Warmwasser-Wärmepumpe So heizt Du Dein Warmwasser günstig und umweltfreundlich

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Expertin Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Warmwasser-Wärmepumpen dienen nicht der Raumheizung, sondern erwärmen das Warmwasser. Dafür nutzen sie Strom und die Energie aus der Luft. Sie bestehen aus einem Warmwasserspeicher und einer kleinen Wärmepumpe.
  • Sie sind vergleichsweise einfach zu installieren und eignen sich für viele Häuser. Du kannst sie mit Deiner Gas- oder Ölheizung kombinieren und Strom aus einer PV-Anlage noch effizienter nutzen.
  • Für bestimmte Nutzungssituationen sind Warmwasser-Wärmepumpen nicht gut geeignet, zum Beispiel wenn Du oft viel warmes Wasser auf einmal benötigst. 

So gehst Du vor

  • Überlege, wie viel Warmwasser Du und Deine Familie täglich verbrauchen. Notiere, wann und wie oft geduscht, gebadet oder von Hand gespült wird. Diese Informationen helfen bei der Planung für eine Warmwasser-Wärmepumpe.
  • Lass Dich anschließend von einer erfahrenen Heizungsfachfirma zum Einsatz einer Warmwasser-Wärmepumpe in Deinem Haus beraten.
  • Setze die Handwerkerkosten für die Installation einer Warmwasser-Wärmepumpe von Deiner Einkommenssteuer ab. Andere Fördermittel kannst Du leider nicht nutzen.

Von Wärmepumpen zum Heizen hast Du in letzter Zeit sicherlich schon viel gehört. Aber kennst Du auch die Warmwasser-Wärmepumpe? Sie kann das Wasser, das Du zum Duschen oder Kochen nutzt, besonders effizient und umweltfreundlich erwärmen. Sie ist günstiger als Heizwärmepumpen, im Vergleich zu diesen einfach zu installieren und lässt sich für den Extra-Spareffekt besonders gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. Wir erklären Dir, für wen sich die Warmwasser-Wärmepumpe eignet, was Du bei der Planung bedenken musst und was sie Dich kostet – in der Anschaffung und im Betrieb. 

Was ist eine Warmwasser-Wärmepumpe und wie funktioniert sie?

Das Wasser, das Du zum Duschen oder Kochen nutzt, wird in der Regel über Deine zentrale Heizungsanlage oder direkt in Bad und Küche über einen elektrischen Durchlauferhitzer oder Boiler erwärmt. Eine weitere Möglichkeit, das Trinkwasser zu erwärmen, sind Warmwasser-Wärmepumpen. Sie werden häufig auch Brauchwasser-Wärmepumpen genannt. 

Sie bestehen in der Regel aus einem Warmwasserspeicher und einer kleinen Wärmepumpe, die obendrauf sitzt. So kann das erzeugte Warmwasser gleich gespeichert werden. 

Aufbau einer Warmwasser-Wärmepumpe

Wie auch die Solarthermie, mit der Wasser über die Sonnenenergie erwärmt wird, zählt die Warmwasser-Wärmepumpe zu den umweltfreundlichen Möglichkeiten, Wasser zu erhitzen. Denn um das Warmwasser zu erwärmen, zieht eine Warmwasser-Wärmepumpe den größten Teil ihrer Energie aus der Luft und funktioniert damit wie eine Luft-Wärmepumpe zum Heizen. Um die aufgenommene Wärme aus der Luft auf die gewünschte Temperatur zu bringen, wird Strom für den Kompressor benötigt. Im Gegensatz zur Warmwassererzeugung über den Durchlauferhitzer oder Boiler brauchen Warmwasser-Wärmepumpen deutlich weniger Strom für die gleiche Menge Wärme. Sie sind auch deutlich effizienter als Öl- und Gasheizungen, die das Warmwasser mitliefern.

Alles zur Funktionsweise von Wärmepumpen liest Du auch in unserem Ratgeber zur Wärmepumpe.

Welche Arten von Warmwasser-Wärmepumpen gibt es?

Während Heizungswärmepumpen sowohl mit Luft als auch mit Erdwärme oder der Wärme des Grundwassers betrieben werden können, sind Warmwasser-Wärmepumpen auf den Betrieb mit Luft ausgelegt. Aber auch dabei gibt es Unterschiede.

