Das Wichtigste in Kürze
- Willst Du in Gold anlegen, hast Du die Wahl zwischen Goldbarren und Goldmünzen oder Wertpapieren.
- Goldinvestments sollten dabei maximal zehn Prozent Deines Portfolios ausmachen.
- Um Schwankungen Deiner Aktien zu mindern, kommen Gold-Wertpapiere wie Gold-ETCs infrage. Physisches Gold kann als Sicherheit in Krisenzeiten dienen.
So gehst Du vor
- Die günstigsten Preise für Barren und Münzen findest Du auf Vergleichsportalen. Wir empfehlen gold.de oder gold-preisvergleich.de.
- Wähle den Händler, der den günstigsten Preis inklusive Versandkosten bietet und Mitglied im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels ist.
- Wäge ab, wo Du das Gold lagern möchtest: im Bankschließfach oder im eigenen Tresor. Ein Schließfach kostet etwa 100 Euro Miete im Jahr.
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Schlechte Nachrichten aus Politik und Wirtschaft sind nicht selten gute Nachrichten für den Goldpreis. Wenn Du Dich sorgst, dass Dein Vermögen in Krisen große Einbußen erleidet, kannst Du einen geringen Anteil in Gold anlegen. Weil die Goldreserven weltweit begrenzt sind, behält das Edelmetall höchstwahrscheinlich einen gewissen Sachwert.
Ein Rundum-Sorglos-Paket ist Gold aber nicht. Wir erklären Dir, was Du zum Thema Gold kaufen beachten solltest.
Wo kannst Du Gold kaufen?
Gold kannst Du beim Händler vor Ort oder online kaufen. Überregionale Anbieter wie Degussa und Pro Aurum sind in deutschen Großstädten mit Filialen vertreten. Dort Gold zu kaufen hat den Vorteil, dass Du direkt in einer der Filialen bei einem vertrauenswürdigen Händler einkaufst. Der Nachteil ist, dass Du in den Filialen meist mehr bezahlen musst als im Internet.
Wo kaufst Du Gold am günstigsten?
Den besten Preis für den Kauf von Gold kannst Du mit Hilfe von Vergleichsportalen finden. Beim Onlinekauf kommt es jedoch nicht nur auf den günstigsten Preis an, sondern auch darauf, ob die Händlerin Dein Vertrauen verdient.
Hinweis: Viele Kundinnen und Kunden bevorzugen den Kauf von Gold beim Edelmetall-Händler vor Ort auch deswegen, weil sie dort bar bezahlen können und anonym bleiben. Um jedoch die Gefahr von Geldwäsche besser einzugrenzen, hat die Bundesregierung eine Richtlinie der EU umgesetzt und das deutsche Geldwäschegesetz angepasst. Seit Januar 2020 ist der Edelmetall-Händler verpflichtet, sich von Käuferinnen und Käufern bereits ab einem Kaufwert von 2.000 Euro den Ausweis vorlegen zu lassen. Vorher lag diese Grenze bei 15.000 Euro und dann bei 10.000 Euro.
Verdächtige Käufe über 2.000 Euro, die im Zusammenhang mit Geldwäsche oder Terrorismus stehen könnten, müssen Händler laut dem Geldwäschegesetz (§ 34 GwG) melden. Dabei wird die Identität des Kunden, Art und Muster der Transaktion und andere Umstände an die zentrale Meldestelle für Geldwäscheverdachtsfälle, die Financial Intelligence Unit (FIU), gemeldet.
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Finanztip-Empfehlungen: Wo findest Du die günstigsten Goldpreise?
Vergleichsportale zeigen Dir aktuelle Preise für verschiedene Formen physischen Goldes. In unserem Test vom Dezember 2024 schneiden die Portale gold.deund gold-preisvergleich.de am besten ab. Die Portale zeigen die verschiedenen Angebote übersichtlich und vollständig. Die gelisteten Händler auf gold.de und gold-preisvergleich.de decken sich zu großen Teilen. Die genauen Testbedingungen findest Du im Abschnitt So hat Finanztip Goldpreisvergleiche getestet.
