MSCI World Index Aktien-Allrounder für Deine Geldanlage

Timo Halbe
Timo Halbe
Experte Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Der MSCI World ist ein bekannter Aktienindex. Er enthält die größten Aktiengesellschaften der Industriestaaten, nach ihrem Börsenwert berechnet.
  • Derzeit besteht der MSCI World aus knapp 1.400 einzelnen Unternehmen aus 23 Ländern. Er gilt als Benchmark oder Referenz für viele Börseninvestments.
  • Über einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf den MSCI World kannst Du Dich schon mit kleinen Beträgen an der Wertentwicklung der Firmen beteiligen. Eine durchschnittliche Jahresrendite von sechs Prozent ist realistisch.

So gehst Du vor

  • Finanztip empfiehlt 16 ETFs auf den MSCI World, plus zwei ETFs auf den vergleichbaren Index FTSE Developed. Den passenden findest Du mit unserem ETF-Finder.

Zum ETF-Finder

  • Auf den MSCI World empfehlen wir Dir zum Beispiel ETFs von Amundi (FR0010315770), HSBC (IE00B4X9L533), SPDR (IE00BFY0GT14) und Invesco (IE00B60SX394).
  • Weitere Empfehlungen sind zum Beispiel von Xtrackers (IE00BK1PV551), iShares (IE00B4L5Y983), UBS (IE00BD4TXV59) und Deka (DE000ETFL508). Auf den FTSE Developed World empfehlen wir Dir ETFs von Vanguard (IE00BK5BQV03).
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Der MSCI World ist ein internationaler Aktienindex, der die Wertentwicklung von knapp 1.400 Unternehmen aus 23 Ländern abbildet. Der US-amerikanische Finanzdienstleister MSCI berechnet ihn seit 1970. Manchmal wird er auch als „Best of“ der Börse bezeichnet oder mit der Champions League verglichen. Das greift aber genau genommen zu kurz, denn der MSCI World ist eher ein Komplettpaket.

In diesem Ratgeber erfährst Du, wie der MSCI World aufgebaut ist, wie er sich in der Vergangenheit entwickelt hat und wie Du einfach darin investieren kannst.

Was ist der MSCI World?

Der MSCI World ist ein beliebter, weltweiter Aktienindex. Ganz grob ist er auf internationaler Ebene das, was in Deutschland der Dax ist – der Deutsche Aktienindex – oder in den USA zum Beispiel der Dow Jones. Auch wenn es wichtige Unterschiede in ihrer Berechnung gibt, folgen sie alle demselben Grundgedanken.

Die Idee hinter einem Aktienindex wie dem MSCI World ist es, nach bestimmten Regeln eine Gruppe von vielen Aktien zusammenzustellen. Aktienindizes liefern die Rangfolge der nach Börsenwert größten Unternehmen für die jeweilige Region oder die anderen Kriterien, wie eine bestimmte Branche oder ein Thema. Außerdem zeigen Indizes in nur einer Zahl, wie sich die Werte aller relevanten Aktien entwickelt haben.

MSCI World ermöglicht einfaches Investieren

Ein weiterer, indirekter Effekt ist für Dich sehr interessant: Ein Aktienindex wie der MSCI World kann Dir helfen, Vermögen aufzubauen. Statt einzelne Aktien zu kaufen, kannst Du mit einem sogenannten ETF (Exchange Traded Fund) alle Aktien eines Indizes mit einem Wertpapier kaufen. ETFs sind Fonds, die einen Index möglichst genau nachbilden.

Kaufst Du Anteile eines ETF auf den MSCI World, bist Du an der Entwicklung sehr vieler Unternehmen, Wirtschaftsbranchen, Wirtschaftsräumen und nicht zuletzt unterschiedlicher Währungen beteiligt. So kannst Du Risiken senken, insbesondere das Unternehmensrisiko. Dieses tritt auf, wenn Anlegende die „falschen“ Aktien aussuchen. Hingegen bleibt beim MSCI World das Marktrisiko bestehen. Denn auch ganze Volkswirtschaften oder die Weltwirtschaft sind Schwankungen unterworfen. Um das Marktrisiko zu senken, ist es dringend erforderlich, viel Zeit beim Investieren mitzubringen, um Kursflauten aussitzen zu können. Als Faustregel kannst Du Dir 15 Jahre und mehr merken.

