Tipps & Tricks

ETF-Sparen ab dem Studium: Reicht das schon für die Altersvorsorge?

Du hast Deinen Notgroschen aufgebaut und investierst regelmäßig in einen MSCI-World-ETF – wir erklären, ob Du schon alles richtig machst oder ob es noch einen nächsten Schritt gibt.

Timo Halbe
Timo Halbe Geldanlage
ETF-Sparen als Studentin: Reicht das schon für die Altersvorsorge?

Aus der Finanztip-Community erreicht uns diese Woche die Frage:

„Ich bin Studentin, habe alle empfohlenen Schritte erledigt (Notgroschen …) und habe als Altersvorsorge angefangen, in einen ETF (MSCI World) zu investieren. Sollte ich nun noch etwas tun oder nur den Dingen ihren Lauf lassen?“

Unsere Einschätzung

Ein sehr wichtiger Schritt für den persönlichen Vermögensaufbau ist hier schon gemacht: Der Start eines ETF-Sparplans. Denn je früher Du beginnst, desto stärker kannst Du langfristig den Zinseszinseffekt des ETF-Investments ausnutzen.

Wichtig sind an dieser Stelle jetzt zwei Dinge:

1. Sparplan konsequent erhöhen

Die Sparplanrate sollte nicht zu niedrig sein: Natürlich sind 10 € pro Monat besser als nichts, aber damit wirst Du selbst über Jahrzehnte nicht viel Vermögen aufbauen.

Unsere Finanztip-Analysen zeigen, dass eine Sparquote von 15 % Deines Nettoeinkommens nötig ist, damit Du Deine Rentenlücke schließen kannst. Wichtig: Das ist eine Faustregel an der Du Dich orientieren kannst.

Wir raten Dir immer, nach Möglichkeit mindestens mit 50 oder 100 € pro Monat zu starten und die Sparplanrate konsequent zu erhöhen, wenn Du mehr zur Verfügung hast.

Zur Orientierung, was aus welcher Sparrate in 40 Jahren bei einer angenommenen Rendite von 6 % pro Jahr werden kann (vor Steuern):

  • 10 € pro Monat: 19.175 €
  • 50 € pro Monat: 95.875 €
  • 100 € pro Monat: 191.750 €
  • 250 € pro Monat: 479.375 €
  • 500 € pro Monat: 958.750 €
  • 1.000 € pro Monat: 1.917.500 €

Wir haben einmal ausgerechnet, dass Du zu Rentenbeginn mindestens 1 Mio. € als Reserve angespart haben solltest – denn die gesetzliche Rente wird bei weitem nicht reichen, um Deinen Lebensstandard im Alter zu sichern.

Als Studentin oder Student hast Du oft noch nicht so viel finanziellen Spielraum – orientier Dich bei der Sparrate langfristig aber auf jeden Fall an unserer oben genannten Faustregel.

2. Dranbleiben und nicht verkomplizieren

Als Studentin oder Student hast Du einen entscheidenden Vorteil: Zeit. Je länger Dein Geld investiert bleibt, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Deshalb ist es wichtiger, konsequent und regelmäßig zu sparen, als Dein Depot unnötig zu verkomplizieren.

Achte also darauf, die Sparrate bis ins Alter konsequent aufrechtzuerhalten und nur in absoluten Notfällen einmal auszusetzen oder zu kürzen.

Eine weitere Gefahr: Du schichtest vielleicht immer mal wieder Geld von einem in einen anderen ETF um. Dabei musst Du unter Umständen Gewinne versteuern, die Dein investiertes Geld reduzieren.

Und Du läufst Gefahr, Dein Geld in ETFs zu stecken, die den Markt nicht so breit abdecken wie ein MSCI World oder vergleichbare ETFs. Damit kannst Du auch langfristig Verluste erzielen.  

Fazit

Wer frühzeitig mit einem ETF-Investment beginnt, die Sparplanrate nach und nach konsequent erhöht, nie aussetzt und nicht zwischen ETFs hin- und herspringt, hat seine Altersvorsorge tatsächlich schon so gut wie möglich aufgestellt.

Vermögensaufbau und Altersvorsorge sind allerdings nur ein Teil Deiner Finanzen – alle weiteren To-Dos findest Du mit dem Finanztip Check-Up in wenigen Schritten heraus und kannst sie zusammen mit uns planen und umsetzen. 

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