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Bierpreise auf der Wiesn: Wird die Maß wirklich jedes Jahr teurer?

Gefühlt kostet die Wiesn-Maß von Jahr zu Jahr mehr. Aber stimmt das wirklich? Wir haben nachgerechnet.

Redakteurin Anna Karolina Stock
Anna Karolina Stock Private Finanzen
Bierpreise auf der Wiesn: Wird die Maß wirklich jedes Jahr teurer?

Die Diskussion über den Bierpreis gehört zum Oktoberfest wie das Dirndl und die Volksmusik. Jedes Jahr gibt’s Beschwerden darüber, dass die Maß schon wieder teurer ist. Aber stimmt das wirklich – oder liegt das doch nur daran, dass wir insgesamt für alles mehr zahlen?

So hat sich der Maßpreis seit 2010 entwickelt

Im Jahr 2000 lag der Preis für die Maß bei 11,90 DM – umgerechnet sind das rund 6 €. 2010 waren es schon 8,60 €. In diesem Jahr zahlst Du im Schnitt 15,15 € pro Wiesn-Maß. Nominal betrachtet ist die Maß heute also fast doppelt so teuer wie 2010.

Allerdings hat unser Geld in den vergangenen 15 Jahren deutlich an Kaufkraft verloren. Deshalb reicht es nicht, nur die Nominalpreise miteinander zu vergleichen. Erst durch die Inflationsbereinigung zeigt sich, wie viel beispielsweise die Maß von 2010 (8,60 €) heute kosten würde.

So viel würde die Maß heute kosten

Wir haben alle Werte auf das Preisniveau von August 2025 hochgerechnet. Grundlage ist der Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamts, der aktuell bei 122,3 Punkten liegt (Basisjahr 2020 = 100). 

Maß-Preise auf dem Oktoberfest

Das Ergebnis: Teurer als die Inflation

Die 8,60 € von 2010 entsprechen heute inflationsbereinigt 11,94 €. Wäre die Maß nur im Tempo der Inflation gestiegen, würde sie 2025 knapp 12 € kosten. Tatsächlich liegt der Durchschnittspreis aber bei 15,15 € – also deutlich darüber.

Warum die Maßpreise nicht gleichmäßig steigen

Die inflationsbereinigten Werte zeigen, dass die Maß nicht gleichmäßig teurer wird:

  • 2022 lag der Wert bei 14,65 €
  • 2023 fiel er trotz höherem Nominalpreis leicht auf 14,41 € – inflationsbereinigt war die Maß damit sogar günstiger
  • 2024 stieg er dann wieder auf 14,81 €

Der Grund: In Jahren mit hoher Inflation – wie 2022 und 2023 – steigt der Verbraucherpreisindex besonders stark. Dadurch wirken die Preiserhöhungen im Rückblick kleiner. Inflationsbereinigt kann die Maß deshalb vorübergehend sogar günstiger erscheinen.

Warum die Maß stärker steigt als die Inflation

Höhere Personal- und Sicherheitskosten sowie steigende Zeltmieten treiben die Preise nach oben. Hinzu kommt der Eventcharakter: Für das Oktoberfest sind Besucher bereit, deutlich mehr zu zahlen als im Biergarten um die Ecke.

Für die Wiesn-Wirte ist das lukrativ – und für die Gäste gehört die Diskussion über die „teuerste Maß aller Zeiten“ inzwischen fast schon zur Tradition.

Wenn Du aufs Oktoberfest gehst, kommst Du um die “teure” Maß also nicht herum. Wie Du trotzdem ein wenig Geld sparen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag

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Von Anna Karolina Stock, und Giulia Tita
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