Finanztip empfiehlt ETFs auf den MSCI World wegen dessen breiter Streuung über sehr viele Unternehmen, alle Branchen und zahlreiche Länder als Fundament für die langfristige Geldanlage. Durch diese Streuung können Kursschwankungen, die es an der Börse immer gibt, besser ausgeglichen werden.

Der Index wird laufend neu errechnet

Aktienkurse verändern sich ständig, daher ist es sinnvoll, auch einen daraus berechneten Aktienindex immer aktuell zu veröffentlichen. Der Wert des MSCI World wird fortlaufend einmal pro Minute ermittelt. Aus der Preisentwicklung der weit über tausend Index-Aktien ergibt sich nach einer festen Formel am Ende eine einzige Zahl: der Index-Stand in Punkten. Bei der Berechnung verwendet MSCI entweder die aktuellen Kurse der Aktien, deren Heimatbörsen gerade geöffnet sind, oder andernfalls die Schlusskurse des Vortages.

So funktioniert der globale Index auch über verschiedene Zeitzonen hinweg. Sind die Börsen in Japan aktiv, herrscht in Europa noch Nachtruhe. Die Börsen in New York hingegen öffnen erst um 15:30 Uhr deutscher Zeit. Das bedeutet: Im Zeitfenster von 15:30 Uhr bis zum Börsenschluss in Europa, meist 17:30 Uhr, entstehen die aussagekräftigsten Preisfeststellungen für deutsche ETF-Anlegende. Denn die allermeisten Aktien im MSCI World haben ihre Heimatbörsen in Westeuropa und Nordamerika. Mehr dazu, was Du bei Investments in Aktien beachten solltest, liest Du in unserem Ratgeber zum Börsenhandel.

Wer erstellt den MSCI World-Index?

Die Abkürzung MSCI steht für „Morgan Stanley Capital International“, einer vormaligen Partnerschaft der Investmentbank Morgan Stanley und des Vermögensverwalters Capital International. Seit 1986 gibt der Finanzdienstleister Aktienindizes unter der Bezeichnung MSCI heraus. ETFs, die die Daten von MSCI nutzen, zahlen eine Lizenzgebühr und tragen meist den jeweiligen Index im Namen. 

Die MSCI-Indizes sind nach einem Baukastensystem aufgebaut. Neben dem MSCI World gibt es zum Beispiel den noch größeren MSCI All Country World Index (ACWI) der auch Schwellenländer enthält. Außerdem gibt es separate Indizes für einzelne Länder und Wirtschaftssektoren, also etwa den MSCI France oder den MSCI World Health Care Index für Aktien von Pharma/Healthcare-Konzernen.

Welche Länder stecken im MSCI World?

Der MSCI World umfasst aktuell 23 Länder, die vom Analyseteam von MSCI als entwickelte Märkte eingestuft werden. Den mit Abstand größten Anteil haben Konzerne aus den USA. Mit einem deutlich geringeren Gewicht folgen Japan, eine Reihe europäischer Staaten sowie Kanada und Australien.

Die nachfolgende Grafik zeigt Dir die Schwergewichte unter den Ländern im MSCI World.

Für jedes der 23 Länder deckt der Index etwa 85 Prozent der sogenannten Marktkapitalisierung ab. Die Marktkapitalisierung in einem Staat ist der Börsenwert aller börsennotierten Aktiengesellschaften. Deshalb bildet der MSCI World-Index aus jedem beteiligten Land den Löwenanteil des Börsenwerts ab. Beispiel Deutschland: Bei uns waren 2024 rund 400 Unternehmen am regulierten Markt der Deutschen Börse gelistet, mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt rund zwei Billionen Euro. Davon waren etwa 60 große Unternehmen im MSCI World vertreten, mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,7 Billionen Euro. Aus den USA waren rund 600 Unternehmen enthalten, mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Billionen Euro.

