Wärmepumpe versichern So ist Deine Wärmepumpe bei Wasser, Feuer und Diebstahl abgesichert

Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
In den kommenden Jahren werden immer mehr Hausbesitzer ihr Haus mit einer Wärmepumpe ausrüsten. Viele haben bereits eine solche Anlage, denn sie spart Energie und damit langfristig auch Geld. Die Anschaffung kostet allerdings erst einmal eine Menge. Grund genug, diese Investition abzusichern. Welche Risiken es für Wärmepumpen gibt, ob Du dafür eine separate Versicherung brauchst oder ob es andere Wege gibt, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Grundsätzlich kann es natürlich bei jeder Wärmepumpe zu technischen Problemen aufgrund von Konstruktions- oder Materialfehlern kommen. Auch eine falsche Bedienung der Anlage kann zu Problemen führen.
Hinzu kommen, wie bei allen Bestandteilen des Hauses, die gängigen Schäden durch die Ereignisse:
• Feuer
• Leitungswasser
• Sturm/Hagel
• Elementarereignisse wie Hochwasser
Außerdem besteht bei Deiner Wärmepumpe das Risiko, dass sie gestohlen oder von Einbrechern beschädigt wird. Dieses Risiko ist größer, wenn die Pumpe außerhalb des Hauses steht.
Wird eine Wärmepumpe gestohlen oder beschädigt, kann sie keine Wärme mehr für Dich erzeugen. In der Zeit, bis sie wieder läuft, musst Du Alternativen der Wärmegewinnung nutzen. Das verursacht Zusatzkosten.
Auch die Wärmepumpe selbst kann zu einem Risiko werden. Steht Deine Wärmepumpe zum Beispiel auf dem Dach und fällt durch einen Sturm herunter auf das Auto Deines Nachbarn, musst Du für diesen Schaden aufkommen.
Es gibt verschiedene Wege, eine Wärmepumpe zu versichern. Zunächst solltest Du Dich fragen, welche der oben genannten Risiken Du überhaupt versichern musst oder willst. Gegen Konstruktions- und Materialfehler brauchst Du keine Versicherung, dafür gibt es die Gewährleistung und Garantie. Für alle anderen Risiken kann eine Absicherung – je nach Standort – sinnvoll sein.
Ist Deine Anlage im Haus oder außen fest mit dem Haus montiert, ist sie als Teil des Hauses mit Deiner Wohngebäudeversicherung gegen Feuer, Leistungswasser, Sturm und Hagel abgesichert. Wichtig ist allerdings, dass Du Deinem Versicherer die Anschaffung der Pumpe mitteilst. Zum einen, weil sie ein neues Risiko darstellt, welches Du melden musst. Dies ist in Deinem Versicherungsvertrag unter dem Begriff Obliegenheiten vereinbart. Außerdem erhöht die Wärmepumpe den Wert Deiner Immobilie, was wiederum Auswirkungen auf die Höhe Deines Versicherungsbeitrags hat.
Möchtest Du Deine Wärmepumpe gegen Hochwasser absichern, benötigst Du in Deiner Wohngebäudeversicherung den Zusatzschutz für Schäden durch Elementarereignisse. Diesen Baustein schließt Du für das gesamte Gebäude ab und er gilt dann auch für Deine Wärmepumpe. Mehr zum Thema findest Du in unserem Ratgeber zur Elementarschadenversicherung.
Das Risiko Diebstahl ist jedoch nicht standardmäßig in der Wohngebäudeversicherung abgesichert. Das ist in der Regel auch nicht nötig, da das Haus oder fest damit verbaute Teile selten bis nie gestohlen werden. Möchtest Du Deine fest verbaute Wärmepumpe dennoch gegen Diebstahl versichern, musst Du nach Wohngebäudeversicherern schauen, die diese Leistungen bieten. Dies ist unter Umständen mit einem Extra-Baustein möglich oder in bestimmten Tarifen in einem höheren Leistungsumfang enthalten.
Etwas anders ist die Situation, wenn die Pumpe außerhalb des Hauses steht und nicht fest mit dem Mauerwerk oder dem Dach verbunden ist. Dann ist die Wärmepumpe kein Bestandteil des Gebäudes und nicht standardmäßig in einer Wohngebäudeversicherung enthalten, anders als etwa eine fest mit dem Gebäude verbundene Photovoltaikanlage. Dies hat uns der Gesamtverband der Versicherer (GDV) auf unsere Nachfrage bestätigt.
Jedoch gibt es inzwischen immer mehr Wohngebäudeversicherer, die Außenanlagen mitversichern. Das passiert entweder durch einen Extra-Baustein zur Wohngebäudeversicherung oder in bestimmten Tarifen. Bei diesen Angeboten ist die Wärmepumpe dann gegen die Gefahren Brand, Leitungswasser, Hagel, Sturm und Diebstahl abgesichert. Gegen Hochwasser musst Du auch hier den Extra-Schutz gegen Elementarschadenereignisse für Dein Haus abschließen. Er gilt dann ebenfalls für Deine Wärmepumpe.