Was musst Du beim Kauf von Gold beachten?
Willst Du Gold kaufen, solltest Du darauf achten, dass der Händler Mitglied im Berufsverband ist und die Kosten für Versand und Lagerung des Goldes beachtet.
Der Händler ist Mitglied im Berufsverband - Wir empfehlen Dir, nur bei Händlerinnen und Händlern einzukaufen, die im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels vertreten sind. Da Du in den allermeisten Fällen Deine Bestellung per Vorkasse bezahlen musst, ist die Verlässlichkeit des Verkäufers besonders wichtig. Alle Händler, die dem Berufsverband angehören, garantieren die Echtheit der verkauften Objekte und verpflichten sich zu fachlicher und kaufmännischer Sorgfalt beim Handel mit den Edelmetallen.
Auf gold.de kommst Du mit einem Klick auf den Namen des Händlers zu weiteren Informationen. Möglicherweise musst Du auf der Seite etwas nach unten scrollen. Rechts auf der Website siehst Du die Siegel, die die Händlerin führt. Prüfe, ob das Logo des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels zu sehen ist. Es zeigt einen König, der einen kleinen Globus hält.
Auf gold-preisvergleich.de klickst Du ebenfalls auf den Händlernamen und gelangst auf den Bewertungsbereich, wo das Siegel zu sehen ist, falls das Unternehmen es nutzen darf. Scrolle auf dieser Seite nach unten und kontrolliere, ob das Logo des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels vorhanden ist.
Alternativ kannst Du auch direkt auf der Seite des Verbands für Münzenfachhandel in der Liste der Mitglieder nachsehen, ob der von Dir ausgewählte Händler auftaucht.
Versandkosten können hoch sein - Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Händlerinnen und Händlern auf den jeweiligen Vergleichsportalen sind für gängige Goldbarren oder Goldmünzen meist gering. Allerdings spielen die Versandkosten aufgrund des Wertes des versicherten Paketes eine große Rolle. Sie können sich um zehn Euro und mehr unterscheiden. Vergleiche daher immer den Gesamtpreis inklusive Versand.
Die Portale weisen in den allermeisten Fällen die richtigen Versandkosten abhängig vom Bestellwert des Goldes direkt in der Übersicht aus. Prüfe dennoch zur Sicherheit die Versandkosten, indem Du auf der Händlerseite die Information anklickst.
Auf den vorhandenen Lagerbestand achten - Bei kleineren Händlern kann es vorkommen, dass sie die Münzen und Barren zwar zu günstigen Preisen anbieten, diese jedoch nur in geringen Stückzahlen vorhanden sind oder Du für größere Mengen einen höheren Preis bezahlen musst.

gold-preisvergleich.de
Vergleichsportal für Goldmünzen und -barren
- mit einem Klick zu den Händlerinformationen
- Versandkosten in Gesamtpreis einberechnet
- Uhrzeit der letzten Preisabfrage einsehbar
Wie lagerst Du Dein Gold richtig?
Entweder Du lagerst Dein Gold in einem Tresor, der bei Dir zuhause fest verbaut ist oder in einem Bankschließfach. In manchen Fällen kann auch ein Edelmetall-Depot in Frage kommen.
Die Kosten für einen Safe bei einer Bank beginnen bei etwa 100 Euro im Jahr, je nach Bank können es auch über 150 Euro sein.
Beachte: Selbst kleine Mengen Gold sind sehr wertvoll. So ist ein Goldbarren mit einem Gewicht von einem Kilogramm im Wert von rund 70.000 Euro kleiner als die meisten handelsüblichen Smartphones.
