Tipps & Tricks

Die 5 größten Gefahren fürs Eigenheim: So schützt Du Dich

Du träumst vom Eigenheim oder wohnst schon drin? Dann solltest Du unbedingt die größten Gefahren kennen, die alles ruinieren könnten. Wir zeigen Dir, wie Du Dich schützt.

Dirk Eilinghoff Immobilien
Haus mit gebrochenem Herz

Eigenheim: Geh beim größten Vermögen keine Risiken ein
Gefahren: Partner stirbt, Unwetter, Baumängel u. v. m.
Absichern: Welche Versicherungen ein Muss sind

Stell Dir vor: Du hast jahrelang vom Eigenheim geträumt, Inserate durchforstet, jeden Euro fürs Eigenkapital zusammengekratzt und z. B. mit unseren Empfehlungen für Baufi-Vermittler auch gute Zinsen für die Finanzierung bekommen. Dein Traum wurde wahr.

Doch dann passiert etwas, das alles ruinieren könnte: Längere Berufsunfähigkeit oder ein Schicksalsschlag können Dich im schlimmsten Fall die Immobilie kosten. Damit Dir das nicht passiert oder zumindest die Folgen beherrschbar bleiben, schauen wir uns heute ein paar der größten Gefahren für Dein Eigenheim an – und wie Du Dich schützt.

1. Baumängel oder Altlasten

Egal ob Pfusch am Bau oder ein Sanierungsstau, der Dir beim Kauf nur halb so wild vorkam: Wenn das Haus nicht in dem Zustand ist, den Du erwartet hast, ist das oft ein Geldgrab. In einer Situation, in der Du finanziell oft kaum noch Spielraum hast.

Prüf deshalb bei der Besichtigung – bei Tageslicht – alles auf Herz und Nieren, studier vorab das Exposé, gleich den Ist-Zustand damit ab und mach das nicht allein: Bist Du ernsthaft interessiert, nimmst Du am besten einen Bekannten mit Fachhintergrund mit, das kann im ersten Schritt auch ein Elektriker oder eine Dachdeckerin sein. Damit Du nichts vergisst, haben wir eine Checkliste (PDF) für Dich.

Für eine umfassende Einschätzung solltest Du separat nochmal eine Bausachverständige oder einen Energieberater einspannen. Den brauchst Du später für bestimmte Maßnahmen ggf. sowieso. Ein umfassendes Gutachten braucht es nicht gleich sein, deshalb kannst Du mit Kosten von wenigen Hundert Euro für eine mündliche Kaufberatung hinkommen. So viel sollte Dir das in jedem Fall wert sein.

Und wenn Du baust statt zu kaufen?

Dann ist es noch komplizierter, Mängel selbst zu entdecken. Sorg also für eine Bauleitung, die in Deinem Auftrag den Baufortschritt und die Ausführung überwacht. Je nach Bauart kann das z. B. eine Architektin oder ein unabhängiger Bauingenieur sein.

Auch eine Bauleistungsversicherung kann sinnvoll sein: Sie springt bei unvorhersehbaren Schäden am Bauwerk und Bauteilen ein, z. B. bei Unwetter oder Vandalismus. Auch eine Bauherrenrechtsschutzversicherung ist hilfreich. Schließ sie aber frühzeitig ab: Wenn der Streit mit der Baufirma bei Abschluss schon abzusehen war, zahlt sie oft nicht.

2. Deine Ehe scheitert

2024 wurden knapp 130.000 Ehen geschieden. Gerade mit Immobilie solltest Du für diesen Fall gewappnet sein, um es nicht noch komplizierter zu machen, als es sowieso schon ist.

Das Wichtigste, damit am Ende keiner der ganz große Verlierer ist oder es zum teuren Rechtsstreit kommt: Ihr solltet beide im Grundbuch stehen. Entweder zu gleichen Teilen oder jeder mit dem Anteil, den er oder sie bei der Finanzierung geleistet hat.

Und selbst dann kann es schwierig sein, die Immobilie zu halten, wenn z. B. Du dort wohnen bleiben möchtest. Dann müsstest Du Deine bzw. Deinen Ex ausbezahlen oder umgekehrt Miete an sie oder ihn zahlen. Das kann finanziell unmöglich sein, gerade wenn der Kredit noch läuft.

Oft realistischer ist deshalb ein Verkauf. Dabei helfen Dir unsere Maklerempfehlungen Homeday und McMakler. Läuft der Kredit noch, müsst Ihr ihn aber kündigen und ggf. eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank zahlen – momentan kommt Ihr in vielen Fällen aber drum herum. Eine weitere Option, sofern Ihr noch vernünftig miteinander reden könnt: Ihr behaltet die Immobilie, zieht beide aus und vermietet sie gemeinsam.

Ausführliche Infos findest Du in unseren Ratgebern zur Trennung und zum Zugewinnausgleich.

