Strompreis 2025 Wie viel Dich Strom aktuell und in Zukunft kostet

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Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen, nicht nur im europäischen Vergleich, sondern auch weltweit. Doch woran liegt es, dass die Elektrizität, die bei uns ganz selbstverständlich und zuverlässig aus der Steckdose kommt, so viel kostet? Antworten findest Du in diesem Ratgeber. Erfahre, wie sich der Strompreis zusammensetzt, wie die aktuelle Strompreisentwicklung aussieht, was Prognosen für die Strompreise der Zukunft voraussagen und wie Du darauf reagieren kannst.
Der aktuelle Strompreis liegt bei 31,31 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Tarife mit zwölf Monaten Preisgarantie (Stand: 23. April 2025) Das ist der Durchschnittspreis für Neukunden in den günstigsten von uns empfohlenen Stromtarifen. Im Finanztip Strompreis-Barometer siehst Du neben den aktuellen Preisen auch die Strompreisentwicklung der vergangenen Monate.
Für unser Strompreis-Barometer werten wir nur die von Finanztip empfohlenen Stromtarife aus, die unsere verbraucherfreundlichen Kriterien erfüllen. Wir erheben für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die Top 3 der günstigen Stromtarife und bilden aus deren Preis einen Mittelwert. Um besonders realistisch zu sein, rechnen wir auch den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein. Eventuelle Neukundenboni, die viele Stromanbieter im ersten Vertragsjahr ausbezahlen, rechnen wir dagegen nicht in den aktuellen Strompreis mit ein.
Im Finanztip Stromrechner (enthält Werbelinks) etwas weiter unten auf dieser Seite findest Du im Schnitt also den aktuell im Preisbarometer angegeben Strompreis, wenn Du nach Neukundentarifen für Haushaltsstrom suchst. Die Preise können sich je nach Region stark unterscheiden. Das liegt unter anderem an den unterschiedlichen Netzentgelten.
Welchen Strompreis der durchschnittliche deutsche Haushalt momentan bezahlt, kann niemand ganz genau sagen. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Stromtarife von hunderten Anbietern. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat aber eine Methode entwickelt, um den Strompreis möglichst genau zu schätzen. Demnach zahlte ein deutscher Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden im März 2025 durchschnittlich 39,8 Cent/kWh. Das ergibt im Jahr also Stromkosten von 1.393 Euro. Vor allem die lokale Grundversorgung, eine Art Basistarif für Strom von einem lokalen Unternehmen, kostet oft besonders viel.
In den von Finanztip empfohlenen Stromtarifen gibt es aktuell deutlich günstigere Strompreise. Nutze unseren Finanztip-Stromrechner, um Strompreise zu vergleichen und Deine Stromkosten durch einen Stromanbieterwechsel zu senken. Aktuell könnte der Musterhaushalt dadurch rund 270 Euro im Jahr sparen.
Du willst wissen, ob Du mit einem neuen Vertrag Stromkosten sparen könntest? Dann vergleiche die aktuellen Strompreise für Deinen Wohnort mit unserem Stromrechner. Insbesondere die Region beeinflusst die Höhe der angebotenen Strompreise – Grund sind die unterschiedlich hohen Netzentgelte.
Ausführliche Informationen zu unseren verbraucherfreundlichen Kriterien für Stromtarife und dazu, wie Dich Finanztip vor problematischen Anbietern schützt, findest Du im Ratgeber Stromvergleich.
Die Ergebnisliste des Finanztip-Stromvergleichs enthält Werbelinks Mehr dazu
Der zukünftig höhere Strombedarf durch die E-Mobilität und die Wärmewende, unter anderem durch Wärmepumpen, soll vor allem durch Ökostrom gedeckt werden. So will Deutschland seine klimaschädlichen Emissionen reduzieren und damit auch die von der EU gesetzten Klimaziele erreichen. Daher werden besonders die Windkraft und Solarenergie ausgebaut.