Entscheidest Du Dich für ein Schließfach, solltest Du überprüfen, unter welchen Bedingungen Deine Hausratversicherung im Schadensfall für einen Verlust aufkommt. Bei guten Versicherungen ist Gold sowohl bei Lagerung zuhause als auch im Bankschließfach abgesichert. Die Banken haften oft nur für einen beschränkten Wert des Schließfachs.
Physisches Gold oder Edelmetall-Depot?
Wenn Du Gold kaufen, aber Dich nicht selbst um die Lagerung von Barren und Münzen kümmern möchtest, können Edelmetall-Depots eine Option sein. Dabei kannst Du Eigentum an Gold erwerben, das die Anbieter in Tresoren lagern. Es wird dort in der Regel auf Deinen Namen verwahrt, Du bleibst also nicht anonym. Durch die Verwahrung in einem Edelmetall-Depot sparst Du Dir den Transport des Goldes beim Kauf- und Verkauf. Meist kannst Du bequem online über Deinen Geldbestand verfügen.
Die Kosten für ein Edelmetall-Depot sind in der Regel höher als für die Lagerung im Bankschließfach. So verlangt der Anbieter Pro Aurum beispielsweise eine Gebühr von etwa 0,75 Prozent des Goldwerts pro Jahr. Manche Anbieter wie die Solit Gruppe werben damit, das Gold in der Schweiz zu verwahren und somit vor einem eventuellen Zugriff des deutschen Staates zu schützen.
In Deutschland gab es schon Währungskrisen, etwa 1923 zur Zeit der Hyperinflation, in denen der Goldbesitz und -handel eingeschränkt wurde. In der Schweiz war Gold dagegen noch nie verboten. Dafür musst Du allerdings mit noch höheren Kosten rechnen. Es fallen ein Ausgabeaufschlag von fünf Prozent der Anlagesumme sowie eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,6 Prozent an.
Wie viel Rendite bringt Gold?
Wer 1975 100 Euro in Gold investiert hat, hat Mitte 2025 Gold im Wert von etwa 1.200 Euro. Ein Investment in einen weltweiten Aktien-ETF auf den MSCI World hätte hingegen zu einem Endwert von etwa 9.300 Euro geführt.
Gold schwankt auf lange Sicht stärker im Wert und bringt weniger Rendite als eine breit gestreute Anlage in Aktien.
Trotz geringerer Rendite: Warum kann es sinnvoll sein, Gold zu kaufen?
Da sich der Goldpreis oft entgegengesetzt zu Aktienkursen entwickelt, eignet sich Gold, um ein aktienbasiertes Portfolio etwas weniger anfällig für Schwankungen zu machen. Das haben Finanztip-Berechnungen gezeigt. Aufgrund der geringeren Rendite von Gold, empfiehlt Finanztip deshalb, einem Aktienportfolio nicht mehr als zehn Prozent Gold beizumischen. Für eine ausgewogenen Geldanlage ist Gold jedoch nicht zwingend nötig.
Rendite und Schwankungen Aktien-Portfolio mit Gold-Anteil (1975 - 2024)
durchschnittliche Rendite pro Jahr | Schwankungen pro Jahr1 | |
---|---|---|
nur Gold | 4,9 % | 17,5 % |
nur Aktien | 9,7 % | 15,1 % |
90 % Aktien, 10 % Gold | 9,5 % | 13,8 % |
1 durchschnittliche Standardabweichung der monatlichen Renditen (annualisiert) Quelle: Bundesbank, Finanztip-Berechnung (Stand: 14. Januar 2025)
Ausführlicheres zur Wertentwicklung von Gold liest Du in unserem Ratgeber zu Gold.
Wenn Du Dich für ein Goldinvestment entscheidest, hast Du mehrere Möglichkeiten: Du kannst entweder Münzen und Barren kaufen – das Gold also physisch erwerben – oder in entsprechende Wertpapiere investieren, die an der Börse gehandelt werden. Für beide Anlagevarianten solltest Du die wichtigsten Kaufkriterien und Abläufe kennen.