Die Unternehmen und damit auch ihre Heimatländer werden im Index nach ihrer Marktkapitalisierung sortiert und gewichtet. Da die USA den mit Abstand größten Aktienmarkt weltweit repräsentieren, ist ihr Anteil entsprechend hoch. Die folgende Liste zeigt alle enthaltenen Länder mit ihrem derzeitigen Anteil am Index.

Diese Länder stecken im MSCI World

Der Anteil eines Landes ist aber nicht konstant. Abhängig von der jeweiligen Aktienmarkt-Entwicklung schwanken die Gewichte mit der Zeit. Steigt der Markt eines Landes besonders stark an, während die anderen dahinter zurückbleiben, nimmt dessen Indexgewicht zu.

Das war beispielsweise in den vergangenen Jahren bei den USA der Fall. Deren Anteil fiel während der Finanzkrise 2007/08 auf unter 50 Prozent, liegt mittlerweile aber über 70 Prozent. Die Ländergewichte im MSCI World sind nicht begrenzt. Demnach könnten die USA den Index noch stärker dominieren, wenn sich die Börsen entsprechend entwickeln. Aber auch die andere Richtung ist denkbar.

Warum sind viele Länder nicht im MSCI World?

Vielleicht wunderst Du Dich, dass von den rund 200 Ländern der Welt nur ein kleiner Teil vom „Weltaktienindex“ berücksichtigt wird. Der oft im Deutschen verwendete Begriff „Industrieländer“ für die Ländergruppe im MSCI World macht die Sache nicht besser. Warum fehlen beispielsweise Südkorea, Polen oder die reichen Golfstaaten? Und ist China kein relevantes Industrieland?

Bei der Zuordnung eines Landes zum MSCI World spielen drei Aspekte eine Rolle: 

  • Das Land muss über mehrere Jahre in Folge zu den wirtschaftsstärksten der Welt gehören.
  • Es muss dort genügend börsennotierte Unternehmen geben, die eine Mindestgröße aufweisen und deren Aktien rege gehandelt werden.
  • Der Kapitalmarkt muss stabil und für international Anlegende gut zugänglich sein. 

Diese Aufnahmebedingungen haben viele Detailregelungen. Jährlich erstellt MSCI eine aktuelle Liste und prüft somit, ob neue Länder in den MSCI World hinzugefügt oder eventuell welche heruntergestuft werden.

Passender wäre es, von „etablierten Märkten“ und von „aufstrebenden Märkten“ zu sprechen. Das ist näher an der englischsprachigen Formulierung von MSCI, die die Länder im World-Index als „developed markets“ bezeichnet und die nachfolgende Gruppe als „emerging markets“.

Diese zweite Gruppe ist in einem anderen Index enthalten, den Finanztip alternativ zum MSCI World als Grundlage für Dein ETF-Investment empfiehlt: der MSCI All Countries World Index, kurz MSCI ACWI. Wenn Du den US-Anteil in Deinem Indexfonds senken möchtest oder auf die zusätzlichen Unternehmen aus China, Indien und anderen Schwellenländern Wert legst, kannst Du unbesorgt zu einem ETF greifen, der diesen noch etwas breiteren Index nachbaut. Mehr über dessen Aufbau liest Du in unserem Ratgeber zum MSCI ACWI.

Du kannst auch als kleine Beimischung für Dein Depot einen ETF kaufen, der einem rein europäischen Aktienindex folgt. Wir empfehlen Dir aber, nicht komplett auf einen Europa-ETF zu setzen, sondern auf die größere Länderauswahl des MSCI World.

Podcast folge #148 MSCI World noch die beste Option?

Welche Unternehmen schaffen es in den MSCI World?

Im Index sind die größten Unternehmen gemessen am Börsenwert aus jedem beteiligten Land enthalten – und zwar so viele, dass der MSCI World immer 85 Prozent des gesamten Börsenwertes pro Land umfasst. Das wertvollste Unternehmen im Index war im Herbst 2024 der Technologiekonzern Apple mit einem Marktwert von umgerechnet rund 3,1 Billionen Euro. Der kleinste Konzern ist dagegen noch rund anderthalb Milliarden Euro wert.