Die Erzeugung von erneuerbarem Strom unterliegt jedoch natürlichen Schwankungen: durch die Jahreszeit, die Tageszeit und das Wetter. Deshalb ist es notwendig, die Kapazität der Stromnetze in Deutschland zu erweitern und neu zu organisieren. Der Ökostrom muss von dort, wo er gerade erzeugt wird, dorthin transportiert werden können, wo weniger Strom entsteht, die Energie aber dringend benötigt wird. Strom in Batteriespeichern zu lagern oder ihn gezielt dann zu verbrauchen, wenn gerade viel erzeugt wird, wird ebenfalls immer entscheidender. Ohne einen starken Aus- und Umbau des Stromnetzes könnte es bei besonders viel Ökostrom auch zu Versorgungsproblemen durch Überlastung kommen.
Die Gebühren für die Nutzung des Stromnetzes, die sogenannten Netzentgelte, lagen laut dem BDEW im Jahr 2024 auf einem Rekordhoch. Aktuell bleiben die Stromnetzentgelte auf diesem im Allgemeinen hohen Niveau. Insgesamt werden die Netzgebühren aber seit 2025 fairer über die verschiedenen Bundesländer verteilt, dafür sorgt eine neue Gesetzgebung. Unter dem Strich kannst Du deshalb vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg mit etwas niedrigeren Strompreisen als noch im Vorjahr rechnen, das haben unsere Berechnungen ergeben. Mehr zu den Netzgebühren liest Du weiter unten in diesem Ratgeber.
Je mehr Ökostrom in Deutschland produziert wird, desto weniger Strom muss in teuren Kohle- oder Gaskraftwerken erzeugt werden. Das schont das Klima und trägt zu sinkenden Preisen an der Strombörse bei. Bildlich gesprochen: Der Wind und die Sonne schreiben keine Rechnung. Der Bau neuer Windräder und Photovoltaikanlagen braucht aber seine Zeit und kostet Geld.
Für Strom, der aus Erdgas oder Kohle erzeugt wird, müssen die Kraftwerksbetreiber in der EU Emissionszertifikate kaufen. Dieser umgangssprachlich auch CO2-Steuer genannte CO2-Preis verteuert klimaschädliche Stromerzeugung, bei der Treibhausgase freigesetzt werden. Ein beträchtlicher Teil der deutschen Stromproduktion basiert 2025 noch auf fossilen Energieträgern wie Erdgas und Kohle.
Da die CO2-Preise voraussichtlich weiterhin steigen, steigen auch die Gaspreise. Strom aus Gaskraftwerken ist deshalb eine kostspielige Angelegenheit. Ganz ähnlich verhält es sich mit Kohlestrom.
Langfristig sollen Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft und andere erneuerbare Energien den Großteil des Strombedarfs in Deutschland decken. Der Anteil von Ökostrom am Strommix steigt: Im Jahr 2024 wurde laut Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme 56 Prozent des gesamten erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zum Vergleich: 2023 waren es knapp 54 Prozent, 2022 rund 48 Prozent.
Das Ziel: Im Jahr 2030 sollen in Deutschland 80 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Wenn zeitweise zu wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, sollen in Zukunft hauptsächlich Gaskraftwerke den fehlenden Strom liefern.
Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (Energy-Charts, Stand: April 2025)
Windräder und Solaranlagen brauchen keinen Brennstoff und keine CO2-Steuer bezahlen. Die Produktion von Wind- und Sonnenstrom kostet eigentlich nur wenige Cent pro Kilowattstunde. Trotzdem zahlen Energielieferanten an der Strombörse oft ein Vielfaches für Ökostrom. Der Grund: Die hohen Preise für Strom aus fossilen Gas- und Kohlekraftwerken treiben auch die Preise für Ökostrom in die Höhe.
Das liegt am Marktdesign der Stromhandelsplätze in der Europäischen Union. Dabei bestimmt das teuerste Kraftwerk im jeweiligen Marktgebiet den Preis – das sind heute die fossilen Kraftwerke. Dieses Prinzip nennt sich Merit-Order. In den Keller fallen die Preise an der Strombörse nur, während der erzeugte Ökostrom die Nachfrage komplett deckt. Das ist an sonnigen und windigen Tagen der Fall. Vor allem an Wochenenden und Feiertagen, da der Strombedarf dann niedrig ist.