Möchtest Du Gold kaufen? Wir wissen, wo man einen guten Goldhändler findet
Portale
Wir haben vier Portale getestet, die sich auf den Edelmetallhandel spezialisiert haben.
Kriterien
Einige Goldportale machen unklare Angaben zu Versandkosten oder der Uhrzeit des Preises. Solche sortieren wir aus.
Empfehlungen
Zwei Portale zum Goldkauf haben uns überzeugt. Wir empfehlen gold.de und gold-preisvergleich.de.
Wie teuer sind Goldmünzen und Barren?
Generell gilt: Je schwerer der Barren oder die Münze, desto teurer. Preisunterschiede zwischen gleich schweren Münzen und Barren sind relativ gering. Meist sind Barren aufgrund der weniger aufwendigen Herstellung etwas günstiger als Münzen.
Das Gewicht von Goldbarren wird meist in Gramm angegeben und reicht von einem Gramm bis hin zu etwa 12,5 Kilogramm. Bei Münzen variiert das Gewicht meist zwischen einer Unze (31,1 Gramm) und einer Zehntelunze.
Achte bei Goldbarren darauf, dass sie eine Reinheit von mindestens 999,9 Tausendstel aufweisen und von der Londoner Rohstoffbörse LBMA zertifiziert sind. Ansonsten kann es sein, dass Du beim Verkauf der Barren mit Abzügen rechnen musst.
Außerdem gilt für Barren, dass Du keine Mehrwertsteuer zahlen musst, wenn der Reinheitsgrad über 995 Tausendstel liegt (§ 25c Abs. 2 UstG). Wie Du gefälschte Goldbarren erkennst und was Du sonst noch wissen musst, liest Du in unserem Ratgeber Goldbarren kaufen.
Welche sonstigen Kosten entstehen beim Goldkauf?
Der größte Bestandteil der Anschaffungskosten von physischem Gold ist die Marge des Händlers, die im Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis zum Ausdruck kommt – auch Spread (englisch für Spanne) genannt. Die Differenz ist umso größer, je kleiner das Gewicht ist, da dann im Vergleich zum reinen Goldwert die Herstellungs- und Vertriebskosten anteilig größer sind. Entscheidest Du Dich also, eine schwerere Goldmünze zu kaufen, ist die Spanne kleiner.
Wie unterscheiden sich Kauf- und Verkaufspreise eines Maple Leaf?
Gewicht | Kaufpreis in € | Verkaufspreis in € | Differenz in % |
---|---|---|---|
½ Unze | 1.369 | 1.234 | -9,9 |
1 Unze | 2.642 | 2.489 | -5,8 |
Quelle: Pro Aurum, Finanztip-Berechnung (Stand: 16. Dezember 2024)
Fallen Steuern beim Kauf von Gold an?
Der Kauf von physischem Gold ist in Deutschland steuerfrei. Der Verkauf von Gold aber nicht. Du machst ein privates Veräußerungsgeschäft und musst den Gewinn aus dem Verkauf von physischem Gold mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuern. Hältst Du die Münzen oder Barren aber bereits länger als zwölf Monate, ist der Verkauf frei von Einkommensteuer.
Wie Gold-Wertpapiere versteuert werden und alles weitere zum Goldverkauf, haben wir in unserem Ratgeber Gold verkaufen für Dich zusammengestellt.
Welche Münzen solltest Du kaufen?
Für Münzen empfehlen wir Dir aufgrund des Spreads, ein möglichst hohes Gewicht zu wählen. Es gibt aber – hier bietet sich das Bild an – eine zweite Seite der Medaille, beziehungsweise der Münze. Denn bei schwereren Münzen ist zwar die Spanne geringer, aber eben auch der absolute Kaufpreis höher. Es kann später beim Verkauf natürlich einen erheblichen Unterschied machen, ob Du beispielsweise in Portionen von rund Tausend Euro verkaufen kannst oder der Gegenwert eher bei 1.500 oder 2.000 Euro liegt. Kleinere Stückelungen sind liquider und erlauben Dir mehr Flexibilität.