Die Marktkapitalisierung, also der Börsenwert eines Unternehmens, darf bestimmte Grenzen nicht unterschreiten. Außerdem zählt MSCI nur den Teil der Aktien mit, der – zumindest theoretisch – im Umlauf ist und frei gehandelt werden kann. Staatsbeteiligungen, Mitarbeiteraktien oder Großaktionärinnen werden nicht mitgezählt. 

Zudem müssen die jeweiligen Aktien in einem ausreichenden Umfang gehandelt werden. Fachleute sprechen von Liquidität. Unternehmen, die die Mindestkriterien nicht erfüllen, nimmt MSCI nicht in den Index auf.

Vierteljährlich überprüft MSCI die Zusammensetzung des MSCI World. Zu diesen Stichtagen können neue Unternehmen in den Index aufsteigen, andere werden herausgenommen.

Das Gewicht eines einzelnen Unternehmens im Index hängt von dessen Börsenwert ab. Die zehn Unternehmen mit dem derzeit höchsten Gewicht im MSCI World zeigt die folgende Tabelle:

Die zehn größten Konzerne im MSCI World

AktieBörsenwert in
Mrd. Euro
IndexgewichtBranche
Apple3.5365,1 %IT
Nvidia2.9464,3 %IT
Microsoft2.6953,9 %IT
Amazon.com1.9282,8 %Konsumgüter
Meta1.4042,0 %IT
Alphabet A19591,4 %IT
Broadcom8511,2 %IT
Alphabet C8321,2 %IT
Tesla8101,2 %Konsumgüter
JPMorgan Chase7241,1 %Banken

1 Die C-Aktien des Internetkonzerns Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, beinhalten, anders als die A-Anteile, keine Stimmrechte für die Aktionäre.
Quelle: MSCI, ETF-Anbieter (Stand: 28. Februar 2025)

Welche ETFs auf den MSCI World empfiehlt Finanztip?

Finanztip ermittelt regelmäßig die besten ETFs auf den MSCI World. Unser Analyseteam rechnet dafür die Wertentwicklung aller empfohlenen ETFs nach, um die tatsächlichen Kosten der Investition darzustellen.

Wir empfehlen insgesamt 16 ETFs auf den MSCI World und zwei ETFs auf den vergleichbaren FTSE Developed World Index. Einen Überblick darüber liefert Dir unser ETF Vergleich.

MSCI-World-ETF-Vergleich

Bei der Auswahl eines konkreten ETF musst Du vor allem noch zwei Entscheidungen treffen:

  • Soll der ETF die laufenden Einnahmen aus den Dividenden der enthaltenen Aktien direkt für Dich wiederanlegen, das nennt sich thesaurieren, oder diese auf Dein Depotkonto überweisen, also ausschütten?
  • Soll der ETF die Aktien der zugehörigen Unternehmen tatsächlich kaufen, in der Fachsprache den Index physisch replizieren, oder soll er den Index stattdessen synthetisch nachbilden? Im letzteren Fall schließt der ETF ein besichertes Tauschgeschäft mit einer Bank ab.

Mehr über die verschiedenen ETF-Typen liest Du in unserem Einsteigerratgeber über ETFs. Bei der Auswahl vor Deinem Kauf oder Deinem Sparplan hilft Dir auch der ETF-Finder von Finanztip, der mit ein paar einfachen Fragen Deine Auswahl sinnvoll einkreist.

ETF-Finder: So findest Du den passenden ETF

Wie steht der MSCI World gerade?

Mit den Börsenkursen der enthaltenen Aktien verändert sich auch der Stand des MSCI World. Um den aktuellen Stand zu ermitteln, musst Du wissen, dass es den beliebten globalen Aktienindex in unterschiedlichen Varianten gibt. Daher ist die Antwort auf die Frage ein bisschen schwieriger, als man zunächst denkt.

Zum einen wird der MSCI World in unterschiedlichen Währungen veröffentlicht. Es gibt beispielsweise eine Indexversion in US-Dollar, eine in Euro, in Yen, Pfund, Rupien und auch – ohne allzu großen praktischen Nutzen – als Mix aus allen lokalen Währungen der jeweiligen Aktien, also ohne jegliche Wechselkursveränderungen. Für Dich als Anlegerin oder Anleger in Deutschland ist nur der MSCI World in Euro relevant, denn Du führst Dein Wertpapierdepot wahrscheinlich in Euro. 