Auch aufgrund der hohen Umlagen, Abgaben und Steuern auf Strom zahlen deutsche Haushalte seit vielen Jahren hohe Strompreise. Weltweit gehört Deutschland zum Kreis der Länder mit den höchsten Strompreisen. Im EU-Vergleich war Strom im ersten Halbjahr 2024 sogar nirgendwo teurer als in Deutschland.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Stand: April 2025)
Die Stromerzeugung dürfte in Zukunft günstiger werden, weil mehr und mehr günstiger Ökostrom eingespeist wird. Aber die Kosten für den Transport des Stroms und die Instandhaltung des Stromnetzes werden voraussichtlich hoch bleiben und womöglich weiter steigen. Über die Netzentgelte wirst Du als Stromkundin oder -kunde dafür bezahlen müssen.
Genaue Prognosen über den Strompreis sind aufgrund zahlreicher Einflussfaktoren gewagt.
Es kommt dabei auch auf die Politik an: Sie könnte schon bald für günstigere Strompreise sorgen. Denn CDU/CSU und SPD, die zusammen die nächste Bundesregierung bilden könnten, haben erst im Wahlkampf und später in ihrem Sondierungspapier angekündigt, die Strompreise um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu senken. Dafür möchten die Parteien die Stromsteuer senken. Und die Gebühren für die großen Stromautobahnen des Landes, die sogenannten Übertragungsnetzentgelte, wollen sie halbieren.
Abgesehen von diesen politischen Maßnahmen wird sich unserer Einschätzung nach an den Strompreisen 2025 nicht allzu viel verändern. Die Netzkosten, bestehend aus den Netzentgelten und den Stromumlagen, sind in diesem Jahr zusammengenommen leicht gestiegen. Da die Netzentgelte aber regional fairer verteilt werden, gibt es längst nicht überall spürbare Preissteigerungen.
Und es gibt Grund zu der Annahme, dass die Strompreise in den folgenden Jahren stabil bleiben könnten. Zu diesem Schluss kommt etwa eine Prognos-Studie aus dem Herbst 2024 im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Die Studie wagt eine Prognose der Einkaufspreise für Strom im Großhandel. Das Ergebnis: Im wahrscheinlichsten Szenario würden die Strompreise nur leicht steigen – inflationsbereinigt würden sie sogar sinken.
Das Forschungsprojekt Ariadne kommt zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) zu der Einschätzung, dass die Strompreise in den nächsten zehn Jahren ziemlich stabil bleiben werden, die Inflation außen vor gelassen:
2025 | 29,9 Cent/kWh |
2030 | 31,8 Cent/kWh |
2035 | 30,9 Cent/kWh |
2040 | 29,7 Cent/kWh |
2045 | 28,1 Cent/kWh |
2050 | 27,6 Cent/kWh |
Quelle: Analyse des Forschungsprojekts Ariadne mit Daten des Fraunhofer ISE (Stand: Januar 2024)
Die Bundesregierung rechnete zuletzt ebenfalls mit einer stabilen Strompreisentwicklung. Das geht aus einer Analyse in Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz hervor. Das Wirtschaftsministerium kalkuliert demnach zwischen 2025 und 2042 zwar mit, absolut gesehen, leicht steigenden Strompreisen. Wenn man die in diesem Zeitraum zu erwartende Inflation berücksichtigt, würde das aber real sinkende Strompreise bedeuten. Für 2025 wurde ein mittlerer Haushaltsstrompreis von 37 Cent/kWh angesetzt, für das Jahr 2042 waren es 40,27 Cent/kWh.
Fazit: Eine sichere Prognose der Strompreise ist unmöglich. Es ist nicht gesagt, dass die Strompreise in Zukunft weiterhin so stark steigen werden wie in der Vergangenheit.
Die Stromerzeugung wird zunehmend vom Wetter abhängig sein. Besonders viel und besonders günstiger Strom wird dann verfügbar sein, wenn die Sonne strahlt und/oder der Wind weht. Dann purzeln die Preise an der Strombörse und können sogar ins Negative rutschen.
