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Was Du aus Uli Hoeneß’ Börsenstrategie lernen kannst
Uli Hoeneß spricht offen über seine Aktienauswahl – und zeigt dabei gleich zwei typische Denkfallen, in die auch Du tappen kannst. Wie Du es besser machst.
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Uli Hoeneß spricht offen über seine Aktienauswahl – und zeigt dabei gleich zwei typische Denkfallen, in die auch Du tappen kannst. Wie Du es besser machst.

Im aktuellen OMR-Podcast erzählt der langjährige FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß, wie selbstverständlich er an der Börse unterwegs ist: Der Ticker laufe ständig, dort habe er das meiste Geld verdient und – „ja, davon verstehe ich eine ganze Menge“.
Hoeneß gibt auch Einblicke in seine Investments, etwa dass er Aktien von BMW und Adidas gekauft habe. Er kenne einige Leute bei BMW, sie machten einen guten Eindruck und er sei überzeugt, dass der Konzern „als Erstes“ aus der Autokrise komme.
Das Vertrauen in vermeintlich „bekannte“ Firmen nennen Experten “Familiarity Bias” (dt. Vertrautheitsverzerrung), eine psychologische Tendenz, bei der Anlegerinnen und Anleger bekannte Vermögenswerte bevorzugen und unbekannte Anlagen meiden.
Kennst Du das? Man mag eine Marke, hatte früher schon mal Gewinn damit gemacht – und schon wirkt die Aktie wieder attraktiv, obwohl es objektiv betrachtet ganz anders aussehen kann.
Dass ein erfolgreicher Manager wie Uli Hoeneß eine solche "Strategie” verfolgt, ist natürlich völlig legitim. Für Dich kann dieses Beispiel aber ein guter Anlass sein, typische Denkfallen beim Investieren bewusst wahrzunehmen. Und selbst zu hinterfragen, ob Dich Dein Selbstvertrauen zu sehr beeinflusst – ohne dass Du es vielleicht merkst.
Hinzu kommt bei Hoeneß eine große Portion Selbstvertrauen – die sich je nach Ausprägung sogar negativ auswirken kann. Fachleute sprechen hier schon mal vom “Overconfidence Bias” – einer Form der Selbstüberschätzung, bei der Du Deine eigenen Fähigkeiten, Dein Wissen oder Deine Talente überschätzt.
Das Problem: Übermäßiges Selbstvertrauen kann an der Börse richtig teuer werden. So fanden die Ökonomen Brad M. Barber und Terrance Odean heraus, dass besonders selbstbewusste Anlegerinnen und Anleger – häufig Männer – durch zu viel Handel übermäßig Rendite verlieren.
Ähnliches bestätigt der Verhaltensforscher Thorsten Hens von der Uni Zürich: Sehr selbstsichere Anlegerinnen und Anleger unterschätzen tendenziell Risiken und überschätzen mögliche Gewinne. Ein Muster, in das auch Du rutschen kannst, wenn Du Dich zu sehr auf Dein Bauchgefühl verlässt – vor allem, wenn Du ein Unternehmen magst oder dort jemanden kennst.
Hinzu kommt: Menschen schreiben Erfolge gerne ihrem Können zu, Verluste aber äußeren Umständen. Doch Nobelpreisträger Eugene F. Fama und Kenneth R. French haben in Studien gezeigt, dass Zufall und Marktbewegungen oft viel wichtiger sind als individuelles Geschick.
Das heißt: Selbst wenn etwas gut läuft, muss es nicht an Dir liegen – und schon gar nicht an Deiner Fähigkeit, den nächsten Gewinner vorherzusagen.
Kurz gesagt: Setz nicht nur auf Dein Bauchgefühl. Begegne Prognosen grundsätzlich skeptisch – egal ob sie von Prominenten, Profis oder Bekannten kommen. Niemand weiß sicher, wer „als Erstes“ aus einer Branchenkrise kommt oder wie sich die Börse entwickelt.
Was Du aber zuverlässig tun kannst: breit streuen statt auf einzelne Unternehmen zu setzen. Mit ETFs reduzierst Du Risiko und Kosten – und machst Dich unabhängiger von Einzelmeinungen.
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