In der Regel kannst Du alle Risiken auch über eine spezielle Wärmepumpenversicherung absichern. Diese enthält außerdem andere Leistungen, wie die Zusatzkosten durch alternative Energieversorgung.
Die spezialisierten Versicherungen für Wärmepumpen bieten sehr umfangreiche Leistungen. Sie zahlen nicht nur die beschädigte oder gestohlene Wärmepumpe. Sie kommen außerdem für eine Finanzierung auf, die trotz des Ausfalls der Wärmepumpe weiterläuft. Die Versicherung enthält also eine Restschuldversicherung. Ebenso übernehmen Wärmepumpenversicherungen die Mehrkosten, die durch alternative Heizarten entstehen, bis die Wärmepumpe repariert oder ersetzt wurde. Ebenfalls enthalten sind Leistungen bei Defekten, Konstruktionsfehlern, Kurzschluss oder Bedienungsfehlern.
Du brauchst diese umfangreichen Leistungen allerdings eher nicht. Außerdem ist die Versicherung teuer. Ist die Wärmepumpe defekt oder hat einen Konstruktionsfehler, ist dafür der Hersteller oder Installateur verantwortlich, solange Garantie und Gewährleistung gelten. Von einer Restschuldversicherung raten wir generell ab, warum, kannst Du im Ratgeber zur Restschuldversicherung nachlesen. In der Wohngebäudeversicherung ist der Gesamtwert der Wärmepumpe versichert. Du musst also keine Angst haben, dass Du die noch nicht gezahlten Kosten nicht ersetzt bekommst.
Interessant kann die Versicherung sein, wenn Du die Zusatzkosten für alternative Heizmethoden ersetzt bekommen willst. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn diese sehr hoch werden. Auch wenn Deine bestehende Wohngebäudeversicherung die Leistungen, die Du willst, nicht so anbietet, kannst Du darüber nachdenken, sie temporär mit einer speziellen Versicherung abzusichern. Denn nicht alle Wohngebäudeversicherungen bieten Diebstahlschutz an. Ein Sonderkündigungsrecht ergibt sich daraus jedoch nicht. Das heißt, Du kannst Deine Wohngebäudeversicherung erst zum Vertragsende kündigen und Dir einen Anbieter suchen, der Deine Wärmepumpe so absichert wie gewünscht. Für die Zwischenzeit kannst Du eine Wärmepumpenversicherung abschließen. Die Mindestlaufzeit beträgt jedoch in der Regel ein Jahr. Prüfe also, ob sich das lohnt und wie lange Deine Wärmepumpe unter Umständen doppelt versichert wäre.
Im günstigsten Fall kostet Dich die Absicherung nichts extra. Das betrifft in erster Linie Wärmepumpen im Haus, wenn Diebstahl nicht explizit mitversichert werden soll. Allerdings kann sich der Versicherungsbeitrag erhöhen, da sich der Wert Deines Hauses und damit die Versicherungssumme erhöhen.
Steht Deine Wärmepumpe draußen im Garten oder willst Du sie gegen Diebstahl versichern, brauchst Du Extra-Schutz. Diesen bieten noch nicht alle Wohngebäudeversicherer an, jedoch immer mehr. Bei einer kleinen Analyse konnten wir einige Anbieter finden, die den Schutz inzwischen in verschiedenen Tarifen enthalten haben. Die Allianz zum Beispiel versichert eine Wärmepumpe, die am Haus verbaut ist, in den unterschiedlichen Tarifen für etwa drei bis vier Prozent extra. Bei der Grundeigentümer-Versicherung (GEV) sind solche Anlagen ohne Extrakosten mitversichert. Das hat unser Portaltest für Wohngebäudeversicherungen Anfang 2025 auch wieder ergeben. Ebenfalls mitversichert, ohne Extra-Baustein sind Wärmepumpen demnach in der rhion.digital und der Waldenburger.
Bei eigenständigen Wärmepumpenversicherungen ist die Auswahl wesentlich geringer. Eine Online-Abfrage ohne Anmeldung war bei unserer Recherche im Februar 2025 nur bei drei Anbietern möglich.
Bei VHV Allgemeine Versicherung AG (kurz: VHV) bekommst Du eine Einzelversicherung für Deine Wärmepumpe für etwa 90 Euro für ein Eigenheim pro Jahr. Bei der Mannheimer musst Du mit gut 100 Euro im Jahr rechnen und bei der Wärmepumpenversicherung.de mit gut 200 Euro pro Jahr. Diese Beiträge beziehen sich auf eine Luftwärmepumpe für ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus, die 2024 in Betrieb genommen wurde.
Im besten Fall kontaktierst Du Deine Wohngebäudeversicherung, bevor Du Dir eine Wärmepumpe zulegst. Dann kannst Du schon im Vorfeld abschätzen, welche Leistungen Du zu welchem Beitrag bekommen kannst. Du kannst diese Informationen mit in Deine Überlegungen einbeziehen, wo die Wärmepumpe installiert werden soll.