Deswegen kann man bereits prognostizieren, dass sogenannte variable oder dynamische Stromtarife in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen werden. Dabei gibt es nicht mehr den „einen“ Strompreis pro Kilowattstunde. Stattdessen variiert Dein Strompreis und wird vom aktuellen Preis an der Börse bestimmt. Der Clou: Bestimmte Geräte, die besonders stromhungrig sind, sollten laufen, wenn der Strom günstig ist. Das funktioniert heute schon bei Wallboxen für Elektroautos oder Wärmepumpen. Dazu brauchst Du aber einen intelligenten Stromzähler, auch Smart Meter genannt. Mehr zu diesem Thema liest Du in unserem Ratgeber zu variablen und dynamischen Stromtarifen.
Was Du über den Strompreis alles finanzierst, siehst Du in Deiner jährlichen Stromabrechnung. Im Grunde gibt es drei Kostenblöcke:
Lediglich der Kostenanteil, den Du für die Beschaffung und den Vertrieb des Stroms bezahlst, bleibt bei Deinem Stromanbieter. Den ganzen Rest – also Umlagen, Steuern und Entgelte – rechnet er zwar bei Dir ab. Er muss diese Einnahmen aber an die Staatskasse, die Netzbetreiber und die Messstellenbetreiber weiterreichen.
Mehr zu den einzelnen Kostenblöcken erfährst Du weiter unten in diesem Ratgeber.
Quelle: Finanztip-Berechnung mit Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) (Stand: 8. April 2025)
Ein Blick auf die drei Kostenblöcke macht deutlich, dass der Gesetzgeber den Strompreis stark beeinflusst. Die Umlagen, Abgaben und Steuern legt er konkret fest. Die Höhe der Entgelte für den Stromtransport genehmigt er jedem einzelnen Netzbetreiber. Wie sich der Strompreis weiterentwickelt, hängt also entscheidend von der Politik ab.
Vor diesem Hintergrund hast Du selbst drei Möglichkeiten, Deine Stromkosten zu reduzieren:
Dadurch verringerst Du Deine Stromkosten langfristig und schützt Dich vor unverhältnismäßig hohen Strompreisen. Am besten vergleichst Du einmal im Jahr die Strompreise und suchst nach günstigeren Angeboten. Das gilt besonders, wenn Dein Anbieter die Preise erhöht.
Wir zeigen Dir, wie Du einen zuverlässigen Stromanbieter findest.
Probleme mit dem Stromanbieter? Welche Rechte Du hast – und an was sich Dein Anbieter halten muss.
Abschläge, Kündigungsfristen, Preiserhöhungen: Erfahre, was Du rund um Deinen Stromvertrag wissen solltest.
Zu welchem Preis der Stromanbieter den Strom einkauft, spielt beim Endpreis die entscheidende Rolle. Im Schnitt berechnen Lieferanten nach Angaben des BDEW aktuell rund 16 Cent pro Kilowattstunde (netto) für die Beschaffung und Lieferung von Strom. Enthalten darin ist der Gewinn, den die Unternehmen erzielen. Beschaffung, Vertrieb und Gewinn machen 2025 den größten Teil des durchschnittlichen Strompreises aus.
Einkaufen können die Stromanbieter die elektrische Energie an der Strombörse European Energy Exchange (EEX) oder direkt beim Stromerzeuger. Dabei sind Verträge für die Lieferung im nächsten oder erst in mehreren Jahren möglich, andererseits aber auch Käufe am Spotmarkt für die tagesaktuelle Lieferung von Strom. Dort schwanken die Preise im Tagesverlauf stark. Wenn Du einen dynamischen Stromtarif nutzt, kannst Du von zeitweise niedrigen Preisen an der Strombörse profitieren – allerdings nur, wenn Du Deinen Stromverbrauch genau in diese Zeiten verlegen kannst.
Wann und mit welchem Vorlauf ein Anbieter Strom einkauft, wirkt sich auf Deinen Strompreis aus. Das zeigt ein Blick auf die Grundversorger. Das sind Unternehmen, oft lokale Stadtwerke, die die meisten Stromkundinnen und -kunden vor Ort beliefern. Sie müssen einen Basistarif für alle bereitstellen, die selbst keinen Stromtarif gewählt haben – die Grundversorgung.
