Kryptowährungen Digitale Werteinheiten mit ausgeprägten Unterschieden

Nadine Graf
Nadine Graf
Expertin Geldanlage

Das Wichtigste in Kürze

  • Anders als staatliche Währungen wie Euro oder Dollar werden Kryptowährungen nicht von einer Notenbank oder einer anderen zentralen Einrichtung herausgegeben.
  • Es gibt Tausende Kryptowährungen. Jede hat ihre eigenen Merkmale. Die mit Abstand bekannteste ist der Bitcoin.
  • Der Sammelbegriff für alle anderen Krypto-Assets heißt Altcoins. Manche davon sind Scherz- oder sogar Betrugsprojekte.

So gehst Du vor

  • Was für andere Anlageformen gilt, stimmt erst recht im Kryptobereich: Rendite ohne Risiko gibt es nicht. Sei kritisch und skeptisch.
  • Kryptowährungen sind spekulativ. Investiertes Geld kann verloren sein.
  • Im Zentrum Deiner Finanzen sollte ein Mix aus Tagesgeld, Festgeld und kostengünstigen Indexfonds (ETFs) stehen.

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Ein Zahlungsmittel, das nicht der Kontrolle eines Staates unterliegt. Ein Wertaufbewahrungsmittel, das komplett digital funktioniert. Und im besten Fall auch eine Recheneinheit für Güter und Leistungen. Das sind Ideale, die von unzähligen Kryptowährungen angestrebt werden.

Tatsächlich ist die Gruppe aber bunt gemischt. Die Idee der Kryptowährung kann völlig unterschiedlich umgesetzt sein. In ihrer – noch kurzen – Geschichte gab es schon enorme Renditechancen, aber auch dramatische Zusammenbrüche und Betrug.

Was ist eine Kryptowährung?

Eine Kryptowährung ist ein Vermögensgegenstand, den man handeln kann. Ein digitales Zahlungsmittel, das auf kryptografischen Verfahren basiert, meist auf der Blockchain-Technologie. Anders als bei Euro oder Dollar gibt es keine zentrale Instanz wie eine Regierung oder Bank, die über eine Kryptowährung wacht. Die Idee ist, dass sich das Netzwerk selbst stützt und überwacht. Wie gut das aber funktioniert, ist von Kryptowährung zu Kryptowährung unterschiedlich. 

Wie funktionieren Kryptowährungen?

Jede Kryptowährung hat einen Bauplan oder eine Art Geschäftsordnung, die ihren Zweck und ihre Funktionsweise definiert und solche Fragen klärt wie:

  • Wie entstehen neue Einheiten der Kryptowährung?
  • Wie werden Übertragungen geprüft, abgewickelt und dokumentiert?
  • Wie kann die Geschäftsordnung der Kryptowährung geändert werden?

Diese Aspekte sind auch bei traditionellen Währungen geregelt. Deren Geschäftsordnung ist aber nicht in einem Dokument oder einem Programmcode zusammengefasst, sondern ergibt sich aus einer Vielzahl von Gesetzen oder einfach aus allgemeinen Gewohnheiten. 

Wie unterscheiden sich Kryptowährungen vom Euro?

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Den Euro beispielsweise darf nur die Europäische Zentralbank als neues Bargeld ausgeben. Sie hat ihren Auftrag von den Parlamenten der Euro-Länder bekommen, die diesen auch ändern oder theoretisch entziehen könnten, oder, wie derzeit diskutiert, auf einen digitalen Euro ausweiten können. 

Die einzelnen Geschäftsbanken können Buch- oder Giralgeld neu schöpfen, wenn sie Kredite ausgeben. (Das heißt: Zahlt jemand 100 Euro aufs Bankkonto ein, lagert die Bank den Betrag nicht komplett, sondern reicht ein Vielfaches davon an andere Kunden weiter, die Kredite aufnehmen.) Und Zahlungsvorgänge in Euro werden je nach Art unterschiedlich geprüft und dokumentiert: Die Trinkgeldzahlung im Café läuft technisch anders ab als die Überweisung Deines Gehalts oder Deiner Rente.