Eine Warmwasser-Wärmepumpe kannst Du betreiben mit:

  • Umluft
  • Abluft
  • Außenluft

Was steckt hinter diesen unterschiedlichen Arten von Luft? 

Außenluft bedeutet, dass die Luft außerhalb des Hauses als Wärmequelle genutzt wird. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe je nach Jahreszeit mit unterschiedlichen Temperaturen arbeiten muss. Ist es im Winter sehr kalt, wird sie weniger effizient.  

Warmwasser-Wärmepumpen mit Abluft kommen eher in gut gedämmten Häusern  vor, die über ein Lüftungssystem verfügen, um Frischluft durchs Haus zu transportieren. Die verbrauchte, wärmere Luft wird für die Warmwasser-Wärmepumpe genutzt. 

Am häufigsten wird eine Warmwasser-Wärmepumpe aber mit Umluft genutzt. Das bedeutet, dass sie die Luft an ihrem Aufstellort, also beispielsweise dem Kellerraum, nutzt. Im Idealfall steht die Warmwasser-Wärmepumpe mit im Heizungs- oder Hauswirtschaftsraum und kann so die Wärme, die Deine Heizungsanlage, die Waschmaschine oder der Trockner ausstrahlt, mit nutzen. 

Welche Wärmequelle Du wann wählen solltest und wer überhaupt über eine Warmwasser-Wärmepumpe nachdenken sollte, erklären wir Dir im nächsten Kapitel.

Für wen eignet sich eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Grundsätzlich kann eine Warmwasser-Wärmepumpe eine gute Ergänzung zum Heizsystem in jedem Haushalt sein. Sie ist einfach einzubauen und sie produziert das Warmwasser effizienter als Deine Gasheizung oder der elektrische Durchlauferhitzer. 

Wenn Du darüber nachdenkst, wie Du Deine Warmwasserkosten senken oder Deine Heizungsanlage entlasten und so im Sommer sogar komplett ausschalten kannst, ist eine Warmwasser-Wärmepumpe eine gute Option für Dich. Sie senkt Deine Brennstoffkosten und schont außerdem Deine Heizungsanlage, die im Sommer nur sporadisch angeht, wenn warmes Wasser benötigt wird. Das erhöht den Verschleiß und ist sehr ineffizient.

Besonders, wenn Du über eine Photovoltaikanlage verfügst, ist die Wärmepumpe fürs Warmwasser eine sehr gute Ergänzung für Dein Haus. So erhöhst Du nämlich Deinen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Warmwasser wird ganzjährig benötigt, sodass Du besonders im Sommer, wenn viel Solarstrom erzeugt, aber im Haus nicht verbraucht werden kann, diesen für die Wärmepumpe nutzen kannst. Die Wärmepumpe agiert dann ähnlich wie ein Batteriespeicher – nur dass sie den Strom in Form von Warmwasser speichert, das Du über den Tag verbrauchen kannst.

Beachte aber, dass die Warmwasser-Wärmepumpe Probleme bekommen kann, wenn sie sehr schnell sehr viel Wasser erwärmen muss. Es dauert mehrere Stunden, um den Warmwasserspeicher von null auf 100 Prozent zu füllen. In unserer Beispielrechnung dauert es für einen Drei-Personen-Haushalt rund viereinhalb Stunden, bis der Warmwasserspeicher der Wärmepumpe wieder voll ist.

Klicke hier für die Beispielrechnung

Wie lange es genau dauert, ist dabei abhängig von der Leistung der Warmwasser-Wärmepumpe, wie viel Wasser erwärmt werden muss und wie viel Temperatur sie überbrücken muss. Mit einer mathematischen Formel, die all diese Variablen sowie die spezifische Wärmekapazität des Wassers berücksichtigt, lässt sich die Dauer ausrechnen. Die spezifische Wärmekapazität gibt dabei an, wie viel Energie benötigt wird, um Wasser zu erwärmen.