Jeder hat einen Anspruch auf die Grundversorgung. Um diesen Sicherheitsschirm bieten zu können und aufgrund des großen Kundenstamms kaufen Grundversorger den Strom oft sehr weit im Voraus ein. Das lassen sich die Stromhändler aber gut bezahlen, weil niemand weiß, wie sich die Strommarkt-Preise in Zukunft entwickeln werden. Im Durchschnitt ist die Grundversorgung nach unseren Analysen deshalb eine der teuersten Tarifoptionen.
Neben der Einkaufspolitik Deines Stromanbieters wird Deinen Strompreis auch dadurch bestimmt, wie viel er für seine Dienste berechnet. Diese Gewinnmarge legt jeder Stromanbieter für sich fest – und sorgt so zusätzlich für Unterschiede bei den Strompreisen.
Gut ein Viertel Deiner Stromkosten bezahlst Du für staatliche Umlagen, Abgaben und Steuern. Dieser Kosten sind für alle Stromkundinnen und -kunden gleich hoch, sie müssen für jede Kilowattstunde Strom bezahlt werden. Einzig die Mehrwertsteuer ist variabel, da sie erst ganz am Schluss auf den gesamten Netto-Strompreis erhoben wird.
Aktuell summiert sich dieser Kostenblock in einem Durchschnittshaushalt auf fast 13 Cent pro Kilowattstunde. Darin enthalten sind:
Diese Gebühr hieß früher §19-StromNEV-Umlage, seit 2025 trägt sie einen neuen Namen. Als „Aufschlag für besondere Netznutzung“ erhöht sie Deinen Strompreis gegenüber dem Vorjahr um rund 1 Cent/kWh. Die Umlage stieg von bislang 0,643 Cent/kWh auf 1,558 Cent/kWh im Jahr 2025.
Der Grund für die höhere Gebühr: Der Aufschlag für besondere Netznutzung sorgt dafür, die Kosten für das Stromnetz fairer unter den verschiedenen Bundesländern zu verteilen. Alle Stromkundinnen und -kunden bezahlen die Gebühr für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom und finanzieren auf diese Weise die faireren Netzentgelte. Details dazu erklären wir Dir weiter unten im Ratgeber.
Außerdem finanziert die Umlage einen Netzentgelt-Rabatt für Unternehmen, die viel Strom benötigen, aber gleichzeitig das Stromnetz entlasten. Zum Beispiel, indem sie besonders gleichbleibend Strom verbrauchen oder aber gerade dann, wenn die Stromnachfrage durch andere Stromverbraucher insgesamt gering ist.
Die KWKG-Umlage finanziert die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Das sind Anlagen wie Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme zugleich produzieren. Bedingung für eine Förderung ist, dass es sich um neue oder modernisierte Anlagen handelt, die effizient und umweltfreundlich arbeiten. Die Netzbetreiber schütten die Zuschläge an die Betreiber aus und holen die Mittel über die Umlage wieder herein. Mit 0,277 Cent/kWh bleibt die KWKG-Umlage 2025 nahezu genauso hoch wie 2024, als sie bei 0,275 Cent/kWh lag.
Durch die Offshore-Netzumlage finanzieren Netzbetreiber Entschädigungszahlungen an die Betreiber von Windparks auf See. Einen Anspruch auf Entschädigung haben diese Betreiber, wenn ihre neu gebauten Anlagen noch nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, sie deswegen ihren Strom nicht einspeisen können und keine gesetzliche Vergütung erhalten. Die Offshore-Netzumlage ist 2025 auf 0,816 Cent/kWh gestiegen, im Jahr zuvor waren es 0,656 Cent/kWh.
Die Konzessionsabgabe erhalten Städte oder Gemeinden dafür, dass Stromleitungen durch ihr Gebiet verlaufen. Die Netzbetreiber zahlen die Abgabe dafür, dass sie diese Wege nutzen dürfen. Die Höhe der Konzessionsabgabe legen Kommune und Netzbetreiber je nach Region vertraglich fest. Bei normalen Haushaltskunden darf die Konzessionsabgabe für Strom höchstens zwischen 1,32 und 2,39 Cent/kWh liegen, abhängig von der Einwohnerzahl der Kommune (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b KAV). Je mehr Einwohner, desto höher darf die Konzessionsabgabe sein. Gewöhnlich schöpfen die Städte und Gemeinden die Preisobergrenzen aus.