Wie viele Kryptowährungen gibt es?

Ende 2025 gibt es über 20.000 verschiedene Kryptowährungen. Das gibt das Portal Coingecko an. Darunter sind etliche nicht-öffentlich und auch manche Karteileichen, für die es keine aktuellen Transaktionen und Kursdaten gibt. Auf sehr großen Krypto-Börsen werden in der Regel mehrere Hundert Titel gehandelt. 

Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen, also die umlaufenden Anteile mit dem aktuellen Kurswert multipliziert, betrug im Oktober 2025 rund 3,3 Billionen Euro. Anfang 2024 lag diese Marktkapitalisierung aufgrund der seinerzeit eher niedrigeren Kurse vieler Kryptowährungen bei rund 1,8 Billionen Euro.

Gibt es eine Garantie für den Wert von Kryptowährungen?

Der Wert einer Kryptowährung wird nicht von einer staatlichen Stelle garantiert, wie es bei einer staatlichen Währung der Fall ist. Kryptowährungen sollen ohne eine solche zentrale Instanz auskommen und stattdessen dezentral funktionieren, indem sich das Netzwerk selbst stützt. Je nach Konzept der jeweiligen Kryptowährung kann es flankierende Garantien geben: Beim Bitcoin ist zum Beispiel im Code festgehalten, dass es nicht mehr als 21 Millionen Einheiten geben wird. Das sagt allerdings nichts über den Tauschwert von Bitcoin in Alltagsgüter aus. 

Bei Stablecoins ist in irgendeiner Form geregelt, dass ihr Wert an ein anderes Anlageobjekt gekoppelt ist, zum Beispiel Tether an den US-Dollar.

Grob gesagt: Die Gewähr, die die Schweizer Nationalbank für den Franken abgibt, ist wahrscheinlich seriöser als die einer Diktatur oder eines Entwicklungslandes. Ebenso ist das Wertversprechen des Bitcoin-Konzepts sicher belastbarer als das eines beliebigen Spaß-Coins.

Was können staatliche Währungen, was Kryptowährungen nicht können?

Neben der Tausch- und Wertaufbewahrungsfunktion haben traditionelle Währungen noch eine dritte Rolle, nämlich die eines Maßstabes. Das bedeutet, dass Preise in der jeweiligen Währung genannt oder auch in Verträgen festgehalten werden, etwa das Monatsgehalt in Euro oder ein Fass Rohöl in Dollar. Diese Rolle übernehmen Kryptowährungen sehr selten, was nicht zuletzt an den starken Kursschwankungen liegt. Selbst Bitcoin wird in der Regel zum aktuellen Tageskurs einer staatlichen Währung wie Euro getauscht.

Woher kommt das „Krypto“ in „Kryptowährung“?

„Krypto“ ist die Abkürzung für Kryptographie, also Verschlüsselungs-Technologien, die  hinter den Projekten stecken. Im Sinne von „verborgen“ oder „geheim“ ist die Nutzung hingegen nicht zu betrachten. Zentraler Bestandteil einer Kryptowährung ist schließlich eine Datenbank, oft als Blockchain realisiert. Es ist also prinzipiell möglich, jede einzelne Transaktion lückenlos nachzuvollziehen – ganz anders als bei Bargeld. Mit Hilfe von Pseudonymen ist das in der alltäglichen Praxis aber halb so wild.

Alternative Bezeichnungen für Kryptowährungen sind Kryptogeld oder Krypto-Werteinheit beziehungsweise englisch Krypto-Asset und crypto asset.

Was sind Fiat-Währungen?