3. Dein Partner stirbt

Als wäre so ein Schicksalsschlag an sich nicht schon schlimm genug, kann er sich auch auf Dein Eigenheim auswirken. Nämlich dann, wenn die Finanzierung noch läuft und Du nur mit Deinem Einkommen allein die Rate nicht mehr stemmen kannst. Vielleicht sinkt Dein Einkommen sogar, weil Du jetzt alleinerziehend bist. Sehr schnell bist Du dann zum Verkauf gezwungen.

Dagegen kannst Du Dich aber sehr gut absichern – mit einer Risikolebensversicherung (RLV). Die zahlt Hinterbliebenen eine feste Summe, die Du nach Deinen Wünschen ansetzen kannst, um das Haus fertig abbezahlen zu können. Diese Versicherung empfehlen wir für beide Partner, auch wenn ein Partner deutlich mehr verdient. Denn die Care-Arbeit muss auch abgesichert werden.

Übrigens: Gerade analysieren wir neu, welche Tarife empfehlenswert sind. Das Ergebnis findest Du bald im Finanztip Newsletter. Alle Details und welche Optionen Paare haben, sich gegenseitig abzusichern, liest Du in unserem RLV-Ratgeber.

4. Naturgewalten zerstören Dein Haus

An eine Wohngebäudeversicherung für Deinen sicher wertvollsten Besitz hast Du bestimmt gedacht. Aber was, wenn sie trotzdem nicht zahlt? Vor allem bei bestimmten Naturgewalten kann das passieren: Damit auch Schäden durch Starkregen, Hochwasser, Erdrutsche oder Lawinen versichert sind, brauchst Du in Deinem Tarif den Extrabaustein Elementarschäden.

Schau also, ob das bereits versichert ist, ansonsten update Deinen Tarif. Das solltest Du unbedingt tun, auch wenn dieser Extraschutz in Deiner Region vielleicht sehr teuer ist. Denn der Klimawandel verändert, wie wahrscheinlich solche Wetterextreme bzw. Vorfälle sind.

Um eine passende Versicherung zu finden, empfehlen wir Dir die Portale Mr-Money und Fairfekt. Orientier Dich bei der Auswahl an den Kriterien aus unserem Ratgeber zur Wohngebäudeversicherung.

5. Du kannst nicht mehr arbeiten

Schon wenn Du Deinen Job verlierst und nicht so schnell einen neuen findest, kann es mit einer laufenden Baufi finanziell richtig eng werden. Orientier Dich beim Notgroschen also besser an der oberen Grenze der berühmten drei bis sechs Nettomonatsgehälter.

Wirklich kritisch wird es aber, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen langfristig nicht mehr arbeiten kannst. Passiert Dir nicht? Vielleicht doch: Jeder Vierte wird im Lauf des Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig. Und der mit Abstand häufigste Grund sind psychische Leiden, die jeden treffen können. Deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nicht nur in körperlich anstrengenden Berufen unbedingt zu empfehlen.

Wichtig: Setz Deine BU-Rente hoch genug an, damit sie für die Baufi-Rate reicht. Wir empfehlen 80 % Deines letzten Nettogehalts. Einen guten Tarif findest Du mit einem Makler. Wir empfehlen Hoesch & Partner, von Buddenbrock Concepts, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung, BVLG – Beamtenversorgung leicht gemacht und CS Capital Synergy.

Fazit

Du siehst: Damit Dein Traum vom Eigenheim nicht nur wahr wird, sondern auch bleibt, reicht eine passend kalkulierte Baufinanzierung allein nicht aus. Trotzdem ist sie der Grundstein, damit alles nicht schon grundsätzlich eine zu hohe finanzielle Belastung wird. 

Um beim Zins das Maximum für Dich rauszuholen, empfehlen wir Dir die Vermittler Interhyp, Baufi24, Dr. Klein, Hüttig & Rompf und Hypofriend.

Du solltest Dich aber eben auch gegen diverse Eventualitäten absichern. Vor allem mit dem Paket aus Wohngebäude-, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung bist Du aber gut gegen externe Einflüsse aufgestellt.

Deine Finanzen. Deine App.

Behalte den Überblick - jederzeit und überall. Mit der Finanztip App erhältst Du aktuelle Finanzinfos, Spartipps und wichtige Hinweise. Speicher oder teile Artikel, optimiere mit dem Finanztip Check-Up Deine Finanzen oder werde direkt per Push benachrichtigt, wenn es etwas Neues gibt. Hol Dir das gute Gefühl, nichts zu verpassen.

Hol Dir die App

Werde jetzt Teil unserer Mission für mehr Finanzbildung!

Mit Deinem monatlichen Beitrag stärkst Du die Finanztip Stiftung und hilfst, unser Angebot auszubauen. Als Unterstützer erhältst Du zudem exklusiven Zugang zu Expertengesprächen und zur kompletten Finanztip Academy.

Unterstütze uns

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.