Beispiel: Du wohnst in einem Drei-Personen-Haushalt und Ihr nutzt eine Warmwasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von zwei Kilowatt und einem 200-Liter-Wasserspeicher. Die Wärmepumpe kann die Abluft im Hauswirtschaftsraum nutzen, die übers Jahr immer bei rund 20 Grad liegt. Das Wasser soll auf 60 Grad erwärmt werden, es entsteht also eine Temperaturdifferenz von 40 Grad. 

Die Variablen sind also:

  • die Masse des Wassers: 200 Liter = 200 Kilogramm (kg)
  • die spezifische Wärmekapazität des Wassers = 1,16 Kilowattstunden  (kWh)
  • die Temperaturdifferenz = 40 Grad Celsius
  • die Leistung der Wärmepumpe = 2 Kilowatt (kW)

Im ersten Schritt müssen wir die notwendige Energie berechnen, die gebraucht wird, um die Menge an Wasser auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen. Dafür wird die folgende Formel verwendet: 

Wärmemenge in kWh = Masse des Wassers x Wärmekapazität des Wassers x Temperaturdifferenz. 

In unserem Beispiel: Wärmemenge in kWh = 200 x 1,16 x 40

Daraus ergibt sich eine Wärmemenge von 9,28 kWh.

Um zu berechnen, wie lange es nun dauert, um die Menge an Warmwasser zu erzeugen, teilen wir die Energiemenge durch die Leistung der Wärmepumpe:

Zeit in Stunden = 9,28 / 2

Daraus ergeben sich rund viereinhalb Stunden. Wenn die Temperaturdifferenz aber beispielsweise zehn Grad mehr beträgt, weil die Ausgangstemperatur niedriger oder die Zieltemperatur höher ist, dauert es schon fast sechs Stunden. 

Auch, wenn Du regelmäßig sehr heiße Wassertemperaturen über 60 Grad benötigst, kommt die Wärmepumpe an ihre Grenzen. Der Bundesverband Wärmepumpe sagt, dass dann ein Zusatzheizer notwendig wird. Das ist in der Regel ein Elektroheizstab. Wenn sich dieser dazu schaltet, um höhere Temperaturen zu erreichen, steigen Deine Stromkosten. Denn dieser Heizstab ist deutlich weniger effizient als die Wärmepumpe.

Lass Dich also von einer erfahrenen Heizungsfachfirma beraten, wenn Du auf eine Warmwasser-Wärmepumpe umsteigen möchtest. Teile dabei Eure Gewohnheiten rund ums Warmwasser mit: Wie viel duscht und badet Ihr, welche Temperaturen bevorzugt Ihr? So kannst Du gut beraten werden und schließlich eine fundierte Entscheidung treffen.

Nachdem die Frage, ob eine Warmwasser-Wärmepumpe in Deinem Haus sinnvoll ist, beantwortet wurde, folgt allerdings gleich die nächste. Welche Art der Warmwasser-Wärmepumpe soll es sein?

Welche Warmwasser-Wärmepumpe passt zu Deinem Haus?

Welche Warmwasser-Wärmepumpe in Deinem Haus am besten geeignet ist, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Für die meisten Häuser ist die Umluft-Wärmepumpe die beste Wahl, in speziellen Fällen passt aber doch die Abluft- oder die Außenluft-Wärmepumpe besser zum Haus. 

 Der Allrounder: Die Umluft-Wärmepumpe

Warmwasser-Wärmepumpen, die mit Umluft arbeiten, kommen am häufigsten vor. Sie sind am einfachsten zu installieren und benötigen nur einen ausreichend großen, unbeheizten Aufstellort. Das wird in der Regel im Keller sein. 

Im Betrieb saugt diese Umluft-Warmwasser-Wärmepumpe die Raumluft an, entzieht ihr die Wärmeenergie und gibt die um fünf bis zehn Grad abgekühlte Luft wieder an den Raum ab. Sie wälzt also die Luft im Raum um – daher kommt das Wort Umluft. Dabei kühlt sie auch gleichzeitig den Raum leicht ab. Sie sollte daher nur in unbeheizten Räumen aufgestellt werden, damit Deine Heizung nicht ständig gegen die Temperaturabsenkung gegenheizen muss. 