Die Stromsteuer hat die Bundesrepublik 1999 eingeführt. Ziel war es, Strom teurer zu machen und mit den Einnahmen die Sozialabgaben auf Löhne zu senken. Seit 2003 werden 2,05 Cent/kWh als Stromsteuer fällig. Sie beschert dem Staat jährliche Einnahmen von rund 6,5 bis sieben Milliarden Euro. Überwiegend fließt das Geld in die Rentenkasse.
Die kommende Regierung könnte die Stromsteuer schon bald senken. Zumindest planen das die Unionsparteien und die SPD. Würde die Stromsteuer auf das von der EU vorgeschriebene Mindestmaß von 0,1 Cent/kWh gesenkt, würde Dein Strompreis auf einen Schlag um 2,32 Cent/kWh günstiger. Denn auch auf die Stromsteuer wird noch Mehrwertsteuer erhoben.
Bei Strom gilt die reguläre Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Das bedeutet: Sämtliche in diesem Ratgeber beschriebene Bestandteile des Strompreises werden zusammengerechnet – und auf diesen Netto-Strompreis wird abschließend die Mehrwertsteuer noch oben draufgeschlagen. Laut BDEW flossen Anfang 2025 im Schnitt rund 6,3 Cent/kWh als Mehrwertsteuer an den Staat.
Das Netzentgelt bezahlst Du mit jeder Kilowattstunde Strom, die Du verbrauchst. Es ist eine Gebühr für die Nutzung des Stromnetzes an Deinem Wohnort, das von Deinem Netzbetreiber instandgehalten und ausgebaut wird. Die Netzentgelte werden immer zum Jahreswechsel neu festgelegt und gelten dann für das gesamte folgende Jahr.
Hinzu kommen Gebühren für denStromzähler, der Deinen Stromverbrauch misst. Zusammengenommen machen die Netzentgelte und Zählergebühren 2025 rund 11 Cent/kWh (netto) aus, sagt der BDEW. Rechnet man die fällige Mehrwertsteuer noch drauf, sind die Netzentgelte für ein Drittel Deines Strompreises verantwortlich.
Je nach Wohnort verlangen die Netzbetreiber unterschiedliche Preise für die Nutzung des Stromnetzes von Dir. In der Vergangenheit waren die Netzentgelte vor allem in Regionen hoch, in denen Windräder oder Photovoltaikanlagen viel Ökostrom erzeugen. Oft muss dieser Strom über leistungsstarke Stromautobahnen in andere Regionen Deutschlands transportiert werden, weil er vor Ort nicht vollständig verbraucht werden kann. Zum Beispiel fließt viel Strom aus den windreichen Küstenregionen zu den Industriestandorten im Süden und Westen Deutschlands.
Den dazu notwendigen Netzausbau haben früher vor allem die Stromkundinnen und -kunden bezahlen, die in den oft dünnbesiedelten Regionen mit viel erneuerbarer Stromerzeugung wohnen. Schließlich mussten vor allem dort die Stromnetze ausgebaut werden. Das war unfair, denn vom günstig erzeugten Ökostrom profitierten am Ende Regionen, in denen die Netzentgelte vergleichsweise niedrig waren.
Seit 2025 werden die Netzentgelte fairer verteilt. Vereinfacht gesagt bekommen die Regionen, in denen viel Ökostrom erzeugt und weitertransportiert wird, einen Rabatt auf die Netzentgelte. Die Bundesnetzagentur koordiniert das Ganze. Dank der neuen Regelung werden die Netzentgelte über die Bundesländer nun gleichmäßiger und damit fairer verteilt. Der Unterschied zwischen günstigen und teuren Regionen ist geschrumpft. In unserer Karte siehst Du die durchschnittlichen Netzentgelte 2025 in den einzelnen Bundesländern.