Du solltest Deine Wärmepumpe gegen Leitungswasser, Feuer, Sturm und Hagel sowie Hochwasser schützen. Dies kannst Du mit Deiner Wohngebäudeversicherung tun. Steht Deine Pumpe einzeln, brauchst Du dafür eventuell einen Extra-Baustein oder einen anderen Tarif beim Wohngebäudeversicherer.
Gegen Diebstahl musst Du Deine Wärmepumpe nicht zwingend absichern. Ist sie im Haus oder fest damit verbunden, wird es Dieben nur sehr schwer möglich sein, sie zu klauen. Steht sie einzeln im Garten, ist es für Diebe einfacher. Im vergangenen Jahr hat das Thema Wasserpumpendiebstahl immer wieder Schlagzeilen gemacht. Letztendlich ist die Problematik jedoch überschaubar. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise in Brandenburg und Rheinland-Pfalz laut Auskunft der dortigen Landeskriminalämter (LKA) je fünf Wärmepumpen gestohlen. In Baden-Württemberg lag die Zahl im niedrigen zweistelligen Bereich.
Grundsätzlich erfordert der Diebstahl einer Wärmepumpe einen gewissen Aufwand und Planung, da sie schwer ist. Außerdem steht sie meist auf einem Betonfundament, auf welchem sie festgeschraubt ist. Mit Abreißmuttern, die nur mit speziellem Werkzeug entfernt werden können, erschwerst Du es Dieben zusätzlich. Bedenke bei der Montage weiterhin: Es wird nicht geklaut, was keiner sieht. Ein Platz für die Wärmepumpe, der von außerhalb des Grundstücks nicht einsehbar ist, wäre also ein guter Diebstahlschutz. Hast Du ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis, kannst Du einen Käfig um die Anlage bauen und ihn mit einer Alarmanlage verbinden. Wenn Du die Anlage codieren lässt, machst Du den Wiederverkauf schwer. Mit einem GPS-Tracker kannst Du die gestohlene Wärmepumpe nachverfolgen.
Relevanter als in Deinem bewohnten Haus ist der Wärmepumpendiebstahl am Rohbau beziehungsweise auf der Baustelle. Die Pumpe steht unter Umständen noch unverbaut herum, es gibt vielleicht keine aufmerksamen Nachbarn, die Beleuchtung ist schlecht. Wird Dir die Wärmepumpe von der Baustelle gestohlen, ist die Bauleistungsversicherung zuständig. Wie Du Deine Wärmepumpe darüber versichern kannst, erfährst Du im Ratgeber zur Bauleistungsversicherung.
Wichtig ist, dass Du die für die Wärmepumpe vereinbarte Versicherungssumme im Blick behältst, damit Deine Pumpe ausreichend abgesichert ist. Unsere Anfrage bei den verschiedenen Versicherern und Vergleichsportalen hat gezeigt: Einige Anbieter versichern Wärmepumpen je nach Tarif auch außerhalb des Gebäudes mit, achte dann aber darauf, dass die Versicherungssumme dem Neuwert der Wärmepumpe entspricht.
Ob Du die Zusatzkosten der alternativen Wärmegewinnung versichern möchtest, musst Du selbst einschätzen. Wie lange würde es etwa dauern, bis die Anlage wieder läuft? Wie hoch wären die Kosten pro Tag für die Alternative? Bei einem eher kleinen Haus, dürften sich die Extrakosten im Rahmen halten, zumal wenn die Anlage im Sommer ausfällt. Hast Du ein großes Haus mit vielen Bewohnern und die Wärmepumpe sorgt für warme Zimmer und warmes Wasser, kann der Ausfall im Winter beträchtliche Kosten verursachen. Mehr zur Leistung und den Betriebskosten dieser Heizungsart liest Du in unserem Ratgeber zu Wärmepumpen.
Vergleiche die Angebote Deiner Wohngebäudeversicherung mit den Ergebnissen auf Vergleichsportalen. Vor allem bei unserer Empfehlung Mr-Money oder Fairfekt. Hier erhältst Du in der Ergebnisliste für jeden Anbieter in den Einzelheiten auch die Absicherung der Wärmepumpe mit angezeigt.
Wichtig ist: Vergleiche nicht nur die Kosten, sondern auch die Leistungen der Wohngebäudeversicherung. Diese stehen in Relation zueinander. Denn der Anbieter, der die Wärmepumpe kostenlos mitversichert, muss am Ende nicht der günstigste sein, wenn diese Wohngebäudeversicherung sonst sehr hochpreisig ist. Zudem musst Du nicht für Leistungen zusätzlich zahlen, die Du nicht brauchst.
Bei Schäden, die Deine Wärmepumpe bei anderen verursacht, ist übrigens in der Regel Deine Privathaftpflicht zuständig. Melde die Anlage bei Deinem Versicherer unbedingt an und frag nach, ob oder wie eine Wärmepumpe abgesichert ist. Denn laut Versicherungsbedingungen musst Du Deiner Versicherung veränderte Lebenssituationen – vor allem neue Gefahrenquellen – mitteilen (Musterbedingungen GDV, Abschnitt B3).
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos