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Krankenkassen-Beiträge sollen 2026 stabil bleiben – geht das wirklich?

Die Bundesregierung hat ein Sparpaket für die gesetzliche Krankenversicherung beschlossen. Damit soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2026 stabil bleiben. Für Dich kann es aber anders kommen.

Barbara Weber Krankenversicherungen
Krankenkassen-Zusatzbeiträge 2026 im Schnitt stabil

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll 2026 stabil bleiben. Zu diesem Ergebnis ist am Mittwoch der sogenannte Schätzerkreis gekommen, dem u. a. Fachleute aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) und dem GKV-Verband angehören.  

Dieses Gremium berät jedes Jahr darüber, wie hoch der Zusatzbeitrag im Schnitt ausfallen muss, um alle Kosten zu decken. Abschließend legt dann das BMG den durchschnittlichen Zusatzbeitrag fest. Nach Mitgliederzahlen der Kassen gewichtet liegt dieser Wert aktuell bei gut 2,9 %. Und das soll 2026 so bleiben und reichen.

Stabil, aber nicht im Vergleich zu Jahresanfang

Aber: Für 2025 hatte der Schätzerkreis den durchschnittlichen Zusatzbeitrag ursprünglich bei 2,5 % festgelegt. Durch unterjährige Erhöhungen vieler Krankenkassen ist er zuletzt also schon längst geklettert.  

Der einfache Durchschnitt (ohne Gewichtung) über alle Kassen hinweg liegt Finanztip-Berechnungen zufolge aktuell sogar bei 3,1 %.

Dieses Sparpaket soll die Zusatzbeiträge bremsen  

Dass es nun zumindest bei den 2,9 % bleiben soll, liegt auch an einem neuen Sparpaket aus dem BMG. Das hat das Bundeskabinett erst unmittelbar vor der Beratung im Schätzerkreis beschlossen.

Dabei geht es um Einsparungen von 2 Mrd. € für 2026, vor allem durch eine ausgesetzte Klausel im Krankenhausbereich: Bisher bekamen die Krankenhäuser zum Teil mehr Geld, als die Kosten real gestiegen waren. Künftig sollen sie nur noch das bekommen, was dem bundesweiten Durchschnitt der tatsächlichen Kostensteigerung entspricht.  

Außerdem müssen die Kassen bei den Verwaltungskosten sparen und es fließt weniger Geld in einen Innovationsfonds.

Für Dich kann es trotzdem teurer werden

Wichtig für Dich: Welchen Zusatzbeitrag Deine Kasse 2026 verlangt, hat mit dem rechnerischen Wert vom Schätzerkreis nichts zu tun. Denn jede Kasse legt ihren Zusatzbeitrag individuell fest. Dabei kann es große Unterschiede geben: Aktuell reicht die Spanne bei den bundesweiten Kassen von 2,18 % (BKK Firmus) bis 4,4 % (Knappschaft). Außerdem liegt mehr als jede zweite Kasse schon jetzt über dem aktuellen Durchschnitt von 2,9 %.

Deine Krankenkasse kann 2026 also teurer werden, obwohl der kostendeckende Schnitt gleich bleibt. Und damit kann auch der reale Schnitt am Ende doch höher liegen. Heißt: Vergleichen lohnt sich, zumal es auch auf die Zusatzleistungen ankommt. 

Diese Krankenkassen empfiehlt Finanztip

In unserem GKV-Vergleich schneiden HKK, TK und Audi BKK am besten ab. Die BKK Firmus empfehlen wir, wenn Dir ein niedriger Preis und Zahnvorsorge sehr wichtig sind. Die Energie-BKK eignet sich für junge Familien und Schwangere.

Wie viel unterschiedlich hohe Zusatzbeiträge für Dein Nettogehalt ausmachen, haben wir in diesem Beitrag vorgerechnet.

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