Damit die Temperatur im Aufstellraum nicht zu stark absinkt, sodass die Effizienz der Wärmepumpe sinkt, muss der Raum groß genug sein. Mindestens zehn Quadratmeter sollten es sein. Ist das in Deinem Haus nicht möglich, kannst Du auch eine Tür zu einem Nebenraum geöffnet lassen oder die Wärmepumpe über ein Lüftungssystem mit Luft aus einem anderen Raum versorgen.

Hast Du einen Hauswirtschaftsraum im Keller, in dem beispielsweise auch Deine Waschmaschine und ein Wäschetrockner stehen, eignet sich dieser Raum besonders. Denn die beiden Haushaltsgeräte sorgen durch ihre Arbeit schon durch eine gewisse Wärme im Raum, die die Wärmepumpe nutzen kann.

Durch den ständigen Luftaustausch und das Absenken der Temperatur sorgt die Warmwasser-Wärmepumpe auch dafür, dass die Umgebungsluft entfeuchtet wird. Die Luft wird also trockener. Hast Du in Deinen Kellerräumen mit Feuchtigkeit zu kämpfen, kann die Wärmepumpe auch dieses Problem für Dich lösen.

Bei Platzmangel: Die Außenluft-Wärmepumpe

Wenn Du über keinen passenden, unbeheizten Raum verfügst, kannst Du stattdessen eine Warmwasser-Wärmepumpe mit Außenluftzufuhr nutzen. Hierbei wird über ein Lüftungssystem die Luft von draußen zu Deiner Warmwasser-Wärmepumpe geführt. Diese Wärmequelle macht Deine Wärmepumpe weniger effizient, denn die Temperatur der Außenluft schwankt über das Jahr hinweg stark. Und je kälter die Luft ist, mit der die Wärmepumpe arbeitet, desto weniger effizient ist sie, denn umso mehr muss sie arbeiten, um das Wasser auf die gewünschte Temperatur zu bringen. 

Für Gebäude mit Lüftungsanlagen: Die Abluft-Wärmepumpe

Ist Dein Haus umfassend saniert worden oder handelt es sich um einen Neubau, dann verfügt es womöglich über eine Lüftungsanlage. Diese transportiert frische Luft ins Haus und verbrauchte Luft nach draußen. Das kannst Du für Deine Warmwasser-Wärmepumpe nutzen. Da es sich um vorgewärmte Luft handelt, macht es die Wärmepumpe sehr effizient. Eine Lüftungsanlage extra nachzurüsten, kostet mehrere Tausend Euro und lohnt sich daher nur für die Wärmepumpe nicht.

Für welche der Varianten Du Dich letztlich entscheidest, hängt von den Gegebenheiten Deines Hauses ab und davon, wie viel Du investieren möchtest.

 

Was kostet eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Welche Kosten Dich bei einer Warmwasser-Wärmepumpe erwarten, unterteilt sich in die einmaligen Kosten für die Anschaffung und in die laufenden Kosten für den Betrieb. Du musst beides betrachten, um ein umfassendes Bild zu den Kosten zu bekommen.

Was kostet die Anschaffung einer Warmwasser-Wärmepumpe?

Warmwasser-Wärmepumpen sind in der Anschaffung deutlich günstiger als Heizungswärmepumpen. Während Du für die Heizungsvariante je nach Wärmequelle mit Kosten bis zu 30.000 oder sogar 40.000 Euro rechnen musst, liegen die Investitionskosten laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online bei der Warmwasser-Wärmepumpe zwischen 1.500 und 3.000 Euro. 

Je nachdem, welche Art der Warmwasser-Wärmepumpe Du nutzen möchtest, kommen unter Umständen noch Kosten für einen Durchbruch nach Außen oder die Integration in die Lüftungsanlage hinzu. Insgesamt ist eine Warmwasser-Wärmepumpe aber sehr schnell und einfach zu installieren – in der Regel ist sie innerhalb weniger Stunden einsatzbereit. Die Installationskosten betragen daher auch nur wenige Hundert Euro. 

Was kostet die Warmwasser-Wärmepumpe im Betrieb?