Welche Barren solltest Du kaufen?
Einerseits sind, wie bei Münzen, die Kosten bei Barren mit höherem Gewicht etwas niedriger. Andererseits musst Du mit hohen Transaktionskosten rechnen, falls Du nur einen Teil Deines Goldes verkaufen willst. Dann musst Du zunächst den ganzen Barren abstoßen und anschließend eine kleinere Einheit erwerben.
Wie unterscheiden sich Kauf- und Verkaufspreise von Goldbarren?
Gewicht in g | Kaufpreis in € | Verkaufspreis in € | Differenz in % |
---|---|---|---|
10 | 849 | 804 | -5,3 |
100 | 8.406 | 8.029 | -4,5 |
250 | 20.864 | 20.074 | -3,8 |
1.000 | 83.156 | 80.297 | -3,4 |
Quelle: Pro Aurum, Finanztip-Berechnung (Stand: 7. Januar 2025)
Welche Goldmünzen sind die beliebtesten?
- Krügerrand
- Maple Leaf
- American Eagle
- China Panda
- Britannia
- Wiener Philharmoniker
- Buffalo
- Australian Nugget, auch Känguru genannt
- Centenario Mexiko
Diese Goldmünzen werden in unlimitierter Auflage hergestellt, wodurch es keine versteckten Preisaufschläge gibt. Sie eignen sich also gut für die Geldanlage. Auch gibt es für diese Münzen einen großen Zweitmarkt, über den Du sie schnell und einfach wiederverkaufen kannst.
Wie kannst Du Gold über die Börse kaufen?
An den Börsen werden verschiedene Wertpapiere gehandelt, die versuchen, die Entwicklung des Goldpreises abzubilden. Die meisten werden in Form von Zertifikaten oder Exchange Traded Commodities (ETCs) angeboten. Ungeeignet sind Gold-ETFs, da sie in Deutschland nicht handelbar sind, und Goldminen-Aktien, da sie den Goldpreis nicht abbilden.
Wie funktionieren Gold-Zertifikate?
Zertifikate können zum Beispiel Optionsscheine sein, also spekulative Papiere. Sie sind in der Regel nicht mit physischem Gold hinterlegt. Meist werden sie von Banken herausgegeben. Bei den ETCs handelt es sich in der Regel um Schuldverschreibungen, die den Wert einer bestimmen Menge Gold verbriefen und oft einen Anspruch auf die physische Lieferung dieses Goldes beinhalten.
Welche Gold-ETCs sind in Deutschland handelbar?
In Deutschland sind eine Reihe von ETCs handelbar, darunter Xetra Gold, Euwax Gold und der Deutsche Bank Physical Gold ETC. Emittent, also Herausgeber, von Xetra Gold ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, Emittent von Euwax Gold eine Tochter der Börse Stuttgart. Das Gold der Deutsche-Bank-ETCs wird durch einen Treuhänder verwahrt.
Welches Risiko haben Gold-Wertpapiere?
Bei Wertpapieren auf Gold hast Du generell das Risiko, dass der Emittent – etwa in einer schweren Finanzkrise – insolvent wird. Bei Zertifikaten würdest Du Dein eingesetztes Geld verlieren. Das widerspräche also völlig dem Sinn der Anlage in Gold.
Bei ETCs, die einen Anspruch auf physische Lieferung des Goldes beinhalten, kannst Du hoffen, dass Du dieses dann auch tatsächlich vom Emittenten oder Treuhänder bekommst. Möglicherweise müsstest Du den Anspruch vor Gericht durchsetzen. Ein weiterer Vorteil: Wertpapiere, die mit physischem Gold hinterlegt sind, sind frei von Abgeltungssteuer.
Wann eignet sich physisches Gold statt Gold-Wertpapieren?