Wenn Du einen Chart des MSCI World im Internet suchst, kannst Du nicht immer auf den ersten Blick erkennen, in welcher Währung die Ergebnisse angezeigt werden. Das kann zwei Gründe haben: Zum einen die falsche Währung: Eine häufige Verwechslung besteht darin, dass Du eine Grafik in Dollar findest, die den Verlauf des MSCI World ganz anders darstellt als der ETF in Deinem Depot, der dem MSCI World in Euro folgt.

Zum anderen kann es passieren, dass Du eine andere Variante des Index betrachtest. Es gibt drei Varianten des MSCI World mit Unterschieden bezüglich der Dividenden, also der Ausschüttungen mancher Aktien: 

  1. Der Kursindex ignoriert die Dividenden komplett. Er setzt sich nur aus den aktuellen Kursen der einzelnen Aktien zusammen.
  2. Der Brutto-Index zählt alle Dividenden dauerhaft für die Indexberechnung mit.
  3. Der Netto-Index zählt die Dividenden ebenfalls mit, zieht aber die Quellensteuern in den jeweiligen Heimatländern der Unternehmen ab.

Als Faustregeln kannst Du Dir merken: Der Brutto-Index überschätzt die Wertentwicklung Deines ETF, denn auf den Abzug der Quellensteuern hast Du keinen Einfluss – darum kümmert sich Dein ETF-Anbieter beziehungsweise das Finanzamt in den Heimatländern der Unternehmen. Der Kursindex unterschätzt die Wertentwicklung Deines ETF, weil er Dividenden komplett unter den Tisch fallen lässt. 

Die richtige Vergleichsgröße für Dein ETF-Investment ist der MSCI World-Netto-Index, und zwar in Euro. Wir von Finanztip verwenden für die regelmäßigen Rendite-Analysen für unsere ETF-Empfehlungen diese Variante des Index.

In englischsprachigen Prospekten heißen die drei MSCI World-Indexvarianten übrigens Price Index (Kursindex), Gross Index (Brutto-Index) und Net Index (Netto-Index).

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Wie hat sich der Weltaktienindex historisch entwickelt?

Der langfristige Trend des MSCI World zeigt über die vergangenen Jahrzehnte deutlich nach oben. Kurzfristig gab es aber immer wieder Rückschläge bei den Kursen, wie es allgemein bei Aktien-Investments unvermeidbar ist. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des MSCI World von 1975 bis Ende 2025:

Für Anlegende aus Deutschland ist die Wertentwicklung des Netto-Index auf Eurobasis der korrekte Vergleich. Das gilt damit auch für alle, die über die von Finanztip empfohlenen börsengehandelten Indexfonds, also mit ETFs, in den MSCI World investieren. Den Netto-Index auf Eurobasis bilden alle in Deutschland angebotenen ETFs auf den MSCI World ab. Wie gut ihnen das in den vergangenen fünf Jahren gelungen ist, analysieren wir von Finanztip immer aktuell in unserem MSCI-World-ETF-Vergleich.

Von 1975 bis Ende 2024 hat der MSCI World Netto auf Eurobasis (bis Ende 1998 D-Mark) im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 9,7 Prozent erzielt. Die Rendite der besten ETFs im Finanztip-Vergleich folgte der Wertentwicklung des Index nach Abzug der Verwaltungskosten mit sehr geringem Abstand – es gibt Unterschiede zwischen Index und ETFs von etwas mehr als 0,4 Prozentpunkten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Blick in die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist. Ein Aktien-ETF ist weder ein Festgeldkonto noch eine Lebensversicherung. Das Analyseteam von Finanztip verwendet für seine Prognoserechnungen eine angenommene Rendite von sechs Prozent für einen MSCI World-ETF. Wenn Du mehr darüber lesen willst, warum ein breit investierender ETF sehr wahrscheinlich mehr Rendite bringt als durchschnittliche Anleihen oder Sparkonten, kannst Du Dir unseren Grundlagentext zur sogenannten „Hühnerleiter des Kapitalmarkts“ anschauen.