Die Warmwasser-Wärmepumpe übernimmt die komplette Erwärmung von Wasser in Deinem Haus. Wie viel Dich das kostet, ist als abhängig davon, wie effizient die Wärmepumpe arbeiten kann und wie viel Wasser Ihr benötigt.

Die Effizienz der Wärmepumpe wird in der Jahresarbeitszahl (JAZ) wiedergegeben. Diese beschreibt, wie viel Wärmeenergie sie aus einer Kilowattstunde Strom herstellen kann. Sie wird maßgeblich davon beeinflusst, wie hoch die Temperaturdifferenz ist, die die Wärmepumpe überbrücken muss: Wie warm ist die Wärmequelle und wie warm muss das Warmwasser sein? 

Wie viel Wasser ihr benötigt, ist wiederrum davon abhängig, wie viele Personen ihr im Haushalt seid und wie eure Alltagsgewohnheiten sind: Wie viel duscht oder badet Ihr, wie viel wird von Hand gespült? Im Schnitt werden in Deutschland laut co2online täglich zwischen 30 und 36 Liter Warmwasser pro Person verbraucht. 

Wie hoch der Stromverbrauch einer Warmwasser-Wärmepumpe ist, ist davon abhängig, wie viel Wasser auf welche Temperatur erwärmt werden muss. Denn: Um 1.000 Liter Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen, benötigt man rund 1,16 Kilowattstunden (kWh) Energie. Wie viel ist das dann aber pro Person?

Hier ein Beispiel:

Wir gehen davon aus, dass eine Person in Deinem Haushalt pro Tag rund 35 Liter Warmwasser verbraucht. Um dieses Warmwasser zu erwärmen, werden pro Grad etwa 0,041 Kilowattstunden Energie benötigt. Das liegt innerhalb des Durchschnittsverbrauchs, den co2online angibt. Ausgehend davon, dass die Kaltwassertemperatur bereits rund zehn Grad Celsius beträgt, wird folgende Energie für die Zieltemperatur benötigt:

Energieverbrauch für Warmwasser pro Person

gewünschte Warmwasser-TemperaturEnergie pro Person und TagEnergie pro Person und Jahr
40 Grad Celsius1,23 kWh449 kWh
45 Grad Celsius1,44 kWh525 kWh
50 Grad Celsius1,64 kWh599 kWh
55 Grad Celsius1,85 kWh675 kWh
60 Grad Celsius2,05 kWh748 kWh

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Februar 2025)

Du siehst, dass Du rund zwei Drittel mehr Energie benötigst, um das Wasser um 20 Grad mehr zu heizen. Auch, wenn mehr Personen hinzukommen, steigt der Energieverbrauch an. In einem Vier-Personen-Haushalt werden bei den genannten Temperaturen im Jahr rund 1.800 bis 3.000 Kilowattstunden Energie für die Warmwasserbereitung verbraucht.  

Das Gute bei der Wärmepumpe: Sie ist effizienter als ein elektrischer Durchlauferhitzer oder auch eine Gas- oder Ölheizung. Je nachdem, wie modern beispielsweise eine Gasheizung ist, erzeugt sie aus einer Kilowattstunde Erdgas nur etwa 0,7 bis 0,95 Kilowattstunden Wärmeenergie. Wärmepumpen hingegen beziehen den größten Teil der Energie aus ihrer Wärmequelle. Nur ein Drittel bis ein Viertel der benötigten Energie wird aus Strom gezogen. 

Dieses Verhältnis gibt die JAZ wieder. Eine Jahresarbeitszahl gilt ab drei als effizient. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Angewendet auf die Verbräuche pro Person und Jahr oben ergibt sich dann der folgende Stromverbrauch und Stromkosten pro Person und Jahr.

So viel kostet die Warmewasser-Wärmepumpe im Betrieb

Energie pro Person und JahrStromverbrauch bei JAZ 3Stromkosten pro Jahr ¹
449 kWh150 kWh49 €
525 kWh175 kWh57 €
599 kWh200 kWh65 €
675 kWh225 kWh73 €
748 kWh249 kWh81 €

1Die Preise berechnen sich anhand des Strompreises laut des Finanztip Strompreis-Barometers  vom 18. März 2025 in Höhe von 32,65 Cent/kWh.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: März 2025)

Anhand dieser Berechnungen kannst Du für Deinen Haushalt ungefähr abschätzen, mit welchen Stromkosten Du für die Warmwassererwärmung mit einer Wärmepumpe rechnen kannst.