Ist Dir bei Deinem Goldinvestment wichtig, über eine Reserve für den Notfall zu verfügen, eignen sich Goldmünzen und -barren besser als Gold-Wertpapiere. Diese verwahrst Du sicher im Tresor.
Willst Du Gold beimischen, um grundsätzlich die Schwankungsbreite Deines Portfolios zu verringern, kannst Du über mit Lieferanspruch hinterlegte Gold-ETCs nachdenken. Dafür brauchst Du ein günstiges Wertpapierdepot. Du kannst dann online Gold-Wertpapiere kaufen, indem Du die Kennnummer (Abkürzung ISIN) des ETC in die Ordermaske Deines Depots eintippst. Was Du zu Goldinvestments ohne den Kauf von Barren und Münzen wissen musst, haben wir in unserem Ratgeber zu Goldminenaktien, Gold-ETCs und Gold-ETFs zusammengefasst.
Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot
- Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
- Finanztip empfiehlt zehn Depotangebote. Das beste Preis-Leistungsverhältnis gibt es bei: Smartbroker+ und Traders Place.
Warum gibt es keine Gold-ETFs in Deutschland?
Investmentfonds, die den Goldpreis abbilden sind in Deutschland nicht zugelassen. Solche Gold-ETFs verstoßen gegen die Richtlinien für Investmentfonds. Diese Regeln besagen, dass der Besitz des Investmentfonds auf mehrere Positionen aufgeteilt werden muss und somit nicht nur aus Gold bestehen darf. Konnten Anlegende die Gold-ETFs früher noch über ausländische Börsen kaufen, ist dies laut Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) seit 2013 nicht mehr erlaubt.
Die Besonderheit an Gold-ETFs ist, dass sie mit physischem Gold besichert sind und rechtlich gesehen Sondervermögen darstellen. Bekanntestes Beispiel ist der SPDR Gold Shares.
Sind Goldminen-Aktien eine Alternative zu physischem Gold?
Wer in ein Wertpapier investieren möchte, das den Goldpreis abbildet, ist mit Aktien oder Aktienfonds von Goldminen-Betreibern falsch beraten. Historische Vergleiche zeigen, dass der Goldpreis nur für einen Bruchteil der Kursentwicklung solcher Unternehmen verantwortlich ist. Es gibt viele andere Faktoren, die Einfluss auf den Börsenkurs haben, etwa der unternehmerische Erfolg der Firma und die allgemeine Entwicklung des Aktienmarktes.
Zudem schützen sich die Unternehmen meist vor großen Veränderungen des Goldpreises, sodass die Betriebsgewinne sich unabhängig von den Edelmetall-Börsen entwickeln können. Obwohl Aktienfonds mit Goldminen-Aktien und -Fonds zum Sondervermögen zählen und Anlegende dadurch im Insolvenzfall der ausgebenden Fondsgesellschaft geschützt sind, rät Dir Finanztip von einem Investment ab.
Wie hat Finanztip Goldpreisvergleiche getestet?
Im November und Dezember 2024 haben wir das Internet nach Portalen durchsucht, auf denen Händler gelistet sind, die Goldmünzen und -barren verkaufen. Dazu haben wir 150 Treffer der Suchmaschine Google ausgewertet: Jeweils die erste Seite der Suchergebnisse für die Begriffe „Gold kaufen“, „Gold verkaufen“, „Goldbarren kaufen“, „Goldbarren verkaufen“, „Goldmünzen kaufen“, „Goldmünzen verkaufen“ und „Gold Preisvergleich“, sowie die erste Seite der Treffer für „Altgold verkaufen“.
Insgesamt haben wir vier Preisvergleichsportale gefunden:
- bullion-investor.com
- gold.de
- gold-preisvergleich.com
- idealo.de
Bullion-Investor berücksichtigten wir im Folgenden nicht, weil der Anbieter die Preise ohne Versandkosten angibt und den Zeitpunkt der Preisabfrage nicht aufführt. Idealo.de berücksichtigten wir im Folgenden nicht, weil der Anbieter keine Spezialisierung auf Gold/Edelmetalle hat. Die Produktpalette ist deutlich weniger aufgefächert als bei den anderen Unternehmen. Produktdarstellung und Filter sind eher allgemein gehalten.