Wer in den vergangenen Jahrzehnten beliebige 15 Jahre in den MSCI World investiert war, machte keinen Verlust – unabhängig vom Einstiegszeitpunkt. Je nachdem, wann ein Anlegender kaufte und verkaufte, fielen die Renditen allerdings sehr unterschiedlich aus. Im Schnitt waren (gemessen ab 1975) etwas mehr als acht Prozent Rendite pro Jahr drin, im besten Fall gut 14 Prozent, im schlechtesten lediglich 1,3 Prozent. Die Differenzen nehmen zu, je kürzer die Anlagedauer ist.

Folgende Tabelle fasst die Ergebnisse noch einmal zusammen.

Durchschnittliche Renditen einer Anlage in den MSCI World¹

Anlagedauer

niedrigste Rendite

pro Jahr

höchste Rendite

pro Jahr

mittlere Rendite

pro Jahr

5 Jahre- 9,3 %28,4 %9,2 %
10 Jahre- 4,5 %18,9 %9,2 %
15 Jahre1,3 %14,46 %8,3 %

¹ Untersucht haben wir die Wertentwicklung des MSCI World Netto-Index in Euro und nach 0,2 Prozent Verwaltungskosten von Februar 1975 bis Dezember 2024.
Quelle: Finanztip-Berechnungen (Stand: 2025)

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Die schlimmsten Verlustphasen des MSCI World 

Der schlechteste Einstiegszeitpunkt, den Anlegende seit 1970 erwischen konnten, war im September 2000. Damals platzte an den internationalen Börsen die Technologieblase, die sogenannte „Dotcom-Blase“. Es folgten der Terroranschlag auf das World-Trade-Center in New York und die Pleite des amerikanischen Energiekonzerns Enron, was die Börsen zusätzlich erschütterte. Bis Ende März 2003 hatte der MSCI World-Netto-Index auf Eurobasis schließlich mehr als 54 Prozent an Wert verloren.

In den folgenden Jahren stieg der Kurs wieder an. Doch es dauerte mehr als 13 Jahre, bis der Index diesen Rückschlag wieder aufgeholt hatte. Denn im November 2007 begann der zweite große Absturz im neuen Jahrtausend – wegen der internationalen Finanzkrise, die ausgehend von den USA die ganze Welt erfasste. Im März 2009 lag der MSCI World-Netto-Index auf Eurobasis schließlich sogar 56 Prozent unter dem Wert von September 2000. 

Der weltweite Kurssturz zu Beginn der Corona-Pandemie im Februar und März 2020 hingegen war schon innerhalb eines Jahres wieder aufgeholt. Zwischen dem zeitweiligen Höchst- und Tiefststand des MSCI World lagen rund 33 Prozent Verlust. Die folgende Erholung verlief allerdings so schnell, dass bereits bei unserem üblichen Vergleichszeitpunkt zum Monatsende im März nur noch ein Minus von rund 20 Prozent zu verzeichnen war.

Wichtig: Wenn der Kurs des MSCI World beziehungsweise Deines ETF sinkt, heißt das nicht, dass Du einen tatsächlichen Verlust erleidest. Solange Du unbeirrt weiter investiert und nicht verkaufst, kann Dir der aktuelle Kurs egal sein. Um solche Krisen aussitzen zu können, solltest Du mindestens 15 Jahre in Deinen ETF investiert bleiben. Nur wenn Du – aus welchem Grund auch immer – Deinen ETF zu einem Zeitpunkt verkaufst, an dem sein Kurs unter dem damaligen Kaufpreis liegt, verlierst Du Geld.

Podcastfolge #201 Absturz bei MSCI World

So schnitt der MSCI World in Krisenzeiten ab

BeginnEnde

Dauer des

Abschwungs

AuslöserVerlust

Ausgleich

nach …

September 2000

März

2003

31 Monate

geplatzte Technologie-

blase

54 %

13 Jahren,

6 Monaten

Januar 1973Dezember 197424 Monate1. Ölkrise52 %

8 Jahren,

1 Monat

November 2007Februar 200916 Monateweltweite Finanzkrise49 %

5 Jahren,

8 Monaten

September 1989September 199013 MonateRezession USA, Irak-Krise36 %

3 Jahren,

11 Monaten

September 1987November 19873 Monate

Börsencrash

in den USA

28 %16 Monaten
Januar 2022September 20229 MonateBeginn des Ukraine-Kriegs13 %18 Monaten

Quelle: MSCI, Finanztip-Berechnung (Stand: April 2025)

Welche Kritik am MSCI World gibt es?