Staatliche Währungen wie Euro und Franken werden insbesondere in der Krypto-Branche als Fiat-Währungen bezeichnet. Das ist als Abgrenzung gedacht, etwa in Formulierungen wie „hier kannst Du Fiat-Währung einzahlen und in Bitcoin tauschen“. Mit „fiat“, lateinisch für „es werde“, soll betont werden, dass sie nicht an einen Rohstoff gekoppelt sind – woran sich wieder die Frage anschließt, ob denn dann nicht auch Kryptowährungen unter diese Definition fallen würden. Du siehst: Die Begrifflichkeiten können etwas verwirrend sein, aber aus dem Zusammenhang ergibt sich normalerweise, wer von was spricht.

Was verbindet staatliche Währungen und Kryptowährungen?

Mit staatlichen Währungen haben Bitcoin und Co. gemein, dass sie als Spekulationsgut genutzt werden können. Entsprechend gibt es Trader, die auf Kursbewegungen von Yen, Franken oder Dollar wetten. Schon der Umtausch an sich fühlt sich ähnlich an, denn es gibt jeweils aktuelle Wechselkurse und spezialisierte Händler. 

Welche Kryptowährungen sind die wichtigsten?

Die älteste und mit Abstand verbreitetste Kryptowährung ist der Bitcoin. Sein Anteil an der gesamten Marktkapitalisierung liegt bei grob 60 Prozent. An zweiter Stelle steht Ether (Ethereum) mit einem Anteil von etwa 15 Prozent. Die weiteren Kryptowährungen der Spitzengruppe folgen erneut mit Abstand.

Da die allermeisten Kryptowährungen stark im Wert schwanken, also eine hohe Volatilität haben, kann sich auch die Reihenfolge und die Marktkapitalisierung schnell ändern.

KryptowährungKürzelMarktwert
in Mrd. Euro
BitcoinBTC1.897
Ether (Ethereum)ETH417
TetherUSDT1556
Binance CoinBNB141
RippleXRP124
SolanaSOL91
USDCUSDC65
Lido Staked EtherSTETH29
TronTRX26
DogecoinDOGE25

Quelle: Coingecko
Stand: 16. Oktober 2025

Was macht Bitcoin aus? 

Seit 2009 kann Bitcoin gehandelt werden. Der Bauplan von Bitcoin ist in quelloffener (Open-Source-)Software festgehalten. Neue Bitcoins entstehen durch kryptographische Rechenaufgaben, deren Schwierigkeitsgrad im Zeitverlauf zunimmt – weswegen große Rechenzentren und ein hoher Energieeinsatz nötig sind. Auch die Bestätigung von Transaktionen und deren Archivierung in der Blockchain-Datenliste wird mittels dieser Rechenaufgaben erledigt. Der Fachbegriff für diese Methode heißt „Proof of Work“ (Arbeitsnachweis). Maximal können laut Bitcoin-Software 21 Millionen BTC entstehen, nicht mehr.

Aus der Maßeinheit Bit für digitale Daten und dem englischen Wort Coin für Münze ist der Name der ältesten, bekanntesten und relevantesten Kryptowährung gebildet: Bitcoin, abgekürzt BTC.

Was kann Ethereum?

Ether ist die Kryptowährung der Ethereum-Blockchain. Ether wird auch für Zahlungsvorgänge genutzt, sein spezielles Einsatzgebiet sind aber Smart Contracts, also digitale Verträge, die ähnlich wie eine Software funktionieren und Daten verarbeiten können. Besondere Bedeutung hat Ether im Bereich der NFTs. Um diese digitalen Zertifikate zu erstellen, musst Du Transaktionsgebühren in Ether zahlen. Die Abkürzung für Ether ist ETH.

Wie ernst ist Dogecoin? 

Der Dogecoin ist wohl der Inbegriff für die Gruppe der Spaßcoins, von manchen deutlich kritischer als Shitcoins bezeichnet. Ein weiterer Sammelbegriff ist Meme-Coin, vom englischen Wort für meist scherzhaft-ironische Anspielungen in sozialen Netzwerken. 2013 als Parodie auf Bitcoin gestartet, hält sich der Dogecoin durchgehend unter den meistgehandelten Kryptowährungen.