Finanztip-Empfehlungen: Welche Bedingungen müssen Portale erfüllen?
Ein Portal, das Finanztip empfiehlt, muss Versandkosten und den Zeitpunkt der Preisabfrage darstellen.
Versandkosten korrekt dargestellt: Du zahlst immer den Goldpreis plus Versandkosten. Doch letztere können hoch sein und variieren je nach Warenwert. Daher setzen wir als Kriterium, dass das Portal ein Feature haben muss, um dem Käufer den tatsächlichen Endpreis auszuweisen, also die Summe aus Kaufpreis und den tatsächlichen Versandkosten.
Datum und Uhrzeit des angezeigten Preises einsehbar: Der günstigste Preis nützt Dir nur dann etwas, wenn er auch aktuell ist. Du solltest das Gold also tatsächlich zum angezeigten Preis inklusive Versandkosten kaufen können. Wir empfehlen daher nur Portale, die den Stand der letzten Preisabfrage transparent machen.
Die Portale gold.deund gold-preisvergleich.de erfüllen beide Kriterien. Folgende Tabelle fasst die Ergebnisse zusammen.
Goldhändler finden: Welches Portal ist am besten?
Unsere Empfehlungen
Preis inklusive Versandkosten | aktuelle Preise mit Angabe der Uhrzeit | Empfehlung | |
---|---|---|---|
gold.de | ja | ja | ja |
goldpreis- vergleich.de | ja | ja | ja |
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: Januar 2025)
Wie unterscheiden sich die Finanztip-Empfehlungen?
Bei gold.de siehst Du direkt in der Vergleichsliste das Datum und die Uhrzeit der letzten Preisabfrage. Bei gold-preisvergleich.de sind diese Angaben unter der Vergleichstabelle zu finden.
Bei beiden Portalen findest Du das Logo des Münzhandelsverbands erst durch mindestens einen zusätzlichen Klick: Auf gold.de findest Du das Siegel, indem Du auf den Händlernamen klickst und etwas nach unten scrollst. Bei gold-preisvergleich.de klickst Du ebenfalls auf den Händlernamen und gelangst auf den Bewertungsbereich, wo das Siegel zu sehen ist, falls die Händlerin es nutzen darf.
Wie hat Finanztip die Goldkauf-Portale getestet?
Bei drei Stichproben Ende 2024 (25. November, 29. November und 6. Dezember) hat Finanztip Kaufpreise für ein Maple Leaf (eine Unze), einen Zehn-Gramm-Barren und einen 100-Gramm-Barren erhoben, um jeweils bei den fünf günstigsten gelisteten Händlern Gold zu kaufen. Die Endpreise beider empfohlenen Portale entsprachen – mit sehr geringen Abweichungen – den Endpreisen der gelisteten Händler. Zwar gab es Ausreißer mit Differenzen von etwa einem Prozent. Sie traten allerdings nur bei einem Händler auf und liegen wahrscheinlich an der Darstellung der Versandkosten.
Aufgefallen ist uns, dass sich Preise minütlich um einige Euro ändern können. Rufst Du die empfohlenen Portale zeitgleich auf, erhältst Du in aller Regel bei denselben Anbietern auch dieselben Preise. Gold.de listet zuweilen Anbieter in der Übersicht, die gold-preisvergleich.com nicht listet und umgekehrt. Manchmal liefert ein Münzhändler den günstigsten Preis, der nur auf einem der beiden Portale aufgeführt wird. Mach Dich aber auch nicht verrückt bei der Suche nach dem günstigsten Goldpreis – schon innerhalb weniger Tage (und erst recht über mehrere Jahre) wird er ohnehin schwanken.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.