Der MSCI World gilt als einer der bekanntesten Aktienindizes. Immer wieder begegnet Dir auf Onlineportalen daher auch Kritik an dem Index. Wir haben uns mit den häufigsten Kritikpunkten beschäftigt:

Kritik 1: Das Gewicht der USA ist zu hoch

Vielen Anlegenden erscheint es komisch, dass trotz des USA-Übergewichts die breite Streuung des MSCI World angepriesen wird. Grund zur Sorge ist das jedoch nicht, da der Index laufend angepasst wird. Er enthält so immer die weltweit größten Unternehmen – ob sie aus den USA kommen oder nicht.

Das bedeutet: Sollte es in Zukunft amerikanischen Aktien schlecht gehen, führt das langfristig nicht zu Einbußen im MSCI World. Ähnliches ist mit japanischen Aktien passiert: In den 1980er-Jahren war Japan die größte Nation im MSCI World, doch ab Ende der 80er-Jahre haben die USA Japan den Rang abgelaufen. 

Wenn Dir die US-Dominanz im MSCI World suspekt vorkommt, findest Du im Abschnitt Warum sind viele Länder nicht im MSCI World? Vorschläge, den Anteil anderer Länder in Deinem Depot zu erhöhen. Ob das eine bessere oder schlechtere Strategie als „MSCI World pur“ ist, lässt sich im Voraus aber nicht sagen.

Denk auch daran, dass der offizielle Sitz eines Weltkonzerns längst nicht über alle Aspekte seines wirtschaftlichen Erfolgs entscheidet. Apple, Amazon und viele andere Börsenstars mögen zwar ihre Zentralen in den USA haben. Sie wirtschaften aber weltweit – und das gilt für die allermeisten MSCI World-Firmen, insbesondere auch für die exportstarken deutschen Unternehmen. 

Kritik 2: Der Anteil der Top10-Unternehmen ist zu groß

Ein Blick in die Tabelle zu den Top-Unternehmen im MSCI World verrät: Die Top 10 der insgesamt über knapp 1.400 Unternehmen machen fast ein Viertel des Index aus. Man spricht auch davon, dass die Konzentration im MSCI World hoch ist.

Manche Anlegerinnen und Anleger äußern daher die Kritik, dass der Index deshalb nicht mehr breit genug gestreut ist und somit ETFs auf diesen Index nicht mehr sinnvoll für die langfristige Geldanlage sind.

Wir haben uns bei Finanztip mit dieser Kritik beschäftig und verschiedene Studien betrachtet. Besonders aufschlussreiche Erkenntnisse liefert eine Studie von Morgan Stanley zu dem Thema. Darin haben sich die Forschenden die historische Konzentration der Aktienmärkte angeschaut. Da es für den MSCI World nicht genügend Daten gibt, warfen sie einen Blick auf den US-Aktienmarkt – welcher schon immer eine große Rolle für den Weltaktienmarkt spielte.

Das Ergebnis: In den 1960ern war der Anteil der größten Aktien schon einmal ähnlich hoch, teilweise noch höher als in den vergangenen Jahren. 1962 machten die Top 10 zum Beispiel rund 30 Prozent aus, 2023 waren es 27 Prozent. Denn auch da gab es dominierende Unternehmen, nur waren es damals noch AT&T, General Motors oder IBM.

Das wenige Unternehmen einen großen Teil des Aktienmarktes ausmachen ist also normal. Sie können sich sogar positiv auf die Entwicklung auswirken. Das zeigt ein Blick auf die Renditen des amerikanischen S&P 500-Index in Phasen steigender und fallender Konzentration: 

Das Ergebnis ist eindeutig: Ist der Anteil der zehn größten Aktien gestiegen, waren die Renditen deutlich höher als in Phasen fallender Anteile der Top 10. Steigende Konzentration treibt also die Renditen an.