Quelle: Verivox (Datenstand: 7. Januar 2025)
Die Netzentgelt-Rabatte müssen allerdings irgendwie finanziert werden. Dafür sorgt eine weiter oben bereits erwähnte Umlage mit dem Namen „Aufschlag für besondere Netznutzung“. Einfach ausgedrückt: Alle Stromkundinnen und -kunden bezahlen jetzt für jede Kilowattstunde Strom 1 Cent mehr, damit bisher benachteiligte Regionen entlastet werden können. Das ist sozusagen der Solidaritäts-Cent.
Wenn man nun die gesamten Netzgebühren betrachtet, also die Umlagen auf den Strompreis und die Netzentgelte zusammenrechnet, dann gleicht der Aufschlag für besondere Netznutzung die Netzentgelt-Rabatte in vielen Regionen wieder aus. Nach unseren Analysen gibt es drei Bundesländer, in denen Du unter dem Strich tatsächlich mit niedrigeren Strompreisen im Jahr 2025 rechnen kannst: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Die folgende Karte gibt Dir einen Überblick. Sie zeigt die durchschnittlichen Netzkosten für die Bundesländer inklusive Stromumlagen. Beachte, dass es in jedem Bundesland mehrere Netzbetreiber gibt. Die Kosten für bestimme Orte können deshalb deutlich höher oder geringer ausfallen.
Quelle: Verivox, eigene Finanztip-Berechnung (Datenstand: 7. Januar 2025)
Die Netzentgelte bestehen aus zwei Teilen:
In Deutschland gibt es vier Übertragungsnetzbetreiber: 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW. Sie verantworten die überregionalen Stromautobahnen der Hoch- und Umspannungsebene. 6,65 Cent/kWh rechnen sie im Jahr 2025 als Übertragungsnetzentgelt ab, im Vorjahr waren es 6,43 Cent/kWh
Du als Haushaltskunde bezahlst aber nicht die vollen Übertragungsnetzentgelte, sondern nur einen Bruchteil. Letztendlich machten sie in den vergangenen Jahren nur rund ein Fünftel Deiner gesamten Netzentgelte aus, zeigt eine Statistik der Europäischen Union. Das liegt an dem Aufbau unseres Stromnetzes mit verschiedenen Ebenen. Einfach erklärt: Die Übertragungsnetz-Gebühr wird nur für Strom erhoben, der tatsächlich über die großen Stromautobahnen fließt. Das kannst Du Dir wie beim Autofahren vorstellen: Fährst Du nur über die Landstraße, brauchst Du keine Autobahn-Maut zahlen. Und von Deinem gesamten Strombedarf wird nur ein Teil wird über die Autobahn transportiert.
Den zweiten, deutlich größeren Anteil Deiner Netzentgelte verlangen die Betreiber der lokalen Verteilernetze. Bundesweit sind das rund 900 verschiedene Unternehmen. Sie verteilen den Strom bei Dir vor Ort, quasi über die Strom-Landstraße, und sorgen für die regionalen Unterschiede bei den Netzentgelten. Die Höhe der Netzentgelte können die Netzbetreiber nicht frei bestimmen. Die Bundesnetzagentur prüft und genehmigt die Kosten der Unternehmen, die diese dann auf die Verbraucher umlegen.
Die Kosten für Deinen Stromzähler werden zusammen mit Deinem Strompreis als sogenanntes Messstellenentgelt abgerechnet. Sie sind verhältnismäßig gering: Zwischen acht und 19 Euro (brutto) zahlen die meisten Haushalte im Jahr. Verantwortlich für den Einbau, den Betrieb und das Ablesen Deines Stromzählers ist der sogenannte Messstellenbetreiber. Hast Du kein Unternehmen explizit dafür beauftragt, erledigt das der örtliche Netzbetreiber für Dich.
Die Kosten werden aber steigen: Bis 2032 müssen überall in Deutschland digitale Stromzähler, auch „moderne Messgeräte“ genannt, installiert sein, die bis zu 20 Euro im Jahr kosten dürfen. Wenn Du mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr benötigst, erhältst Du ein intelligentes Messsystem, ein sogenanntes Smart Meter. Unter bestimmten Umständen bekommst Du es auch, wenn Du eine Photovoltaikanlage, Wärmepumpe oder Wallbox betreibst. Ein Smart Meter soll nicht mehr als 50 Euro im Jahr kosten (§ 30 Abs. 1 Nr. 5 MsbG).
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