Welche Vorteile und Nachteile haben Warmwasser-Wärmepumpen?

Warmwasser-Wärmepumpen haben viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass sie umweltfreundlich und sehr effizient Warmwasser erzeugen können. Sie sind sehr einfach einzubauen und in verschiedene Heizsysteme integrierbar. Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe kannst Du außerdem Solarstrom noch besser nutzen, wenn Du über eine Photovoltaikanlage verfügst. Das senkt Deine Kosten fürs Warmwasser stark. 

Es gibt aber auch Nachteile, die Deine Kosten wieder deutlich steigen lassen können. Möchtest Du mit der Warmwasser-Wärmepumpe sehr heiße Temperaturen erreichen, kommt womöglich ein Heizstab zum Einsatz, der mit hohen Stromkosten verbunden ist. Auch, wenn regelmäßig sehr viel Wasser auf einmal benötigt wird, kommt die Warmwasser-Wärmepumpe an ihre Grenzen. Du brauchst außerdem einen geeigneten Aufstellraum für das Gerät. Der nötige Platz sollte nicht unterschätzt werden.

Alle Vorteile und Nachteilen haben wir Dir zur besseren Übersicht auch noch einmal aufgelistet.

Vorteile und Nachteile einer Warmwasser-Wärmepumpe

VorteileNachteile
einfach und günstig zu installierenAnforderung an Größe des Aufstellraums
sehr effizientLeistung je nach Temperatur der Wärmequelle womöglich zu gering
sehr umweltfreundlichlangsam in der Warmwasserbereitung
perfekt in Kombination mit Photovoltaikkeine direkten Fördermittel
kann je nach Aufstellort die Abwärme anderer Haushaltsgeräte nutzen 


Du siehst, dass die Warmwasser-Wärmepumpe mit vielen Vorteilen aufwarten kann. Sie bringt aber auch einige Nachteile mit sich, die sie je nach Situation ungeeignet für ein Haus machen können. Bist Du an einer Warmwasser-Wärmepumpe interessiert, dann lass Dich vorher gut von einer erfahrenen Heizungsfachfirma beraten und notier Dir vorab genau, wie das Warmwasser in Eurem Haus verbraucht wird: Wann wird das meiste Wasser verbraucht? Wie lässt sich der Verbrauch womöglich besser über den Tag strecken? Wie könntet Ihr beim Warmwasser womöglich noch einsparen?

Unsere Spartipps zu Warmwasser liest Du auch im Ratgeber Heizkosten senken.

Wie werden Warmwasser-Wärmepumpe gefördert?

Ein Nachteil der Warmwasser-Wärmepumpe gegenüber anderen Heizsystemen, die Warmwasser zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel die Solarthermie, ist, dass sie nicht staatlich gefördert wird.

Die Förderung über die staatliche Förderbank KfW sieht eigentlich Zuschüsse von bis zu 70 Prozent für umweltfreundliche Heizanlagen vor. Auch für die Solarthermie, die ebenfalls Deine Warmwasserversorgung übernehmen kann. Warmwasser-Wärmepumpen hingegen werden nur als sogenannte Umfeldmaßnahme gefördert. Also wenn Du zum Beispiel Deine Heizungsanlage austauschst und zur neuen Heizung auch eine Warmwasser-Wärmepumpe einbaust.

Gibt es also irgendeine Möglichkeit, Deine Kosten zu schmälern, wenn Du Deine Heizungsanlage nur um eine Warmwasser-Wärmepumpe ergänzt? 

Wie bei anderen Arbeiten in und an Deinem Haus, kannst Du beim Einbau einer Warmwasser-Wärmepumpe die Handwerkerkosten von der Steuer absetzen. Über diese Regelung kannst Du bis zu 20 Prozent der Lohn- und Fahrtkosten der Heizungsfirma bei Deiner Einkommenssteuer angeben und Deine Steuerlast senken.

Welche Regeln dafür genau gelten, liest Du in unserem Ratgeber Handwerkerkosten absetzen.

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