Die Grafik zeigt auch: Die Renditen waren in Phasen fallender Konzentration schwächer. Aber langfristig weiter positiv – wie zum Beispiel die noch immer sehr ordentlichen 10,5 Prozent pro Jahr im S&P 500 von Anfang der 1960er-Jahre bis Anfang der 1990er zeigen.

Selbst wenn die gerade historisch hohe Konzentration bald wieder fallen sollte, wäre das also kein Thema: Dann dürften die Renditen zwar etwas schwächer werden, aber langfristig weiter gut sein.

Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Die Aktienmärkte schwanken nicht nur in ihrer Wertentwicklung, sondern eben auch in ihrer Konzentration. Beunruhigen muss Dich das nicht. Ein ETF auf den MSCI World ist weiter eine sinnvolle langfristige Geldanlage.

Wichtig ist: Du solltest in den nächsten Jahrzehnten einfach mit etwas weniger Rendite rechnen als in den vergangenen Jahren. Unsere Analysen zeigen, dass Du bei ETFs auf den MSCI World langfristig mit durchschnittlich sechs Prozent Rendite pro Jahr rechnen solltest. Mehr dazu liest Du im Ratgeber zur Geldanlage.

Kritik 3: Es gibt ein hohes Risiko durch Wechselkurse

Manchmal geht es in Artikeln über den MSCI World um ein Währungs- oder Wechselkursrisiko. Das bezieht sich dann darauf, dass Anlegende aus der Eurozone nicht 1:1 von einer Wertsteigerung des MSCI World profitieren können, wenn man den Index in US-Dollar berechnet. Beim Umtausch von Dollar in Euro können erhoffte Gewinne schrumpfen oder sogar zu Verlusten werden, je nach aktuellem Wechselkurs der beiden Währungen.

Ein echtes Problem ist das für Dich aber nicht. Schlussendlich ist für Dich immer nur der Wert in Euro entscheidend, weil das Deine Heimatwährung ist, in der Du die ETF-Gewinne irgendwann ausgeben möchtest. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Zwar bewegt sich der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro durchaus hin und her. Über längere Zeiträume fielen die Bewegungen aber nicht sonderlich ins Gewicht. Das zeigt auch die nachfolgende Grafik. Die Finanztip-Analysen in diesem und anderen Ratgebern beziehen sich immer auf die Rendite, die Anlegende in Euro erzielen konnten.

Wirklich Wert verlieren Anleger dadurch aber nicht. Von Gebühren abgesehen, bekäme auch ein Euro-Anleger, würde er seinen ETF verkaufen und den Erlös in Dollar tauschen, den Kurswert des MSCI World ausbezahlt. Die Euro-Notierung des ETF ist also eher das aktuelle Preisschild für den Index.

Vom Wechselkurseffekt sollten sich Anleger daher nicht allzu sehr beunruhigen lassen. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt: In der Regel fallen solche Wechselkurserscheinungen über längere Zeiträume nicht so stark ins Gewicht. Finanztip-Berechnungen zeigen: Auch ein nachträglich in Euro umgerechneter Weltaktienindex hat seinen Wert über die vergangenen Jahrzehnte (seit 1975) jedes Jahr durchschnittlich um neun Prozent gesteigert. 

Investieren in ETFs: Der MSCI World reicht aus!

Mehr dazu im Ratgeber Indexfonds/ETFs

  • Mit kostengünstigen ETFs baust Du einfach Vermögen auf.
  • Auf den MSCI World empfehlen wir zum Beispiel ETFs von HSBC (IE00B4X9L533), Invesco (IE00B60SX394), Xtrackers (IE00BK1PV551), UBS (IE00BD4TXV59) und Deka (DE000ETFL508).
  • Auf den MSCI All Country World empfehlen wir zum Beispiel ETFs von Amundi (LU1829220216), iShares (IE00B6R52259) und SPDR (IE00B44Z5B48), sowie auf den FTSE All World zum Beispiel von Vanguard (IE00B3RBWM25).

Zum Ratgeber

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zwölf Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Traders Place (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

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