Kaum ein Text über Doge kommt ohne ein Symbolbild einer Münze mit Hundegesicht aus, ein Shiba Inu. Anders als der Bitcoin hat Dogecoin keine Obergrenze für die Zahl der insgesamt erstellbaren Einheiten. Die richtige Aussprache für Dogecoin benutzt Du, wenn Du erst „dou“ sagst, sodass es sich auf „Show“ reimt, und dann ein weiches Sch wie hinten in „Garage“.

Was sind Stablecoins? 

Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, die an einen anderen Vermögenswert gekoppelt ist, häufig ist das der US-Dollar. Stablecoins sind damit eine Art Bindeglied zwischen den restlichen Kryptowährungen und der analogen Währungswelt. Sie erleichtern den Tausch von einer Kryptowährung in eine andere, wenn sich Nutzer als Zwischenstufe gegen allzu starke Wertschwankungen absichern wollen. 

Allerdings gibt es unter den Stablecoins unterschiedliche Konzepte, wie die Kopplung an den Dollar oder andere Vermögenswerte geregelt ist. Tether (USDT), USD Coin (USDC) und Binance USD sind die bekanntesten Stablecoins.

Wo kannst Du Kryptowährungen kaufen?

Bei den Plattformen für Kryptowährungen haben die allermeisten Anbieter Bitcoin und Ether (Ethereum) im Programm, aber schon dahinter fächert es sich stark auf. Es gibt Börsen mit weit über 100 verschiedenen Kryptowährungen. Binance hat nach eigenen Angaben sogar über 600 auf seiner Liste.

Finanztip hat sich empfehlenswerte Plattformen für den Bitcoin-Handel angesehen. Dabei war uns insbesondere die Regulierung in Deutschland oder einem anderen EU-Staat wichtig. Mehr Informationen liest Du in unserem Ratgeber Bitcoin kaufen.

Bison

Bitcoin-Plattform

  • In Deutschland regulierter Anbieter
  • Handelspartner ist Euwax, Tochter der Börse Stuttgart
  • Verrechnungskonto bei Solaris oder der Deutschen Bank, kostenlose Ein- und Auszahlungen per Überweisung
  • Handelsspanne (Spread) bei Kauf und Verkauf: 1,25 Prozent des Bitcoin-Wertes
  • Kostenlose Limit-Order, 90 Tage gültig
  • Kostenloser Sparplan möglich (ohne zusätzliche Gebühren)
  • Hauseigenes kostenloses Wallet bei der Börse Stuttgart Digital Custody GmbH nutzbar

Was solltest Du beim Kauf von Kryptowährungen beachten?

Du solltest auf keinen Fall zu einem Handelsplatz gehen, über den es keine oder nur wenige unabhängige Berichte in den Medien gibt. In diesem vergleichsweise jungen Markt tummeln sich zahlreiche Betrüger. Auch Werbemails, die ein Investment in Bitcoins anpreisen, solltest Du ignorieren.

Wie werden Kryptowährungen versteuert?

Verkaufst Du Kryptowährungen mit Gewinn, musst Du diesen versteuern. Der Verkauf gilt als privates Veräußerungsgeschäft. Das kann steuerfrei bleiben, wenn Du im Jahr insgesamt weniger als 1.000 Euro Gewinn erzielt oder Du die Kryptowährungen länger als ein Jahr gehalten hast. Was Du bei der Steuer sonst noch beachten solltest, liest Du in unserem Ratgeber zu Steuern auf Bitcoin & Co.

Bist Du komplett neu beim Thema Börse, Aktien und ETF? In unserem Artikel Depot einfach erklärt findest Du alles, was Du für Dein erstes Depot wissen musst. 

Depot einfach erklärt

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