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Top-Performer der letzten 12 Monate: Die 5 erfolgreichsten Länder-ETFs

Von Länder-ETFs raten wir Dir grundsätzlich ab. Trotzdem schauen wir uns an, welche im letzten Jahr am erfolgreichsten waren – aber vor allem, welche Alternativen Du hast.

Timo Halbe
Timo Halbe Geldanlage
Top-Performer der letzten 12 Monate: Die 5 erfolgreichsten Länder-ETFs

ETFs investieren nicht immer nur in ganze Weltregionen oder Kontinente, sondern auch einzelne Länder. Das ist für Dich keine gute Idee, denn Dein Geld ist dann abhängig vom Erfolg der Unternehmen eines einzelnen Landes statt von einer größeren Region wie den Industriestaaten oder Europa.

Trotzdem haben wir uns einmal angeschaut, welche Länder-ETFs im vergangenen Jahr am lukrativsten waren.

Die Top 5 der letzten 12 Monate

  • Platz 1: Xtrackers MSCI Pakistan (ISIN: LU0659579147): + 56,25 %
  • Platz 2: Amundi MSCI Greece IMI + Coca-Cola 20/35 (ISIN: FR0010405431): + 45,98 %
  • Platz 3: HSBC MSCI Korea Capped(ISIN: IE00B3Z0X395): + 40,16 %
  • Platz 4: Amundi IBEX 35 (ISIN: FR0010655746): + 37,88 %
  • Platz 5: Xtrackers FTSE Vietnam (ISIN: LU0322252924): + 36,20 %

Quelle: JustETF, Angaben in € basierend auf dem größten ETF des jeweiligen Index, Stand: 20. Oktober 2025

Diese Unternehmen stecken hinter den ETFs

  • Den ersten Platz belegt ein auf Pakistan fokussierter ETF von Xtrackers. In ihm stecken rund 93 Unternehmen. Und zwar aus den Branchen Chemie (v. a. Düngemittel, Zement), Energie und Banken. Er ist mit laufenden Kosten pro Jahr von 0,85 % aber ziemlich teuer. Und: In dem ETF stecken nur 20 Mio. €. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der ETF irgendwann verschmolzen oder eingestellt wird  
  • Platz 2 ist ein Kuriosum: Der ETF bildet den griechischen Aktienmarkt ab – und auch die Einzelfirma "Coca-Cola Hellenic Bottling Company". Der ursprünglich griechische Abfüller von Coca-Cola-Produkten hat seinen Firmensitz in die Schweiz verlegt, die zugehörige Aktie läuft an der Londoner Börse, aber mit einer Zweitlistung in Athen. Der Zusatz 20/35 bedeutet, dass das größte Unternehmen in diesem Index maximal 35 % ausmachen darf, alle weiteren maximal 20 %
  • Der Südkorea-ETF von HSBC belegt den dritten Platz. Etwa 75 Unternehmen sind im Index vertreten. Mit mehr als 45 % dominieren IT-Unternehmen, allen voran Samsung Electronics (rund 30 %). Die Hyundai Motor Company ist mit etwa 2,5 % ebenfalls unter den Top 10
  • Der Spanien-ETF von Amundi schafft es auf den vierten Platz und enthält ca. 35 Firmen. Auch hier ist das Finanzwesen mit rund 40 % Anteil am Fondsvolumen stark. Zu den größten Positionen zählt die Banco Santander (rund 17 %). Mit Industria de Diseño Textil ist außerdem ein Unternehmen der Fast-Fashion-Branche mit einem zweistelligen Anteil vertreten
  • Platz 5 geht an einen Vietnam-ETF von Xtrackers, der rund 32 Unternehmen enthält. In den Top 10 finden sich mit rund 28 % drei Unternehmen der Vingroup (der Mutterkonzern selbst plus zwei Tochterfirmen mit Fokus auf Immobilien u. a. für den Einzelhandel). In Vietnam dürfen Aktien nur zu einem bestimmten Anteil von Ausländern gehandelt werden. Deswegen bildet der Index auch nur diesen Teil des vietnamesischen Aktienmarktes ab 

Der Haken bei Länder-ETFs

Wie Du gesehen hast, stecken in Länder-ETFs meist relativ wenige Unternehmen aus wenigen Branchen – und sie sind auf ein bestimmtes Land festgelegt. Geht es diesem Land insgesamt wirtschaftlich schlecht, kann der ETF nicht einfach Unternehmen aus anderen Ländern nehmen, wie es etwa der MSCI World kann (der länderunabhängig ist).  

Umgekehrt kannst Du mit einem ETF auf ein einzelnes Land theoretisch auch mehr Rendite bekommen. Die Chancen, dass Du exakt die Länder auswählst, die besser laufen als der breite Markt, sind aber nicht besonders hoch.

Was dieses Risiko sehr gut veranschaulicht: Von den schlechtesten ETFs seit Jahresanfang, die wir Dir in diesem Beitrag vorgestellt haben, investieren die meisten in Aktien aus einzelnen Ländern.  

Der MSCI World hingegen enthält etwa 1.400 Unternehmen aus 23 Ländern, womit das Risiko deutlich breiter gestreut ist.

So investierst Du trotzdem in Top Performer

Möchtest Du in eines der obigen Top-Performer-Länder investieren, kannst Du das mit einem sogenannten Alle-Länder-ETF tun.  Alle-Länder-ETFs umfassen – anders als z. B. ETFs auf den MSCI World – neben Industrie- auch Schwellenländer (“Emerging Markets”). Indem Du so aber auf verschiedene Länder und nicht nur eines setzt, verringerst Du dein Risiko. Die Indizes, die sie abbilden, heißen z. B. MSCI All Countries World Index (ACWI) oder FTSE All World Index. Sie beinhalten in der Regel mehr als 2.500 Unternehmen (damit sinkt zudem auch der Anteil von US-Aktien im ETF)

Sieben ETFs, die neben Industrie- auch Schwellenländer umfassen, erfüllen die Finanztip-Kriterien und gehören zu unseren Empfehlungen. Damit sie Dir in unserem ETF-Finder angezeigt werden, antworte bei Schritt 4 des Fragebogens, dass der ETF neben Aktien aus Industrieländern auch Aktien aus Schwellenländern beinhalten soll.  

Wenn Du bereits einen MSCI World-ETF im Depot hast und doch breiter aufstellen willst, kannst Du einen  ETF auf den MSCI Emerging Markets dazu mischen. Dieser Index enthält nur die Schwellenländer, die auch Teil des MSCI ACWI sind.  

Möchtest Du noch breiter (wenn nicht sogar breitestmöglich) investieren und dabei auch kleine Unternehmen abdecken, ist vielleicht der MSCI ACWI IMI eine Option für Dich. Alles zum Investment in mehr als 8.000 Aktien liest Du im Ratgeber zu Alle-Länder-ETFs.

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Von Timo Halbe, und Larissa Glas
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