Deine neuen Einzahlungen werden auf den thesaurierenden ETF umgelenkt.

3. "Nur der MSCI World ist eine gute Wahl" 

Klar, ETFs auf den MSCI World sind beliebt. Immerhin ist er der bekannteste weltweite Aktienindex. Deshalb ist er auch oft das Standard-Beispiel bei Finanztip, wenn es um Aktien-ETFs geht.

Es gibt aber genauso gute Alternativen, die wir Dir empfehlen: Für Industrieländer z. B. den FTSE Developed. Oder falls Du zusätzlich Schwel­len­län­der in Deinem Aktien-ETF haben willst, nimm den MSCI All Countries World Index (ACWI) oder den FTSE All World.

Leg Dich also nicht automatisch auf den MSCI World fest. Und falls Du für eine LIFO-Strategie mehrere ETFs besparen willst, kann es eine gute Option sein, jeweils auf einen anderen Index zu setzen. So kannst Du die unterschiedlichen ETFs im Depot noch leichter unterscheiden. 

Wie Du mit der LIFO-Strategie deutlich mehr aus Deinem ETF rausholen kannst, erfährst Du in unserem Ratgeber ETF verkaufen

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